Urin wird durch Filtration des Blutes in den Nieren produziert und besteht hauptsächlich aus Wasser. Der Urin ist gewöhnlich gelblich und klar, eine Dunkelfärbung tritt morgens häufig auf, kann aber auch Symptom bestimmter Krankheiten oder Folge einer Medikamenteneinnahme sein.
Urin ist eine Flüssigkeit, die in den Nieren durch Filtration produziert wird. Mit dem Urin werden verschiedene Produkte ausgeschieden, die der Körper nicht mehr braucht. Der Hauptbestandteil von Urin ist Wasser.
Sogenannte Urochrome sind Farbstoffe, die den Urin seine Farbe geben. Diese entstehen durch das Bilirubin, einem Abbauprodukt des Blutfarbstoffs Hämoglobin. Der Urin ist normalerweise klar und hat eine gelbliche Farbe. Von blassgelb bis bernsteinfarben kann alles möglich sein.
Oft ist die Urinfarbe abhängig von der Flüssigkeitsaufnahme. Morgens ist der Urin häufig dunkler, da er über Nacht konzentrierter ist. Ein dunkel gefärbter Urin kann allerdings auch andere Ursachen haben und kann auf bestimmte Krankheiten oder Medikamenteneinnahmen hinweisen.
Erfahren Sie, was hinter der Urinfarbe stecken kann.
Es gibt verschiedene Ursachen, die zu einer Dunkelfärbung des Urins führen können.
Eine Erklärung kann die vermehrte oder verminderte Flüssigkeitsaufnahme sein.
Bei einer Dehydratation, also verminderten Flüssigkeitsaufnahme sind die Farbstoffe im Urin höher konzentriert. Dadurch resultiert ein dunklerer Urin. Dies kann am Morgen, nach dem Sport, bei Durchfall oder bei Hitze der Fall sein.
Bei vermehrter Flüssigkeitsaufnahme, sind die Farbstoffe im Urin geringer konzentriert und der Urin ist heller.
Allerdings können auch Krankheiten für die dunkle Verfärbung des Urins verantwortlich sein.
Eine Anhäufung von Bilirubin, durch vermehrten Abbau des Blutfarbstoffs Hämoglobin kann zu einer dunklen Urinfärbung führen. Erhöhtes Bilirubin im Urin kann ein Hinweis auf Erkrankungen der Leber oder Galle sein.
Bei einigen Krankheiten kann sich der Urin sogar braun schwarz verfärben. Eine zu hohe Konzentration von Melanin kann dafür verantwortlich sein. Melanin kommt natürlicherweise im Körper vor und sorgt für die Farbe unserer Haut und Haare. Lässt man den Urin zu lange stehen, kann dieser sich bei Vorhandensein von Melanin schwarz Färben. Allerdings kann auch ein Melanom zur Verfärbung des Urins führen. Eine Porphyrie kann ebenfalls für eine Schwarzfärbung des Urins verantwortlich sein. Dabei handelt es sich um eine seltene Enzymerkankung, bei der die Bildung des Blutfarbstoffes gestört ist.
Außerdem können einige Medikamente als Nebenwirkung für die Verfärbung des Urins verantwortlich sein. Dazu zählen das Antibiotikum Nitrofurantion und die Parkinsonmedikamente L-Dopa und Methyldopa.
Um ernsthafte Erkrankungen und Verfärbung des Urins durch Blut auszuschließen, sollte beim Arzt eine Urindiagnostik durchgeführt werden.
Erkrankungen der Leber und der Galle können zu einer dunklen Färbung des Urins führen. Verantwortlich dafür ist eine erhöhte Konzentration des direkten Bilirubins im Blut und folglich auch im Urin. Dies wird auch Hyperbilirubinämie genannt.
Bilirubin ist ein natürlicher Stoff des Körpers und entsteht durch Spaltung des Blutfarbstoffes Hämoglobin. Anschließend wird das Bilirubin in der Leber verarbeitet um über die Gallenwege und Niere ausgeschieden zu werden.
Durch eine Erkrankung der Leber oder der Galle, beziehungsweise der Gallenwege, kann es zu einer Störung bei der Verarbeitung oder beim Abtransport kommen und das Bilirubin häuft sich an. Durch das erhöhte Bilirubin kommt es zusätzlich zu einer Gelbfärbung der Haut. Dies wird dann Gelbsucht oder auch Ikterus genannt.
Folgende Krankheiten können zu einem Ikterus und einer Dunkelfärbung des Urins führen:
Manche Medikamente haben als Nebenwirkung die Verfärbung des Urins.
Durch die Einnahme von Vitamin B2 in hohen Dosen, kann der Urin sich dunkel gelb verfärben.
Das Antibiotikum Nitrofurantoin kann den Urin braun-gelb färben. Dies ist ein gängiges Antibiotikum bei Entzündungen der Harnwege.
