Ein schnellender Finger ist meist eine verschleißbedingte Erkrankung. Im Rahmen des Verschleißes kommt es zu einer Verdickung der Beugesehne der Hand. Die Sehnen der Hand sind durch so genannte Ringbänder mit dem Knochen verbunden. Ihre Aufgabe besteht darin, Sehnen beim Beugen am Knochen zu halten. Während des Beugens und Streckens des Fingers geleitet die Sehne unter dem Ringband hindurch. Verdickt sich die Sehne vor dem Ringband, kann das Ringband erst mit erhöhtem Kraftaufwand, dann aber schnellend, überwunden werden.
Medizinisch: Digitus saltans
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Ein schnellender Finger ist meist eine verschleißbedingte Erkrankung. Im Rahmen des Verschleißes kommt es zu einer Verdickung der Beugesehne der Hand. Die Sehnen der Hand sind durch so genannte Ringbänder mit dem Knochen verbunden. Ihre Aufgabe besteht darin, Sehnen beim Beugen am Knochen zu halten. Während des Beugens und Streckens des Fingers geleitet die Sehne unter dem Ringband hindurch. Verdickt sich die Sehne vor dem Ringband, kann das Ringband erst mit erhöhtem Kraftaufwand, dann aber schnellend, überwunden werden.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Schnellender Finger bei Sehnenscheidenentzündung
Rechts erkennen Sie die typische Abbildung eines springenden Fingers:
Einen schnellenden Finger findet man häufiger bei Frauen als bei Männern. Besonders jenseits des 60. Lebensjahres kommt er häufiger vor.
Auch Kinder können von der Erkrankung betroffen sein, hierbei handelt es sich um eine angeborene Verdickung der Sehne. Betroffen ist fast immer der Daumen.
Wenn bei Ihnen der Daumen betroffen sein sollte, empfehlen wir Ihnen unser noch passenderes Thema: schnellender Daumen
Bei einem springenden Finger kommt es zu einer Verdickung der Beugesehne des Betroffenen Fingers. In den meisten Fällen handelt es sich um einen Verschleißprozess. Mit zunehmender Abnahme der Sehnenqualität im Alter, verdickt sich die Sehne stellenweise, um der alltäglichen Belastung standhalten zu können.
Neben dem Verschleißprozess treten Springfinger häufiger in Kombination mit rheumatischen Erkrankungen (rheumatoide Arthritis), einem Morbus Dupuytren und vorbestehende Verletzungen, beziehungsweise Sehnenrisse auf.
Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel zum Thema: Ursachen einer Sehnenscheidenentzündung
Ein Springfinger / schnellender Finger kommt häufig mit einem Morbus Dupuytren oder einem Karpaltunnelsyndrom vor. Beim Karpaltunnelsyndrom kommt es ebenfalls verschleißbedingte zu einer Größenzunahme der Beugesehnen der Hand. Durch diese Größenzunahme wird der Platz im Karpaltunnel eingeschränkt und der Druck auf einen Nerven (Nervus medianus), der mit den Sehnen durch den Karpaltunnel verläuft, nimmt zu. Unter einem zu hohem Druck machen sich Funktionsstörungen des Nerven bemerkbar. Ein typisches Symptom ist die nächtliche Taubheit der ersten drei Finger (Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger).
Ebenso kommt ein springender Finger häufiger in Kombination mit einer Zuckererkrankung (Diabetes mellitus) oder rheumatischen Erkrankungen (rheumatoide Arthritis) vor.
Weitere Informationen finden Sie bei unserem Thema:
Ein springender Finger (Digitus saltans) zeigt sich durch die Unfähigkeit den gestreckten Finger zu beugen. Beim Beugeversuch spürt der Betroffene eine Blockade. Der verdickte Sehnenknoten kann das Ringband nicht überwinden. Mit zunehmendem Krafteinsatz baut sich eine spürbare Spannung auf. Wenn die Kraft ausreichend ist, überwindet der Sehnenknoten schnellend den Widerstand des Ringbandes und der Finger beugt sich blitzartig. Dieses Springen des Fingers lässt sich in der Regel reproduzieren. Einige Ärzte sprechen hierbei auch von einem Taschenmesser - Phänomen.
In Ausnahmefällen kann sich ein Finger in gestreckter oder in gebeugter Position fixieren. Hierbei spricht man von einem gefangenen Finger. Ursache hierfür ist, dass weitere Anschwellen des Sehnenknotens, so dass das Ringband nicht mehr überwunden werden kann. Der Finger ist nun in gebeugter oder gestreckter Position gefangen und kann auch mit maximalem Krafteinsatz den Widerstand nicht überwinden. Teilweise kann sich dieser gefangene Finger wieder lösen. Da dieser Zustand nicht lange belassen werden kann, muss das Ringband kurzfristig operativ gespalten werden, ansonsten drohen dauerhafte Funktionseinschränkungen Verlust der vollständigen Beugen- oder Streckfähigkeit war erzwang.
