Oftmals wird Retterspitz® fälschlicherweise für eine Pflanze oder ein Heilmittel gehalten. Der Name Retterspitz® bezeichnet jedoch mittlerweile ein Familienunternehmen, welches medizinische, frei verkäufliche Produkte oder „Heilmittel“ verkauft.
Oftmals wird Retterspitz® fälschlicherweise für eine Pflanze oder ein Heilmittel gehalten. Der Name Retterspitz® bezeichnet jedoch mittlerweile ein Familienunternehmen, welches medizinische, frei verkäufliche Produkte oder „Heilmittel“ verkauft. Es handelt sich also um einen Eigennamen, welcher auf Frau Margarete Retterspitz zurückgeht.
Margarete Retterspitz lebte von 1851 bis 1905 und führte vor ihrem Tod ein Retterspitz®-Kurheim in der Schweiz. Sie erhielt in jungen Jahren eine heilsame Flüssigkeit, von einem Arzt, dessen Name heute nicht mehr bekannt ist. Diese heilsame Flüssigkeit stellte sie nach dessen Tod weiter her und vertrieb ihr Produkt unter dem Namen „Universal-Heilwickel-Bäder von Margarete Retterspitz“ zusammen mit ihrem Ehemann.
1901 wurde der Name zum Warenzeichen erklärt. In den folgenden Jahren entstand durch die Übernahme eines Apothekers namens Hans Scheck, welcher die Rezeptur für das Heilwasser von Margarete Retterspitz erwarb, das Familienunternehmen Retterspitz® in Nürnberg. Dieses besteht bis heute. Die Firma Retterspitz® vertreibt heute die Rezeptur „Retterspitz® Innerlich“, „Retterspitz® Äußerlich“ sowie weitere Produkte. Beim Retterspitz® handelt es sich um eine Art „Heilwasser“, welches unter anderem Thymol, Alaun, Orangenöl, Zitronenöl und Weinsäure enthält.
Das Retterspitz®-Verfahren ist ein Naturheilverfahren. Es gibt verschiedene Anwendungsgebiete für die beiden Heillösungen „Retterspitz® Innerlich und Äußerlich“. „Retterspitz® Innerlich“ wird als Flüssigkeit eingenommen und findet bei Magenbeschwerden wie Sodbrennen und Völlegefühl Anwendung. „Retterspitz® Äußerlich“ wird, wie der Name es bereits sagt, äußerlich bei diversen Zuständen zur Unterstützung einer physikalischen Therapie angewendet. Neben diesen Lösungen vertreibt die Firma Retterspitz® zahlreiche weitere kosmetische und medizinische Produkte, wie Abführtropfen, eine Muskelcreme, Zinksalbe und einige andere Produkte.
Die Anwendungsgebiete der Retterspitz®-Produkte sind sehr vielfältig. Sie variieren von Magenbeschwerden (Retterspitz® Innerlich) bis hin zur äußerlichen Anwendung nach Operationen oder Frakturen (Retterspitz® äußerlich). Es soll nun ein kompakter Überblick über die Anwendungsgebiete der gängigsten Retterspitz®-Produkte gegeben werden. Weitere Anwendungsgebiete sind den Herstellerinformationen zu entnehmen.
„Retterspitz® Innerlich“ ist ein Heilprodukt der Firma Retterspitz®, welches zur inneren Anwendung bei Magenbeschwerden gedacht ist. Das „Heilwasser“ enthält gereinigtes Wasser, Thymianöl, Orangenöl, Zitronenöl, Weinsäure, Citronensäure-Monohydrat, Alaun, denaturiertes Hühnerei, medizinische Seife und Ethanol.
Es handelt sich um ein Naturheilprodukt, welches als Flüssigkeit eingenommen wird. Das Anwendungsgebiet umfasst viele Symptome, die zu den Magenbeschwerden gehören. „Retterspitz® Innerlich“ findet Anwendung bei Reizmagen, Völlegefühl, Magenschmerzen, Sodbrennen, Blähungen, Untersäuerung und Übersäuerung (Azidose).
Laut Angaben des Herstellers, der Firma Retterspitz®, soll die Lösung das natürliche und gesunde Magenmilieu wiederherstellen. Erhältlich ist die Lösung in Flaschen mit 350 ml oder 1 l. Die Lösung sollte bei Unverträglichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe nicht verwendet werden. Patienten mit Niereninsuffizienz und Dialysepflicht sollten das Produkt ebenfalls nicht einnehmen, da es eiweißhaltig ist.
Kinder und Säuglinge sollten das Produkt nur nach Rücksprache mit einem Arzt erhalten, da hier keine Daten zur Unschädlichkeit vorliegen. Die Flüssigkeit ist vor dem Gebrauch gut zu schütteln, da sich durch längeres Aufbewahren ein flockiger Bodensatz bildet. Dieser kommt durch das enthaltene Eiweiß zustande.
Erwachsene können „Retterspitz® Innerlich“ bei Magenbeschwerden 3 bis 5 Mal täglich einnehmen. Pro Dosierung kann man etwa ein Likörglas (circa 20 ml) einnehmen. Eine Überdosierung mit „Retterspitz® Innerlich“ ist nicht möglich. Das Heilwasser sollte eine Viertelstunde vor den Mahlzeiten eingenommen werden. Kinder können ab dem zweiten Lebensjahr 3 bis 5 Mal täglich einen Esslöffel (15 ml) Retterspitz® einnehmen. Dennoch empfiehlt es, sich den Kinderarzt vor der Einnahme zu konsultieren. Säuglinge und Kinder unter 2 Jahren dürfen das Mittel nicht einnehmen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Hausmittel gegen Magenschmerzen
„Retterspitz® Äußerlich“ ist ebenfalls ein Heilwasser der Firma Retterspitz®, welches zur äußerlichen Anwendung hergestellt wird. Es ist ein Naturheilmittel, welches bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt werden. Enthalten sind gereinigtes Wasser, Thymol, Rosmarinöl, Zitronenöl, Bergamottöl, Orangenblütenöl, Arnikatinktur, Weinsäure, Citronensäure-Monohydrat, Alaun, Hühnerei denaturiert, Medizinische Seife, Macrogolglycerolhydroxystearat und Ethanol.
