Eine Nervenentzündung im Arm führt zu starken Schmerzen. Meist ist diese durch Infektionen, Autoimmunerkrankungen oder Unfälle bedingt. Diagnostiziert wird sie durch eine Antikörperbestimmung bei einer Infektion oder durch ein EMG. Es sind verschiedene Therapieoptionen vorhanden. Insbesondere genannt werden Schmerzmittel, Homöopathie, Hausmittel, Wärme und Kältetherapie. Abschließend wird die Dauer und die Prognose einer Nervenentzündung am Arm beschrieben.
Eine Nervenentzündung im Arm ist eine entzündliche Veränderung eines oder mehrere Nerven im Arm (sog. Mono- oder Polyneuritis). Dabei kann es abhängig von der Ausprägung und Lokalisation zu starken Schmerzen kommen, die sich über den kompletten Arm erstrecken können.
Häufig tritt die Nervenentzündung am Arm im Rahmen von Schmerzen (sog. Brachialgie) auf, die durch eine Irritation des Nervengeflechtes am Arm entsteht. Die Therapie erfolgt abhängig von der Ursache häufig vor allem in Form von Schmerzmitteln und Physiotherapie.
Eine Nervenentzündung im Arm kann unterschiedliche Ursachen haben. Oftmals ist die Ursache nicht eindeutig klar und eher ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren, die zu einer Entzündungsreaktion führen.
Zu einer Entzündung eines oder mehrerer Nerven im Arm und den damit verbundenen Schmerzen kann es beispielsweise durch eine Infektion durch verschiedene Bakterien, wie Clostridien, Mykoplasmen oder Corynebakterien, kommen. Medikamente oder giftige Stoffe können ebenfalls zu einer Entzündung der Nerven führen.
Eine weitere Möglichkeit stellen autoimmunologische Erkrankungen dar, bei der der Körper Antikörper bildet, die die Myelinscheide angreifen. Eine Myelinscheide umhüllt den Nerv, schützt und isoliert ihn. Falls diese Hülle im Rahmen eines autoimmun Prozesses zerstört wird, wird der Nerv geschädigt. Dies führt zu Nervleitungsstörungen und auch zu Schmerzen.
Auch ein Unfall mit einer Verletzung des Armes kommt als Ursache in Frage, da durch die Schädigung eine langfristige Entzündungsreaktion hervorgerufen werden kann.
Bei einer Mastektomie, also einer operativen Entfernung der Brust, beispielsweise nach einer Brustkrebserkrankung, kann es ebenfalls zu einer Entzündung und einer Schädigung der Nerven im Armbereich kommen.
Bei einer Entzündung eines Nervens im Arm kommt es zu einer strukturellen Veränderung des Nervengewebes. Meist steht dabei die Demyelinisierung, also die Zerstörung der Myelinscheide, die als Ummantelung den Nerven und die Weiterleitung der Nervensignale schützt, im Vordergrund. Hierzu kann es beispielsweise durch einen vorliegenden starken mechanischen Zug kommen, wenn sich der Nerv beispielsweise in einer zu engen Lage zu anderen Strukturen, wie Muskelsehnen oder Knochen befindet.
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Bei einer Nervenentzündung im Arm stehen als zentrales Symptom die Schmerzen im Vordergrund. Bei diesen handelt es sich meistens um ziehende Schmerzen entlang eines oder mehrerer Nervenverläufe. Abhängig vom Fortschreiten der Entzündung können anfallsweise oder auch dumpfe Dauerschmerzen vorhanden sein. In einigen Fällen werden die Schmerzen auch durch bestimmte Bewegungen oder bei körperlicher Betätigung verstärkt oder treten gehäuft in der Nacht auf. Die Schmerzen können häufig durch Massieren der entsprechenden Stellen verbessert werden.
Als mögliche Begleitsymptome kann es bei bestimmten Bewegungen zu einem Kribbeln oder komischen Gefühl an bestimmten Stellen des Arms oder der Hand kommen. Diese Symptome werden auch als Parästhesien bezeichnet und kommen durch die Irritation des Nervens durch die Entzündung zustande.
Teilweise kann es auch zu Muskelschmerzen oder gar einer Rückbildung der Muskeln kommen, da diese durch die Nerven nicht mehr ausreichend versorgt werden können. Infolgedessen können die Muskeln nicht mehr bewegt werden und werden abgebaut.
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Schmerzen stellen meist das leitende Symptom bei einer Nervenentzündung im Arm. Sie kommen häufig dadurch zustande, dass im Rahmen der Entzündung die Myelinscheide, also die Ummantelung der Nervenfasern, beschädigt wird und der Nerv dadurch dem direkten Kontakt mit umliegenden Strukturen ausgesetzt ist.
Die Schmerzen können abhängig von der Lokalisation aus Ausprägung der Entzündung im ganzen Arm entlang des Nervenverlaufs auftreten und sind häufig ziehend oder stechend und können bewegungsabhängig verstärkt werden.
Eine Entzündung von Nerven im Arm ist abhängig von der Ursache unterschiedlich leicht bzw. schwer zu diagnostizieren.
