Schmerzen unter dem Fingernagel können durch verschiedene Ursachen entstehen. Eine Nagelbettentzündung oder eine Verletzung sind häufige Auslöser dieser Schmerzen. In einigen Fällen kann auch eine Psoariasis zu dieser Symptomatik führen.
Als Schmerzen unter dem Fingernagel bezeichnet man eine subjektive unangenehme Empfindung, die sich unter dem Fingernagel lokalisiert. Die Betroffenen leiden unter Schmerzen.
Der Fingernagel selbst ist zwar nicht sensibel versorgt, jedoch ist das darunterliegende Nagelbett äußerst schmerzempfindlich.
Verschiedene Ursachen können Schmerzen unter dem Fingernagel auslösen.
Eine Nagelbettentzündung ist eine weitverbreitete Erkrankung, die selbst bei winzigen Größen große Schmerzen hervorrufen kann.
Daneben kommen ebenfalls sehr häufig Fingernagelverletzungen vor, bei denen der Nagel einreißt oder sogar komplett einreißt. Wird dabei das empfindliche Nagelbett freigelegt, leiden die Betroffenen unter starken Schmerzen.
Des Weiteren gibt es eine spezielle Form der Schuppenflechte, die Nagelpsoriasis. Bei dieser Form der Psoriasis leiden die Erkrankten unter enormen Nagelveränderungen, die typischerweise Schmerzen beim Laufen oder Greifen auslösen.
Sowohl beim Finger als auch beim Zeh kann sich das Nagelbett entzünden. In der Regel geschieht dies, indem Erreger wie Bakterien oder Pilze über winzige Wunden in das Nagelbett eindringen und zu einer schmerzhaften Entzündung führen.
Bei einer akuten Nagelbettentzündung ist die Haut unter und/oder um das Nagelbett herum gerötet, angeschwollen und erwärmt. Die Betroffenen leiden typischerweise unter einem klopfenden Schmerz.
Abhängig vom Stadium der Erkrankung und der Ursache beziehungsweise dem Erreger können entzündungshemmende Medikamente oder die Einnahme von Antibiotika nötig sein. Falls man häufiger an Nagelbettentzündungen oder an Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus leidet, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Nagelbettentzündung.
Die Psoriasis (sog. Schuppenflechte) befällt bei vielen Erkrankten auch die Finger- und Fußnägel. Dabei zeigen sich typische Nagelveränderungen, wie Tüpfelnägel, Ölflecken und Krümelnägel.
Tüpfelnägel sind durch stecknadelkopfgroße Kuhlen auf den Nägeln gekennzeichnet. Der psoriatrische Ölfleck hingegen beschreibt gelbliche Verfärbungen durch Schuppen. Krümelnägel entstehen durch die Schädigung der Nagelplatte, wobei der Nagel krümelig wird und teilweise sogar aufsplittert.
Die Schuppenbildung und Nagelveränderungen verursachen bei den Erkrankten starke Schmerzen beim Gehen oder Greifen. Die Nagel-Psoriasis bremst die Erkrankten in alltäglichen Tätigkeiten und ist deshalb sehr belastend.
Lesen Sie hier mehr zum Thema: Psoriasis.
Ein starker Stoß auf den Nagel oder die Nagelmatrix kann zur Entstehung eines Blutergusses (med. Hämatom) führen. Dabei ist das Nagelbett durch das Hämatom blau-schwarz verfärbt.
Durch die Gewalteinwirkung können die Blutgefäße einreißen und in das Nagelbett einbluten. Das Blut kann nicht mehr abfließen und die Nagelplatte wird so leicht angehoben. Auf diese Weise entsteht ein Druck, der durchaus starke Schmerzen verursachen kann.
Die Beschwerden können durch ein sofortiges Hochlagern und Kühlen des Nagels gelindert werden. Es dauert einige Monate bis das Hämatom komplett herauswächst.
Bluterguss unter dem Nagel? Lesen Sie hier mehr zu diesem Thema.
Ein abgerissener oder eingerissener Fingernagel ist eine der häufigsten Nagelverletzungen. Reißt ein Fingernagel ein, sollte man vorsichtig sein und versuchen ein weiteres Einreißen oder sogar komplettes Abreißen zu verhinderen. Der Nagel reißt häufig unmittelbar am Übergang des freien Nagelrandes zum Beginn des Nagelbettes ein.
