Ichtholan® ist eine Salbe, die bei eitrigen und entzündlichen Hauterscheinungen benutzt wird.

Ichtholan®

Einleitung

Bei Ichtholan® handelt es sich um eine Salbe, die bei entzündlichen, eitrigen Hauterkrankungen angewendet wird.
Da die Salbe ausschließlich auf der Haut angewendet wird, bezeichnet man Ichtholan® auch als Dermatikum.

Insgesamt gibt es zwei verschiedene Formen von Ichtholan®-Salbe.
Zum einen gibt es die 10 oder 20%ige Ichtholan®-Salbe, die 10- beziehungsweise 20% von dem Wirkstoff Ammoniumbituminosulfonat enthält, zum anderen gibt es die 50%ige Ichtholan®-Salbe, die stärker konzentriert ist und somit bei schlimmeren entzündeten Hauterkrankungen eingesetzt werden kann.
Ichtholan® ist apothekenpflichtig, was bedeutet, dass Ichtholan® nur in einer Apotheke erworben werden kann, jedoch nicht von einem Arzt verschrieben werden muss.

Dennoch ist es sinnvoll, zuerst mit einem Hautarzt (Dermatologen) zu sprechen um herauszufinden, ob Ichtholan® die geeignete Salbe für die Hauterkrankung des Patienten ist.

Anwendungsgebiet von Ichtholan®

Ichtholan® ist eine Salbe, die ausschließlich auf der Haut (Cutis) angewandt werden darf.
Hier kann Ichtholan® jedoch den Heilungsprozess der Haut unterstützten, wenn die Haut stark entzündet ist und zusätzlich eitert.
Eiter wird meist hervorgerufen durch eine Infektion der Haut mit Bakterien.
Diese gelangen durch einen kleinen Riss in der Haut tiefer in das Gewebe des Patienten und produzieren dann Abfall, den wir als Eiter wahrnehmen.

Oftmals kommt es dann dazu, dass der Eiter sich unter der Haut befindet und nicht an die Oberfläche gelangt. Dies ist für den Patienten sehr unangenehm da es zu Schmerzen und einem starken Druckgefühl kommt.
Außerdem kann die Entzündung sich weiter ausbreiten und dann für weitere Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit führen. Um dies zu vermeiden hilft die Ichtholan®-Salbe dabei, den Eiter an die Oberfläche zu transportieren.

Ichtholan® wird beispielsweise bei einem sogenannten Furunkeln angewandt. Hierbei handelt es sich um eine eitrige Entzündung eines Haares, das tief in der Haut seine Wurzel hat.
Die Haarwurzel kann durch Bakterien entzündet werden und dann kommt es zu einer schmerzhaften Eiterbildung.
Mithilfe von Ichtholan® kommt es zu einer schnelleren und effektiveren Abheilung dieses Furunkels.

Auch bei einem Abszess, also einer Eiteransammlung unter der Haut in einer Höhle, die der Eiter sich geschaffen hat, kann Ichtholan® den Heilungsprozess unterstützen.

Aufgrund der Wirkung gegen Bakterien (antibakteriell) sorgt Ichtholan® außerdem dafür, dass die Entzündung sich nicht weiter ausbreitet.
Wichtig ist jedoch, dass Ichtholan® als Salbe auf die entsprechend entzündete Hautstelle aufgetragen wird und anschließend mit einem Verband umwickelt wird.
Hierbei ist es sehr wichtig, dass der Patient absolut sauber (steril) arbeitet.

Das bedeutet, dass die Haut vorher vorsichtig abgewaschen werden sollte und erst anschließend sollte Ichtholan®, am besten mit Einmalhandschuhen, aufgetragen werden.
Anschließend sollte ebenfalls mit Einmalhandschuhen der Verband um die Stelle gewickelt werden und dieser sollte auf keinen Fall schmutzig oder nass werden.

Nur so lässt sich vermeiden, dass die Wirkung von Ichtholan® durch einen unsauberen Verband gemindert wird.

Inhaltsstoffe von Ichtholan®

Die Salbe Ichtholan® enthält neben dem Ammoniumbituminosulfonat, welches den aktiven Wirkstoff darstellt, auch gelbe Vaseline, also reines Fett, gereinigtes Wasser und Wollwachs.
Die eigentliche Wirkung von Ichtholan® beruht jedoch auch dem Inhaltsstoff Ammoniumbituminosulfonat, welcher zu den sogenannten sulfonierten Schieferölen gehört.

