Schmerzen im Zehennagel können in jedem Alter, bei jeder Person ohne jegliche Vorerkrankungen auftreten und den Patienten sehr quälen. Meist betrifft der Schmerz dabei nicht nur den Zehennagel sondern auch den umliegenden Bereich, da der Zehennagel an sich nicht schmerzempfindlich ist.
Schmerzen im Zehennagel können in jedem Alter, bei jeder Person ohne jegliche Vorerkrankungen auftreten. Meist betrifft der Schmerz dabei nicht nur den Zehennagel sondern auch den umliegenden Bereich. Der Zehennagel an sich ist nicht schmerzempfindlich, da im Nagel selbst keinerlei Schmerzfasern enthalten sind. Dies ist auch gut so, da wir sonst jedes Mal beim Zehennägel-schneiden Schmerzen hätten. Die Schmerzen entstehen also im umliegenden Hautbereich des Zehennagels und können vielerlei Ursachen haben.
Schmerzen am Zehennagel sind sehr belastend für den Patienten, da er häufig nicht mehr ohne Schmerzen auftreten kann. Die Ursachen für die Schmerzen sind vielfältig. Die häufigsten Ursachen haben wir für sie im Überblick zusammengestellt.
Der Begriff „eingewachsener Zehennagel“ ist selbsterklärend: der Nagel wächst nicht nach vorne, sondern in den seitlichen Nagelrand hinein, was zu starken Schmerzen führen kann. In der medizinischen Fachsprache wird als Synonym auch der Begriff Unguis incarnatus verwendet. Manche Patienten sind aufgrund ihrer anatomischen Zehenform prädestiniert für eingewachsene Zehennägel, während andere Patienten von solchen Problemen verschont bleiben. Der häufigste Risikofaktor für die Entstehung eines eingewachsenen Zehennagels, ist das falsche Nagelschneiden. Falsch bedeutet, dass die Fußnägel zu kurz und an den Ecken rundlich eingeschnitten werden. Richtig ist es, einen geraden Abschluss der Fußnägel zu haben, sodass auch die Ecken tendenziell im Bereich der Zehenkuppe enden. Außerdem kann zu enges Schuhwerk die Entwicklung eines eingewachsenen Zehennagels provozieren.
Besonders gefährdet sind außerdem Patienten mit der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Da bei Diabetikern die Durchblutung der Füße nicht optimal gewährleistet wird, kann es besonders schnell zu einer verminderten Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff kommen. Dies führt dazu zu einer Entzündungsreaktion, welche dann neben einer Nagelbettenentzündung auch zu einem eingewachsenen Fußnagel führen kann. Das entzündliche Gewebe ist dabei meistens geschwollen, gerötet und überwärmt. Die Schmerzen treten typischerweise pulsierend auf und können durch Druck verschlimmert werden. Es besteht immer die Möglichkeit, dass sich die Entzündung zu einer Entzündung mit Eiterbildung entwickelt oder aber auch, dass sie sich in umliegende und tiefere Strukturen ausbreitet. Dementsprechend verstärken sich die Schmerzen und es besteht die Gefahr, dass sich sogenannte Phlegmone ausbilden. Dabei handelt es sich um einen Weichteilinfekt, der aufgrund einer bakteriellen Entzündung des Bindegewebes entsteht.
Meistens ist der große Zehennagel betroffen, wobei es nicht auszuschließen ist, dass auch die kleineren Zehennägel einmal einwachsen können.
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Ein Nagelpilz wird im medizinischen Fachbereich auch als Nagelmykose oder Onychmykose bezeichnet. Bei Vorliegen eines Nagelpilzes ist es zu einem Infekt aufgrund eines bestimmten Pilzes im Zehennagelbereich gekommen. Generell sind die Nägel an den Zehen häufiger betroffen als die Fingernägel.
Verschiedene Erreger können dabei jeweils der Auslöser sein: Faden -, Hefe –und Schimmelpilze. Die beiden letztgenannten Pilze sind tendenziell eher seltener die Ursache für einen Nagelpilz. Wenn sich ein Nagelpilz auf dem Boden einer Fadenpilzbesiedelung entwickelt, kann man in diesem speziellen Fall auch von einer sogenannten Tinea unguium sprechen.