Typischerweise sind die Beschwerden morgens nach dem Aufstehen am größten. Schmerzen bestehen beim Beugen und Strecken des betroffenen Fingers.
Zu einem springenden Finger kommt es häufig ohne erkennbare Ursache. In einigen Fällen wird im Vorfeld über eine starke Beanspruchung der Hände berichtet.
Zum typischen Springen des Fingers kommt es beim Beugen.
Das eigentliche Springen kann schmerzhaft, aber auch schmerzlos sein. Wenn Schmerzen vorhanden sind, zeigen sich diese im Bereich des Grundgelenkes des betroffenen Fingers.
In einigen Fällen lässt sich der verdickte Sehnenknoten beim Beugen und Strecken des Fingers verschieblich unter der Haut tasten.
Es können gleich mehrere Finger betroffen sein.
Lesen Sie auch: Schmerzen im Zeigefinger
Die Diagnose lässt sich in der Regel an Hand der klinischen Untersuchung stellen. Aus Sicherheitsgründen sollte - um alternative Ursachen wie ein Gelenkverschleiß (Polyarthrose) oder knöcherne Veränderungen auszuschließen - ein Röntgenbild der Hand angefertigt werden.
Ein schnellender Finger muss nicht zwangsläufig operativ behandelt werden.
Es existieren verschiedene Behandlungskonzepte, die eine konservative Behandlung ermöglichen. Wichtig ist jedoch, dass die Symptomatik noch nicht zu weit vorangeschritten ist, und sich der schnellende Finger noch im Anfangsstadium befindet.
Dann können beispielsweise Wasserbäder durchgeführt werden.
Dazu wird die Hand fünfmal hintereinander für circa fünf Minuten in warmes Wasser gelegt. Dabei ist auf eine Entspannung und Schonung der Hand zu achten.
Leichtes Bewegen der Hand sollte an Stelle von Kraftübungen erfolgen. Das Wasser kann dazu ganz einfach ein wenig hin und her bewegt werden. Seife oder Duftstoffe ergänzen das Handbad, und sorgen zudem noch für einen angenehmen Geruch. Sollten die Wasserbäder nicht helfen, kann eine Kortison-Injektion erfolgen.
Diese wird in das Ringband des Daumens appliziert. Mittel der Wahl ist unter anderem Betamethason, welches nach 2 bis 5 Tagen seine Wirkung zeigt.
Die Injektion erfolgt mittels einer handelsüblichen Spritze:
Zuerst wird die Stelle über dem Ringband desinfiziert. Dann wird meist 1ml Lösung mit einer Spritze in das Ringband appliziert. Das ganze erfolgt natürlich unter Lokalanästhesie, da die Kortisonspritze doch ein recht großes Volumen hat, und dadurch durchaus Schmerzen verursachen kann.
Die Betäubung erfolgt mit Hilfe eines lokalen Anästhetikums, wirkt nach ca. 5 Minuten, und klingt nach einer guten viertel Stunde wieder ab. In diesem Zeitfenster kann die Injektion mit Kortison erfolgen. Der Arzt überprüft dabei, ob er mit der Spritze auch wirklich im Ringband gelandet ist, und nicht etwa in der danebenliegenden Sehne.
Kortison wirkt entzündungshemmend, in höheren Dosen auch immunsuppressiv. Von einer immunsuppressiven – also das Immunsystem unterdrückenden – Wirkung muss bei so kleinen Dosen aber nicht ausgegangen werden.
Sollte innerhalb des nächsten sechs Wochen keine Besserung eingetreten sein, so kann eine erneute Applikation erfolgen. Diese wird auf die gleiche Weise durchgeführt.
Für den Fall, dass diese Anwendung wieder keinen Erfolg zeigt, sollte jedoch von einer dritten Anwendung abgesehen werden. Für diesen Fall ist es ratsam, über einen operativen Ansatz des schnellenden Fingers nachzudenken.
Die Erfolgsquote einer Kortisonspritze liegt beim schnellenden Finger allerdings im Bereich 85%. Da zudem kaum Nebenwirkungen zu erwarten sind, und die Prozedur nur wenige Minuten dauert, kann diese Form der konservativen Behandlung durchaus als Alternative angesehen werden, bevor tatsächlich eine OP erfolgt.
