Die fünf Mittelfußknochen verbinden die Fußwurzel mit den Zehen und sind durch einen starken Bandapparat und viele Muskeln eigentlich sehr stabil. Durch sehr starke Gewalteinwirkungen können die Mittelfußknochen allerdings auch brechen, dies geschieht oftmals durch Gegenstände, die auf den Fuß fallen gelassen werden oder auch beim Sport. Ist der Mittelfuß gebrochen wird er zumeinst konservativ behandelt. In manchen Fällen kann aber auch eine Operation nötig werden, um gesplitterte Knochen wieder zusammen zu setzen. Je nach Schwere variiert die Heilungsdauer zwischen 6-12 Monaten.

Mittelfußknochenbruch

Allgemein

Die Mittelfußknochen (medizinisch: Ossa metatarsalia) verbinden die Zehen des Fußes mit der sogenannten Fußwurzel. Es existieren somit jeweils fünf Mittelfußknochen an jedem Fuß. Der Bruch einer dieser Knochen wird üblicherweise durch eine erhebliche direkte oder indirekte Krafteinwirkung auf den Fuß hervorgerufen. So gehören neben Gegenständen, welche auf den Fuß fallen, auch Unfälle sowie Sportverletzungen zu den häufigen Ursachen welche zu einem Mittelfußknochenbruch führen können.

Bei einem Verdacht auf einen stattgefundenen Mittelfußknochenbruch sollte ein Arzt aufgesucht werden, welcher die Diagnose gegebenenfalls bestätigen und eine Therapie einleiten kann.

Je nach Schweregrad der Fraktur und Begleitverletzungen welche häufig bei einem Mittelfußknochenbruch auftreten ist die Prognose einer solchen Verletzung unterschiedlich einzuschätzen. Bei einem einfachen Mittelfußbruch ohne große Weichteilverletzungen sollte nach etwa einem halben Jahr wieder der Normalzustand erreicht werden. In Einzelfällen kann sich die Heilungsdauer jedoch darüber hinaus verzögern.

Ursache

Ein großer Teil der Knochenbrüche am Fuß betreffen die Mittelfußknochen. Durch herabfallende Gegenstände oder indirekte Krafteinwirkung bei einem Unfall brechen diese Knochen schneller als andere Strukturen am Fuß und sind deshalb häufig von Frakturen betroffen.

Bemerkenswert ist jedoch, dass eine hohe Krafteinwirkung nötig ist, um die Mittelfußknochen zum Brechen zu bringen da diese über eine starke Stabilisierung über zahlreiche Bänder und Muskeln verfügen. Sollten Mittelfußknochen bei nur geringer Intensität brechen ist es deshalb zu empfehlen, den Bandapparat sowie die Knochendichte zu überprüfen um eventuell vorliegende Krankheiten welche für einen Bruch verantwortlich sein können gegebenenfalls auszuschließen.

Darüber hinaus sind besonders Sportler, welche den Strukturen des Mittelfußes starken Stress hinzufügen von Brüchen der Mittelfußknochen statistisch häufig betroffen. Insbesondere handelt es sich hierbei um Tänzer/innen oder Sportler mit einem hohen Laufpensum.

Ermüdungsbruch

Unter einem Ermüdungsbruch oder generell einem Bruch am Mittelfußknochen versteht man eine Kontinuitätsunterbrechung des entsprechenden Knochens. Ist der Knochen „ermüdet“ ist er nicht mehr widerstandfähig genug um eine Belastung auszuhalten, sodass er bricht. Ein Ermüdungsbruch am Mittelfußknochen kann auch als Stress – oder Marschfraktur bezeichnet werden.
Der Mittelfußknochen ist ein typischer Ort von Ermüdungsbrüchen. Am häufigsten betroffen ist der 2. Mittelfußknochen. Durch eine starke, langanhaltende mechanische Belastung oder Überbelastung kommt der Mittelfußknochen mit seinen physiologischen Anpassungsprozessen, als Reaktion auf die Belastung, nicht mehr hinterher. Dies hat zu Folge, dass er nachgibt und es zu einem Bruch kommt. Im Vergleich zu traumatisch bedingten Mittelfußknochenbrüchen tritt ein Ermüdungsbruch jedoch nicht plötzlich und unerwartet auf. Es handelt sich vielmehr um einen schleichenden Prozess. Der jeweilige Mittelfußknochen reagiert auf die Belastung anfangs mit Ermüdungserscheinungen wie kleinen Rissen im Knochen. Die Widerstandsfähigkeit nimmt im Verlauf immer weiter ab, da der Mittelfußknochen durch eine anhaltende starke Belastung nicht die Möglichkeit hat, die kleinen Risse in der Knochenstruktur zu reparieren. Irgendwann ist der Mittelfußknochen dann nicht mehr widerstandsfähig genug und bricht.
Besonders gefährdet sind im Allgemeinen Leistungssportler aus dem Laufbereich oder Menschen, die ihren Mittelfuß unverhältnismäßig stark und lang belasten ohne an eine solche Beanspruchung gewohnt zu sein. Auch Soldaten oder Wanderer sind anfällig für eine sogenannte Marschfraktur, also einem Ermüdungsbruch.  