Rifampicin färbt den Urin rot. Dabei handelt es sich um ein Antibiotikum das vor allem zur Behandlung von Tuberkulose eingesetzt wird.
Die Medikamente L-Dopa und Methyldopa können den Urin sogar braun-schwarz färben. Dabei handelt es sich um typische Parkinson-Medikamente. L-Dopa ist ein Vorläufer des Melanins, das bei erhöhter Konzentration ebenfalls zu einer Schwarzfärbung des Urins führen kann.
Ist der Urin am Morgen etwas dunkler als normal, dann ist das für gewöhnlich kein Grund zur Beunruhigung. Denn über Nacht wird in der Regel weniger Flüssigkeit aufgenommen als am Tag. Dadurch entsteht ein geringer Flüssigkeitsmangel und der Urin ist konzentrierter. Das bedeutet, dass prozentual mehr gelöste Substanzen im Urin vorkommen. Zu diesen Substanzen zählen auch Farbstoffe, die dem Urin seine gelbe Farbe geben. Die Farbstoffe im Urin werden Urochrome oder auch Urinpigment genannt. Urochrome sind Stoffwechselprodukte des Körpers und entstehen ebenfalls durch den Abbau des Blutfarbstoffs Hämoglobin. Durch vermehrte Flüssigkeitsaufnahme am Tag ist der Urin weniger konzentriert und wird in der Regel wieder heller.
Durch den Konsum von Kaffee wird der Urin in der Regel nicht dunkler. Es könnte eher das Gegenteil passieren. Denn das Koffein im Kaffee hat eine harntreibende Wirkung. Das bedeutet es wird mehr Urin produziert und ausgeschieden. Der Urin ist weniger konzentriert und folglich heller. Sollte der Urin also dunkler als normal sein, wird eine andere Ursache und nicht der Konsum von Kaffee dahinterstecken.
Dunkler Urin während der Schwangerschaft kann verschiedene Ursachen haben.
Ein einfacher Grund kann Flüssigkeitsmangel sein. Während der Schwangerschaft sollte die Frau mindestens 1,5-2 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen.
Allerdings kann dahinter auch eine Schwangerschaftscholestase stecken. Dabei handelt es sich um eine Lebererkrankung der Mutter während der Schwangerschaft. Zu der Verfärbung des Urins kommt meistens eine Gelbfärbung der Haut und Juckreiz. Da diese Erkrankung vorzeitige Wehen und eine Frühgeburt auslösen kann, sollte dies von einem Gynäkologen abgeklärt werden.
Lesen Sie mehr zur Therapie und Prognose der Schwangerschaftscholestase.
Den Grund für den dunklen Urin und folglich die Diagnose kann der Arzt mittels Urindiagnostik bestimmen.
Dazu wird zunächst ein Urin-Teststreifen oder auch Urin-Stix verwendet. Dieses ist ein einfaches, schnelles und günstiges Testverfahren. Auf dem Teststreifen wird angezeigt, ob ein bestimmtes Stoffwechselprodukt oder ein anderer Bestandteil im Urin erhöht ist. So bekommt der Arzt einen Hinweis darauf, ob es sich um Blut, Proteine, Bakterien oder Bilirubin im Urin handelt.
Dann können gezielt andere Methoden verwendet werden, um die Ursache für den dunklen Urin herauszufinden und die Diagnose zu stellen.
Durch eine Blutentnahme können weitere Stoffe bestimmt werden, deren Werte bestimmten Organen zugeordnet werden können. Sind diese außerhalb der Norm, kann dies auf eine Erkrankung des Organs hinweisen.
Informieren Sie sich noch ausführlicher über die Urinuntersuchung.
Je nachdem welche Ursache der dunkle Urin hat, können weitere Symptome hinzukommen.
Da der häufigste Grund für einen dunklen Urin Flüssigkeitsmangel ist, können Kopfschmerzen, Schwindel und Verwirrtheit zusätzlich auftreten. Im schlimmsten Fall kann es zu Bewusstseinsstörungen bis hin zum Bewusstseinsverlust oder einem Delir (Durchgangssyndrom) kommen.
Weiterhin kann eine erhöhte Konzentration des Bilirubins zu einer Verfärbung des Urins führen. Das erhöhte Bilirubin kann sich in der Haut ablagern und führt zu einem Ikterus, der sogenannten Gelbsucht. Häufig wird beobachtet, dass die Patienten bei erhöhtem Bilirubin unter Juckreiz leiden. Ein weiteres Begleitsymptom ist häufig heller Stuhlgang.
Liegt die Ursache an einer Funktionsstörung der Leber, können weitere Symptome wie Druck im Oberbauch, Wassersucht und Müdigkeit hinzukommen. Bei einem Gallenstein können kolikartige, wellenförmige Schmerzen im rechten Oberbauch hinzukommen.
