Die Ursachen der Sehnenscheidenentzündung sind vielfältig. Zu den häufigsten Ursachen der Sehnenscheidenentzündung zählen Mechanische Belastung, Bakterielle Infektion und Entzündlich-rheumatische Entzündung. Die Therapie der Sehnenscheidenentzündung erfolgt meist konservativ.
Eine Sehnenscheidenentzündung kann verschiedene Ursachen hervorgerufen werden. Dies kann durch hohe mechanische Belastung, bakterielle Infektionen oder entzündlich- rheumatische Entzündungen erfolgen.
Am häufigsten sind die Gründe für eine Sehnenscheidenentzündung mechanischer Natur. Bei Sportlern kommt es zum Beispiel durch zu schnelle Erhöhung der Belastungsintensität oder der Belastungsdauer zu diesem Krankheitsbild. Auch gehäufte gleichartige Arbeit in Verbindung mit einer Fehlhaltung resultiert in einer Sehnenscheidenentzündung, beispielsweise beim Tippen im Rahmen von Computerarbeit.
Seltener tritt eine Sehnenscheidenentzündung hingegen im Rahmen einer Infektion mit Bakterien oder durch rheumatischen Erkrankungen auf. Verursachende Erreger sind meistens Staphylokokken oder Streptokokken, die bei Verletzungen in die Sehnenscheiden eindringen und dort eine Infektion auslösen können.
Die Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk gehört zu den häufigsten Manifestationsorten der akuten oder chronischen Entzündung der Sehnengleitfächer.
Sie entsteht immer dann, wenn es zu einer dauerhaften Überlastung oder gar einer Fehlbelastung der Unterarmmuskulatur und des Handgelenks:
Durch diese dauerhafte Mehr- bzw. Fehlbelastung kommt es dann durch die ständige Reibung der Sehnen an der Innenseite der sie umgebenen Sehnenscheiden zu einem Entzündungsprozess.
Seltener, aber dennoch möglich, ist die Entstehung der Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk durch bakterielle Infektionen. Auch im Rahmen der rheumatoiden Arthritis – eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Gelenkshaut – kann sich eine Sehnenscheidenentzündung entwickeln.
Lesen Sie mehr zum Thema: Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk
Die Sehnenscheidenentzündung des Daumens – auch Tendovaginitis de Quervain genannt – ist durch eine schmerzhafte Entzündung des Strecksehnenfaches an der Daumenbasis gekennzeichnet. Dieses entzündete Sehnenfach führt diejenigen Sehnen der Unterarmmuskeln, die für die Abspreizung und Streckung des Daumens im Grundgelenk zuständig sind.
Auslöser der durch die Entzündung eingeengten Sehnenscheiden am Daumen sind in der Regel Fehl- und Überbeanspruchungen der darin verlaufenden Sehnen, wie dieses z. B. bei Gartenarbeit, Renovierarbeiten, Arbeit mit einer Computer-Maus, durch langes Fahrrad- oder Motorradfahren, durch vieles Musizieren oder Vielbenutzung eines Handys („SMS-Daumen“) der Fall sein kann.
Darüber hinaus können jedoch auch – wenn auch wesentlich seltener - bakterielle Infektionen eine Sehnenscheidenentzündung des Daumens auslösen. Die Infektion erfolgt hierbei entweder von außen über Verletzungen des Daumens oder durch eine Ausbreitung im Rahmen einer systemischer Infektion. Möglich ist auch eine Entwicklung der Sehnenscheidenentzündung bei einer rheumatoiden Arthritis als Grunderkrankung.
Allgemeine Informationen finden Sie unter: Sehnenentzündung im Daumen
Bei der Sehnenscheidenentzündung der Finger sind in den meisten Fällen die Sehnenfächer der Fingerbeugesehnen entzündlich beeinträchtigt.
Ursächlich hierfür ist in der Regel eine Überlastung oder Fehlbelastung der Fingerbeugemuskulatur. Diese kann unter anderem durch handwerkliche Tätigkeiten wie Sägen oder Stricken, durch Schlägersportarten wie Tennis, Badminton oder Tischtennis, durch Musizieren am Klavier, durch Schreibarbeiten auf Tastaturen und durch das Ausüben von Krafttraining in Form von Gewichtheben oder Hantelübungen.
Aber auch bakterielle Infektionen oder die Entzündungsentstehung im Rahmen rheumatischer Grunderkrankungen (z. B. rheumatoide Arthritis) können in selteneren Fällen eine Sehnenscheidenentzündung der Finger auslösen. Herbei können bakterielle Infektionen sowohl durch äußere Verletzungen der Finger als auch durch Ausbreitung der Bakterien im Rahmen systemischer Infektionen entstehen.
Häufig sind mehrere Finger gleichzeitig betroffen, wobei jedoch nicht alle gleich stark beeinträchtig sein müssen.
Für weitere Informationen lesen Sie: Schnellender Finger
Eine Sehnenscheidenentzündung im Bereich des Sprunggelenks entsteht in den meisten Fällen durch eine sportliche Fehl- und/oder Überbelastung des Fußes, etwa durch ungewohnte körperliche Belastung oder zu schnelle Steigerung der Belastungsstärke bzw. –dauer. Zu den häufigsten Sportarten, bei denen vermehrt Sehnenscheidenentzündungen am Sprunggelenk auftreten können, zählen Laufen, Leichtathletik und Ski(langlauf).
Aber auch Verletzungen der Sehnen in Form von kleinen Rissen, wie diese zum Beispiel durch das Umknicken im Sprunggelenk entstehen, können durch den narbigen Heilungsprozess zu Reibungen in den Sehnenscheiden führen, sodass es im Verlauf durch diese chronische Reizung zu einer Entzündung kommt.
Wie bei allen Sehnenscheidenentzündungen unterschiedlichster Lokalisation können jedoch auch in selteneren Fällen bakterielle Infektionen oder rheumatische Grunderkrankungen (z. B. rheumatoide Arthritis) ursächlich sein.
Die Entzündung der Sehnenfächer tritt am Sprunggelenk in der Regel im hinteren Bereich des Außenknöchels auf, wo die Sehnen der Peronealmuskeln des Unterschenkels verlaufen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Entzündung im Sprunggelenk
Entzündlich-rheumatische Erkrankungen als Ursache einer Sehnenscheidenentzündung entstehen durch autoimmunologische Vorgänge des Körpers. Hierunter versteht man gewissermaßen einen Angriff des eigenen Abwehrsystems (Immunsystem) auf körpereigene Strukturen, in diesem Fall auf die Sehnenscheiden. Ausgelöst werden diese Autoimmunreaktionen zum Beispiel durch Erreger wie Chlamydien, Gonokokken oder Mykoplasmen, die den Strukturen ähnelnde Bestandteile (Antigene) besitzen, welche später vom Immunsystem angegriffen werden.
Eine eigenständige Sonderform einer Sehnenscheidenentzündung bezeichnet die Tendovaginitis stenosans. Bei dieser handelt es sich um eine Verengung der Sehnenscheide (Stenose) mit Verdickung der hindurchlaufenden Sehne an den Fingern der Hand. Durch die beschriebenen Veränderungen ist der Durchgang der Sehne durch die Sehnenscheide erschwert und erfolgt mit einem schnalzenden Geräusch.
Betroffen sind die Sehnenscheiden der Fingerbeuger oder des kurzen Daumenstreckers (Musculus extensor pollicis brevis) und langen Daumenabspreizers (Musculus abductor pollicis longus). In letzterem Fall bezeichnet man das Krankheitsbild als Tendovaginitis stenosans de Quervain.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Sehnenentzündung bei Rheuma
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