Die Nervenentzündung kann durch verschiedene Ursachen entstehen. Charakteristische Symptome sind Schmerzen, ein Taubheitsgefühl und Kribbeln. Behandelt werden kann diese Erkrankung durch eine regelmäßige Physiotherapie und Schmerzmittel. Alternativ kann man Hausmittel und Homöopathie anwenden.
Bei einer Nervenentzündung am Rücken handelt es sich um eine Schädigung eines Nervens durch einen entzündlichen Prozess. Dabei kann diese Entzündung durch verschiedenste Ursachen hervorgerufen werden. Es kann lediglich ein Nerv betroffen sein, was als Mononeuritis bezeichnet wird, oder es liegt eine Entzündung mehrerer Nerven am Rücken, also eine Polyneuritis, vor.
Ist eine Nervenwurzel, also ein Zusammenschluss mehrerer Nervenfasern am Ein- oder Ausgang des Rückenmarks, von der Entzündung betroffen, spricht man von einer Radikulitis.
Eine Nervenentzündung am Rücken kann viele verschiedene Ursachen haben. Eine mögliche Ursache stellt eine Infektion dar. Hierbei sind Viren, wie zum Beispiel das Varizella-Zoster-Virus, das Epstein-Barr-Virus oder das Herpes-simplex-Virus Typ 2 häufige Erreger.
Aber auch Bakterien, wie Mykoplasmen, können in seltenen Fällen eine Nervenentzündung am Rücken verursachen.
Eine weitere Ursache ist eine allergische Reaktion, wobei das Nervengewebe auf einen bestimmten Stoff durch eine Aktivierung des Immunsystems reagiert, was zu einer Entzündung führt. Aber auch mechanische Schädigungen, wie sie beispielsweise bei einem Unfall vorkommen, können zu einer Nervenentzündung führen.
In einigen Fällen ist die Entzündung des Nervens auch toxisch verursacht, also durch einen nervengiftigen Stoff. Auch im Rahmen einer anderen Erkrankung, wie beispielsweise Multiple Sklerose, kann eine entzündliche Veränderung der Nerven am Rücken vorliegen. Ist die Ursache für die Nervenentzündung unbekannt wird dies als idiopathische Form bezeichnet.
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Eine Nervenentzündung am Rücken kann unter anderem durch kalte Temperaturen begünstigt werden.
Wird der Rücken über längere Zeit oder immer wieder kalter Zugluft ausgesetzt, kann dies vor allem die oberflächlichen Nerven am Rücken reizen und schädigen. Es kommt zunächst zu einer Verspannung der Muskulatur. Dementsprechend sollte darauf geachtet werden den Rücken nicht zu lange einer Zugluft auszusetzen. Hierbei können ebenfalls die Nieren geschädigt werden.
Eine Nervenentzündung am Rücken kann sich durch verschiedene Symptome äußern.
Durch die Schädigung des Nervens kommt es häufig zu einem Kribbelgefühl in bestimmten Teilbereichen des Rückens. Die Betroffenen beschreiben das Ganze wie ein Ameisenlaufen auf der Haut. Außerdem kann die Empfindung beeinträchtigt sein. Temperaturen werden hierbei nicht mehr so heiß oder so kalt wie früher wahrgenommen. Auch ein Gefühl der Taubheit kann in bestimmten Bereich auftreten.
Ein weiteres zentrales Symptom sind Schmerzen, vor allem im Bereich der Muskeln, die durch die entzündeten Nerven versorgt werden. Im Bereich des Rückens strahlt dies häufig in verschiedene Bereiche entlang der Wirbelsäule aus. Liegt die Nervenentzündung im oberen Bereich des Rückens kann es auch zu Schwindelanfällen kommen.
Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Symptome einer Nervenentzündung.
Bei der Diagnose der Nervenentzündung am Rücken spielt die Anamnese, also das Arzt-Patienten-Gespräch, eine wichtige Rolle. Hierbei kann zwischen einer Entzündung oder einer Verspannung unterschieden werden indem man nach der Ursache fragt.
Durch eine Blutabnahme können Werte, welche für eine Entzündung sprechen - sogenannte Entzündungsparameter, wie das CRP - überprüft werden. Außerdem kann mithilfe des Elektromyogramms (EMG) eine Beteiligung der Muskulatur an der Entzündung festgestellt werden.
Erfahren Sie hier mehr zum Thema: Elektromyogramm.
Die Therapie der Nervenentzündung am Rücken ist abhängig von der Ursache der Entzündung. Liegt beispielsweise eine Infektion vor, muss diese je nach Erreger antiviral oder mit Antibiotika behandelt werden.
