Bei eingerissenen Nägeln können die Schäden unterschiedlich stark sein. Außerdem können auch die Ursachen, welche zu der Symptomatik führen, sehr unterschiedlich sein.
Eingerissene Nägel können die verschiedensten Ausprägungen und Ursachen haben. Diese gehen von kosmetisch unschönen, aber kleinen Einrissen bis hin zu starken Verletzungen; und von kleinen Traumen als Ursache bis hin zu genetisch bedingten Bildungsstörungen des Nagels.
So unterschiedlich Ausprägungen und Ursachen sind, so unterschiedlich sind auch ihre Vorkommen. Die kleinen, nur kosmetisch nicht schönen Einrisse kommen fast mal bei jedem Menschen vor, wohingegen die genetisch bedingten Nagelbildungsstörungen eher selten sind.
Diese kleinen Einrisse können viele Ursachen haben. Zum einen können sie, besonders bei langen Fingernägeln, durch einfaches Hängenbleiben des Nagels zum Beispiel am Reißverschluss einer Jacke entstehen oder durch das Stoßen des Nagel gegen einen härteren Gegenstand, wobei der Nagel hierbei meist unter Bildung von kleinen Einrissen abbricht.
Wenn der Nagel hierbei sehr tief einreißt und auch das Nagelbett mit verletzt, kann dies schmerzhaft sein und gegebenenfalls auch leicht bluten. Sollte dies der Fall sein, empfiehlt es sich, eine antiinfektive Salbe wie zum Beispiel Betaisodona®-Salbe aufzutragen.
In der Regel wachsen sich die eingerissenen Nägel wieder von selbst aus. Auf dem Boden eines eingerissenen Nagels, kann sich auch eine Nagelbettentzündung entwickeln. Wenn man häufiger an eingerissenen Nägeln leidet, kann man in Erwägung ziehen, Nagelhärter aufzutragen und möglichst auf Nagellackentferner zu verzichten, da dieser bei häufiger Anwendung auch schädigend auf die Nägel wirken kann.
Zur Vermeidung eingerissener Nägel sollte man die Fingernägel möglichst kurz tragen und diese mit einer Glasnagelpfeile pflegen. Wer jedoch trotz häufig einreißender Nägel auf lange Fingernägel besteht, was zumeist Frauen sind, der kann sich Nagellack auftragen. Ist der Nagel schon eingerissen und sollte dabei nicht die Möglichkeit bestehen den Nagel zu kürzen, kann man den klebenden Teil eines Pflasters auf die eingerissene Stelle kleben und darüber lackieren.
Die Ursachen medizinisch relevanter Nageleinrisse sind vielfältig.
Die häufigsten Gründe sind hier Kalziummangel oder der Mangel an Vitaminen.
Eingerissene Nägel können in Verbindung mit Blässe, Abgeschlagenheit und Einrissen an den Mundwinkel auch ein Hinweis auf einen Eisenmangel sein. Die Einrisse durch Vitamin- und Kalziummangel können durch eine Ernährung, die viel Obst und Gemüse enthält, behoben werden, wohingegen der Eisenmangel auf jeden Fall ärztlich abgeklärt werden sollte und gegebenenfalls mit einer Eisensubstitution ausgeglichen werden kann.
Besonders bei Frauen im gebärfähigen Alter sollte ein Eisenmangel im Zusammenhang mit starken Regelblutungen ausgeschlossen werden. Des Weiteren können brüchige Nägel im Zusammenhang mit einer Gewichtszunahme, einem langsamen Herzschlag (Bradykardie) und /oder depressiven Verstimmungen auf eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) hinweisen. Die Unterfunktion der Schilddrüse kann je nach Ursache behandelt werden. Wenn die Schilddrüse aufgrund eines Jodmangels zu wenige Hormone produziert, wird in der Regel Jod substituiert. Bei einer Art Trägheit der Schilddrüse kann auch ein Derivat des Schilddrüsenhormons substituiert werden.