Der Inhaltsstoff wirkt gegen Bakterien (antibakteriell) und hemmt die Entzündung in der Haut.
Des Weiteren wird durch den Wirkstoff dafür gesorgt, dass der Eiter schneller an die Hautoberfläche kommt und somit das Druck- und Schmerzgefühl in der Haut schneller verschwindet.

Dosierung von Ichtholan®

Ichtholan® gibt es in drei verschiedenen Dosierungen.
Es gibt die 10-prozentige, die 20-prozentige und die 50-prozentige Salbe. Wie häufig die Salbe jeweils auf die Haut aufgetragen werden sollte, hängt davon ab, wie weit die Entzündung bereits vorangeschritten ist.
Da dies durch einen Laien nicht beurteilt werden kann, ist es wichtig, einen Hautarzt (Dermatologen) auzusuchen, damit dieser die genaue Dosierung von Ichtholan® dem Schweregrad der Erkrankung anpassen kann.

Allgemein wird jedoch meist die 20-prozentige Salbe verwendet, indem sie dick auf die entsprechende entzündete Hautstelle aufgetragen wird und anschließend mit einem Verband umhüllt wird.
Hierbei ist es wichtig, dass der Verband sehr sauber ist und dass dieser täglich gewechselt wird. Meist muss der Patient die Ichtholan®-Salbe 3 Tage hintereinander auftragen um einen Behandlungserfolg zu erzielen.

Anwendungseinschränkungen von Ichtholan®

Es gibt verschiedene Gründe, weshalb ein Patient die Salbe Ichtholan® nicht anwenden sollte.
Zum einen müssen alle Patienten, denen bekannt ist, dass sie gegen die Wirkstoffe Ammonium- und/oder Natriumbituminosulfonat allergisch reagieren, von dem Gebrauch von Ichtholan® absehen da es sonst zu allergischen Reaktionen kommen kann.

Auch schwangere Patientinnen oder Patientinnen die ihr Kind stillen, dürfen Ichtholan® nicht anwenden da nicht klar ist, ob die Salbe Auswirkungen auf das Kind haben könnte.
Der Gebrauch von Ichtholan® bei Kindern ist unbedingt mit einem Hautarzt (Dermatologen) abzusprechen und sollte nicht ohne genaue Absprache erfolgen da die Dosierungen bei Kindern unterschiedlich sein können. Wichtig ist außerdem, dass Ichtholan® nicht auf Schleimhäuten, wie beispielsweise im Mund, angewandt werden sollte. Auch der Kontakt mit den Augen ist zu vermeiden.

Nebenwirkungen von Ichtholan®

Ichtholan® kann, wie jedes Arzneimittel, auch Nebenwirkungen haben.
Deshalb ist es wichtig, vorher mit einem Arzt zu besprechen ob Ichtholan® für die Behandlung der Hauterkrankung geeignet ist oder ob der Arzt zu einem anderen Medikament rät.
In seltenen Fällen, das bedeutet in weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Patienten, kann es dazu kommen, dass ein Patient Ichtholan® nicht verträgt und somit Unverträglichkeitsreaktionen auf der Haut zu erkennen sind.

Diese Unverträglichkeitsreaktionen äußern sich bei jedem Patient individuell unterschiedlich und können auch unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Es kann jedoch dazu kommen, dass die Haut juckt oder brennt, an den Stellen, die mit Ichtholan® eingecremt wurden.
Außerdem kann die Haut rot werden und schmerzhaft sein.
In diesem Fall ist es wichtig, Ichtholan® sofort von der Haut zu entfernen, am besten mit lauwarmem Wasser und unverzüglich einen Hautarzt aufzusuchen.

Zwar wird die Unverträglichkeitsreaktion meist keine weiteren Auswirkungen haben, dennoch ist es wichtig, dass der Patient zum Arzt geht um eine allergische Reaktion zu vermeiden und eine neue Therapie gegen die eigentlich vorher bestehende Hauterkrankung zu finden.

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Des Weiteren sollte der Patient, sobald er Symptome bemerkt, die vor der Anwendung von Ichtholan® nicht da waren, einen Arzt aufsuchen, da es sein könnte, dass der Patient Nebenwirkungen zeigt, die nicht in dem Beipackzettel stehen.

Allgemein handelt es sich bei Ichtholan® jedoch um ein sehr nebenwirkungarmes Medikament, weshalb es auch nicht rezeptpflichtig sondern nur apothekenpflichtig ist.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 06.04.2016 - Letzte Änderung: 18.09.2024