Der Pilzbefall breitet sich in der Regel vom Vorderrand des Zehennagels in Richtung Nagelbett aus und befällt anfangs lediglich einen Zehennagel. Neben den Schmerzen an betroffenen Zehennägel ist eine Verfärbung, meistens weiß-, gelb –oder gräulich, typisch. Zudem ist der Zehennagel zusätzlich glanzlos und brüchig, sodass es zu einem bröckeligen Zerfall kommen kann.
Die Schmerzen entstehen als sekundäre Ursache des Nagelpilzes. Zum einen kann sich die Nagelarchitektur wie oben beschrieben verändern und zusätzlich dicker werden. Dadurch kommt es zu einer vermehrten Druckbelastung im Nagelbett, was mit einem schmerzhaften Reiz einhergeht. Außerdem können sich die Erreger aufgrund der räumlichen Nähe auch auf die Zehenhaut ausbreiten und dort Entzündungen hervorrufen. Dies löst ebenfalls Schmerzen aus.
Kleine Läsionen, die häufig als Eintrittspforte für die Erreger gegolten haben, können sich ebenfalls in entzündliches Gewebe umwandeln und schmerzhaft sein. Der Schmerz bei einem Nagelpilz gilt generell also eher als ein Symptom im Spätstadium. Daher ist es wichtig, einen Nagelpilz anhand der sichtbaren Veränderungen des Nagels rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Risikofaktoren für das Entstehen eines Nagelpilzes sind zu enges Schuhwerk, Fehlstellung im Fuß –und Zehenbereich und bestimmte Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus und Durchblutungsstörungen.
Eine Verschlimmerung der Beschwerden, insbesondere der Schmerzen, bei bereits bestehendem Nagelpilz, kann durch folgende Faktoren provoziert werden: zu enges Schuhwerk, starke Schweißbildung, Entzündungen der Haut, kleine Verletzungen/ offene Stellen im Zehenbereich und Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen.
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Eine Nagelbettenentzündung kann ebenfalls die Ursache sein für starke Schmerzen im Zehennagel. Wie das Wort bereits impliziert, kommt es aufgrund von einem viralen oder bakteriellen Infekt oder aufgrund eines Befalls mit Pilzen, zu einer Entzündung im Bereich des Nagelbettes. Im Gegensatz zu einem eingewachsenen Zehennagel, den man lokal auf eine Stelle begrenzen kann, verteilt sich eine Nagelbettenentzündung häufig über den kompletten Bereich des Zehennagels und kann unter Umständen mit Eiterherden umgeben sein.
Wenn sich ein Zehennagel blau oder bläulich-violett verfärbt, spricht dies für einen Bluterguss, also eine Blutansammlung, unter dem Zehennagel.
Diese Veränderung des Zehennagels geht sehr häufig mit Schmerzen einher. Die Ursachen für einen blauen Zehennagel sind vielfältig.
Der Mechanismus ist jedoch meistens der, dass der Zehennagel über längeren Zeitraum einer erhöhten Druckbelastung ausgesetzt ist. Ein solcher Druck wird sehr häufig durch falsches Schuhwerk ausgelöst. Ein zu eng sitzender Schuh bedeutet wenig Platz für die Füße, sodass nach langem Wandern ein Reibungsdruck auf den Zehennagel einen Bluterguss provoziert. Aber auch zu große Schuhe können schädlich sein. Gerade beim Bergablaufen rutschen Betroffene im Schuh bei jedem Schritt ein Stück nach vorne, sodass die Zehen an der Spitze anstoßen.