Manche Formen der Schuppenflechte (Plaque psoriasis) manifestieren sich nicht nur auf der Haut über den Gelenken, sondern auch an den Nägeln. Die Folge sind brüchige Nägel, die sehr schnell einreißen. Die Diagnostik für Schuppenflechte wird in der Regel von einem Hautarzt (Dermatologe) vorgenommen.
Die Therapie der Schuppenflechte richtet sich nicht nur nach der Stärke der Erkrankung, sondern auch nach dem Alter der Patienten. Mögliche Therapien sind hier kortisonhaltige Salben oder bei schwereren Formen auch Immunsuppressiva wie zum Beispiel Methotrexat. Bei der Schuppenflechte handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung und kann dadurch gut durch eine Unterdrückung des Immunsystems behandelt werden.
Die Erkrankung der rauen Nägel (Trachyonychie) kann nicht nur bei systemischen Erkrankungen wie der Schuppenflechte oder der Knötchenflechte (Lichen planus), sondern auch durch chemische Einflüsse, vollkommen losgelöst von anderen Erkrankungen, auftreten. Die Nägel werden hier brüchig und zeigen meist eine longitudinale Furchung. Bei einem Befall aller Nägel wird auch von der Zwanzig-Nägel-Dystrophie gesprochen. Zur Therapie bieten sich hier härtende Nagellacke und harnstoffhaltige Salben an.
Zu eingerissenen Nägel kann es auch auf dem Boden von verschiedenen erblichen Erkrankungen der Haut kommen. Bei diesen kommt es häufiger mal zu so genannten Nageldystrophien, also krankhaften Veränderungen im Bereich der Nägel.
Generell sind die erblichen Ursachen für brüchige Nägel weitaus seltener als die „natürliche“ Form der eingerissenen Nägel, welche durch eine geeignete Pflege gut in den Griff zu bekommen sind. Eine dieser erblichen Erkrankungen ist der Morbus Darier, eine Krankheit die autosomal-dominant auf dem Chromosom 21 vererbt wird. Dies bedeutet, dass die Krankheit unabhängig vom Geschlecht vererbt wird und es ausreicht, wenn eines der beiden Chromosomen 21 die Mutation aufweist, die zu dieser Krankheit führt, aufweist.
Bei Personen, die unter Morbus Darier leiden, kommt es zu verschiedenen Orten des Befalls der Krankheit. Vor allem die Haut ist befallen. Die Nägel sind meist rötlich und weißlich längsgestreift, außerdem können die Nägel Furchen aufweisen. Da es sich bei dieser Krankheit um eine Ursache im Genmaterial des Menschen handelt, kann hier nicht ursächlich behandelt werden.
Zur Linderung der Symptomatik im Schub der Krankheit werden häufig Kortikosteroide verschrieben.
Auch das Nagel-Patella-Syndrom gehört zu den eher seltenen auftretenden erblichen Erkrankungen des Skeletts und der Nägel. Auch diese Erkrankung wird autosomal-dominant vererbt.
Die Symptome des Nagel-Patella-Syndroms, welches zu den Osteoonychodysplasien zählt, also der Übergruppe der Fehlbildungen an Knochen und Nägeln, können fehlende oder zu kleine Nägel sein.
Sind die Nägel vorhanden, sind diese meist auch fehlgebildet und reißen gerne ein. Ein weiteres Symptom dieses Syndroms ist eine zu kleine oder gar vollends fehlende Kniescheibe (Patella). Aus den Symptomen dieses Syndroms ergab sich auch der Name. Eine ursächliche Therapie gibt es auch hier nicht.
Eine Pilzinfektion der Nägel (Onychomykosen) ist weitaus häufiger als sämtliche erblichen oder systemischen Erkrankungen.
Besonders die Fußnägel sind hier häufig betroffen, da der Pilzbefall des Nagels häufig mit Fußpilz (Tinea pedis) einhergeht. Die betroffenen Nägel verfärben sich meist bräunlich und lösen sich zum Teil vom Nagelbett ab. Außerdem werden sie brüchig und reißen häufiger ein.
