Die Nervenentzündung kann verschiedene Ursachen haben. Ein der häufigsten Ursachen ist eine Infektion durch Varizella-Zoster-Viren oder eine Trigeminusneuralgie. Auch eine toxische Substanz oder Mangelerscheinigung kann eine Nervenentzündung auslösen. Die Behandlung und die Prognose richtet sich nach der vorliegenden Ursache.
Eine Nervenentzündung im Gesicht ist definiert als Entzündung von einem oder mehreren Nerven, die bestimmte Gesichtsareale versorgen. In der medizinischen Fachsprache spricht man bei solch einer Entzündung von einer Neuritis. Falls nur ein einzelner Nerv betroffen ist, bezeichnet man dies als Mononeuritis. Bei einer Entzündung von mehrere Nerven liegt eine Polyneuritis vor.
Im Gesicht sind insbesondere der Drillingsnerv, Nervus trigeminus, und der Gesichtsnerv, Nervus facialis, von entzündlichen Prozessen betroffen.
Der Nervus trigeminus spielt eine große Rolle bei der sensiblen und motorischen Versorgung des Kopfes und des Gesichtes. Er führt drei große Hauptäste, von denen ein oder zwei und selten alle drei Äste entzündet sein können. Man unterscheidet den Augen-, den Oberkiefer- und Unterkieferast. In der medizinischen Fachsprache werden sie Nervus ophthalmicus, Nervus maxillaris und Nervus mandibularis genannt.
Der Nervus facialis hat einige Nebenäste und seine Fasern haben verschiedene Qualitäten und Aufgaben. Je nach dem welcher Nerv und welcher Nervenast betroffenen sind, kann dies zu verschiedenen Ausfallerscheinungen und Beschwerden führen.
Die Ursachen für eine Nervenentzündung im Gesicht können vielfältig sein. Oftmals wird sie durch eine Infektion ausgelöst. Häufig sind Varizella-zoster-Viren verantwortlich für eine Nervenentzündung. Das heißt eine Reaktivierung vom Windpockenvirus in Form einer Gürtelrose kann eine Neuritis im Gesicht provozieren. Aber auch andere Viren oder Bakterien können durchaus solch eine Nervenentzündung hervorrufen.
Zudem können Entzündungen auch durch eine Operation im Gesicht verursacht werden. Beispielsweise kann ein chirurgischer Eingriff an der Ohrspeicheldrüse zu Nervenschädigungen und -entzündungen führen. Bei der Operation kann der Nervus facialis gereizt, entzündet und geschädigt werden
Darüber hinaus können Nervenentzündungen im Gesicht eine toxische Ursache haben. Das heißt durch verschiedene Chemikalien oder auch durch Alkohol kann eine Neuritis entstehen. Überdies kann eine langfristige Mangelernährung Auswirkungen auf die Gesichtsnerven haben und eine Entzündungen hervorrufen. Dabei spielt insbesondere ein Mangel an den B-Vitaminen eine Rolle.
Des Weiteren können Entgleisungen und Dysregulationen des Stoffwechsels zu Nervenentzündungen führen. Beispielsweise können im Rahmen eines Diabetes mellitus, bei Nierenstörungen oder Gicht entzündliche Prozesse von Nerven erfolgen. Außerdem können allergische Reaktionen zu einer sogenannten neuroallergischen Neuritis im Gesicht führen.
Die Ursache bei einer klassischen Trigeminusneuralgie ist oftmals unbekannt. Im Fachjargon wird von einer idiopathischen Trigeminusneuralgie gesprochen. Der ursächliche Pathomechanismus ist teilweise erforscht. Man postuliert, dass die klassische Trigeminusneuralgie in Beziehung steht mit einem „Gefäß-Nerven-Konflikt“. Durch eine degenerative Veränderung des Gefäßes werden so die Nervenäste zusammen gedrückt. Durch einen permanenten „Gefäß-Nerv-Konflikt“ kann die Isolierung des N. trigeminus geschädigt werden. Daraufhin kann ein direkter Kontakt zwischen sensiblen Fasern und Schmerzfasern entstehen. Folglich können die typischen Schmerzattacken einer Trigeminusneuralgie ausgelöst werden.
Erfahren Sie hier mehr zum Thema: Gürtelrose.
Die klassische Trigeminusneuralgie ist charakterisiert durch einen blitzartig einschießenden, hochgradig brennenden und elektrisierenden Schmerz in dem Areal, welches durch einen oder mehrere Trigeminusnervenäste versorgt wird. Die Art des Schmerzes wird in der medizinischen Fachsprache als neuropathischer Schmerz beschrieben.
