Der Mittelfußbruch ist mit ca. 33% die häufigste Form der Fußfraktur. Die Therapie des Mittelfußbruch ist stark von der Größe der Fraktur abhängig. Man unterscheidet bei der Therapie des Mittelfußbruch in einer Weichteilberteiligung.
Die Therapie eines akuten Mittelfußbruch hängt stark vom Ausmaß der Fraktur und Beteiligung umgebender Strukturen ab. Im Folgenden ist die Therapie in Abhängigkeit von der oben genannten Einteilung des Bruches dargestellt.
Die Therapie eines Mittelfußbruches kann auf konservative als auch auf chirurgische Weise ablaufen.
Wie die Therapie eines Mittelfußbruchs abläuft, hängt davon ab, welcher der fünf Mittelfußknochen gebrochen ist, wie sich der Bruch ausgebildet hat und wie schwer die Fraktur ist.
So behandelt man zum Beispiel die Mittelfußknochen II, III, IV bei einem Schaftbruch meist konservativ.
Sind die am Bruch beteiligten Knochen zueinander verschoben oder weichen auseinander, handelt es sich um einen „komplizierten Bruch“ (auch „dislozierten Bruch“) und es muss meist operativ behandelt werden, da die Knochenteile wieder in ihre gesunde Lage versetzt werden (=Reposition) und dort fixiert werden müssen (siehe operative Verfahren).
Wenn es sich um einen unkomplizierten Bruch handelt, kann allerdings konservativ behandelt werden.
Bei einem Ermüdungsbruch (zum Beispiel: ein Bruch der auftritt, wenn der Knochen dauerhaft überlastet wurde) werden meistens konservative Therapiemethoden angewendet.
Diese sehen in der Regel wie folgt aus:
Zunächst wird der verletzte Fuß für sechs bis acht Wochen in einem Gips oder Spezialschuh festgestellt, welcher eine harte Sohle haben sollte. Dabei werden die Gelenke ruhig gestellt. Später reicht ein fester Stiefel zur Stabilisation aus.
Bei leichten Brüchen kann bereits ein Verband mit Tapeband ausreichen. Zusätzlich soll der Fuß entlastet werden und nur gegebenenfalls schmerzadaptiert belastet werden.
Zur Entlastung kann der Patient Unterarmgehstützen erhalten. Da der Fuß nach einem Bruch meist geschwollen ist, werden zusätzliche Maßnahmen ergriffen um ihn zum Abschwellen zu bringen. Dazu gehören das Kühlen und Hochlagern des betroffenen Fußes. Zudem kann die Anwendung einer Lymphdrainage erfolgen.
Nach spätestens drei Monaten sollte der Bruch ausgeheilt sein. Sport und andere größere Belastungen sollten bis zu diesem Zeitraum vermieden werden. Im Anschluss oder auch schon während des Heilungsprozesses kann eine Physiotherapie erfolgen damit die Muskeln nicht schwächer werden oder sich verkürzen. Bei schlecht heilenden Brüchen können sogenannte Magnetfeld- oder Ultraschalltherapien durchgeführt werden; allerdings werden diese in der Regel nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
Diese reicht häufig zur Stabilisierung bei einem Mittelfußbruch allein nicht aus. Es handelt sich hierbei um das Einbringen von Schrauben in den betreffenden Knochen um so beispielsweise abgesprengte Knochenfragmente an den angrenzenden Knochen zu befestigen.
Hierbei handelt es sich um 2 Drähte, die miteinander verknotet werden, um damit zwei Knochenfragment zusammenzuhalten. Dies ist nötig, wenn verschiedene Muskeln an diesen Knochenfragmenten ansetzen und den betroffenen Knochen auseinanderziehen und damit eine Heilung unmöglich machen.
Die Kirschner- Drähte sind Nägeln sehr ähnlich. Sie sind allerdings dünner, etwas beweglich und haben kein Gewinde. Sie dienen der Stabilisierung instabiler Frakturen. Zudem ist die Einbringung der Kirschner- Drähte beim Mittelfußbruch sehr Gewebeschonend.
Dies ist eine vorübergehende Behandlung des Mittelfußbruch, bis sich das beteiligte Weichteilgewebe beruhigt hat und sich eine operative Behandlung anschließen kann. Es handelt sich um eine Fixierung mittels eines Gestells von außen. Dieses soll den Bruch in der gewünschten Position halten, ist allerdings nicht bewegungsstabil.
Lesen sie hier mehr zu Fixateur externe.
Geschlossene Frakturen werden, sofern nötig, wieder in Normalstellung gebracht (reponiert). Handelt es sich um eine instabile geschlossene Fraktur wird der Mittelfußbruch durch sogenannte Kirschner- Drähte fixiert. Dies ist perkutan möglich und erfordert keine offene Operation. Allerdings müssen Brüche, die von außen nicht reponiert werden können in jedem Fall operativ in Normalstellung gebracht und eventuell fixiert werden. Bei offenen Frakturen sollte ebenso wie bei geschlossenen die Reposition und Fixierung des Bruches erfolgen.