Wichtig ist hierbei, dass auch der Fußpilz an die Nägel der Hand übertragen werden kann, wenn bei einem Befall des Fußes keine ausreichende Hygiene eingehalten wird.
Häufig werden Fußpilze in öffentlichen Schwimmbädern oder Duschen übertragen, daher ist hier das Tragen von Badelatschen eine gute Prophylaxe. Sollte der Nagel bei einem Pilzbefall einreißen, sollte der Nagel gekürzt werden, damit ein weiteres Reißen effektiv verhindert werden kann.
Gegen den Pilzbefall können Antimykotika von einem Arzt verschrieben werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wohl die häufigste Form der eingerissenen Nägel lediglich ein kosmetisches Problem ist, bei den medizinisch anerkannten Nagelzerstörungen (Onychodystrophie) ist der Pilzbefall der häufigste Grund für eingerissene Nägel, in einigen Fällen kann auch eine Schuppenflechte hierfür ursächlich sein; sehr selten kommt es aufgrund erblicher Nagelbildungsstörungen zu einem Einreißen der Nägel.
Eine Nagelbettentzündung kann sehr schmerzhaft sein und Betroffene leiden oftmals unter starken pochenden oder stechenden Schmerzen. Dadurch, dass Bakterien über die Wunde ins Gewebe gelangen, reagiert der Körper mit einer heftigen Entzündung an der betroffenen Stelle und es kommt zu Wärmebildung, Rötung und der Finger bzw. Zeh schwillt an und kann nur noch eingeschränkt bewegt werden. Durch die Entzündungsreaktion kann auch Eiter entstehen und sich unter dem Nagel ansammeln. Da es unter dem Nagel nur wenig Platz gibt, drückt die Eiteransammlung direkt auf das umliegende Gewebe und führt zu starken Schmerzen.
Wenn sich sehr viel Eiter gebildet hat, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Der kann die betroffene Stelle aufstechen und den Eiter ablassen. Dadurch verringert sich der Druck auf das Nagelbett und die Schmerzen werden sofort gelindert. Je nach Schwere der Entzündung, kann der Arzt außerdem antibiotische Salben verschreiben, die die Wundheilung beschleunigen und dadurch schmerzlindernd wirken.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema: Schmerzen unter dem Fingernagel
Sowohl Finger-, als auch Zehennägel können auf unterschiedliche Weisen einreißen.
Ist der Riss nicht sehr tief und betrifft lediglich den freien Bereich des Nagels, der über die Fingerkuppe oder den Zehenrand heraussteht, so sollte der Nagel so kurz geschnitten oder gefeilt werden, dass der gesamte Riss entfernt ist.
Beim weiteren Wachsen des Nagels sollte der Riss nicht mehr zu sehen sein und die Nägel können wie gewohnt gefeilt oder geschnitten werden.
Es gibt allerdings auch Risse im Nagel, die bis tiefer in die Mitte des Nagels oder sogar bis zum Nagelbett reichen. In der Regel ist auch bei einem tiefer eingerissenen Nagel zunächst kein Arztbesuch notwendig. Wenn die Beschwerden allerdings selbst nicht in den Griff zu kriegen sind oder wenn es stark blutet und auch nach einiger Zeit nicht von selbst aufhört, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Kommt es in Zusammenhang mit dem eingerissenen Nagel zu einer Blutung des Nagelbetts, so sollte diese zugelassen werden, um Schmutz aus der Wunde spülen zu können. Im Normalfall klingt diese Blutung nach einigen Minuten von selbst ab. Wenn dies nicht der Fall ist, könnte ein größeres Blutgefäß verletzt sein und dies sollte von einem Arzt abgeklärt werden. Das Desinfizieren der Wunde, zum Beispiel mit Jodsalbe, ist sehr wichtig, um eine Entzündung zu verhindern. Anschließend sollte ein Pflaster auf die Wunde geklebt werden, um diese zu schützen. Mit dem eingerissenen Nagel sollte zunächst nichts gemacht werden. Er sollte erst ein Stück herauswachsen und zu einem späteren Zeitpunkt gekürzt werden.