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Ermüdungsbruch im Mittelfuß

Symptome

Die Symptome welche bei einem Mittelfußknochenbruch auftreten sind typisch für die meisten Knochenbrüche am Körper. Eines der Hauptsymptome ist ein starker Schmerz, welcher besonders beim Auftreten oder bei Druck auf den Fuß bemerkbar wird. Hinzu kommen meist eine Schwellung des betroffenen Fußes sowie ein Bluterguss. Dieser kann große Teile des Fußes umfassen.

Des weiteren können spezielle Symptome auftreten, je nachdem, ob und wie viele Weichteile von der Verletzung beeinträchtigt werden. So kann es, wenn beispielsweise Nerven geschädigt sind, zu Sensibilitätsstörungen am Fuß kommen.

Wenn ein sogenannter offener Bruch vorliegt haben Teile des Knochens die Hautoberfläche durchstoßen. Kommt es in diesem Fall zu einer Infektion der Wunde treten andere Symptome wie Fieber, eine Hautrötung sowie eine überwärmte Haut in den Vordergrund.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Symptome eines Mittelfußbruchs

Gibt es einen Bruch des Mittelfußknochens ohne Schmerzen?

Die klassischen Symptome eines Mittelfußknochenbruchs sind neben einem Bluterguss, möglichen Sensibilitätsstörungen und Schwellungen Schmerzen. Allerdings müssen die Schmerzen nicht zwangsläufig bei jedem Betroffenen auftreten. Also ja, es gibt einen Mittelfußknochenbruch ohne Schmerzen.
Das Beschwerdebild eines Mittelfußknochenbruchs variiert individuell und hängt unter anderem davon ab, ob ein akut traumatisches Unfallgeschehen Auslöser der Verletzung ist oder ob es sich um einen Ermüdungsbruch handelt. Letztgenanntes zeigt häufig zu Beginn keine nennenswerte Schmerzen. Betroffene verspüren unmittelbar nach dem Bruchereignis meistens nur einen mäßigen Schmerz wie bei einer Prellung der am nächsten Tag schon wieder weg sein kann. Daher wird der Mittelfußbruch oftmals nicht erkannt. Die starken Schmerzen treten dann meist erst im weiteren Verlauf auf, wenn der Mittelfuß trotz des Bruches weiter belastet wird. Spätestens dann sollte ein Arzt aufgesucht werden, um ein Röntgenbild zur Diagnosesicherung eines Mittelfußbruches anzufertigen.
Es gibt aber auch die Variante, dass Betroffene mehrere Monate trotz eines Mittelfußbruchs völlig schmerzfrei sind. Häufig handelt es sich hierbei um Leistungssportler, die die Verletzung durch einen gut ausgeprägten muskuloskelettalen Körper kompensieren können. Bei einer Überbelastung ist jedoch selbst bei solchen Personengruppen irgendwann der Punkt erreicht, dass der Mittelfußknochenbruch nicht mehr schmerzfrei bleibt.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Schmerzen bei einem Mittelfußbruch

Wie kann ich einen Mittelfußknochenbruch erkennen?

Erkennen kann man einen Mittelfußknochenbruch an den typischen Symptomen welche mit der Verletzung einhergehen. Der Mittelfußknochenbruch entsteht in der Regel nach einer enormen Krafteinwirkung auf den Fuß. Wenn nach einer Gewalteinwirkung Schmerzen am Fuß auftreten, welche sich beim Auftreten und bei Druck verstärken kann dies als erstes Anzeichen für das Vorliegen eines Mittelfußknochenbruchs verstanden werden.

Besonders dann, wenn die Schmerzen mit einer deutlichen Schwellung des Fußes sowie mit einem Bluterguss einhergehen ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mittelfußknochenbruch vorliegt relativ groß. Mit Sicherheit kann dies erst bei einem Arztbesuch festgestellt werden.