Um ein weiteres Aufreißen des Fingernagels vorzubeugen, sollte man den Nagel so kurz wie möglich schneiden und ein Pflasterdarüber kleben.
Erfahren Sie hier mehr zum Thema: eingerissener Nagel.
Es gibt tatsächlich Nagellacke, die gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe enthalten. Formaldehyd, Toluol und Phthalate sind chemische Substanzen, die sich negativ auf die Nagelgesundheit auswirken können.
Um die Nägel nicht zu schwächen sollte man hin und wieder eine Lackpause einlegen oder verträglichere Nagellacke anwenden.
Abhängig von der Ursache der Schmerzen unter dem Fingernagel können verschiedene Begleitbeschwerden auftreten.
Eine Nagelbettentzündung geht typischerweise mit einer Rötung, Schwellung und Erwärmung des entzündeten Bereichs einher.
Ein eingerissener Nagel verursacht zunächst Schmerzen, kann sich aber auch entzünden und die klassischen Entzündungssymptome, wie Rötung, Schwellung und Erwärmung verursachen.
Ist eine Schuppenflechte die Ursache der Schmerzen, kommen Symptome wie Schuppung, Zersplitterung und Gelbfärbung der Nägel hinzu. Außerdem werden die Betroffenen aufgrund der starken Schmerzen in ihren Bewegungen stark eingeschränkt.
Bei Schmerzen unter dem Fingernagel kann man zunächst den Hausarzt oder einen Dermatologen (Hautarzt) aufsuchen.
Bei einem eingerissenen oder abgerissenen Fingernagel kann die Diagnose leicht gestellt werden. Bei einer Nagelbettentzündung muss der betroffene Fingernagel gründlich untersucht und gegebenenfalls eine Behandlung mit einem lokalen oder systemischen Antibiotikum eingeleitet werden.
Bei einer Nagel-Psoriasis ist die Betreuung durch einen Dermatologen wichtig, um den Zustand der Nägel zu beobachten und gezielt zu behandeln.
Die Behandlung von Schmerzen unter dem Fingernagel wird von der Ursache der Beschwerden bestimmt.
Bei einer Nagelbettentzündung wird im leichten Stadium durch den Betroffenen selbst eine Behandlung mit Bädern, zum Beispiel mit Kamille, und anderen Hausmitteln, wie Arnika oder Zwiebelextrakt, erfolgen. Eine entzündungshemmende Zugsalbe kann gelegentlich helfen. Bei einer ausgeprägten Nagelbettentzündung ist eine ärztliche Behandlung nötig. Antiseptische Wirkstoffe und Antibiotika können dafür verwendet werden.
Im Gegensatz dazu können eingerissene Fingernägel mit einem Teebeutel und/oder Klarlack fixiert werden. Die Nägel sollten so kurz wie möglich geschnitten und am besten mit einem Pflaster abgeklebt werden.
Bei einer Nagel-Psoriasis ist hingegen eine frühzeitige Behandlung sehr wichtig. Während Tüpfelnägel und Ölflecken keinen großen Krankheitswert haben, muss das Zersplittern verhindert werden. Dafür gibt es verschiedene Präparate, die auf die Nägel aufgetragen werden. Häufig werden Substanzen wie Kortison oder Kortison mit Calcipotriol, einem Vitamin-D3-Derivat, verwendet.
Bei einer akuten Nagelbettentzündung kommt es mit einer gezielten Behandlung typischerweise zu einer vollständigen Abheilung der Erkrankung. Die Entzündung dauert im Normalfall Tage bis ein oder zwei Wochen an.
Bei einer chronischen hartnäckigen Nagelbettentzündung sollte nach einer möglichen anderen Ursache für die Entzündungen gesucht werden.
Ein eingerissener Fingernagel verheilt in der Regel komplikationslos. Der Riss wächst heraus und das abhängig von der Tiefe des Risses innerhalb von einer oder mehrerer Wochen.
Eine Schuppenflechte in den Fingernägeln ist hartnäckiger. Mit einer gezielten Therapie können die Fingernägel bei einer Nagel-Psoriasis häufig verbessert werden. Leider kommt die Schuppenflechte immer wieder zurück, sodass die Nagel-Psoriasis so gut wie nie vollständig verschwindet.
Mehr Informationen zu dem Thema Schmerzen unter dem Fingernagel finden Sie hier:
Eine Übersicht aller Themen der Anatomie finden Sie unter: Anatomie A-Z.