Wichtig ist, darauf zu achten, dass bei allen Maßnahmen der Nagel nicht noch weiter einreißt oder sogar abreißt. Deshalb ist größte Vorsicht bei der Selbstbehandlung geboten. Vor allem im Bereich des sehr empfindlichen Nagelbettes, das bei einem eingerissenen Nagel mit verletzt sein kann. Als zusätzliche Maßnahme kann man den Nagel mit einem Nagelreparaturpflaster versehen. Dies sind kleine, durchsichtige Klebepads, die in Drogeriemärkten erhältlich sind. Sie sollen das weitere Einreißen verhindern und zum Schutz des Nagels dienen. Darüber kann ein Nagellack aufgetragen werden, sodass das Klebepad kaum noch sichtbar ist.
Es sollte während der gesamten Behandlungsdauer, also so lange wie der Riss sichtbar oder spürbar ist, darauf geachtet werden, diesen ausreichend mit Pflaster zu schützen. Hierdurch wird das Risiko gemindert, an dem eingerissenen Nagel hängenzubleiben und diesen weiter zu verletzen. Bei eingerissenen Zehennägeln sollte bequemes, nicht zu enges Schuhwerk getragen werden, um den Druck auf den Riss nicht unnötig zu erhöhen. Häufig verleitet ein eingerissener Nagel dazu, weiter daran zu knibbeln. Darauf ist auf jeden Fall zu verzichten, da der Riss nicht nur schlimmer werden kann, sondern auch Bakterien in die Wunde gelangen können und zu einer Entzündung führen können.
Wenn der Riss im weiteren Verlauf allerdings nicht gerade herauswächst, sondern einwächst wie der eingewachsene Zehennagel, sollte ein Arzt aufgesucht werden und die Nagelstellung muss eventuell unter örtlicher Betäubung korrigiert werden.
Manche Menschen sind besonders häufig von eingerissenen Nägeln betroffen, da diese sehr trocken und spröde sind. Dies kann ein Hinweis auf einen entsprechenden Nährstoffmangel oder sogar eine Erkrankung sein. Ebenso sind falsch manikürte Hände und Füße ein Risikofaktor für das Einreißen der Nägel.
Bei spröden Nägeln, die zum Einreißen neigen, sollte darauf geachtet werden, dass diese immer entsprechend gepflegt werden, indem die Nägel immer entsprechend kurz geschnitten werden und die Ecken anschließend mit einer Nagelfeile glatt gefeilt werden. Auch eine ausgewogene Ernährung mit genügend Vollkornprodukten und Getreide ist wichtig, damit die Nägel ausreichend hart sind.
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Um einen abgerissenen Nagel zu kleben, behandelt man den Nagel mit einer Nagelfeile vor und wäscht fettige Rückstände ab. Man gibt einen Klebetropfen aus der Tube Nagelkleber auf den Fingernagel und verteilt ihn (zum Beispiel mit einem Zahnstocher) auf der Seite des abgebrochenen Fingernagels.
Man fixiert das Stück Fingernagel, das absteht, so, dass es wieder seine ursprüngliche Position erreicht. Den Kleber lässt man nach Anleitung trocknen. Anschließend wischt man den überschüssigen Klebstoff ab und glättet den reparierten Bereich vorsichtig mit einer Nagelfeile. Zum Schutz kann man danach noch einen schützenden Überlack auftragen.
Es gibt die Möglichkeit, den beschädigten Nagel mit einem einfachen Teebeutel zu retten. Zunächst sollte man den Nagel vorbehandeln. Dafür feilt man den betroffenen, unlackierten Nagel gründlich. Dabei muss man vorsichtig und sanft sein und das abstehende Nagelstück am besten mit einem anderen Finger festhalten. Man sollte sämtliche Unebenheiten auf dem Fingernagel entfernen. Anschließend benötigt man einen Teebeutel, eine Pinzette und durchsichtigen (Reparatur-)Nagellack und wenn möglich Nagelkleber aus der Drogerie.
