Sollten bei einem Patienten mit schnellendem Finger sämtliche konservativen Behandlungsmethoden erschöpft sein und sich keine dauerhafte Heilung eingestellt haben, sollte ein Handchirurg aufgesucht werden, um den schnellenden Finger operativ zu versorgen. Ziel der Operation ist die Engstelle zwischen der verdickten Beugesehne des betroffenen Fingers und dem Ringband zu beheben.
Nachdem der Patient mit einem schnellenden Finger alle konservativen Möglichkeiten (v.a. die Kortisoninjektion) in Anspruch genommen hat, jedoch keine dauerhafte Heilung eingetreten ist, sollte ein Handchirurg aufgesucht werden, um den schnellenden Finger operativ zu versorgen.
Ziel der Operation ist, die Engstelle zwischen der verdickten Beugesehne des betroffenen Fingers und dem Ringband zu beheben.
Es handelt sich bei der operativen Therapie des schnellenden Fingers um einen kleinen Eingriff, der in örtlicher Betäubung durchgeführt wird und meist nur wenige Minuten dauert.
Der Patient darf die Praxis/ das Krankenhaus nach Abklingen der örtlichen Betäubung meist sofort wieder verlassen und der operierte Finger kann direkt im Anschluss wieder bewegt werden. Je nachdem, welches Nahtmaterial der Operateur verwendet hat, müssen die Fäden nach ca. 10 Tagen noch entfernt werden, da es auch selbstresorbierbares Nahtmaterial gibt, das nicht entfernt werden muss. Es ist aber abhängig von dem Eingriff, welches Nahtmaterial verwendet wird.
Zunächst muss der Arzt den Patienten mindestens 24 Stunden vor dem geplanten Eingriff über die anstehende Operation mit möglichen Komplikationen ausführlich aufklären und der Patient muss einwilligen.
Am Operationstag wird zunächst eine Blutleere der zu versorgenden Hand erzeugt und anschließend eine Blutsperre angelegt. Somit kann die Operation ohne größere Blutungen durchgeführt werden. Diese Blutsperre darf nur für eine kurze Zeit aufrechterhalten werden, um die Durchblutung der Hand nicht zu gefährden.
Dann erfolgt das Einspritzen eines Lokalanästhetikums (örtliches Betäubungsmittel) in die zu operierende Region. Bis die volle Wirkung eintritt kann es einige Minuten dauern.
Daraufhin erfolgen das sterile Abwaschen des Operationsgebietes und das sterile Abdecken des Fingers. Damit sollen Infektionen im Bereich der Wunde vermieden werden.
Nun setzt der Arzt einen kleinen, ca. 1 cm langen Hautschnitt auf der Handinnenseite über der betroffenen Sehne, die für den schnellenden Finger ursächlich ist. Die Sehnenscheide wird eröffnet und das Ringband durchtrennt. Nun wird die Haut wieder verschlossen und mit einem Verband die frische Narbe vor Infektionen geschützt.
Wie bei allen Operationen kann es auch im Rahmen der Versorgung eines schnellenden Fingers zu Komplikationen kommen. Diese sind jedoch äußerst selten.
Kommt es zu einer Keimverschleppung von der Haut in die Sehnenscheide, kann es zu einer Infektion mit Angreifen der Sehne, des Knorpels oder des Knochens kommen. Finden sich daher in den Tagen nach der Operation erste Anzeichen einer Infektion (Schmerz, Rötung, Fieber), sollte sofort eine antibiotische Therapie eingenommen werden. Fast immer kann somit eine weitere Ausbreitung der Infektion verhindert werden.
Es kann zu allergische Reaktionen des Patienten gegen die verwendeten Fäden oder das verwendete Betäubungsmittel kommen. Sind dem Patienten Allergien bekannt, muss dies daher unbedingt vorab dem Arzt mitgeteilt werden. Allergische Reaktionen können jedoch meist schnell medikamentös vom Arzt behandelt werden.
Es kann zu einer überschießenden Narbenbildung (Keloid) kommen. Führt dies zu einer Funktionseinschränkung der Fingerbeweglichkeit, kann versucht werden, dies durch plastisch-chirurgische Methoden zu korrigieren.
Beim Einschneiden der Haut und des darunterliegenden Gewebes kann es zur Verletzung kleiner Nerven bzw. Gefäße kommen. In der Folge kann dies zu Taubheit und Durchblutungsstörungen des operierten Fingers führen.