Liegt beispielsweise eine Infektion vor können meist im Blut Antikörper gegen die die Infektion verursachenden Viren oder Bakterien gefunden werden. Die klinische Untersuchung zur Feststellung der Ausprägung der Entzündung ist in jedem Falle von entscheidender Bedeutung. Es können auch eine Elektroneurographie oder Elektromyographie durchgeführt werden, um die Funktionsfähigkeit der Nerven oder Muskeln, die durch die Nerven innerviert werden, zu testen.
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Bei der Therapie einer Nervenentzündung im Arm kommt es immer auf die Ursache und Ausprägung der Entzündung an.
Liegt beispielsweise eine Infektion als Grund vor wird diese bei einer bakteriellen Entzündung mit den jeweiligen Antibiotika und bei einer viralen Entzündung mit den dementsprechenden Virostatika behandelt.
Liegt ein Trauma beziehungsweise Unfall vor muss dieser oft operativ versorgt und der Arm bei einem Knochenbruch meist für eine Weile geschont werden.
Allgemein kommen als Medikamente verschiedene Schmerzmittel in Frage, die die Entzündung reduzieren. Hierzu gehören je nach Ausprägung beispielsweise Ibuprofen oder auch Cortison-haltige Präparate. Letztere sollen die Immunreaktion, durch die die Entzündung des Nervens zustande kommt eindämmen. In einigen Fällen kann auch eine lokale Anästhesie zu einer akuten Reduzierung der Schmerzen führen.
Sollten durch die Nervenentzündung im Arm Bewegungseinschränkungen oder ein Kribbeln an bestimmten Stellen des Arms auftauchen ist immer eine zusätzliche unterstützende Physiotherapie empfohlen.
Als Medikamente kommen bei einer Nervenentzündung im Arm verschiedene Möglichkeiten in Frage. Meist werden vor allem Medikamente aus der Gruppe der NSAR (Nicht-steroidaler Antirheumatika) eingesetzt.
Hierzu gehören beispielsweise Ibuprofen, Indometacin oder Diclofenac, die bei einer akuten Schmerzattacke als Tablette genommen werden können. Sie lindern den Schmerz meist effektiv nach relativ kurzer Zeit, da sie die Entzündungsreaktion vermindern.
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Vitamin B, insbesondere Vitamin B12, ist eines der wichtigsten essentiellen Vitamine für die normale Funktionsweise der Nerven. Essentiell bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Vitamin B hauptsächlich über die Nahrung aufgenommen werden muss. Dementsprechend kann es bei einem Mangel an Vitamin B12 zu Nervenschäden kommen oder bereits vorliegende Nervenschäden oder -entzündungen können verstärkt werden.
Daher ist eine ausgewogene Ernährung stets zu empfehlen.
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Es gibt verschiedene homöopathische Mittel, die bei einer Entzündung des oder der Nerven im Arm helfen können. Hierzu gehören beispielsweise Magensium carbonicum oder Zincum metallicum, aber auch Naja tripudians oder Verbascum. Weitere mögliche homöopathische Mittel sind Phosphor, Belladonna oder Spigelia.
Bei einer Nervenentzündung im Arm kann eine Veränderung der umgebenden Temperatur sehr hilfreich sein. Dabei ist es individuell verschieden, ob Wärme oder Kälte besser hilft.
Allgemein führt lokale Wärme zu einer Entspannung der Nerven und vor allem der umgebenden Muskulatur. Kälte wiederum vermindert die Weiterleitung von Nervensignalen, somit auch lokale Schmerzsignale. Daher sollte immer individuell abhängig von der Ausprägung der Schmerzen Wärme oder Kälte appliziert werden. Dies sollte außerdem nur über einen zeitlich festgelegten Rahmen passieren, um Überwärmungen oder Unterkühlungen zu verhindern.
Neben medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten gibt es auch einige Hausmittel, die bei einer Nervenentzündung im Arm die Schmerzen lindern können.
Am wichtigsten ist hierbei eine ausgewogene Ernährung. Dazu gehören viel frisches Obst und Gemüse. Einige Betroffene haben eine Verbesserung der Schmerzen durch das regelmäßige Trinken von Brennesel- oder Ingwertee bemerkt. Auch Nüsse, wie zum Beispiel Walnüsse oder Mandeln scheinen einen positiven Effekt zu zeigen.
Die Dauer einer Nervenentzündung im Arm ist stark davon abhängig, welche Ursache zugrunde liegt und wie ausgeprägt die Entzündung ist.
Bei einer Infektion kann die Nervenentzündung nach dementsprechend adäquater Therapie vollständig verschwinden und dementsprechend nicht länger als ein paar Tage oder Wochen andauern Liegt die Ursache bei einer Autoimmunerkrankung kann es sich wiederum um eine chronisch fortschreitende Erkrankung handeln, die lebenslang anhält. Daher ist es extrem wichtig bei länger anhaltenden Schmerzen einen Arzt aufzusuchen.
Die Prognose der Nervenentzündung im Arm ist abhängig von der Ursache und Ausprägung der Erkrankung.
Manchmal handelt es sich um eine langandauernde Entzündung, die erst spät diagnostiziert wird. In diesem Fall ist eine dementsprechend schnell eingeleitete Therapie besonders wichtig. Häufig kann die Entzündung aber durch Schmerzmittel gut therapiert werden und ein relativ beschwerdefreies Leben geführt werden.
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