Sehnenentzündung im Knie

In diesem Artikel geht es um eine Sehnenentzündung im Knie. Es werden vor allem die Ursachen, Symptome und Therapie besprochen. Es werden verschiedene Ansätze wie Physiotherapie, Medikamente, Hausmittel und Kinesiotape vorgestellt.

Sehnenentzündung im Knie

Definition

Unter dem Begriff der Sehnenentzündung versteht man eine entzündliche Reaktion, welche meist durch Überbelastung verursacht wird. So sind insbesondere häufig sportlich aktive Menschen von einer Sehnenentzündung im Knie betroffen.

Dabei gilt es jedoch zwei Formen zu unterscheiden. Bei einem chronischen Verlauf spricht man von einer Tendinose. Diese entsteht durch eine langfristige Überbeanspruchung der Sehne bei gleichzeitig unzureichender Regeneration oder Durchblutung derselben. Es kommt also zu einer Entzündungsreaktion der beteiligten Strukturen, ohne dass typische Entzündungszellen nachweisbar sind. Ein Beispiel hierfür ist das Läuferknie.
Bei einer Tendinitis hingegen, handelt es sich um eine Sehnenentzündung des Knies mit einem akuten Verlauf wie etwa nach einer einmaligen Überbelastung des betroffenen Gelenks. Hierbei treten auch die gewöhnlichen Entzündungszellen und -marker auf.

Dabei gilt es jedoch zwei Formen zu unterscheiden. Bei einem chronischen Verlauf spricht man von einer Tendinose. Diese entsteht durch eine langfristige Überbeanspruchung der Sehne bei gleichzeitig unzureichender Regeneration oder Durchblutung derselben. Es kommt also zu einer Entzündungsreaktion der beteiligten Strukturen, ohne dass typische Entzündungszellen nachweisbar sind. Ein Beispiel hierfür ist das Läuferknie.
Bei einer Tendinitis hingegen, handelt es sich um eine Sehnenentzündung des Knies mit einem akuten Verlauf wie etwa nach einer einmaligen Überbelastung des betroffenen Gelenks. Hierbei treten auch die gewöhnlichen Entzündungszellen und -marker auf.

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Ursachen

Die Ursache für eine Sehnenentzündung am Knie ist meistens die mechanische Überbeanspruchung dieses Gelenks. Oft sind Menschen davon betroffen, die regelmäßig sehr viel und sehr häufig Sport betreiben, ohne dass sich die Strukturen vollständig bis zur nächsten Trainigseinheit regenerieren können. Aber auch neue, ungewohnte Bewegungsabläufe oder Fehlbelastung können eine Sehnenentzündung auslösen.
In manchen Fällen kann auch die Sportbekleidung die Ursache der Beschwerden sein. Beispielsweise können ungeeignete Laufschuhe eine solche Fehlstellung verursachen, dass die Sehnen übermäßig an benachbarten Strukturen reiben und sich dadurch entzünden.
Auch vorbestehende Erkrankungen am Kniegelenk können die Entstehung einer Sehnenentzündung begünstigen.

Radfahren als Ursache für eine Sehnenentzündung?

Obwohl Radfahren generell eher als gelenkschonende Sportart eingestuft wird, können insbesondere nach langen Radtouren Knieschmerzen auftreten. Diese können verschiedene Ursachen haben, eine davon kann aber durchaus eine Sehnenentzündung sein. Meist ist dabei die Sehne an der Kniescheibe betroffen, welche die Muskulatur der langen Oberschenkelstrecker mit dem Knie verbindet. Ist dies der Fall, sollte unbedingt die Sitzposition, sowie die Fußstellung beim Radfahren nochmals überprüft werden, um Fehlbelastungen auszuschließen. Auch das Ausmaß des Radfahrens sollte möglicherweise angepasst werden, um eine Überbelastung zu vermeiden.

Patellaspitzensyndrom

Bei dem Patellaspitzensyndrom handelt es sich um eine Erkrankung der Patellasehne. Dabei ist der Übergang von der Sehne zur Kniescheibe durch Überlastungen geschädigt, es kommt zu einer schmerzhaften Degeneration dieses Übergangs (Insertionstendinopathie).