Kommt es zu einer erneuten Heilung des in der Operation durchtrennten Ringbandes, kann sich erneut ein schnellender Finger entwickeln. Hier kann nur eine erneute operative Therapie Abhilfe verschaffen.
Insgesamt ist diese Therapieform des schnellenden Fingers jedoch sehr erfolgversprechend. Nahezu alle Patienten sind anschließend von der Symptomatik des schnellenden Fingers befreit.
Ein schnellender Finger wird in der Regel operativ versorgt. Patienten sind aber nach der OP in vielen Fällen nicht direkt wieder voll in ihrem Beruf einsetzbar. Daher stellt sich für viele die Frage, für wie lange nach der OP eine Krankschreibung erfolgt. Diese Frage lässt sich leider nicht so pauschal beantworten, da jeder Patient unterschiedlich ist. Zudem üben unterschiedliche Patienten auch unterschiedliche Berufe aus. Während ein Handwerker oder Bauarbeiter seinen Finger täglich stark beansprucht, ist ein Bankangestellter weniger stark von einer Einschränkung betroffen. Diesen Unterschieden wird der behandelnde Arzt auch stets Rechnung tragen.
In allen Fällen werden nach circa einer Woche die Fäden entfernt, bis dahin sollte der Finger auch auf Grund der postoperativen Schwellung ruhig gestellt werden. Eine Bewegung ist prinzipiell bereits direkt nach Abklingen des Betäubungsmittels möglich, allerdings wird aus Rücksicht auf die Naht keine Bewegung empfohlen.
Eine Krankschreibung erfolgt also mindestens für eine Woche, in Ausnahmefällen (schwere, berufsbedingte körperliche Beanspruchung) bis zu zwei Wochen.
Nachdem der schnellende Finger operiert wurde, sollte er bis zum Entfernen der Nähte ruhig gestellt werden. Einerseits tritt nach der OP naturgemäß eine Schwellung des behandelten Fingers auf. Um diese Schwellung möglichst gering zu halten, empfiehlt es sich, den Finger hochzulagern, im Optimalfall über Herzhöhe. Je höher eine Wunde gelagert wird, desto geringer ist der Druck, der durch den Herzschlag gegen die Naht drückt. Zudem hilft die Schwerkraft, überschüssige Gewebsflüssigkeit nach unten abfließen zu lassen.
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Andererseits sollte die vernähte Haut während der Heilungsphase nicht allzu großen Zug- und Druckbelastungen ausgesetzt werden, da die Nähte sonst ausreißen können. In der Folge müssten sie –je nach Heilungsstadium- erneut angelegt werden. Nach circa einer Woche können die Nähte entfernt werden. Dies muss nicht zwangsläufig im Krankenhaus geschehen, sondern kann auch vom Hausarzt durchgeführt werden. Die Entfernung der Nähte verursacht maximal ein leichtes Ziehen, im Normalfall läuft es aber komplett ohne Schmerzen ab. Eine Nachsorge in Form einer Krankengymnastik ist in der Regel nicht notwendig. Da der Eingriff nur sehr klein („mikrochirurgisch“) ist, sind keine größeren Komplikationen zu erwarten.
Schmerzen treten bei der OP des schnellenden Fingers in der Regel nicht auf. Während der OP wird ein Lokalanästhetikum in den Finger gespritzt, welches die sensiblen Nervenbahnen betäubt, und jegliches Schmerzempfinden ausschaltet.
Nach der OP kann es mit dem Abklingen des Schmerzmittels zu einem Aufflammen der Schmerzen kommen. Da das geschwollene Gewebe im Finger auf die Nervenbahnen drückt, kommt es zur Reizung eben dieser, und in der Folge zu Schmerzen. Meist ist der Schmerz pochend und nimmt zu, wenn man den Arm „hängen lässt“. Daher ist es auch wichtig, den Arm hochzulagern, um die Schmerzen zu minimieren.
Unterstützend kann in den ersten Tagen nach der OP auch ein Schmerzmittel eingenommen werden. Es werden dazu normalerweise frei erhältliche Schmerzmittel der NSAR-Klasse verordnet, die nicht dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen. Beispiele hierfür sind Paracetamol und Ibuprofen. Allerdings sollte die Einnahme nicht pauschal, sondern den tatsächlichen Schmerzen entsprechend erfolgen, da es bei dauerhafter Einnahme von NSAR zu Magenbeschwerden, Durchfall und Sodbrennen kommen kann.
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