Ist der Grund ein tumoröses Wachstum können begleitende Symptome wie Gewichtsverlust, heftiger Nachtschweiß und Fieber ein Hinweis darauf sein.
Tritt dunkel verfärbter Urin zusammen mit hellem Stuhlgang auf, dann könnte dies ein Hinweis auf eine cholestatische, also die Galle betreffendene, Erkrankung sein. Es handelt sich dabei um einen Symptomkomplex: dunkler Urin, heller Stuhl und Juckreiz.
Der Grund dafür ist eine erhöhte Konzentration von Bilirubin im Blut. Normalerweise gelangt das Bilirubin über die Gallenflüssigkeit in den Darm. Dies gibt dem Stuhl seine Farbe. Bei einer Störung des Galleabflusses fehlt das Bilirubin im Darm. Es wird vermehrt über den Urin ausgeschieden. Dadurch kommt es zu braunem Urin und einer Entfärbung des Stuhls.
Normalerweise ist der Urin eines gesunden Menschen klar und hell. Manche Erkrankungen können den Urin in seiner Beschaffenheit, Farbe und Geruch verändern. Ist der Urin trüb kann dies verschiedene Ursachen haben.
Häufig ist bei einer Entzündung der Urin trüb-hell, kann flockig erscheinen. Der Grund ist eine vermehrte Konzentration von Proteinen und Bakterien im Urin.
Ist der Urin eher rot-braun und trüb, sind meistens rote Blutkörperchen dafür verantwortlich. Dies sollte umgehend von einem Arzt untersucht und abgeklärt werden.
Erfahren Sie mehr über die Ursachen und Therapie von flockigem Urin.
Die Dauer der Verfärbung des Urins ist von der Ursache abhängig.
Ist ein Medikament verantwortlich für die dunkle Farbe des Urins, dann wird sich der Urin normalisieren sobald das Medikament nicht mehr eingenommen wird.
Ist ein Flüssigkeitsmangel der Grund für die Verfärbung, dann wird der Urin innerhalb von ein paar Stunden nach Flüssigkeitsaufnahme wieder heller.
Ist eine erhöhte Konzentration von Bilirubin die Ursache, dann kommt es auf die auslösende Erkrankung an.
Eine Entzündung, die mit Antibiotika behandelt wird, kann 10-14 Tage dauern. Allmählich wird die Funktionsstörung der Leber oder der Galle besser und innerhalb dieses Zeitraum normalisiert sich der Urin.
Allerdings gibt es auch Erkrankungen der Leber und der Galle, die nicht geheilt werden können. Die Funktionsstörung kann bestehen bleiben und der Urin bleibt dunkel.
Um den dunklen Urin zu behandeln, muss die Ursache dafür behoben werden. Die Behandlung richtet sich also nach dem Grund für die Verfärbung des Urins.
Bei einer einfachen Dehydratation ist eine auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme zu achten. Sollte es sich um einen schweren Flüssigkeitsmangel halten, kann es nötig sein, Flüssigkeit über einen Tropf, also eine Infusion zu geben.
Da viele Erkrankungen der Leber zu einer Erhöhung des Bilirubins führen, gibt es für jede auch spezifische Behandlungen. Allgemein sollte ein gesunder Lebensstil angestrebt werden. Dazu gehört der Verzicht auf Alkohol und eine ausgewogene Ernährung. Häufig werden die Erkrankungen der Leber mit speziellen Medikamenten behandelt. Bei einer Entzündung kommen Antibiotika zum Einsatz.
Bei Gallensteinleiden wird versucht den Stein zu entfernen. Dies kann endoskopisch also mittels einer Spiegelung oder einer OP durchgeführt werden. Meistens wird zu einem späteren Zeitpunkt die Gallenblase vollständig entfernt, da Gallensteine häufig wiederkehren und Probleme bereiten.
Dunkler Urin beim Baby kann ebenfalls auf einen Flüssigkeitsmangel hinweisen. In der Regel benötigen Babys in den ersten Lebensmonaten keine zusätzliche Flüssigkeit. Die Muttermilch oder Pre-Nahrung reicht aus.
Verweigert das Baby das Trinken oder es hat Durchfall, kann es zu einem Flüssigkeitsmangel kommen. Zusätzlich können dann weniger volle Windeln und vermehrte Hautfalten auffallen.
Ein weiterer Grund könnte eine Neugeborenengelbsucht sein. Fast alle Babys haben nach der Geburt die Gelbsucht, was in der Regel nicht schlimm ist und innerhalb weniger Tage von selbst verschwindet . Bleibt die Gelbsucht länger bestehen oder wird schlimmer, können Fieber, Trinkschwäche und extreme Müdigkeit hinzukommen. Es kann ein Flüssigkeitsmangel entstehen und die Bilirubinkonzentration im Urin ist erhöht. In jedem Fall sollte dies von einem Kinderarzt abgeklärt und behandelt werden.
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