Die Schmerzattacken, die im Rahmen einer Trigeminusneuralgie auftreten, können spontan oder durch bestimmte Trigger ausgelöst werden. Diese Trigger können beispielsweise das Kauen, das Sprechen, das Schlucken, das Zähneputzen, das Rasieren, das Waschen, mimische Bewegungen, Berührungen oder ein kalter Luftzug sein. Anfangs setzen die Schmerzattacken spontan ein und im späteren Verlauf werden sie durch Trigger provoziert.
Viele Betroffene leiden sehr stark darunter und nicht selten ist die Lebensqualität eingeschränkt. Verständlicherweise kann dies zu Stimmungsveränderungen führen. Leider werden diese depressiven Verstimmungen und resultierenden, reaktiven Ängste als „Ursache“ für die Erkrankung fehlinterpretiert.
Informieren Sie sich hier rund um das Thema: Trigeminusneuralgie.
Im Verlauf einer Trigeminusneuralgie können äußere Reize die Schmerzanfälle auslösen. Ein möglicher Trigger ist die Zugluft. Das ist für die Betroffenen emotional sehr belastbar, da sie die Auslösung der Attacken nur schwer vorhersehen können. Dementsprechend gering kann man dies kontrollieren bzw. vermeiden.
Konsequenz kann sein, dass die Betroffenen nicht mehr ihre Wohnung und ihr Haus verlassen. Das kann weitere Folgen für das soziale und produktive Leben haben.
Auch die Ober- und Unterkiefernervenäste des Drillingnerves können sich entzünden. Der Nervenast des Unterkiefers heißt Ramus mandibularis. Der Oberkiefernervenast hingegen wird als Ramus maxillaris bezeichnet. Wenn dieser entzündet ist, können sich Schmerzen in den Zähnen des Oberkiefers, der Oberlippe, dem Gaumen, der Nasenschleimhaut und dem Nasenflügel ausbreiten.
Falls der Nervenast des Unterkiefers betroffen ist, schmerzen oftmals die Zähne im Unterkiefer, die Zunge und die Unterlippe.
Bei einem Schmerzanfall kann es zu einem unwillkürlichen, reflektorischen Zusammenbeißen des Kiefers kommen. Oftmals werden die Beschwerden fälschlicherweise als ein Zahnproblem interpretiert. Doch die charakteristischen Schmerzattacken einer Nervenentzündung erleichtern eine Differentialdiagnostik.
Seltener kommt es zu einer Schädigung und / oder Entzündung des Nervus lingualis (Nervenast des Ramus mandibularis) bei einer Entfernung eines Weisheitszahnes. Dabei verspürt der Betroffene direkt nach dem Eingriff einen immensen Schlag in der Zunge mit sofortigem Taubheitsgefühl. Selten bleiben die Beschwerden dauerhaft. Die Behandlung ist ähnlich wie bei einer Trigeminusneuralgie.
Informieren Sie sich hier rund um das Thema: Taubheitsgefühl.
Im Regelfall ist Stress nicht die alleinige Ursache für eine Nervenentzündung im Gesicht. Doch psychischer und physischer Stress können die Auslösung der Symptome begünstigen und verstärken.
Begründet ist dies durch körpereigene Prozesse, die während Stressreaktionen, stattfinden. Im Rahmen dessen werden verschiedene Substanzen und Hormone freigesetzt. Sie dienen als Botenstoffe. Das heißt sie tragen bestimmte „Botschaften“ weiter und ermöglichen damit eine Kommunikation der Zellen untereinander. Dies führt, unter anderem, zu Veränderungen in verschiedenen Gefäßen. Das kann schließlich den „Gefäß-Nerv-Konflikt“ verstärken und Auswirkungen auf die Symptomatik der Nervenentzündung im Gesicht haben
Die Folgen von Stress? Erfahren Sie hier mehr zu diesem Thema.
Eine Nervenentzündung im Gesicht lässt sich an verschiedenen Symptomen erkennen. Sowohl bei der klassischen Trigeminusneuralgie, als auch bei anderen Gesichtsneuralgien stehen meist heftige Schmerzen in bestimmten Gesichtsbereichen oder im gesamten Gesicht im Vordergrund. Die Begleitsymptome, der Charakter und die Lokalisation der Schmerzen lassen sich bei den verschiedenen Nervenentzündungen im Gesicht differenzieren.
Bei einer klassischen Trigeminusneuralgie entsteht spontan oder durch Reizung ein blitzartig einschießender, extrem starker, elektrisierender Schmerz im Bereich des Gesichtes. Die Schmerzattacke hält nur wenige Sekunden an. Es ist äußerst selten, dass sie über Minuten andauert.