Es ist ebenso wie „Retterspitz® Innerlich“ in Flaschen mit 350 ml und 1 l Inhalt verkäuflich. „Retterspitz® Äußerlich“ wird zu gleichen Teilen mit Wasser in einer Schüssel vermischt. Man tränkt Wickel in dieser Lösung und wickelt sie nach Anleitung, welche der Herstellerhinweise der Wickel zu entnehmen sind, um die betroffenen Körperstellen.
Das Heilwasser wird zur Unterstützung der physikalischen Therapie bei verschiedenen Zuständen angewandt. Ein Anwendungsgebiet sind schmerzhafte Schwellung nach Operationen wie bspw. Endoprothesen-Einbrigung oder gefäßprothetischer Versorgung.
Bei entzündlichen Schwellungen oder Verletzungen wie Bänderzerrung und Muskelschmerzen können ebenfalls Retterspitz®-Wickel verwendet werden. Weiterhin ist die Versorgung nach operativen Eingriffen ein Anwendungsgebiet. Dabei handelt es sich meist um orthopädische oder unfallchirurgische Eingriffe bei Frakturen, Weichteileingriffe der Schulter oder auch Amputationen. Weitere Anwendungsgebiete sind eine Vielzahl von Sportverletzungen. Retterspitz®-Wickel sind außerdem hilfreich bei Milchstau und Brustentzündungen (Mastitiden).
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Homöopathie bei Brustentzündung und Voltaren® Schmerzgel
Auch rheumatische Erkrankungen, das Fibromyalgie-Syndrom oder andere Krankheiten, die mit schmerzhaften Gelenkschwellungen einhergehen können mit „Retterspitz® Äußerlich“ unterstützend therapiert werden. Weiterhin sind noch Wundheilungsstörungen oder chronische Wunden als Anwendungsgebiet zu nennen. Es ist jedoch zu beachten, dass das Heilwasser nicht in direkten Kontakt mit einer offenen Wunde kommen darf. Retterspitz®-Wickel dürfen lediglich über einer professionell angelegten Wundauflage angebracht werden. Man kann das Heilwasser mehrmals täglich bis zum Abklingen der Beschwerden anwenden. In Form von Wadenwickeln kann „Retterspitz® Äußerlich“ auch bei Fieber angewendet werden.
Zur Anwendung von „Retterspitz® Äußerlich“ sind Wickel notwendig, welche man bei der Firma Retterspitz® erwerben kann. Diese führen eine Anleitung zur korrekten Anwendung und zum richtigen Wickeln mit sich. Prinzipiell könnte man aber auch andere Textilien zum Wickeln verwenden.
Die Wickel der Firma Retterspitz® bestehen aus einem Innentuch, welches aus 100 % Leinen besteht und in der Retterspitz®-Lösung getränkt wird, sowie einem Außentextil aus 100% Baumwolle mit Klettverschlüssen. Das Außentextil wird straff um das Innentextil gewickelt und mit dem Klettverschluss verschlossen.
Es sind verschiedene Größen erhältlich, die für die Anwendung an unterschiedlichen Körperstellen wie dem Nacken, Knie oder aber der Schulter gedacht sind. Je nach Größe der Wickel ist in den Herstellerangaben vermerkt, wie viel „Retterspitz® Äußerlich“ mit Wasser gelöst werden muss, um die Wickel ausreichend darin zu tränken. Die Wickel sollten spätestens dann abgenommen werden, wenn sie trocken sind. Der Vorgang kann beliebig oft am Tag wiederholt werden. Es ist darauf zu achten, dass man insbesondere bei Durchblutungsstörungen nicht zu straff wickelt, um den Blutfluss nicht zu behindern.
Die Firma Retterspitz® vertreibt eine Muskelcreme in ihrem Sortiment, welche vor allem ätherische Öle und pflanzliche Extrakte enthält. Sie ist in 100 g Tuben erhältlich und wird äußerlich angewendet. Sie dient der unterstützenden physikalischen und physiotherapeutischen Behandlung von Muskel-, Sehnen- und Bänderbeschwerden sowie Sportverletzungen und Beschwerden des Gelenksystems.
Die Creme kann 3 bis 6 Mal täglich in die betroffenen Körperregionen einmassiert werden, bis sie vollständig von der Haut aufgenommen wurde. Es empfiehlt sich, die Haut nach der Anwendung warm zu halten. Weiterhin ist es empfehlenswert, die schmerzenden Körperstellen erst zu wickeln und nach Abnahme der Wickel einzucremen. Dieser Vorgang soll die Wirksamkeit der Muskelcreme verstärken. Man sollte darauf achten, dass man sich nach dem Eincremen sorgfältig die Hände wäscht, da die Creme bei Schleimhautkontakt zu Reizungen führen kann.
Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Bei einer Unverträglichkeit gegen die Inhaltsstoffe der Muskelcreme sollte diese nicht verwendet werden. Sie ist ebenfalls für Kinder unter 2 Jahren nicht zu empfehlen. Weiterhin sollten sie darauf achten, die Creme niemals auf offene Wunden aufzutragen, da es sonst zu Reizungen und Heilungsstörungen kommen kann.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: