Ziehen in der linken Brust

Ziehen in der linken Brust

Einleitung

Ziehen in der Brust kann verschiedene Ursachen haben.
Neben der häufigsten Ursache, muskuläre Verspannungen, kommen auch ernstere Erkrankungen in Betracht.
Deswegen sollte man bei einem Ziehen in der linken Brust, welches länger andauert und keine übermäßige körperliche Beanspruchung als Ursache haben kann, den Arzt aufsuchen.

Ursachen

Im linken Brustbereich befindet sich unser Herz als wichtiges Organ, welches typischerweise Schmerzempfindungen wie „Ziehen“ auslösen kann.
Aber auch die Lunge, sowie das Lungenfell (lat.: Pleura) können Beschwerden in der linken Brust verursachen.

Verletzungen oder Einrisse der Hauptschlagader (lat.: Aorta) machen sich ebenfalls häufig durch beschriebenes Symptom bemerkbar.
Sogar Oberbauchorgane, wie Magen, Speiseröhre oder Bauchspeicheldrüse, können z.B. bei Entzündung Ziehen in der linken Brust auslösen.

Im Folgenden werden die häufigsten Ursachen für ein Ziehen in der linken Brust aufgezählt:

Neben den tiefliegenden Organen sind aber auch oberflächlichere Strukturen des Brustkorbes in der Lage, Beschwerden zu verursachen: Muskelverspannungen, „eingeklemmte“ Nerven, Prellungen oder Brüche sind nicht selten für die Symptome verantwortlich.

In besonders stressigen Situationen, können manche Menschen auch mit psychisch bedingten Herzschmerzen, wie z.B. ein Ziehen in der Brust, reagieren.
Solche sogenannten „funktionellen Herzbeschwerden“ sind prinzipiell harmlos, versetzen Betroffene jedoch oft in Angst und Schrecken.

Lesen Sie hier auch mehr zum Thema: Ziehen in der Brust

Muskuläre Beschwerden

Auch wenn das Ziehen in der linken Brust scheinbar aus der Tiefe des Brustkorbes zu kommen scheint, stecken oft nur verspannte Muskeln dahinter.
Lange Schreibtischarbeit in gekrümmter Haltung, wenig Bewegung oder Übergewicht können in einer dauerhaften Fehlbelastung unserer Wirbelsäule münden.
Die Muskeln fangen an sich zu verkürzen, so dass schmerzhafte Verspannungen (medizinisch auch Myogelosen genannt) auftreten.

Typischerweise tritt das Ziehen verstärkt bei bestimmten Bewegungen auf und ist ebenfalls atemabhängig.
Durch diese Muskelverspannungen können auch Nerven gereizt werden, die entlang der Rippen verlaufen (sog. Interkostalnerven).
Dies führt dann zu stechenden, bewegungsabhängigen Schmerzen im Brustbereich.

Physiotherapie, schmerzlindernde Salben oder Wärme können Betroffenen Linderung verschaffen.

Mehr zu dem Thema finden Sie auch hier: Zwischenrippenneuralgie sowie Myogelose

Funktionelle Herzbeschwerden

„Da ist mir ein Stein vom Herzen gefallen.“ oder „Mir ist das Herz in die Hose gerutscht.“- nicht umsonst drehen sich viele Redensarten um unser wichtiges Organ.

Bei sogenannten funktionellen Herzbeschwerden leiden Menschen insbesondere in stressigen oder belastenden Situationen unter Beschwerden im linken Brustbereich.
Ziehen, Drücken oder Stechen in der Herzgegend sind typisch für das Krankheitsbild.
Häufig steht die Angst vor einem Herzinfarkt im Vordergrund, so dass schnell ein Teufelskreis zwischen Stress, vermeintlichen Herzbeschwerden und Angst entsteht.

Körperliche Untersuchungen ergeben einen komplett unauffälligen Befund, so dass Betroffene sich nicht selten zu Beginn missverstanden fühlen.
Entspannungsübungen, autogenes Training oder auch psychologische, sowie eine psychosomatische Beratung stehen u.a. therapeutisch zur Verfügung.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie auch hier: Psychosomatisches Herzstolpern

Herzinfarkt

Plötzlich auftretendes, heftiges Ziehen in der linken Brust kann vor allem bei älteren, männlichen Personen für einen Herzinfarkt sprechen.