Allerdings ist hierbei eine Antibiotika- Prophylaxe sehr wichtig, um Infektionen durch den offenen Mittelfußbruch zu vermeiden. Da bei offenen Frakturen das Weichteilgewebe stark in Mitleidenschaft gezogen wird, sollte zunächst nur eine erste Reposition und Antibiose erfolgen. Nach Beruhigung des beteiligten Weichgewebes schließt sich die definitive Therapie an.
Diese besteht in der Regel durch Reposition und Fixierung mittels eines Fixateur externe (Fixierung von außen) oder Kirschner- Drähten. Die Weichteilbeteiligung kann ein klinischer Notfall sein, wenn es sich um ein Kompartmentsyndrom handelt. Dieses muss innerhalb von 6h durch intrakompartimentale Druckmessung ausgeschlossen oder therapiert werden, um bleibende Nervenschädigungen zu vermeiden. Im Zweifel sollten alle neun Kompartimente über eine mediale (von Fußinnenseite her) und zwei dorsale (von hinten) Einschnitte entlastet werden. Die Entfernung der Kirschner Drähte erfolgt in fast allen Fällen 6 Wochen postoperativ, sie können aber auch im Knochen belassen werden.
Ist ein einzelner Mittelfußknochen gebrochen, ist oftmals keine Fixierung nötig, da die Fraktur in der Regel stabil ist. Ist ein Kompartmentsyndrom ausgeschlossen, wird der Mittelfußbruch wenn nötig reponiert und kann dann konventionell mittels eines Tape- Verbandes oder einer individuell angepassten Einlage therapiert werden. Die Dauer dieser Therapie beträgt meist 6 Wochen. Dabei ist eine zunehmende schmerzabhängige Belastung, vor allem über die Ferse möglich. Ausnahme hiervon stellt eine Fraktur des 1. Mittelfußknochens dar. Hierbei besteht die Therapie in einem Unterschenkelgips mit angepasster Einlage für ca. 3 bis 4 Wochen. Daran schließt sich ein langsamer Übergang zur Vollbelastung bis zur 6. bis 8. Woche an. Sind zwei oder mehr nebeneinander liegende Mittelfußknochen gebrochen handelt es sich um eine Serienfraktur. Diese sind teilweise instabil und müssen dann wie oben beschrieben reponiert und fixiert werden.
Auch hier erfolgt die Belastung schmerzabhängig und langsam. Die Kirschner- Drähte werden ca. 6 Wochen postoperativ entfernt. Luxationsfrakturen werden reponiert, und wenn nötig mit Kirschner- Drähten fixiert. Nach Beruhigung der Weichteile ist oftmals eine stabile Osteosynthese nötig. Diese erfolgt mit Platten oder Schrauben und stabilisiert so den Knochen dauerhaft. Nach der definitiven Osteosynthese schließt sich eine mindestens 6 Wochen andauernde Unterschenkelgips- Behandlung an. Die Belastung erfolgt langsam, schmerzadaptiert und über die Ferse.
Der Mittelfußbruch als Basisfraktur ist in aller Regel eine Luxationsfraktur und werden bis zum Beweis des Gegenteils als solche behandelt. Stabile Frakturen werden reponiert, instabile reponiert und fixiert. Die Behandlung erfolgt wie oben bereits beschrieben durch einen Unterschenkelgips und langsame Belastung. Auch Schaftfrakturen sind in der Regel nicht disloziert. Sie werden ebenfalls reponiert und wenn nötig fixiert. Handelt es sich beim Mittelfußbruch um eine Trümmerfraktur, werden diese häufig an benachbarten Mittelfußknochen mithilfe von Kirschner- Drähten fixiert.
Subkapitale Frakturen sind in der Regel disloziert und instabil, bleiben also nach Reposition nicht in der gewünschten Position. Somit ist die Fixierung mittels axial eingebrachter Kirschner- Drähte nötig. Diese werden entweder nach 4 bis 6 Wochen entfernt, oder vollständig im Knochen versenkt und können hier lebenslang verbleiben. Die weitere Therapie erfolgt wie oben durch Gipsanlage und langsame Belastungssteigerung. Kleinere Frakturen innerhalb des Gelenkspaltes werden durch einen Dachziegelverband behandelt. Hierbei wird die benachbarte Zehe mit eingeschlossen, um die Stabilität zu sichern. Diese Form des Verbandes nennt sich Buddy- Taping. Ist das gebrochene Fragment zu groß, kann hieraus eine Instabilität resultieren. In einem solchen Fall ist eine Osteosynthese mittels Kirschner- Drähten oder Schrauben indiziert. Im Anschluss erfolgt eine Gipsanlage und Immobilität für ca. 6 Wochen.
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