Inmitten einer Schmerzattacke kann es zu einem unwillkürlichen Zucken der Gesichtsmuskulatur im Versorgungsgebiet des betroffenen Nervenastes kommen. Fachpersonen beschreiben dieses Zucken als eine klonisch-tonische Muskelbewegung. Nach dem Schmerzanfall ist das entsprechende Areal für Sekunden bis Minuten nicht mehr erregbar. Das heißt, dass direkt nach einer Schmerzattacke keine weitere Attacke hervorgerufen werden kann.
Bei einer symptomatischen Trigeminusneuralgie liegen die gleichen anfallsartigen Schmerzattacken vor wie bei der klassischen Trigeminusneuralgie. Doch bei der symptomatischen Form gibt es oftmals keine Schmerzfreiheit zwischen den Anfällen. Zudem kommt es bei der symptomatischen Form sowohl zu einem abgeschwächten Reflex an den Augen (sog. Kornealreflex), als auch zu Lähmungen und Sensibilitätsstörungen.
Ein atypischer Gesichtsschmerz ist gekennzeichnet durch seinen nicht-anfallartigen, dumpfen, bohrenden Schmerzcharakter im Versorgungsgebiet des Nervus trigeminus. Oftmals halten die Schmerzen weitestgehend den gesamten Tag an und sind dabei insbesondere stark an einem Auge, der Nase oder der Wange manifestiert.
Im späteren Verlauf kann ein atypischer Gesichtsschmerz sich aber auch auf das gesamte Gesicht, den behaarten Kopf und dem Hals ausbreiten. Des Weiteren ist typisch, dass bei dieser Form keine Triggerpunkte und keine Sensibilitätsausfälle vorhanden sind.
Eine Glossopharyngealneuralgie lässt sich erkennen an einen meist anfallartigen Schmerz im Zungengrund, im Bereich der Gaumenmandeln oder im Mittelohr mit ausstrahlendem Schmerz in den Rachen. Zudem können oftmals ein unkontrolliertes Tränen der Augen, Husten, Geschmackstörungen, Heiserkeit, Schluck- und Sprechbeschwerden, eine eingeschränkte Zungenbeweglichkeit, trockener Mund- und Rachenbereich auftreten. Daneben kann es bei etwa 10% zu Blutdruckabfall, Herz-Kreislauf-Probleme und temporäre Ohnmacht und Bewusstlosigkeit kommen.
Zudem kann sich im Rahmen von einer Herpesinfektion ein Zoster ophthalmicus entwickeln. Das heißt, es kommt zu einer Nervenentzündung im Gesicht, welche sich im Augenbereich manifestiert und durch Herpesviren ausgelöst wird. Diese Art von Nervenentzündung ist charakterisiert durch einen atypischen Gesichtsschmerz, Sensibilitätsstörungen und sichtbare Herpesbläschen.
Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Symptome einer Nervenentzündung.
Bei Nervenentzündungen im Gesicht können temporäre Lähmungen der Gesichtsmuskeln auftreten. Voraussetzung ist, dass motorische Gesichtsnervenfasern übermäßig gereizt oder geschädigt werden. Eine symptomatische Trigeminusneuralgie kann entsprechend temporäre oder länger andauernde Gesichtslähmungen auslösen.
Es gibt verschiedene Erkrankungen die dies verursachen können. Dazu zählen bestimmte Formen von Migräne, bestimmte Krebsarten, die im Bereich des Gesichts lokalisiert sind, Metastasen von anderen Primärtumoren, ein Tumor des Kleinhirnbrückenwinkels, Durchblutungsstörungen, Multiple Sklerose und einige weitere Erkrankungen.
Eine auftretende, Gesichtslähmung sollte immer ärztlich abgeklärt werden. Am besten kann ein Neurologe feststellen, welche Ursachen vorliegen und ob die Gesichtslähmung vorübergehend oder anhaltender Dauer ist. Auch kann dieser oder ein anderer Arzt eine angemessene medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlung in Form von Ergo-, Physio- und / oder Sprachtherapie einleiten.
Die Schmerzen einer Nervenentzündung im Gesicht sind häufig sehr stark ausgeprägt. Manche Betroffene sprechen von einem vernichtenden Schmerz.
Je nach Ursache der Nervenentzündung und Form drückt sich der Schmerz anfallartig oder nicht-anfallartig aus mit entsprechenden Begleiterscheinungen.
Erfahren Sie hier mehr zum Thema: Gesichtsschmerzen.