Typisch ist zudem eine Ausstrahlung in den linken Arm oder die linke Schulter.
Zusätzliche Alarmzeichen sind Übelkeit, Schweißausbrüche und Erbrechen.
Klassischerweise, tritt das Ziehen unter Belastung (z.B. Sport, Gartenarbeit etc.) auf.
Betroffene schildern zudem sehr eindrückliche, starke Beschwerden, sowie große Angstgefühle.

Neben dem Ziehen in der linken Brust, kann sich ein Herzinfarkt auch durch ein Druckgefühl auf der Brust und Luftnot bemerkbar machen. Auch eine Ausstrahlung in den Kiefer oder den Bauch ist nicht selten.
In diesem Fall, sollten Sie unverzüglich einen Krankenwagen alarmieren!
Denn desto schneller die Betroffene medizinische Versorgung erhalten, desto besser ist die Prognose.

Ursächlich liegt einem Herzinfarkt die Verkalkung und „Verstopfung“ der Herzkranzgefäße zugrunde, wodurch das Herz zu wenig Sauerstoff erhält.
Blutverdünnende und schmerzsenkende Medikamente, sowie Sauerstoff per Nasensonde sind die ersten Maßnahmen im Rettungswagen.
Im Krankenhaus werden die „verstopften“ Herzkranzgefäße z.B. mittels Herzkatheter wieder eröffnet, so dass eine ausreichende Versorgung des Herzens gewährleistet werden kann.

Mehr zu diesem Thema können Sie hier nachlesen: Das sind die Symptome eines Herzinfarkts

Lungenembolie

Wenn eine oder mehrere Lungenarterien durch Blutgerinnsel verstopfen, spricht der Mediziner von einer Lungenembolie.

In den meisten Fällen, geschieht dies durch Ausschwemmen eines Blutgerinnsels in den tiefen Beinvenen.
Solch eine Thrombose der tiefen Beinvenen verläuft oft unbemerkt und wird vor allem durch Bettruhe (über 3 Tage), große Operationen, lange Flugreisen oder einer Krebserkrankung begünstigt.

Auch die Einnahme der Anti-Baby-Pille, insbesondere in Kombination mit Zigarettenkonsum erhöht das Risiko für die Entwicklung einer Thrombose.
Neben Beschwerden im Brustbereich, wie ein Ziehen in der linken Brust, leiden Betroffene oft unter Atemnot, Unruhe, Husten oder Fieber.
Charakteristisch sind die Beschwerden atemabhängig, werden also z.B. bei der Einatmung schlimmer und treten häufig plötzlich einsetzend auf.

Die Lungenembolie stellt einen absoluten Notfall dar und muss schnell mittels einer CT-Untersuchung und Blutuntersuchungen abgeklärt werden.
Therapeutisch stehen blutverdünnende Medikamente oder auch operative Maßnahmen zur Verfügung.

Erfahren Sie mehr über die schwerwiegende Krankheit im folgenden Artikel:
Das sind die Folgen einer Lungenembolie

Mögliche begleitende Symptome

Ein Ziehen in der linken Brust kann auf sehr viele unterschiedliche Ursachen zurückzuführen sein, daher sind die begleitenden Symptome sehr vielfältig.

Liegt die Ursache in der Muskulatur oder dem knöchernen Brustkorb, treten meist zusätzlich Rückenschmerzen auf.
Zudem kann eine Verspannung der Muskulatur auftreten.
Unmittelbar nach dem Essen spricht das Ziehen eher für das Zurückfließen der Magensäure in die Speiseröhre, sodass Schmerzen hinter dem Brustbein typisch sind.

Bei Erkrankungen des Rippenfells (innere Auskleidung der Rippen) oder der Lunge sind die Beschwerden meist atemabhängig.
Beim Einatmen verstärken sie sich, beim Ausatmen bessert sich die Symptomatik.

Herzbeschwerden können sich ebenfalls als ziehen in der linken Brust bemerkbar machen.
Dazu können ein Druckgefühl oder eine Enge in Brustkorb kommen.
Auch Herzrasen und Schmerzen im linken Brustkorb sind typisch.

