Bei einem Furunkel am Nacken handelt es sich um eine eitrige Entzündung eines Haarfollikels. Häufigster Auslöser für die Furunkelentstehung ist die Rasur. Furunkel äußern sich durch Schmerzen, Rötung, Schwellung und Überwärmung. Sie können spontan abheilen oder operativ entfernt werden.
Eines der häufigsten Bakterien, die eine solche Entzündung eines Haarbalgs hervorrufen können, ist das Bakterium Staphylococcus aureus. Dieser Erreger besiedelt bei vielen Menschen die Schleimhäute und kann von dort aus verschleppt werden. Über den Kontakt von zum Beispiel der Nase, wo das Bakterium seinen eigentlichen Ansiedlungsort hat, kann es durch eine Schmierinfektion mit der Hand auch auf andere Hautstellen gelangen. Häufig kommen Furunkel im Gesicht, im Nacken und am Gesäß vor.
Diese Hautstellen sind oftmals mit kleinen feinen Haaren versehen. Über die Hautoberfläche dringen sie dann entlang des Haarschaftes in die Tiefe des Haarbalges ein. In der warmen Umgebung können sich die Erreger optimal vermehren und schließlich eine Entzündungsreaktion hervorrufen. Weiterhin kann ebenfalls durch eine Schmierinfektion der Erreger auch von Mensch zu Mensch weitergegeben werden. Andere Erkrankungen, wie die Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus ("Zuckerkrankheit") und die Hautkrankheit Neurodermitis, können eine Entstehung eines Furunkel begünstigen. Medikamente, die das Immunsystem zusätzlich schwächen, wie zum Beispiel das Steroidhormon Kortison, können die Entzündung zusätzlich begünstigen, da der Körper nicht genügend Abwehrkräfte gegen die eingedrungenen Erreger aufbringen kann. Zusätzlich kann eine schlechte Körperhygiene Furunkel, Abszesse und das Verschleppen von Keimen fördern, sodass unter diesen Verhältnissen Infektionen häufiger vorkommen.
Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel Hautausschlag im Nacken
Ein Furunkel im Nacken hat zunächst die gleichen Symptome wie ein Furunkel an einer anderen Stelle. Es treten die typischen Entzündungszeichen auf wie Rötung, Schwellung, Überwärmung und Schmerzen. Die Rötung kann sich unterschiedlich ausprägen und unterschiedlich groß werden. Da die Entzündung zunächst tief in der Haut sitzt, muss nicht unbedingt eine Schwellung sichtbar sein. Sie kann erst zu sehen sein, wenn im Furunkel die Eiteransammlung groß genug ist, sodass sie bis an die Oberfläche dringt.
Häufig entsteht durch die Eiterbildung ein Druckgefühl. Äußerlich ist manchmal eine gelblich- braune Verkrustung zu sehen. Durch die Eiterbildung kann die Region um den Furunkel im Nacken auch druckempfindlich sein. Die Schmerzen können, müssen aber nicht auftreten. Sie sind abhängig von der Größe des Furunkels und des Schweregrads der Entzündung.
Neben den lokal auftretenden Symptomen, können auch allgemeine Krankheitssymptome auftreten. Zu diesen Beschwerden zählen zum einen eine Erhöhung der Körpertemperatur, zum anderen können sich die Bakterien über die Lymphbahnen in die nächstgelegenen Lymphknoten ausbreiten. Die Verbreitung in die Lymphregion kann eine Entzündung der Lymphknoten hervorrufen.
Eine sogenannte Lymphangitis kann sich zum Beispiel vom Nacken ausgehend in die Halsregion oder auch in die Achselhöhlen ausbreiten (Lesen hierzu mehr: Lymphangitis - Wie gefährlich ist das?). Die Lymphknoten im Nacken schwellen dann an und können schmerzhaft und druckempfindlich sein. In seltenen Fällen können die Erreger auch in die Blutbahn verschleppt werden und zu einer Blutvergiftung führen. Diese Sepsis kann mit hohem Fieber und Benommenheit einhergehen. Demnach ist es wichtig, dass eine Behandlung, die selbst durchgeführt wird, immer unter sehr hygienischen Bedingungen abläuft. Werden die Symptome nicht besser, sollte man frühzeitig einen Arzt zur Beratung aufsuchen.
Furunkel, die oftmals aufgrund ihres Aussehens auch als „Pickel“ bezeichnet werden, entstehen dann, wenn sich ein Haarfollikel entzündet. Anders als bei einer einfachen Entzündung des Haarfollikels, die auch als Follikulitis bezeichnet wird, findet sich beim Furunkel eine zentrale Einschmelzung mit Eiter und einem harten Kern.
