In diesem Artikel geht es um die Symptome einer Eisenmangelanämie. Es werden zunächst die wichtigsten Symptome in einer Übersicht dargestellt und daraufhin im einzelnen erläutert. Hierzu gehören unter anderem Blässe, Schwindel, Müdigkeit, depressive Verstimmungen und Haarausfall.
Eisen ist elementarer Baustein des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin. Dieses bindet Sauerstoffmoleküle und transportiert diese über das Blut in alle Zellen des menschlichen Körpers. Wird dem Körper zu wenig Eisen zugeführt oder kommt es zu größeren Verlusten, kann sich mit der Zeit ein Eisenmangel bilden. Zu Beginn kann der Körper auf seine Eisenspeicher zurückgreifen.
Sind diese aufgebraucht kann die Blutbildung nur noch eingeschränkt ablaufen. Es wird nicht mehr genügend Hämoglobin gebildet, die roten Blutkörperchen werden weniger und kleiner. Diesen Zustand nennt man Blutarmut (Anämie), da diese durch den Eisenmangel verursacht wird, spricht man von einer Eisenmangelanämie. Diese geht mit einer Reihe von Symptomen einher, die die Diagnose erleichtern können.
Im Folgenden finden sie eine Übersicht der charakteristischen Symptome bei einer Eisenmangelanämie. Diese werden daraufhin im Einzelnen nach Häufigkeit und Relevanz erläutert.
Erstes objektiv sichtbares Symptom ist meist eine andauernde Blässe der Haut und Schleimhaut. Eisen ist Bestandteil des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin. Ist weniger Eisen im Körper, sinkt der Hämoglobingehalt im Blut. Der Blutfarbstoff ist verantwortlich, dass die Haut und vor allem die gut durchbluteten Schleimhäute rosig erscheinen. Ist weniger Farbstoff im Blut, erscheint die Haut blass.
Bei Menschen, die von Natur aus eine sehr helle Hautfarbe oder einen schwachen Kreislauf haben und generell oft blass sind, ist es schwieriger eine Anämie an der Hautfarbe zu erkennen. Bei Verdacht auf eine Anämie wird der Arzt daher bei der körperlichen Untersuchung vor allem die Schleimhäute der Augenunterlider und die Mundschleimhaut betrachtet.
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Auch der mögliche Schwindel ist durch den Sauerstoffmangel zu erklären. Durch den niedrigen Blutfarbstoff Hämglobin wird über das Blut zu wenig Sauerstoff ins Gehirn transportiert. Das Gehirn ist sehr anfällig für Sauerstoffmangel, bereits kleine Schwankungen verursachen Symptome, wie Kopfschmerzen und Schwindel. Verstärkt werden die Symptome unter Belastung, z.B. morgens während des Aufstehens oder bei sportlicher Aktivität. Der Schwindel wird oft als Drehschwindel beschrieben.
Zusätzlich zu dem Schwindel treten in diesem Zusammenhang oft gleichzeitig Konzentrationsstörungen auf. In besonders schweren Fällen kann es zu kurzzeitigen Bewusstseinsstörungen oder Bewusstseinsverlusten (Synkope) kommen.
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Ein weiteres typisches Symptom ist Müdigkeit und Abgeschlagenheit, trotz ausreichendem Schlaf. Das eisenhaltige Hämoglobin bindet Sauerstoff im Blut und versorgt so sämtliche Gewebe mit Sauerstoff. Sinkt der Hämoglobingehalt, kann weniger Sauerstoff transportiert werden, Stoffwechselprozess laufen langsamer ab, es kann weniger Energie gebildet werden, der Körper ist weniger leistungsfähig und ermüdet schnell. Vor allem nach körperlicher Belastung dauert es länger bis sich der Körper wieder erholt hat.
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Symptome wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Schlafstörungen, die alle durch eine Eisenmangelanämie ausgelöst werden, haben negativen Einfluss auf die Stimmung der Betroffen. Auf Dauer kann sich eine depressive Verstimmung oder gar Depression entwickeln.
Außerdem ist Eisen an der Bildung des Botenstoffes Dopamin beteiligt. Dopamin spielt unter anderem eine wichtige Rolle im Belohnungssystem im Gehirn. Dopamin steigert den Antrieb, Motivation und Lustgefühle. Auch Serotonin wird mit Hilfe von Eisen gebildet. Serotonin ist auch als „Glückshormon“ bekannt.
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Eisen ist nicht nur in Hämoglobin enthalten, sondern auch in einer Reihe von Enzymen, die an wichtigen Stoffwechselprozessen beteiligt sind. Ein Eisenmangel verlangsamt die Zellteilung und Regenerationsfähigkeit der Zellen.
Die Haarwurzelzellen teilen sich sehr schnell und sind besonders anfällig für Sauerstoff- und Energiemangel. Wird die Haarwurzel nicht ausreichend versorgt, stirbt sie ab und das betroffene Haar fällt aus. Allgemein werden die Haare zunehmend dünn, spröde und brüchig.
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Obwohl Menschen mit Eisenmangelanämie meist unter Müdigkeit und Abgeschlagenheit leiden, können sie dennoch häufig schlecht schlafen. Weitere beschriebene Symptome wie Herzrasen, Atemnot oder Tinnitus kann auf Dauer das Schlafverhalten beeinflussen.
Ohrgeräusche behindern Betroffene oft beim Einschlafen. Herzstolpern und Herzrasen kann beim Durchschlafen hinderlich sein. Schlafstörungen und depressive Verstimmung können sich ebenfalls gegenseitig negativ beeinflussen.
Es besteht der Verdacht, dass die Entstehung von Ohrgeräuschen (Tinnitus) ebenfalls durch den Mangel an Sauerstoff im Innenohr bedingt ist. Durch den Sauerstoffmangel werden die feinen Haarsinneszellen im Innenohr unterversorgt, dies verursacht eine Schallempfindungsstörung.
Durch diese Hörstörung kann es zu veränderten Aktivitäten in verschiedenen Hirnarealen kommen, wodurch ein pfeifendes Geräusch wahrgenommen werden kann. Wird die Eisenmangelanämie nicht therapiert können sich die Symptome weiter verschlimmern und einen Hörverlust begünstigen. Wird der Eisenmangel rechtzeitig ausgeglichen bildet sich der Tinnitus in der Regel vollständig zurück.
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Durch den niedrigen Hämoglobingehalt im Blut wird weniger Sauerstoff aus der Lunge in den Körperkreislauf transportiert. Um dieses Defizit auszugleichen erhöht der Körper reaktiv die Herzfrequenz, um sensible Organe wie Gehirn und Niere ausreichend mit Sauerstoff versorgen zu können.
Betroffene bemerken einen schnelleren Puls, Herzrasen oder Herzstolpern oft verstärkt unter körperlicher Belastung. In besonders schweren Fällen ist der Puls bereits in Ruhe erhöht.
Liegt eine besonders ausgeprägte Eisenmangelanämie vor reagiert der Körper auf den abfallenden Hämoglobinwert und Sauerstoffgehalt nicht nur mit einer Erhöhung der Herzfrequenz, sondern auch der Atemfrequenz.
Patienten haben das Gefühl nicht genug Luft zu bekommen, was bei den Betroffenen Angst auslösen und die Symptomatik verschlimmern kann. Durch eine erhöhte Atemfrequenz muss die Atemhilfsmuskulatur verstärkt in Anspruch genommen werden. Dazu wird mehr Energie und mehr Sauerstoff benötigt – ein Teufelskreis.
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