Durch chronische Erkrankungen kann es ebenfalls zur Blutarmut kommen. Ursachen hierfür sind rheumatische Erkrankungen oder Tumore.
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Dies ist die zweit häufigste Form der Blutarmut. Aufgrund einer chronischen Erkrankung tritt die Blutarmut als Folge- bzw. Begleitsymptom auf.
Als Wachtumsfaktor ist das Hormon Erythropoetin (auch bekannt als EPO), welches überwiegend durch Sauerstoffmangel in der Niere, aber auch zum Teil in der Leber gebildet wird, wichtig.
Über den Blutkreislauf gelangt es zum blutbildenden System im Knochenmark und stimuliert als Transkriptionsfaktor die Erythropoese. Es wirkt somit antiapoptotisch, d.h. es verhindert den verfrühten Abbau von Vorläuferzellen im Knochenmark.
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Bei chronischen Entzündungen im Körper wird diese Funktion gehemmt. Bei ausreichendem Eisengehalt können die Zellen noch voll ausreifen. Dauert die Entzündung jedoch längere Zeit an, kommt es zusätzlich zu einer gestörten Eisenverwertung. Die Entzündung beeinflusst außerdem die EPO-Bildung. Als Ergebnis sind die roten Blutzellen zu klein und können weniger Sauerstoff transportieren (mikrozytär-hypochrome Anämie).
Als Ursachen sind zum einen Tumorerkrankungen zu nennen.
Des weiteren können chronische Infektionen wie z.B.:
ursächlich sein.
Am häufigsten sind jedoch chronische Entzündungen wie rheumatoide Arthritis (Entzündungen der Gelenke, „Rheuma“), Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), Systemischer Lupus erythematodesLupus erythematodes u.a. der Grund. Eine Schwäche des Nierenleistungsvermögens (NiereninsuffizienzNiereninsuffizienz) ist der häufigste Grund für einen Erythropoetin-Mangel.
Im Blutbild zeigen sich erhöhte Entzündungswerte wie
Das sauerstofftransportierende Protein Hämoglobin (Hb) ist vermindert.
Die roten Blutzellen können normal gestaltet (normochrom-normozytär) oder verkleinert (mikrozytär-hypochrom) sein.
Der Eisengehalt im Blut ist erniedrigt, Ferritin erhöht. Die Anzahl der roten Blutzellen ist geringer. Zusätzlich lassen Parameter wie der lösliche Transferrin-Rezeptor und das Retikulozyten-Hämoglobin die Abgrenzung zu einer Eisenmangelanämie zu.
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Die Therapie besteht in der Behebung des Ursache, sofern dies möglich ist. Eine Substitution des Hormons Erythropoetin (EPO) ist möglich, aber teuer.
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