Generell stehen die Schmerztherapie und Bewegungstherapie, unabhängig von der Ursache, im Vordergrund. Die Schmerzen können durch lokal injizierte Medikamente, wie Muskelrelaxantien - Medikamente, welche die Muskulatur entspannen- gelindert werden. Natürlich können auch andere gängige Schmerzmittel, wie Ibuprofen® oder Novalgin®, eingenommen werden.
Eine Physiotherapie, gegebenenfalls in Kombination mit einer Ergotherapie ist ebenfalls empfehlenswert, um Komplikationen vorzubeugen. Auch Akupunktur, Biofeedback oder eine Behandlung mit Reizstrom können als Therapieoptionen in Frage kommen.
Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Physiotherapie.
Es gibt viele Medikamente, die bei einer Nervenentzündung am Rücken helfen können. Dabei können vor allem entzündungshemmende Medikamente, wie Ibuprofen® oder auch in schwereren Fällen Kortison, zum Einsatz kommen.
Diese wirken nicht nur der Entzündung des Nervens entgegen, sondern lindern auch gleichzeitig die damit einhergehenden Schmerzen.
Liegt eine Infektion vor, sollten je nach Erreger Antibiotika oder antivirale Medikamente eingenommen werden.
Erfahren Sie hier mehr zum Thema: entzündungshemmende Medikamente.
Neben medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten können auch Hausmittel eine Nervenentzündung am Rücken und die damit verbundenen Schmerzen lindern. Dabei stehen eine ausgewogene Ernährung, eine Entspannung der Muskulatur und eine Wärme- oder Kälte-Therapie im Vordergrund.
Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, da durch die aufgenommenen Mineralien (vor allem durch frisches Obst und Gemüse) die Nervenfunktion verbessert werden kann. Die Entspannung der Nerven und Muskulatur kann beispielsweise durch Ingwer erreicht werden. Dieser kann sowohl lokal, als auch in geriebener Form in einem Baumwolltuch durchtränkt mit Wasser, oder auch durch das regelmäßige Trinken von Tee zugeführt werden.
Die Verbesserung der Schmerzen kann auch durch das regelmäßige Trinken von Brenneseltee unterstützt werden. Auch Cayennepfeffer wirkt der Entzündung entgegen und lindert die Schmerzen.
Bei der Behandlung einer Nervenentzündung am Rücken kann die Temperatur eine Rolle spielen. Durch eine Veränderung der umgebenden Temperatur können die Nerven angeregt werden und so besser Signale weiterleiten. Ob Wärme oder Kälte besser hilft, hängt von der betroffenen Person und dem Ausmaß der Entzündung ab. Allgemein lässt sich sagen, dass Wärme, die lokal in Form von beispielsweise einem Wärmekissen zugeführt wird, eine entspannende Wirkung hat. Diese Entspannung betrifft direkt die Nerven, aber auch die Muskulatur.
Im Gegenteil dazu führt Kälte zu einer reduzierten Weiterleitung von Nervensignalen. Dadurch werden aber auch Signale, welche die Schmerzen weiterleiten, vermindert. Daher sollte man immer individuell entscheiden, ob Wärme oder Kälte angewendet werden sollte.
Um Überwärmungen oder Unterkühlungen zu vermeiden sollte man ein bestimmten Zeitrahmen nicht überschreiten.
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Es gibt verschiedene Mittel aus der Homöopathie, die gegen eine Nervenentzündung am Rücken und die damit verbundenen Schmerzen helfen können. Beispiele hierfür sind Magensium carbonicum oder Zincum metallicum. Diese unterstützen den Ausgleich des Elektrolytgleichgewichts, das für die Nerven und Muskeln sehr wichtig ist.
Weitere homöopathische hilfreiche Mittel sind Naja tripudians oder Verbascum. Auch Belladonna oder Johanniskraut können eingesetzt werden.
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Die Prognose einer Nervenentzündung am Rücken ist häufig relativ gut. Entscheidend hierfür ist eine gute und regelmäßig durchgeführte Physiotherapie. Die Übungen sollten erlernt werden, um den Schmerzen entgegen zu wirken. Werden diese Übungen nicht konsequent durchgeführt, kann sich die Nervenentzündung am Rücken ausbreiten bzw. verstärken und über Jahre hinweg bestehen bleiben.
Es kann keine pauschale Aussage darüber getroffen werden, wie lange man bei einer Nervenentzündung am Rücken krankgeschrieben wird. Dabei spielen sowohl die Ursache und das Ausmaß der Entzündung eine Rolle, als auch die Einschränkung.
In vielen Fällen reicht bereits eine Krankschreibung von einer Woche zur Entspannung und Beruhigung der betroffenen Nerven und Muskulatur.
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