Man schneidet den Teebeutel so zurecht, dass der Beutel der Länge und Breite des Nagelrisses entspricht. Dann trägt man den durchsichtigen Nagellack oder Nagelkleber auf die Bruchstelle und platziert das Stück Teebeutel darauf. Man passt auf, dass das Teebeutelstück genau an der Stelle bleibt. Danach trägt man eine weitere Schicht Nagellack oder Nagelkleber auf die komplette Rissstelle auf und drückt das Papier an. Man kann die Stelle anschließend erneut überlackieren. Damit sollte der Nagelriss gut genug stabilisiert werden, bis der verletzte Fingernagel herauswächst.
Gel allein reicht nicht aus, um einen eingerissenen Nagel zu reparieren. Man sollte das abstehende Nagelstück vorbereiten, indem man die Hand gründlich wäscht und den entsprechenden Nagel feilt. Anschließend kann man das abstehende Nagelstück mit Nagelklebe oder der Teebeutel-Methode reparieren. Um dem betroffenen Fingernagel mehr Schutz zu geben, kann man nach dieser Behandlung Gel auf den Nagel auftragen
Der Nagel schützt das Nagelbett vor Bakterien und Keimen. Reißt ein Nagel tief genug ein, können Keime und Bakterien in die offene Stelle eindringen und dort zu einer Entzündung führen. Eine Nagelbettentzündung wird als Panaritium bezeichnet.
Unter dem Nagel liegt das Nagelbett, das fest mit der direkt darunterliegenden Knochenhaut verwachsen ist. Dadurch ist das Nagelbett nicht verschiebbar und durch die Schwellungen, die bei Entzündungen entstehen, kommt es zu starken pochenden Schmerzen. Neben den Schmerzen ist die Wunde gerötet, warm und der Finger bzw. Zeh in seiner Funktion eingeschränkt. Normalerweise ist eine Nagelbettentzündung nicht weiter schlimm und heilt innerhalb kurzer Zeit von selbst wieder ab, in machen Fällen kann sich die Infektion aber ausbreiten und zu Fieber führen.
Um eine Nagelbettentzündung zu verhindern, sollte man einen eingerissenen Nagel sofort richtig behandeln. Wenn die Wunde so tief ist, dass es blutet, soll die Blutung kurz zugelassen werden, dass Keime aus der Verletzung ausgespült werden. Dann sollte am besten eine jodhaltige Salbe aufgetragen werden, die antiseptisch wirkt und die Wunde desinfiziert.
Werden die Schmerzen nach ein bis zwei Tagen nicht besser oder verschlimmern sich und eitert die Wunde, sollte am besten der Hausarzt oder ein Dermatologe aufgesucht werden. Ein Arzt kann antibiotische Salben verschreiben und wenn nötig, das Nagelbett aufschneiden, um angesammelten Eiter abfließen zu lassen und so die Schmerzen lindern. Tritt Fieber auf oder bemerkt man angeschwollene Lymphknoten, sollte man sofort einen Arzt aufsuchen.
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Ist der Fingernagel längs eingerissen oder im Nagelbett verletzt, sollte man zum Arzt gehen. Blutet die Stelle des Einrisses oder schmerzt der Finger unter dem Riss stark, sollte man ebenfalls zum Arzt gehen. Je nach Ursache des Nageleinrisses kann sich eine Entzündung bilden, die eventuell sogar behandelt werden muss. Sobald ein eingerissener Nagel Beschwerden verursacht oder sich die darunterliegende Haut entzündet, kann ein Arztbesuch nützlich sein.
Ein eingerissener Nagel ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch schmerzhaft sein und sich im schlimmsten Fall sogar entzünden. Vor allem Frauen mit langen Nägeln oder Menschen mit weichen, brüchigen Nägeln leiden öfters unter eingerissenen Nägeln.
Am besten ist es den eingerissenen Nagel mit einer Nagelschere so weit wie möglich zu kürzen und zurechtzufeilen, damit man nicht irgendwo hängen bleibt und der Nagel noch weiter einreißt. Diese Vorgehen funktioniert sehr gut bei Rissen im Bereich des Nagels, die nicht sehr tief sind.