Die Kosten für eine Kortisonspritze variieren stark, und hängen von Arzt und Körperregion ab. Am Finger kostet eine Spritze, inklusive Anwendung im Normalfall unter 50€.
Lesen Sie mehr zum Thema: Therapie eines schnellenden Fingers
Sollte sich nach einer konservativen Behandlung kein Erfolg einstellen, so bleibt als „ultima ratio“ – also als letzter Schritt – immer noch die Operation.
Eine OP des schnellenden Fingers ist allerdings kein sonderlich großer Eingriff, und kann mikrochirurgisch und ambulant durchgeführt werden. Das heißt, der Patient kann unmittelbar nach der OP wieder nach Hause gehen.
Allerdings ist dabei zu beachten, dass der Finger einbandagiert, und taub ist, und eventuell leicht schmerzt. Ist man mit dem Auto angereist, sollte man sich also einen Fahrer für nach die OP organisieren.
Ohnehin kann seelischer Beistand eine OP erträglicher gestalten, auch wenn der Eingriff meist nur mit lokaler Betäubung durchgeführt wird:
Nachdem das Betäubungsmittel in die Nervenbahn des Fingers gespritzt wurde, wird kurz gewartet, bis das Gefühl aus dem Finger verschwindet.
Dann wird von der Handinnenseite – medizinisch von „palmar“ – ein kleiner Schnitt auf Höhe des Ringbandes gesetzt. Das Ringband ist gewissermaßen die Führung für die Fingersehne. Wer schon Mal ein Stromkabel im Zimmer verlegt hat, kennt die kleinen Kabelschellen, mit denen man das Kabel ordentlich an der Wand befestigen kann.
Ganz ähnlich verläuft auch die Sehne entlang des Knochens, wobei die Kabelschellen in diesem Fall die Ringbänder sind. Bei der OP wird nun das Ringband gespalten. Dies hat zur Folge, dass die Sehne mehr Spiel hat, und sich nicht mehr am Ringband verhakt.
Natürlich kann man das nicht mit mehreren Ringbändern an einem Finger machen, da sich die Sehne sonst komplett vom Knochen lösen würde.
Die Spaltung eines einzelnen Ringbandes behebt aber relativ zuverlässig die Beschwerden beim schnellenden Finger. Chirurgen sprechen gar von einer Beschwerdefreiheit im Bereich 100% - also nochmal 14% mehr, als bei der konservativen Therapie.
Nachdem das Ringband gespalten wurde, wird die Haut an der operierten Stelle wieder verschlossen, und mit einer Naht versehen. Der Hautschnitt ist zwar nur 1-2 cm klein, allerdings achtet man an so exponierten Stellen, wie der Hand, auf ein besonders gutes kosmetisches Ergebnis.
Daher wird die Naht üblicherweise mit 3-4 Stichen genäht, also besonders eng gesetzt.
Nach der OP muss der Finger geschont werden, und wird dazu mit einer Schiene, und einem Verband versehen. Die anfängliche Schwellung kann in den ersten Tagen nach der OP noch Schmerzen verursachen, diese legen sich aber innerhalb der ersten Woche. Nach ca. 10 Tagen können die Nähte entfernt werden. Dies kann auch beim Hausarzt geschehen, und muss nicht unbedingt im Krankenhaus erfolgen.
Viele Chirurgen bestehen allerdings auf die Wundkontrolle „ihrer eigenen“ OP.
Viele weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: OP des schnellenden Fingers
In den ersten Tagen nach der OP kann es durch die Schwellung des Fingers noch zu Schmerzen kommen.
Eine Schwellung ist nicht vermeidbar, da es sich um eine körpereigene Reaktion auf vermeintliche Verletzungen des Gewebes handelt.
Sie kann allerdings durch entzündungshemmende Medikamente eingedämmt werden. Schmerzmittel wie Ibuprofen, oder Diclofenac haben praktischerweise gleichzeitig eine entzündungshemmende Komponente, sodass diese Mittel der Wahl bei Schmerzen nach der OP sind. (siehe auch: postoperative Schmerzen)
Zusätzlich sollte der Finger möglichst hochgelagert werden, um ein Abfließen von Gewebeflüssigkeit, und Blut aus dem Finger zu erleichtern.
Die Schmerzen vergehen meist zusammen mit der Schwellung binnen einer Woche. Unnötigerweise haben viele Patienten Angst vor dem Ziehen der Nähte: Verwickelt man den Patienten in ein Gespräch, und zieht nebenbei die Nähte, so bekommt dieser das oft gar nicht mit.
Nur wenn die Nähte eingewachsen sind, was nach mehr als zwei Wochen der Fall sein kann, kann es zu Schmerzen kommen. Aber auch dann gibt es Möglichkeiten, dem Patienten die Schmerzen zu nehmen.