In den meisten Fällen ist die chronische Überlastung die Ursache für das Patellaspitzensyndrom. Am häufigsten sind daher Sportler vor allem in Lauf- und Sprungsportarten von den Beschwerden betroffen, aber auch Gewichtheber können am Patellaspitzensyndrom leiden. Bei der Entstehung der Beschwerden spielen neben angeborenen anatomischen Begebenheiten (Position der Kniescheibe und Stärke der Bandstrukturen im Knie) auch äußere Einflüsse wie die Häufigkeit der Belastung sowie die Erholungspausen dazwischen eine große Rolle.

Je nach Stärke der Beschwerden unterteilt man das Patellaspitzensyndrom in vier Schweregrade. Beim leichtesten Grad treten die Beschwerden nur nach Belastung auf, im Grad zwei sind die Beschwerden zu Beginn und am Ende der Belastung zu spüren. Grad drei ist definiert durch dauerhafte Schmerzen. Im schlimmsten Grad ist die Patellasehne so stark geschädigt, dass sie reißt. Normalerweise wird das Patellaspitzensyndrom konservativ mit Schonung, Krankengymnastik, entzündungshemmenden Medikamenten sowie therapeutischer Elektrostimulation und Ultraschall behandelt. Versagen die konservativen Maßnahmen, ist eine Operation indiziert.

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Symptome

Meist fällt eine Sehnenentzündung am Knie durch neu auftretende Schmerzen auf. Diese können auch mit einer gewissen Verzögerung zu der eigentlich auslösenden Bewegung auftreten. Zu Beginn sind sie meist nur schwach vorhanden und treten vor allem bei Bewegung auf. Ein typisches Merkmal ist es, dass sie sich nach dem Aufwärmen ein wenig bessern, allerdings nicht vollständig verschwinden. Hält die Sehnenentzündung länger an, können Schmerzen am Knie auch in Ruhe oder sogar nachts auftreten.
Zudem kann in manchen Fällen eine Rötung oder sogar eine Schwellung des Gelenks beobachtet werden.

Schmerzen an der Innenseite des Knies

Schmerzen an der Innenseite des Knies können durch Entzündungen der an der Oberschenkelinnenseite verlaufenden Sehnen verursacht werden. Das größte hier verlaufende Band ist das mediale Kollateralband, welches auch als Innenband bezeichnet werden kann. Es verbindet die Muskeln der Oberschenkelinnenseite (Adduktoren-Gruppe) mit der Innenseite des Schienbeins und ist teilweise mit dem Innenmeniskus verwachsen. Der Ansatzpunkt an der Schienbeininnenseite wird auch als Pes Anserinus bezeichnet. In diesen strahlen die unterschiedlichen Sehnenanteile strahlenförmig ein. Und genau diese können sich unter bestimmten Umständen entzünden, was dann zu Schmerzen vor allem an der Innenseite des Knies führt.
Hauptaufgabe des Innenbands ist die Verhinderung der übermäßigen Innenbeugung im Kniegelenk. Sportarten, bei denen genau diese Funktion häufig ausgereizt wird sind vor allem Fußball, Alpin-Ski und Tennis. Bei übermäßiger Ausübung dieser Disziplinen kann es häufig zur Entzündung dieser Sehne kommen, was sich mit der weiter oben genannten Symptomatik äußern kann. Bei Extrembewegungen können diese Sehnen auch reißen, was sich allerdings je nach Schweregrad durch stark ausgeprägte Schmerzen mit Bewegungseinschränkung und einem Bluterguss mit Schwellung äußert.