Betrifft der Riss im Nagel jedoch auch das Nagelbett, kann der Nagel nicht so tief abgeschnitten werden, da sonst die Verletzungsgefahr zu hoch ist. In solchen Fällen gibt es verschiedene Möglichkeiten, den eingerissenen Nagel zu retten. Zur Reparatur des Risses kann man einen Gewebestreifen zurechtschneiden und auf den Nagel kleben, um den Riss so zu „kitten“. Dafür eigenen sich z.B. ein Teebeutel, Papiertaschentücher oder ein Kaffeefilter. Das Material wird so zurecht geschnitten, dass es mindestens den Riss, besser aber noch den ganzen Nagel bedeckt. Der betroffene Nagel wird mit Sekundenkleber oder farblosem Nagellack lackiert, das Stückchen Gewebe mit einer Pinzette aufgebracht und zurechtgefeilt.
In Drogeriemärkten sind außerdem Nagelreparaturpflaster oder fertige Nagelreparatursets zu erhalten, mit denen ein eingerissener oder abgebrochener Nagel schnell und einfach behandelt werden kann. Dabei handelt es sich um selbstklebende transparente Pflaster, die auf den Nagel aufgebracht und dann zurechtgefeilt werden. Ein Nagelreparaturset enthält Reparaturstreifen aus Fiberglas, die mit einem speziellen Kleber auf dem Riss angebracht werden. Es gibt auch Varianten, die statt Reparaturstreifen Puder enthalten. Dabei wird Nagelkleber wird auf den betroffenen Nagel aufgetragen, der Finger in den Puder getaucht und am Ende glatt poliert.
Wenn man keine Utensilien zur Reparatur des eingerissenen Nagels zu Hand hat, reicht im Notfall auch ein Stück Klebeband oder ein Pflaster, das über den betroffenen Nagel geklebt wird. Das ist allerdings keine dauerhafte Lösung, kann aber verhindern, dass man hängen bleibt und den Nagel noch weiter einreißt. Menschen, die öfter unter eingerissenen Nägeln leiden, können auch einen transparenten Nagellack verwenden, der aufbauende Substanzen enthält und den Nagel härtet. Diese Lacke sind in jedem Drogeriemarkt oder Apotheke erhältlich und werden als Kur über mehrere Wochen angewandt.
Das wichtigste bei einem eingerissenen Nagel ist zu verhindern, dass der Nagel noch tiefer einreißt oder sogar komplett abreißt. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass kein Schmutz in die Wunde eindringt, da sich der eingerissene Nagel sonst schnell entzünden kann.
Der Nagel entsteht an der Nagelwurzel (Nagelmatrix). Die Matrix liegt unterhalb des Nagelmondes und wird durch die aufliegende Nagelhaut geschützt. Hier bilden sich die Zellen, aus denen die Nägel bestehen neu und führen zum Wachstum des Nagels.
Durch einen eingerissenen Nagel kann es zu einer Entzündung des Nagelbettes kommen. Wenn sich das Nagelbett sehr stark entzündet hat und die Entzündung zu spät oder gar nicht behandelt wird, kann dadurch auch die Matrix geschädigt werden. Das hat zur Folge, dass der verletzte Nagel nicht mehr rauswachsen kann oder in sehr seltenen Fällen komplett abgestossen wird. Normalerweise heilt eine Nagelbettentzündung aber schnell wieder ab und es kommt nur zu einer Verformung des Nagels, die mit der Zeit rauswächst. Am Finger wachsen die Nägel mit einer Geschwindigkeit von 3-4 mm im Monat, es dauert also bis zu zu einem halben Jahr, bis sich ein Nagel komplett erneuert hat.
Eine gesunde und ausgeglichene Ernährung führen zur Stärkung der Nägel. Außerdem kann der betroffene Nagel täglich mit einem Nagelöl, das Vitamin E enthält, behandelt werden. Wächst der Nagel über mehrere Wochen gar nicht mehr oder vermutet man eine Schädigung der Nagelwurzel, sollte man in jedem Fall einen Arzt konsultieren.