Erfahren mehr über Schmerzen im linken Brustkorb unter:
Linksseitige Brustschmerzen - Das sind die Ursachen

Rückenschmerzen

Rückenschmerzen sind in unserer heutigen Gesellschaft eine Volkskrankheit und meist auf unsere größtenteils sitzende Tätigkeit sowie den Mangel an Bewegung zurückzuführen.
In der Folge kommt es zu muskulären Schwächen und Verspannungen im Rücken.
Sind diese besonders ausgeprägt, können sie in andere Körperregionen ausstrahlen.

Davon ist meist zunächst der Nacken betroffen, doch auch auf den Brustkorb und den Bauch können diese Anspannungszustände übertragen werden.
Dadurch kann es unter andere zu Schmerzen in der linken Brust kommen.

Lesen Sie auch, was Sie gegen Rückenschmerzen tun können:
Rückenschmerzen - Was kann ich dagegen tun?

nach dem Essen

Schmerzen in der linken Brust, die mit dem Essen zeitlich assoziiert sind, sprechen für eine Erkrankung der Speiseröhre oder des Magens.
Die häufigste Erkrankung ist die sogenannte Refluxkrankheit, bei der es zu einem Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre kommt.

Typischerweise führt dies aufgrund des starken Säuregehaltes des Magensaftes zu brennenden Schmerzen in der Speiseröhre.
Diese werden meist unmittelbar hinter der Wirbelsäule wahrgenommen, können jedoch auch in die linke Brust und in den Oberbauch ausstrahlen.

Der Grund für die Beschwerden kann in einer erhöhten Magensäureproduktion sowie einer Schwäche des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen liegen.
Protonenpumpenhemmer (Säurehemmer) sind die erste Wahl in der Therapie dieser Beschwerden.

Rippenfellentzündung

Das Rippenfell ist eine dünne Gewebsschicht, die den Brustkorb von innen auskleidet.
Damit die Atmung stattfinden kann, muss sich der Brustkorb beim Einatmen ausdehnen.
So entsteht ein Unterdruck im Brustkorb, der die Lunge ebenfalls nach außen zieht und so zum Einströmen der Luft in die Lunge führt.

Beim Ausatmen wird der Prozess umgekehrt, der Brustkorb verkleinert sich und die Luft wird aus der Lunge herausgedrückt.

Im Falle einer Rippenfellentzündung kommt es zu kleinen Verklebungen des Rippenfells.
Bei jedem Atemzug muss das Rippenfell jedoch gemeinsam mit dem Brustkorb bewegt werden, sodass Schmerzen in der Brust entstehen.
Typischerweise werden die Schmerzen in der linken Brust durch die Rippenfellentzündung beim Husten verstärkt.

Lesen Sie auch, welche Hausmittel bei einer Rippenfellentzündung zur Anwendung kommen können:
Diese Hausmittel helfen bei einer Rippenfellentzündung

Ziehen in der linken Brust unter Stress

Stress ist zunächst eine psychische Reaktion auf vorhandene Stressoren, macht sich im Körper jedoch auch organisch bemerkbar.
So steigen bei Stress Blutdruck und Puls, zudem beschleunigt sich die Atmung, die Atemzüge werden tiefer und gestresste Personen schwitzen vermehrt.

Diese körperliche Stressreaktion kann bei Erkrankungen der Lunge oder des Herzens zu Schmerzen in der linken Brust führen.
Typischerweise entstehen die Schmerzen bei herzkranken Personen.
Das Herz muss kräftiger und schneller schlagen um den Blutdruck und den Herzschlag zu steigern. Dadurch erhöht sich der Sauerstoffbedarf der Herzmuskulatur.
Ist die Durchblutung der Herzmuskulatur aufgrund von Erkrankungen der Herzkranzgefäße vermindert, kann der erhöhte Sauerstoffbedarf nicht gedeckt werden und es kommt zu Schmerzen in der linken Brust.

Herzrasen

Herzrasen ist zunächst eine normale Reaktion auf viele alltägliche Situationen.
So können körperliche Aktivität, geistige Aufmerksamkeit und Stress die Herzfrequenz erhöhen.

Vom Herzrasen spricht man meist jedoch im Zusammenhang mit einem deutlich zu schnellen Puls.
Dieser kann vor allem im Zusammenhang mit Herzgefäßerkrankungen (z.B. die koronare Herzkrankheit) zu einer Minderversorgung des Herzens führen.
Die Folge sind Schmerzen in der linken Brust sowie ein Druckgefühl und Enge im Brustkorb.