Schmerzen an der Außenseite des Knies

Schmerzen an der Außenseite des Knies werden in den meisten Fällen durch eine Entzündung des Tractus iliotibialis hervorgerufen. Dabei handelt es sich um eine Sehnenplatte, welche die aus der Hüfte kommende und an der Oberschenkelaußenseite verlaufende Muskulatur kurz oberhalb des Knies am Oberschenkelknochen befestigt. Gerade bei Läufern neigt dieses Band gerne dazu sich zu entzünden. Dies wird auch als Läuferknie oder Tractussyndrom bezeichnet und ensteht meist durch die Kombination aus Überbeanspruchung und übermäßiger Reibung zwischen Sehne und Knochen. Betroffene klagen dann über Schmerzen, die an der Außenseite des Knies lokalisiert sind und vor allem beim gewohnten Sport auftreten. Bei weiter fortgeschrittenem Verlauf können diese dann auch in Ruhe auftreten.
Aber auch die übermäßige Reizung des lateralen Kollateralbandes (Außenbandes) kann zu Schmerzen an der Außenseite des Knies führen. Es verbindet Muskeln der Oberschenkelaußenseite mit der Außenseite des Wadenbeins und hat die Funktion eine übermäßige Außenbeugung im Knie zu verhindern. Im Gegensatz zum Innenband ist dies nicht mit dem Meniskus verwachsen.

Diagnose

Wie sonst auch in der Medizin, ist bei einer Sehnenentzündung des Knies zunächst einmal das ausführliche Arztgespräch von entscheidender Bedeutung. Gerade der Beginn, Verlauf und der Charakter der Schmerzsymptomatik gibt dem Arzt wegweisende Informationen für die weitere Diagnosefindung. Desweiteren wird durch die körperliche Untersuchung und diverse Bewegungstests die genaue Lokalisation der Schmerzen ermittelt, um so das betroffene Band oder die betroffene Sehne bestimmen zu können. In manchen Fällen kann eine Magnetresonanztomographie des Kniegelenks (kurz: MRT) auch hilfreich sein, um das genaue Ausmaß der Verletzung besser beurteilen zu können. Gerade für die Darstellung von Weichteilen wie Bänder, Sehnen oder Anteile der Gelenkkapsel ist diese Methode sehr gut geeignet.

Therapie

Die Behandlung einer Sehnenentzündung des Knies besteht vor allem darin, das betroffene Gelenk zu schonen. Da die Ursache dieses Krankheitsbildes meist die Überbelastung ist, bewirkt ein wenig Schonung und Ruhigstellung meist schon eine akute Besserung der Schmerzsymptomatik. Zusätzlich können auch kühlende Umschläge eine Linderung der Symptome herbeiführen. Liegt eine akute Entzündung vor, kann auch die Einnahme entzündungshemmender Medikamente wie etwa Ibuprofen oder Diclofenac sinnvoll sein. Auch die lokale Anwendung dieser Substanzen als Salbe ist denkbar. Die mechanische Stabilisierung der Sehne von Außen kann beispielsweise durch eine komprimierende Bandage oder eine Schiene erfolgen. Und nicht zuletzt kann auch die Hochlagerung des betroffenen Knies für Abhilfe sorgen.
Die gewöhnliche Sehnenentzündung des Knies spricht auf diese Art der konservativen Behandlung meist sehr gut an. Nach wenigen Tagen sollte dann bei Besserung der Schmerzsymptomatik wieder langsam mit schonenden Bewegungseinheiten oder Physiotherapie begonnen werden, um die vollständige Beweglichkeit des Knies wiederherzustellen. Auch Dehnungsübungen sind in dieser Phase besonders geeignet.

Kühlen oder Wärmen?

Eine Sehnenentzündung am Knie sollte unmittelbar nach Beginn der Beschwerden zunächst gekühlt werden. Dies vermindert die Entzündungsreaktion des Körpers, lindert dadurch die Schmerzen und wirkt auch einer starken Schwellung entgegen. Zusätzlich sollte das Bein hochgelegt werden. Auch ein Kompressionsverband kann gegen die Schwellung angelegt werden.

Im Verlauf des Heilungsprozesses kommt zunehmend auch die Wirkung von Wärmeanwendungen zum Tragen. Die Wärme entspannt die Muskulatur, regt die Durchblutung und damit den Stoffwechsel im Muskel an. So können entzündliche Defekte an den Sehnen besser vom Körper geheilt werden.

Physiotherapie im Rahmen der Behandlung

Im Rahmen einer Sehnenentzündung des Knies ist Physiotherapie vor allem dann sinnvoll, wenn die Ursachen der Erkrankung in einer Fehlbelastung oder falschen Bewegungsabläufen liegen. Dann können Betroffene lernen, wie sie diese gezielt vermeiden können, um einer erneuten Sehnenentzündung vorzubeugen. Aber auch generell ist Physiotherapie für die stufenweise Wiedererlangung des vollständigen Bewegungsumfanges nach einer Sehnenentzündung in den meisten Fällen gut geeignet.