Bei der Diagnostik steht an erster Stelle eine Erfragung von Symptomen und eine genaue Analyse von Schmerzattacken. Des Weiteren erfolgt eine neurologische Untersuchung. Hierbei werden die Funktionen, Reaktionen und Sensibilität der Gesichtsnerven bzw. Gesichtsmuskeln getestet. Eine Berührung bestimmter Triggerzonen im Gesicht oder ein Druck auf die Austrittsstellen der Nervenäste des N. trigeminus können eine heftige Schmerzattacke auslösen. Mit dem Wissen darüber, muss - auch in der Diagnostik - achtsam umgegangen werden.
Zudem kann mithilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) eine Kompression des Nervs durch ein Gefäß nachgewiesen werden. In manchen Fällen kann die Durchführung eines Nervenultraschalls sinnvoll sein.
Eine Nervenentzündung im Gesicht wird je nach Ursache, Schweregrad, individuellen Faktoren und Grunderkrankung unterschiedlich behandelt.
Basis der Behandlung ist, dass mögliche verursachende Substanzen, wie beispielsweise Alkohol, gemieden werden. Zudem müssen Grunderkrankungen und Störungen behoben werden. Entsprechend muss ein Diabetes mellitus richtig eingestellt werden. Bei einem Vitamin- oder Mineralstoffmangel müssen diese substituiert werden. Wenn ursächlich ein Virus verantwortlich ist werden Virustatika eingesetzt. Bei einer bakteriellen Infektion können Antibiotika wirksam sein. Daneben können schmerz- und entzündungshemmende Medikamente notwendig sein.
Im Regelfall wird zunächst eine konservative Behandlung versucht. Hierfür stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die eingesetzt werden können.
Zunächst wird eine Monotherapie versucht. Das heißt es wird nur ein Medikament angewendet. Sollte diese Vorgehensweise nicht erfolgreich sein, werden verschiedene Medikamente miteinander kombiniert. Die Dosis wird so gewählt und so lange erhöht bis eine weitestgehende Schmerzfreiheit erreicht wird - unter Beachtung, dass die Nebenwirkungen erträglich bleiben. Oftmals bedarf es ärztliches Feingefühl um die Dosis richtig anzupassen. Wenn über 4-6 Wochen eine Beschwerdefreiheit erreicht werden kann, kann die Dosis stufenweise herabgesetzt werden.
Wenn die Möglichkeiten einer konservativen Behandlung erschöpft sind, können bestimmte chirurgische Eingriffe indiziert sein. Es gibt verschiedene Operationsmethoden, die zielführend sein können. Man teilt diese Methoden grob ein in mikrovaskuläre Dekompression (Jannetta-Operation), transkutane Therapien und radiochirurgische Behandlungen. Die Wahl der Operationsmethode ist abhängig von dem generellen Operationsrisiko und den individuellen Gegebenheiten.
Zusätzlich zu der medikamentösen Therapie und manchmal postoperativ können Akkupunktur, Physio-, Ergo- und Sprachtherapie unterstützend wirken. In manchen Fällen empfinden Betroffene die Anwendung von einem TENS-Gerät hilfreich. Hierbei werden mithilfe von Strom zielgerichtet bestimmte Nervenäste stimuliert und angeregt.
Die Medikamente, die bei einer Nervenentzündung im Gesicht helfen können, werden stetig weiter entwickelt. Bei einer Trigeminusneuralgie ist Carbamazepin oftmals Mittel der Wahl. Auch kann Oxacarbazepin eingesetzt werden.
In der Akuttherapie wird häufig Phenytoin intravenös verabreicht. Alternativ wird manchmal auch Pimozid angewendet. Des Weiteren können für die Dauertherapie auch Phenytoin, Baclofen, Lamotrigin und Gabapentin genutzt werden. Wenn eine Trigeminusneuralgie im Rahmen von einer Multiplen Sklerose auftritt, kann zur Therapie Misoprostol ratsam sein.
Eine Glossopharyngeusneuralgie wird akut mit einem Medikament behandelt, welches betäubende Wirkung hat, wie beispielsweise ein Xylocainspray oder 1%igem Novocain. Die medikamentöse Dauerbehandlung ist ähnlich wie die bei einer Trigeminusneuralgie.
Ein atypischer Gesichtsschmerz wird häufig mit einem trizyklischen Antidepressivum, meistens Amitriptylin, behandelt. In diesen Fällen wird Amitriptylin nicht aufgrund einer Depression eingesetzt, sondern aufgrund der schmerzhemmenden Wirkung. Alternativ können ähnliche Wirkstoffe genutzt werden, welche man zur Behandlung einer Trigeminusneuralgie nutzt.