Die Schmerzen können außerdem in den linken Arm, den linken Hals oder auch den Oberbauch ausstrahlen und sind ein potenzielles Zeichen für einen Herzinfarkt.

Lesen Sie auch, welche allgemeinen Zeichen eines Herzinfarktes existieren:
Anzeichen eines Herzinfarktes

Verschiedene Ursachen bei Mann und Frau

Bei Mann und Frau sind die Ursachen für Ziehen in der linken Brust wesentlich anders verteilt.
So kann bei Frauen häufig das Brustgewebe an sich, z.B. im Rahmen des normalen Monatszyklus, schmerzen und Beschwerden verursachen.

Neben muskulären Verspannungen, kann ein Ziehen bei Männern (begleitend von anderen Symptomen) hingegen auf einen Herzinfarkt hindeuten.
Interessanterweise, erleiden Frauen deutlich seltener einen Infarkt, welcher sich zudem durch eine andere Symptomatik zeigt.

Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie hier nachlesen: Herzinfarkt bei Frauen sowie Brustschmerzen Mann

Ziehen in der Brust in bestimmten Situationen

Nach einer Erkältung

Nach einer hartnäckigen Erkältung sind viele Betroffene zunächst erleichtert, dass Schnupfen, Halsschmerzen und andere Beschwerden abklingen.
Wenn jedoch nach der Erkältung über Beschwerden wie „komisches Ziehen in der linken Brust“ oder „andauernde Schlappheit“ berichtet wird, kann eine Herzmuskelentzündung dahinterstecken.
In vielen Fällen sind Viren, seltener Bakterien, für das Krankheitsbild verantwortlich.

Oft sind leichte Schmerzen, wie ein Ziehen im Brustbereich und leicht herabgesetzte Leistungsfähigkeit die einzigen Symptome.
Häufig heilt eine leichte Herzmuskelentzündung folgenlos und selbstständig aus.
Problematisch sind langanhaltende Entzündungen, welche das Herzmuskelgewebe zerstören und so die Pumpleistung des wichtigen Organes schwächen. Sportverzicht, strenge körperliche Schonung und ärztliche Beobachtung sind Teil der Therapie.

Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie hier nachlesen: Herzmuskelentzündung

Nach dem Sport

Bei sportlicher Belastung werden sowohl Muskulatur, als auch Herz und Lunge herausgefordert.
Wenn nach dem Sport ein Ziehen in der linken Brust vorhanden ist, besteht also zunächst kein Grund zur Panik.
Denn meist ist das unangenehme Gefühl nur von kurzer Dauer und lediglich Ausdruck der zeitweisen Beanspruchung unseres Körpers.

Einseitige oder gar falsche körperliche Belastung kann zudem zu Muskelverspannungen führen und Beschwerden auslösen.
Bleibt das Ziehen jedoch bestehen oder verschlimmert sich sogar, sollten Sie rasch medizinische Hilfe in Anspruch nehmen, da sich z.B. ein Herzinfarkt dahinter verbergen kann.

Beim Einatmen/Atmen

Wenn Sie ein Ziehen in der linken Brust beim Einatmen spüren, können verschiedene Gründe dahinterstecken.
In den allermeisten Fällen, beruhen die Beschwerden auf verspannten Muskeln welche beim Atmen bewegt und gereizt werden.
Gelegentlich, kann auch Luft im Magen zu atemabhängigen Beschwerden führen.
Wenn neben dem Ziehen noch andere Symptome, wie z.B. Schwindel, Übelkeit oder Abgeschlagenheit hinzukommen, sollte unter Umständen an folgende Krankheitsbilder gedacht und sofort ein Arzt aufgesucht werden:

Lesen Sie mehr zum Thema unter Herzstechen - Wie gefährlich ist das?

Ziehen in der linken Brust und in der Achsel

Ziehen in der linken Brust mit Ausstrahlung in die Achsel kann verschiedene Ursachen haben.

Häufiger als der oft befürchtete Herzinfarkt, sind muskuläre Verspannungen.
Je nach Lokalisation, kann auch die Muskulatur in der Achsel betroffen sein.
Bei gleichzeitig geschwollenen Achsellymphknoten (tastbare Verhärtungen), sollten Frauen zur Abklärung ihren Gynäkologen aufsuchen.

Strahlt das Ziehen nicht nur in die Achsel aus, kann es sich bei zusätzlich bestehenden Schmerzen im linken Arm um ein Anzeichen eines Herzinfarktes handeln.