Durch den Einsatz bildgebender Verfahren kann der Fuß auf eventuell vorliegende Knochenbrüche untersucht werden. Knochen werden am besten mit einem Röntgengerät oder Computertomographen dargestellt. Bei der Fragestellung ob neben dem Knochen auch Weichteile geschädigt wurden kann die Verwendung eines MRT- Gerätes zur Anfertigung einer MRT des Fußes Aufschluss geben.

Therapie

Die Therapie eines Mittelfußknochenbruchs hängt prinzipiell von dem Schweregrad und der Form des Bruchs ab. Generell gilt, dass die Knochenstücke, welche aufgrund des Bruchs voneinander abweichen wieder in die Ursprungsform gebracht werden müssen. Dies ist wichtig, um eine adäquate Funktion des Fußes nach der Heilung erreichen zu können. Um die Knochen zueinander zu führen können Drähte, Platten und Schrauben verwendet werden.

Teilweise reicht eine Fixierung der Knochen durch Drähte ohne die Durchführung einer Operation aus. Häufig muss bei einem Mittelfußknochenbruch jedoch eine offene Operation durchgeführt werden, bei welcher die Knochenfragmente durch Platte und Schrauben miteinander verbunden werden.

Sind die Knochenfragmente nicht gegeneinander verschoben kann eine konservative Behandlung mithilfe eines Gipsverbandes ausreichen. Der Gips kann in der Regel nach sechs Wochen entfernt werden.

Auch nach der Therapie sollte den Empfehlungen des behandelnden Arztes unbedingt Folge geleistet werden, damit Komplikationen ausbleiben und eine vollständig Heilung eintreten kann. Nach Entfernen des Gipses sollten empfohlene Übungen durchgeführt und belastende Bewegungen möglichst unterlassen werden, damit der Fuß die Stabilität und Kraft erlangt welcher er vor der Verletzung aufwies.

Der behandelnde Arzt sowie Physiotherapeut können gegebenenfalls weitere Hinweise geben, wie durch das Durchführen spezieller Übungen und Schonzeiten der Heilungsverlauf positiv beeinflusst werden kann.

Heilung

Knochen gehören im Allgemeinen zu sehr langsam heilenden Strukturen des menschlichen Körpers. Neben der langsamen Heilung benötigt ein gebrochener Knochen außerdem eine starke Fixierung um den Ausgangsstatus wieder erreichen zu können.

Nach dem Reponieren sowie Fixieren der Knochenfragmente wird der Fuß üblicherweise mithilfe eines Gipses ruhig gestellt damit die Heilung der Knochen nicht durch Bewegung verzögert und gestört wird. Nach etwa sechs Wochen kann der Gips entfernt werden und der Fuß in der Regel schon leicht belastet werden.

Durch gezielte mobilisierende Übungen des Fußes kann die Muskulatur aufgebaut werden ohne dass die geschädigten Strukturen zu stark belastet werden.

Die individuelle Dauer der Heilungsphase hängt von der Art der Verletzung sowie von einer Reihe individueller Faktoren ab. Insbesondere das Ausmaß der Weichteilbeteiligung welche mit dem Mittelfußknochenbruch einhergeht entscheidet über den Krankheitsverlauf. Eine Heilung des Fußes nach welcher der betroffene Fuß voll belastet werden kann ist in der Regel erst nach etwa 6 Monaten erreicht. In Einzelfällen kann eine Vollbelastung des Fußes erst nach einem Jahr erreicht werden.

Lesen Sie mehr zum Thema unter. Heilung eines Mittelfußbruchs

Dauer der Heilung

Die Dauer von der Verletzung welche zu einem Mittelfußknochenbruch führt bis zu der vollständigen Heilung des Fußes kann, je nach vorliegender Verletzung und Form des Knochenbruchs, stark variieren. Hinzu kommen individuelle Eigenschaften des Betroffenen sowie das gewählte Therapieverfahren welche die Heilungsdauer im Einzelfall beeinflussen können.

Die Dauer, bis der betroffene Fuß üblicherweise wieder voll belastet werden kann variiert somit zwischen 6 und 12 Monaten. Eine Teilbelastung ist jedoch in der Regel schon nach der Entfernung des Gipses nach 6 Wochen möglich. Bei aufwendigen Therapieverfahren und Verletzungen kann sich die Dauer bis zur kompletten Genesung deutlich hinauszögern.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Dauer des Mittelfußbruchs

Wann darf ich den Fuß wieder belasten?