Eine typische Lokalisation für einen Furunkel ist die Nackenregion. Solche Furunkel werden in der medizinischen Fachsprache auch als nuchale Furunkel bezeichnet. Furunkel sind typischerweise schmerzhaft und können daher auch Nackenschmerzen verursachen.
Anders als muskuläre Schmerzen, die sich oftmals wie ein Ziehen und Spannen anfühlen, führen Furunkel zu einem genau lokalisierbaren, pochenden Schmerz. Der Schmerz verschlimmert sich, wenn der Furunkel berührt oder gar gedrückt wird. Bei Furunkeln im Nacken kann es zu einer spontanen Entleerung von Eiter kommen, die zu einer Erleichterung und Verbesserung des Schmerzes führt. Der Furunkel sollte nicht unnötigerweise berührt werden.
Man sollte es unbedingt unterlassen, den Furunkel im Nacken aufzudrücken, da so gefährliche Infektionen entstehen können. Eine Schmerzlinderung kann gegebenenfalls durch eine lokale Kühlung erreicht werden.
Die Diagnose eines Furunkels im Nacken wird von einem Hautarzt bzw. einer Hautärztin durch eine Blickdiagnose gestellt. Dabei tritt das typische äußere Erscheinungsbild einer Schwellung, Rötung und Knotenbildung eines Haarfollikels auf. Bei therapieresistenten Verläufen kann auch ein Abstrich oder eine Gewebeprobe der betroffenen Hautstelle entnommen und auf bestimmte bakterielle Erreger untersucht werden. Dementsprechend kann die Therapie an das Erregerspektrum angepasst und so optimiert werden.
Furunkel bilden sich typischerweise in der Nähe von Haaren. So kommen sie sehr häufig im Gesicht, im Nackenbereich am Haaransatz und am Gesäß vor. Sie entstehen durch Keime die entlang des Haares in Tiefe zur Haarwurzel eindringen. Kleinste Verletzungen reichen schon aus und die Bakterien lösen eine Entzündungsreaktion aus. Dort entwickelt sich zunächst ein harmloser Pickel und ein Knötchen. Wenn die Entzündung sich weiterentwickelt, kann sich schließlich eine Eiteransammlung bilden. In der Nähe des Haarbalges ist dann ein abgekapseltes Knötchen zu spüren. In diesem Fall spricht man von einem Furunkel. Durch die Eiteransammlung entsteht ein Druck unter der Haut und die Entzündung kann nun auch unangenehme Schmerzen bereitet. Gerade am Haaransatz kann häufiges Schwitzen und schlechte Hygiene die Entstehung von Furunkeln begünstigen.
Furunkel im Kopfbereich sowie auch im Nacken, sollten zunächst durch einen Arzt begutachtet und behandelt werden, um im Endeffekt das Risiko, die Bakterien zu verschleppen, zu reduziert.
Neben Zugsalben wie Ichtholan®, die den Entwicklungsprozess eines Furunkels beschleunigen und somit auch eine schnellere Heilung bewirken, können auch klassische antibiotikahaltige Salben verwendet werden.
Lesen Sie mehr zu dem Them: Salbe bei einem Furunkel
Durch die Zugsalben öffnet sich der Furunkel schnell. Der Eiter fließt ab und der Heilungsprozess kann beginnen. Die offene Wunde sollte mit sauberen, am besten sterilen Pflastern abgedeckt werden, damit der infektiöse Eiter nicht verschleppt wird.
Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist das Eröffnen des Furunkels. Diese Methode wird durch einen Arzt durchgeführt unter hygienischen Bedingungen. Häufig wird ein Furunkel nur dann frühzeitig eröffnet, wenn er sehr groß ist, sich nicht spontan öffnet und dem Patienten große Schmerzen bereitet. Auch hier wird die Wunde anschließend desinfiziert, gespült und mit einem sterilen Verband versehen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Operation eines Furunkels
Weiterhin können entzündungshemmende Salben oder Medikamente eingenommen werden. Dazu zählt zum Beispiel Cortison, ein Steroidhormon. Gegen die Schmerzen können verschiedene schmerzlindernde Medikamente eingenommen werden. Paracetamol oder Ibuprofen helfen schnell die Schmerzen zu reduzieren.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Behandlung eines Furunkels
Die Dauer eines Furunkels im Nacken korreliert mit der Größe und dem körpereigenem Abwehrsystem. Zudem spielen individuelle Faktoren oftmals eine große Rolle im Heilungsprozess.
Lesen Sie auch: Dauer eines Furunkels
Grundsätzlich lässt sich das Entstehen eines Furunkels, genauso wie die meisten infektiösen Hautkrankheiten auch, durch eine gute Körperhygiene verhindern. Dazu gehören regelmäßiges Wechseln von Handtüchern, Bettwäsche und Kleidung, sowie häufiges Duschen.