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Ein eingerissener Fingernagel ist oftmals eher aus kosmetischen als aus medizinischen Gründen ein Problem und kann normalerweise leicht behandelt werden. Wenn sich der Riss im weißen Bereich des Nagels befindet, kann der Nagel schnell zurecht geschnitten oder gefeilt werden. Tiefer liegende Risse sind schmerzhaft und können zu Nagelbettentzündung führen.
Es gibt verschiedene Ursachen für eingerissene Fingernägel. Dass besonders lange Fingernägel irgendwann einreißen ist ganz normal, da der Nagel nicht endlos weiterwachsen kann. Viele Menschen haben aber auch Probleme mit eingerissenen Nägeln, weil die Nagelstruktur schwach und der Nagel zu weich ist. Ein schwacher Nagel entsteht gerade bei Frauen durch häufiges Lackieren oder die Anbringung künstlicher Fingernägel. Aber auch eine falsche Ernährung und ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen können zu brüchigen Nägeln führen.
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Besonders unangenehm ist es, wenn ein Zehennagel einreißt. Sollte der Nagel sehr tief eingerissen sein, wird er am besten nicht abgeschnitten, sondern man wartet, bis er hinauswächst. Dadurch, dass Zehennägel im Vergleich zu Fingernägeln deutlich langsamer wachsen (0,10-0,12 mm täglich an den Fingern bzw. 0,03-0,04 mm an den Zehen), kann das mehrere Monate dauern.
Eventuell kann der beschädigte Fußnagel nicht gerade herauswachsen und es entsteht ein sogenannter eingerissener Zehennagel (Unguis incarnatus). Der Nagel wächst dabei ins Nagelbett und verursacht starke Schmerzen und eine Entzündung. Bei der Heilung bildet sich um den eingewachsenen Nagel wucherndes Gewebe (Granulationsgewebe). Am besten ist es, wenn sich Betroffene in so einem Fall einer professionellen Fußpflege unterziehen, da ein eingewachsener Nagel ansonsten ein sehr langwieriges und wiederauftretendes Problem darstellt. Bei einem eingerissenen Zehennagel sollte man außerdem auf bequemes Schuhwerk achten, damit möglichst wenig Druck auf den betroffenen Nagel wirkt und er schön herauswachsen kann.
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Je dünner der Nagel, desto höher ist das Risiko für Schädigungen. Kinder haben je nach Alter dünnere und dadurch weichere Nägel als Erwachsene. Bei Babys ist der Nagel nur etwa 0,05 mm dick, wohingegen er bei Erwachsenen bis zu 0,75 mm messen kann. Dadurch reißen sich Kinder besonders oft einen Nagel ein.
Auch bei Kindern sollte der betroffene Nagel so weit wie möglich zurück geschnitten und anschließend zurechtgefeilt werden. Ist der Riss tief, kann man ein Pflaster darum wickeln, bis der Riss herausgewachsen ist. Kinder reißen sich das Pflaster oft wieder ab, was dazu führen kann, dass der Riss tiefer wird oder der Nagel komplett einreißt. Es ist wichtig, dass die Wunde ordentlich gesäubert wird, damit es zu keiner Nagelbettentzündung kommt. Eventuell können auch bei Kindern Nagellack oder ein Nagelreparaturset angewendet werden, das hängt vom Alter des Kindes ab.
Wenn der Riss sehr tief ist oder sich stark entzündet, sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden. Der entscheidet, ob der Riss antibiotisch behandelt werden muss oder aus kosmetischen Gründen eine andere Form der Behandlung notwendig ist.
Normalerweise reicht aber eine entzündungshemmende Creme und ein kleiner Verband. Treten eingerissene Nägel bei Kindern häufiger auf, sollte mit dem Kinderarzt abgeklärt werden, ob vielleicht eine Mangelerscheinung (z.B. Kalzium) Ursache ist.
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