Schmerzen im Zehennagel mit einhergehender Blaufärbung können aber auch Folge eines Traumas sein. Ganz banal ist das Anstoßen der Zehennägel an einer Stufe oder Kante zu nennen oder aber das Herabfallen schwerer Gegenstände auf die Zehennägel. Hierbei kommt es zur sofortigen Schmerzwahrnehmung, welche mit der Zeit etwas nachlässt. Liegt ein ausgeprägter Bluterguss vor, kann eine Schmerzlinderung durch Entlastung erzielt werden, indem man mit einer kleinen sterilen Nadel den Zehennagel im Bereich des Blutergusses aufsticht. Somit kann der Bluterguss abfließen und der Druckschmerz lässt durch die Volumenreduktion nach. Zudem kann mithilfe dieses Eingriffes der Zehennagel erhalten werden, anderenfalls fällt der Zehennagel meistens ab.
Generell fällt ein blauer Zehennagel im weiteren Verlauf entweder ab oder der Bluterguss wächst heraus. Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass Schmerzen bei einem blauen Zehennagel zum einen durch die Blutablagerung unter dem Zehennagel selbst entstehen können (Druckschmerz), oder aber sekundär durch eine entzündliche Veränderung (Entzündungsschmerz) oder Schwellung des umliegenden Gewebes (Druckschmerz).
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Die Diagnose eines eingewachsenen Zehennagels kann der Patient meist selbst stellen, da er den eingewachsenen Zehennagel erkennt und außerdem starke Schmerzen in dementsprechenden Bereichen hat. An sich lässt sich auch eine Nagelbettenentzündung sehr gut erkennen, jedoch kann der Patient nicht die Diagnose stellen, ob es sich um eine bakteriell, viral oder mykotisch bedingte Nagelbettenentzündung handelt. Da diese Entscheidung jedoch wichtig ist für den weiteren Therapieverlauf, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden damit dieser mithilfe von Abstrichen oder Blutanalysen feststellen kann, welcher Erreger für die Nagelbettenentzündung verantwortlich ist um dann eine adäquate Therapie zu ermöglichen.
Neben den Schmerzen im Zehennagel kommt es bei dem eingewachsenen Zehennagel zusätzlich zu einer Rötung und Schwellung im betroffenen Bereich.
Bei einer Nagelbettenentzündung schwillt der Bereich um den Nagel stark an, ist gerötet und in schlimmeren Fällen bilden sich Eiterbläschen. Bei leichtem Druck kommt es zu starken Schmerzen. Bei einer bakteriell bedingten Nagelbettenentzündung kann es außerdem zu Fieber und Nachtschweiß kommen, was dann auf einen schlimmeren Verlauf hindeutet, der mit Antibiotika behandelt werden sollte. In seltenen Fällen kommt es zusätzlich zu einer Schwellung der Lymphknoten.
Eine Therapie bei Schmerzen im Zehennagel ist unerlässlich. Besonders wichtig ist es hierbei, nicht selbst herum zu experimentieren, bis man irgendwann zu einer halbwegs guten Lösung kommt, da man in den meisten Fällen den Krankheitsverlauf und somit die Schmerzen im Zehennagel verschlimmert und die Heilung behindert, anstatt sie zu unterstützen.
Bei einem eingewachsenen Zehennagel ist es wichtig, sich professionelle Hilfe zu holen. Hierbei sollte man keine Pediküre einer Kosmetikerin in Anspruch nehmen, sondern zu einer ausgebildeten Podologin, also einer medizinischen Fußpflege. Hierbei wird nicht nur der eingewachsene Nagel entfernt oder bearbeitet, je nach Schweregrad, sondern der Nagel wird auch so zurecht geschnitten, dass es danach zu keinen weiteren Problemen kommen sollte.
Außerdem kann ein medizinischer Podologe praktische Tipps geben, um einen erneuten eingewachsenen Zehennagel und die damit verbundenen Schmerzen zu vermeiden.
Entstehen die Schmerzen aufgrund einer Nagelbettenentzündung im Zeh, sollte der Hausarzt aufgesucht werden, damit dieser über die weitere Therapie entscheidet. Wichtig ist es nicht selbst an dem Zeh mit Salben oder Tinkturen zu experimentieren. Im Anfangsstadium kann man versuchen, mit Fußbädern (am besten mit Kamille, da diese antientzündlich (antiphlogistisch) wirkt) die Entzündung zu beruhigen. Außerdem helfen Salben, die entweder ebenfalls antientzündlich wirken oder aber desinfizierende Komponente haben, wie beispielsweise Povidan-Iod.