Ein schnellender Finger tritt typischerweise am Daumen auf. (siehe: schnellender Daumen)
Aber auch der Mittelfinger kann betroffen sein. Die Therapie unterscheidet sich allerdings nicht entscheidend von der des Daumens:
Die konservative Behandlung sieht im Anfangsstadium warme Wasserbäder vor. Sollten diese keinen Erfolg bringen, kann eine Kortison-Applikation unternommen werden.
Auch kann direkt eine OP vorgenommen werden, es besteht kein bestimmtes Schema. Allerdings versucht man natürlich stets, eine OP erst als letztes Mittel einzusetzen.
Der operative Eingriff am Mittelfinger erfolgt – wie beim Daumen auch – von palmar, als von der Handfläche aus. Da die betroffene Muskelsehne auf der Handinnenseite läuft, ist dieser Zugangsweg der einfachste. Das weitere Prozedere gleicht dem eines Eingriffes am Daumen.
Die Erfolgsquote nach operativer Behandlung liegt ebenfalls bei fast 100%. Nach dem Daumen ist der Mittelfinger der am zweithäufigsten betroffene „schnellende“ Finger. Frauen sind im Übrigen häufiger von einem schnellenden Finger betroffen, als Männer. Der Grund hierfür ist allerdings nicht bekannt.
Medizinisch: Digitus saltans
Springfinger, Sehnenscheidenentzündung, Tendovaginitis stenosans de Quervain, Sehnenreiben, Sehnenverdickung, rheumatoide Arthritis, springender Finger
Ein springender Finger ist meist eine verschleißbedingte Erkrankung. Im Rahmen des Verschleißes kommt es zu einer Verdickung der Beugesehne der Hand. Die Sehnen der Hand sind durch so genannte Ringbänder mit dem Knochen verbunden. Ihre Aufgabe besteht darin, Sehnen beim Beugen am Knochen zu halten. Während des Beugens und Streckens des Fingers geleitet die Sehne unter dem Ringband hindurch. Verdickt sich die Sehne vor dem Ringband, kann das Ringband erst mit erhöhtem Kraftaufwand, dann aber schnellend, überwunden werden, welches als Springen wahrgenommen wird (springender Finger)
In frühen Stadien der Erkrankung (springender Finger) kann durch eine Spritze, die eine kleine Menge Cortison mit örtlichem Betäubungsmittel an die verdickte Sehne bringt, ein Abschwellen der Sehne erreicht werden. Hierdurch verschwinden die Symptome (siehe oben).
Meistens ist der therapeutische Erfolg der Cortisonspritze jedoch nur von vorübergehender Dauer. Mit erneutem Schwellen des Sehnengewebes kommt es zu einem Wiederauftreten des Problems.
Weiterhin muß beim Setzen der Spritze streng darauf geachtet werden, das Cortison nicht direkt in die Sehne zu spritzen, da hierdurch ein Sehnenriss gefördert wird. Bei jeder Cortisoninjektion besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko, daher sollte die Indikation zur Injektion bei Zuckererkrankten (Diabetes mellitus) besonders sorgsam getroffen werden.
Zusätzlich sollte vorübergehend eine abschwellende Substanz aus der Gruppe der NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika) wie Diclofenac (Voltaren) oder Ibuprofen eingenommen werden, um das Abschwellen zu unterstützen.
Teilweise können Bewegungsübungen (Physiotherapie / Krankengymnastik) helfen, eine Beschwerdefreiheit zu erreichen. Auch Bewegungsübungen im Wasserbad können helfen die Beschwerden zu mindern.
Einen dauerhaften Erfolg (springender Finger) verspricht die operative Spaltung des Ringbandes.
Diese kleine ambulante Operation kann in örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Über einen kleinen Hautschnitt, der in der Regel im Bereich der Handfläche über dem Grundgelenk durchgeführt wird, kann der Operateur das Ringband spalten. Hierdurch wird das Passagehindernis entfernt und das Problem beseitigt. Während des operativen Eingriffes muss darauf geachtet werden, dass weder Nerven noch Gefäße verletzt werden, damit keine Durchblutungsstörungen, beziehungsweise Taubheitsgefühle des betroffenen Fingers zurückbleiben.
In seltenen Fällen kann das Ringband wieder heilen. Als Folge daraus, kann der springende / schnellender Finger wiederkehren. In diesen Fällen spricht man von einem Rezidiv (erneutes Auftreten der Erkrankung). Hierbei lässt sich nur durch eine erneute Operation das gewünschte Operationsergebnis erzielen.
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