Wann der richtige Zeitpunkt für eine Wiederbelastung des Fußes nach einem Mittelfußbruch ist individuell verschieden. Der Zeitpunkt ist abhängig von Faktoren wie dem Schweregrad des Bruchs sowie einer Beteiligung des umliegenden Gewebes (der Weichteile). Außerdem hängt es davon ab, wie der Bruch therapeutisch versorgt wird, was wiederum davon abhängt, ob es sich um einen reinen und unkomplizierten Ermüdungsbruch oder einer komplexe traumatische Fraktur handelt.
Wird der Bruch mit einem Gips ruhig gestellt, so darf der Fuß währenddessen nicht belastetet werden. In der Regel wird der Gips für etwa 6-8 Wochen angelegt. Danach kann vorsichtig und unter Beratung oder Anleitung des Arztes oder Physiotherapeuten mit der Wiederbelastung des Fußes begonnen werden. Wichtig ist geduldig zu sein und den betroffenen Fuß schrittweise an eine Belastung heranzuführen, sodass der Knochen genügend Zeit hat, mit Anpassungsprozessen in der knöchernen Struktur auf die Beanspruchung zu reagieren. Daher empfiehlt sich ab der 6. bis 8. Woche nach Gipsentfernung eine Teilbelastung. Erst im weiteren Verlauf sollte eine Vollbelastung erfolgen.
Eine komplette Ausheilung mit voller Belastbarkeit wie vor dem Mittelfußbruch ist in den meisten Fällen erst nach etwa 6 Monaten möglich.

Diagnose

Zu Beginn der Diagnose eines Mittelfußknochenbruchs steht ein Arzt-Patienten Gespräch bei welcher der Arzt erfragt wie es zu der Verletzung kam. Diese Anamnese hilft dem Arzt einzuschätzen welche Kraft auf den Fuß einwirkte und welche Schäden am Fuß zu erwarten sind.

Darüber hinaus hilft ein Blick auf den Fuß sowie die körperliche Untersuchung des Betroffenen dem Arzt ein bild über die Verletzung zu vermitteln.

Gewissheit über das Ausmaß der Verletzungen sowie darüber ob ein Mittelfußknochenbruch vorliegt kann erst nach der Durchführung einer Röntgenuntersuchung herrschen. Mithilfe eines Röntgengerätes oder eines Computertomographen können Bilder erstellt werden, welche den Bruch des Knochens sowie dessen aktuelle Lage gut darstellen können. Um einschätzen zu können inwieweit umliegendes Gewebe Schaden genommen hat wird in Einzelfällen zusätzlich eine MRT-Untersuchung durchgeführt.

Prognose

Die Prognose bei einem Mittelfußknochenbruch ist in der Regel sehr gut. Die Heilung dauert zwar relativ lange, die meisten Betroffenen können jedoch nach Abschluss des Heilungsvorgangs ein beschwerdefreies Ergebnis erzielen. Je nach Verletzung, Therapiewahl sowie Alter des Betroffenen kann die Prognose erheblich variieren.

Besonders dann, wenn wichtiges Weichteilgewebe geschädigt wurde oder es zu einem offenen Bruch gekommen ist wird die Prognose ungünstig verändert.

Eine Einhaltung der ärztlichen Empfehlungen hilft die Prognose zu verbessern und einen optimalen Heilungsverlauf zu erzielen.

Mittelfußknochenbruch beim Kind

Auch bei Kindern kann es durch Unfälle oder herabfallende Gegenstände zu dem Bruch eines Mittelfußknochens kommen. Das Besondere an Knochenbrüchen, welche im Kindesalter entstehen ist das im Gegensatz zum Erwachsenen noch nicht vollständig entwickelte kindliche Skelett.

Der Bruch eines Mittelfußknochens bei Kindern ist nicht häufiger als bei Erwachsenen. Auch bei Kindern werden die knöchernen Strukturen des Fußes durch einen starken Bandapparat gestützt und es wird eine starke Krafteinwirkung für den Bruch eines Mittelfußknochens benötigt.

Wichtig ist, dass der Knochen so schnell wie möglich wieder in die Ausgangsposition gebracht wird. Häufig ist dies ohne die Durchführung einer Operation möglich. Spezielle Drähte, welche von außen eingesetzt werden stabilisieren die Knochenfragmente.

In Einzelfällen muss eine offene Operation durchgeführt werden mithilfe die Fragmente durch eine Platte verbunden werden können. Der Gips, welcher eine Ruhigstellung des Fußes ermöglicht sollte nur so lange wie nötig angelegt werden, damit der Muskelabbau während dieser Phase auf ein Minimum reduziert wird.

Generell heilen Knochen bei Kindern deutlich besser als dies bei Erwachsenen der Fall ist, weshalb auch die Prognose nach einem kindlichen Mittefußknochenbruch sehr gut ist.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 23.10.2015 - Letzte Änderung: 30.03.2024