Medikamente zur Behandlung einer Sehnenentzündung

Bei akuten Schmerzen kann die Einnahme schmerzlindernde Medikamente eine Besserung der Symptome bewirken. Sinnvoll ist dabei, bevorzugt solche einzunehmen, die gleichzeitig eine entzündungshemmende Wirkung haben. Beispielsweise sind hierfür Ibuprofen oder Diclofenac gut geeignet. Als Alternative zur Tablette können diese auch als Salbe oder Gel lokal aufgetragen werden oder sogar als Zäpfchen verabreicht werden.

Tapen

Das Tapen des Knies kann bei einer Sehnenentzündung als therapeutische Maßnahme eingesetzt werden.

Gerade zu Beginn der Beschwerden empfiehlt sich ein stützender Tapeverband. Dies entlastet die betroffene Sehne maßgeblich, zudem kann auch eine gewisse komprimierende Wirkung durch das Tape erzielt werden, sodass Schwellungen vorgebeugt werden kann. Im Verlauf der Therapie sollte man auf das elastische Kinesiotape wechseln. Dies wird so über bestimmten Muskelgruppen angebracht, dass es deren Zug unterstützt. So werden sowohl die Muskeln als auch die dazugehörigen Sehnen weniger belastet.

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Homöopathie zur Behandlung von Sehnenentzündungen

Bei einer Sehnenentzündung im Knie empfehlen Homöpathen verschiedene Substanzen, je nach dem welche Komponente der Beschwerden im Vordergrund liegt. Beispielsweise werden für Steifigkeit, Schmerzen, Lokalisation der Sehnenentzündung sowie Ursache und Verlauf des Geschehens jeweils unterschiedliche Stoffe empfohlen.

Hausmittel

Bei einer Sehnenentzündung am Knie eignen sich verschiedene Hausmittel zur Linderung der Beschwerden.

Zunächst sollte man vor allem kühlende Mittel anwenden. Dazu zählen der einfache Kühlakku und der Eisbeutel. Aber auch Kohl- oder Quarkwickel können zum Kühlen eingesetzt werden. Sie benötigen aufgrund ihrer Feuchtigkeit weniger Kälte um den gleichen Kühlungseffekt zu erzeugen und sind einfach herzustellen. Zudem können kühlende Wickel beispielsweise mit Apfelessig getränkt werden. Dieser kann zusätzlich seine entzündungshemmende Wirkung entfalten.

Nach einiger Zeit tut in der Regel Wärme der Sehnenentzündung besser als Kälte. Auch hier sind Hausmittel einfach einzusetzen. So kann man beispielsweise eine Wärmeflasche oder ein Kirschkernkissen auf den betroffenen Muskel legen und so die Durchblutung und die Stoffwechselaktivität fördern. Eine ebenfalls durchblutungsfördernde Wirkung kann eine Einreibung mit Pferdesalbe oder Franzbranntwein haben.

Auch Moorbalsam Packungen können die Muskulatur beleben, gleichzeitig wirken sie entspannend und verringern so den Druck, der auf der entzündeten Sehne lastet. Über Nacht kann man Wickel mit Retterspitz einwirken lassen. Alle Hausmittel sollten in Kombination mit einer Schonung des betroffenen Knies angewandt werden.

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Prognose

Die meisten Patienten mit einer Sehnenentzündung des Knies können nach wenigen Wochen wieder wie gewohnt ihre sportlichen Aktivitäten wiederaufnehmen. Nach etwa drei Monaten ist meist die vollständige Beweglichkeit und Belastunsfähigkeit wiederhergestellt. Leichtere und schonendere Trainigseinheiten sind meist nach etwa einem Monat wieder möglich. Wichtig ist dabei immer, dass zunächst eine Ruhephase konsequent eingehalten wird, um der überlasteten Sehne Zeit zu geben sich zu regenerieren und bleibende Schäden somit zu vermeiden.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 13.10.2016 - Letzte Änderung: 30.03.2024