In einigen Fällen können Hausmittel unterstützend wirken. Hierfür empfehlen manche Autoren Kampferöl. Man soll 50 Gramm Kampferöl zusammen mit 15 geschälten und zerdrückten Knoblauchzehen bei Zimmertemperatur 8 Tage lang stehen lassen. Danach soll ein Durchseihen und Auspressen erfolgen. Im Anschluss kann die Flüssigkeit genutzt werden um die schmerzhaften Stellen im Gesicht einzureiben.
Des Weiteren nutzen manche Betroffene Johanniskrautöl -sowohl zur lokalen Anwendung, als auch in Form von Tee zur inneren Anwendung. Hierbei ist es wichtig sich vorher über mögliche Nebenwirkungen von Johanniskrautöl zu informieren.
Auch eine individuelle Öl-Mischung aus Nelken-, Basilikum-, Eukalyptus- und Olivenöl kann helfen. Ein weitere Alternative empfiehlt ein Leinensäckchen mit Heublumen oder ein Kirschkernkisschen zu füllen und es zu erhitzen. Anschließend kann das Leinensäckchen auf die schmerzende Stelle gelegt werden. Dabei sollte die Temperatur nicht zu heiß sein und Verbrennungen sollten vermieden werden. Zudem können Lavendelsäckchen auch einen lindernden Effekt haben.
Erfahren Sie hier mehr zum Thema: Heilpflanzen.
Homöopathische Mittel können in Kombination mit anderen Maßnahmen unterstützend wirken. Die Auswahl der Mittel richtet sich nach dem Beschwerdebild und individuellen Faktoren. Zudem kann sie bei einer Nervenentzündung im Gesicht in Abhängigkeit des genauen Ortes, der Ursache und der Eigenschaften des Schmerzes ausgewählt werden.
Beispielsweise werden China rubra C15, Cinnabaris C15, Spigelia C4, Mezereum C7, Hypericum C9 oder C15, Chamomilla C15, Magnesia phosphorica oder Arsenicum album C4 eingesetzt. Eine homöopathische Behandlung sollte nach Möglichkeit mit einem Arzt besprochen werden.
Bei hochakuten entzündlichen Prozessen kann eine Wärmebehandlung kontraindiziiert sein, da sich dadurch die Symptomatik verschlechtern kann. Ansonsten kann Wärme oftmals einen lindernden Effekt haben.
Es gibt verschiedene Empfehlungen im Rahmen von bestimmten Hausmitteln bei Nervenentzündungen im Gesicht. Kälte kann ein Trigger sein und Schmerzattacken auslösen und sollte daher gemieden werden. Durch die Kälte ziehen sich die Gefäße zusammen und können sich negativ auf die Nervenäste auswirken. Zudem kann es nach einem Kälteeinfluss zu einer Art Rebound-Phänomen kommen. Das bedeutet, dass die Schmerzen und Beschwerden noch stärker auftreten können. Daher sollte starker Kälteeinfluss auf die Gesichtshaut und Zugluft nach Möglichkeit gemieden werden. Es wird empfohlen die Gesichtshaut mit Cremes und Salben, die Ziegenbutter oder hoch dosiertes Vitamin E enthalten, zu schützen.
Die Dauer einer Nervenentzündung im Gesicht richtet sich nach der Ursache, dem Immunsystem und individuellen Bedingungen. Wenn die Ursache adäquat behoben werden kann, kann bei günstigen Umständen auch die Nervenentzündung rückläufig sein.
Wenn die Ursache nicht behandelbar ist oder die Voraussetzungen ungünstig sind, kann eine Nervenentzündung im Gesicht in bestimmten Fällen persistieren.
Die Krankschreibung ist abhängig von vielen verschiedenen Faktoren. Entscheidend sind die Ursache, die Ausprägung der Entzündung oder / und die Grunderkrankung, als auch der Arbeitsplatz und die zu ausführenden Tätigkeiten. Eine wichtige Rolle spielt auch, inwieweit sich der Betroffene eingeschränkt führt.
Es ist nicht möglich eine allgemeine Prognose bei einer Nervenentzündung zu stellen. Die Prognose ist von mannigfaltigen Komponenten abhängig, so dass es fahrlässig wäre eine allgemeingültige Aussagen zu treffen.
Das Einzige was grundlegend gegeben ist, ist dass die Prognose meist besser ist, wenn die Ursache bekannt ist und es Möglichkeiten zur Behandlung gibt. Bei unbekannter Ursache ist die Prognose oftmals schlechter.
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