Ziehen in der Brust während der Wechseljahre

Während der Wechseljahre kommt es im Körper einer Frau zur hormonellen Umstellung und Veränderungen.

Neben den „klassischen“ Symptomen wie Hitzewallungen oder Schweißausbrüchen, leiden manche Frauen unter Schmerzen im Brustgewebe.
Ziehen, Stechen oder Drücken kann beidseitig, aber auch z.B. nur in der linken Brust auftreten.

Der Brustbereich kann zudem sehr berührungsempfindlich sein, so dass z.B. eng-anliegende BHs nur sehr ungerne getragen werden können.
Bei anhaltenden Beschwerden, sollten betroffene Frauen jedoch ihren Gynäkologen aufsuchen.
So können andere Ursachen für das Ziehen ausgeschlossen werden.

Zudem besteht die Möglichkeit einer Hormontherapie, um das hormonelle Ungleichgewicht in den Wechseljahren positiv zu beeinflussen.

Ziehen in der linken Brust in der Schwangerschaft

Viele Frauen berichten über Spannungsgefühle, Ziehen oder Brennen im Brustbereich während ihrer Schwangerschaft.
Vor allem zu Beginn, kann z.B. ein Ziehen in den Brüsten besonders hartnäckig sein.

Durch die hormonelle Umstellung, verändert sich das Brustgewebe, so dass zu Ende der Schwangerschaft Muttermilch produziert werden kann.
Typischerweise geschieht dies einigermaßen symmetrisch, so dass in der Regel beidseits Beschwerden auftreten.

Einseitiges Ziehen, z.B. in der linken Brust, kann jedoch auch vorkommen und bietet zunächst keinen Grund zur Besorgnis.
Bei Zunahme der einseitigen Beschwerden sollten Betroffene dennoch einen Arzt aufsuchen.

Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie hier nachlesen: Brustschmerzen in der Schwangerschaft

So erfolgt die Diagnose

Bei Ziehen in der linken Brust gilt es zügig, mögliche schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen bzw. festzustellen.
Suchen Sie daher vor allem bei plötzlich eintretenden, heftigen Symptomen einen Arzt/Ärztin auf!
Im ärztlichen Gespräch liefern folgende Informationen zunächst wertvolle Hinweise:

  • Beginn (plötzlich, schleichend, auslösende Faktoren?)
  • Verlauf (ununterbrochen, in Episoden etc.)
  • Verstärkung/Verbesserung (z.B. stärker bei Belastung oder Einatmung)
  • Begleitbeschwerden (Luftnot, Übelkeit, Schwindel etc.)
  • Bekannte Vorerkrankungen (z.B. vergangener Herzinfarkt)
  • Medikamente (Bluthochdruckmittel, Blutverdünnungsmittel etc.)

Im Anschluss, erfolgt die körperliche Untersuchung.
Hierzu wird der entkleidete Oberkörper des Patienten betrachtet, abgetastet und abgeklopft. So können z.B. muskuläre Beschwerden leicht durch kräftiges abtasten der betroffenen Region verstärkt werden.
Um Zustand des Herzens und der Lunge beurteilen zu können, greift der Arzt oder die Ärztin auf das Stethoskop zurück.
Damit ist es z.B. möglich, Herzrhythmusstörungen oder eine Lungenentzündung zu entdecken.

Zusätzlich kommt sogenannte apparative Diagnostik zum Einsatz.
So ist es in den allermeisten Fällen unausweichlich, möglichst zügig ein EKG zu schreiben.
Bei dieser schnellen und schmerzlosen Untersuchung können oft schwerwiegende Erkrankungen des Herzens, wie z.B. ein Herzinfarkt, sichtbar gemacht werden.
Weiterhin hat die Blutuntersuchung eine wichtige Bedeutung in der Diagnostik bei Brustbeschwerden. Verschiedene Werte, wie beispielsweise die sogenannten „D-Dimere“ bei Verdacht auf eine Lungenembolie, haben eine hohe Aussagekraft.

Um dem Ziehen in der linken Brust vollständig auf den Grund zu gehen, können weitere Untersuchungen folgen.
Dazu zählen vor allem bildgebende Verfahren (Röntgen, Herzultraschall, Koronarangiografie, MRT, CT usw.).

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 16.11.2016 - Letzte Änderung: 18.09.2024