Je nach Erreger kann der Arzt außerdem eine antibakterielle, antivirale oder antimykotische Creme verordnen, welche dann spezifisch gegen den Entzündungs-auslösenden Keim wirkt. Hat der Patient zusätzlich noch Fieber, sollte außerdem Antibiotika verabreicht werden, damit sich die bakterielle Entzündung nicht ausbreitet. Außerdem sollte der Arzt bei größeren Eiter-Herden diese eröffnen und den Zeh anschließend mit Desinfektionsmitteln reinigen und anschließend mit einer Heilungs-fördernden Creme (beispielsweise mit Kamille) eincremen und dann verbinden, sodass keine neuen Keime in die Wunde eindringen können.
In seltenen Fällen muss der Zehennagel entfernt werden, was die Schmerzen im Bereich des Zehennagels zunächst verschlimmern kann, jedoch auf lange Sicht erfolgversprechend ist.
Eine einfache Prophylaxe gegen Schmerzen im Zehennagel ist eine gute Fußpflege. Die Füße sollten regelmäßig in einem Fußbad gewaschen werden und Patienten die anfällig sind für eingewachsene Zehennägel oder Nagelbettentzündungen sollten regelmäßig zu einer medizinischen Fußpflege gehen. Außerdem können Cremes mit Kamilleextrakten die Gesundheit der Zehen fördern und somit Schmerzen im Zehennagel vorbeugen. Außerdem ist unbedingt darauf zu achten, die Zehennägel richtig zu schneiden, sodass es zu keiner Verwachsung kommen kann.
Die Prognose bei Schmerzen im Zehennagel ist meist sehr gut, jedoch kann es je nach Grunderkrankung länger dauern bis die Entzündung und somit die Schmerzen völlig abheilen. Außerdem treten bei einigen Patienten aufgrund von anatomischen Begebenheiten, wie beispielsweise einer krummen Zehenform, immer wieder Verwachsungen auf, die dann zu Schmerzen im Zehennagel führen. Mit der richtigen Therapie und einer guten Prophylaxe kann man die Schmerzen des Patienten lindern und dafür sorgen, dass Schmerzen weniger häufig auftreten.
Das Auftreten von Schmerzen nach langen Wanderungen ist keine Seltenheit. In den meisten Fällen ist die Erklärung dafür auch ganz einfach: falsches Schuhwerk.
Sind die Schuhe zu klein oder zu groß gewählt, sind die Zehen bei längeren Wanderungen einer enormen Druck –und Reibungsbelastung ausgesetzt. Eine kontinuierlich anhaltende Reizung kann einen Bluterguss provozieren und das umliegende Gewebe in Form von Entzündungen und Schwellungen mit einbeziehen.
Daher ist es wichtig, die passende Schuhgröße zu wählen und die Schuhe ordentlich zu zuschnüren, damit der Fuß einen festen Halt hat. Anderenfalls ist der Fuß eingeengt oder rutscht bei zu großen Schuhen hin –und her. Vor allem beim Abwärtslaufen stoßen die Zehenspitzen dann vorne an und es kann sich ein schmerzhafter Bluterguss bilden.
Man sollte beachten, dass bei längeren Wanderungen die Füße durch die Belastung leicht anschwellen, sodass die Schuhe zu Beginn der Wanderung nicht zu eng sitzen dürfen. Weitere Faktoren, die zusätzlich zum falschen bzw. schlechten Schuhwerk Schmerzen provozieren können, sind zu dünne Socken, Fehlstellung wie Plattfüße oder Zehendeformitäten wie der sogenannte Hallux valgus . Dabei handelt es sich um eine Fehlhaltung, bei der die große Zehe extrem zur Fußmitte abweicht und nach einer Knickbildung ab dem Grundgelenk in Richtung der restlichen Zehen zeigt. Bei bekannten Fehlstellungen der Füße und/oder der Zehen ist es ratsam, bei geplanten, langen Wanderung spezielle Einlagen für die Schuhe zu verwenden.