Kommt es zu einer Verlegung oder einer Verengung der Arterien, welche das Herz versorgen, entsteht hierdurch eine Durchblutungsstörungen. Sowohl Symptome, als auch Auswirkungen können hierbei verschiedenartig sein.
Eine Durchblutungsstörung am Herz ist eine Behinderung des Blutflusses durch die entsprechenden Blutgefäße. Dabei kann der Blutfluss eingeschränkt oder komplett unterbrochen sein. Die Durchblutungsstörung kann sowohl akut als auch chronisch auftreten und jede Körperregion betreffen.
Besonders häufig kommen Durchblutungsstörung im Herz, im Gehirn oder in den Armen und Beinen vor.
Sie haben meist schwerwiegende Folgen, denn das Blut ist ein Transportmittel für viele wichtige Stoffe, wie zum Beispiel Sauerstoff, mit denen die Organe jederzeit versorgt werden müssen.
Das Gehirn hat die kürzeste Toleranzzeit bei dem Verzicht auf Sauerstoff, das Herz hingegen funktioniert auch noch einige Stunden ohne Sauerstoffzufuhr.
Die Krankheitsfolgen unterscheiden sich von Organ zu Organ und hängen von der Dauer des Auftretens der Durchblutungsstörung ab. Bei einer Durchblutungsstörung des Herzens handelt es sich häufig um die koronare Herzkrankheit. Hierbei ist die Blutversorgung des Herzmuskels durch einen Verschluss oder eine Verengung der Herzkranzgefäße, auch Koronaraterien genannt, nicht gewährleistet.
Die Durchblutungsstörung, welche das Herz betreffen, äußern sich meist durch Schmerzen in der Brust. Diese treten vorwiegend plötzlich auf oder sie fangen mild an und werden dann schnell sehr stark.
Auch stahlen die Schmerzen bei vielen Patienten in den linken Arm aus.
Zudem kann es durch die verminderte Blutzufuhr zur Kurzatmigkeit und starker Erschöpfung kommen.
In den meisten Fällen wird ein Patient bei körperlicher Anstrengung, wie etwa Sport oder anderer körperlicher Aktivität symptomatisch. Auch eine Flüssigkeitsansammlung in den Beinen kann auf eine verminderte Pumpleistung durch das Herz hindeuten, die von einer Durchblutungsstörung ausgehen kann. Wichtig zu beachten ist, dass die Symptome bei Männern und Frauen variieren können und auch sehr unspezifische Symptome eine Durchblutungsstörung am Herz nicht ausschließen.
Mehr hierzu: Symptome einer Durchblutungsstörung
Eine fortgeschrittene Ausprägung der Arteriosklerose sowie erhöhte Cholesterinwerte im Blut können erste Anzeichen sein, die auf eine folgende Durchblutungsstörung hinweisen.
Außerdem gehen erblich bedingte Gefäßkrankheiten oder Verschlusskrankheiten in peripheren Arterien und Venen mit einem erhöhten Risiko für Durchblutungsstörungen am Herz einher.
Generell sollten Veränderungen der Haut, wie extreme Blässe oder bläuliche Verfärbungen, starkes Kältegefühl an Fingern und Zehen, häufig auftretendes Taubheitsgefühl oder Krämpfe beobachtet und von einem Arzt beurteilt werden.
Als Anzeichen der Durchblutungsstörung des Herzens gelten auch Brustschmerzen und ein Engegefühl beim Atmen, das belastungsabhängig auftritt.
Zunächst wird bei Verdacht auf eine Durchblutungsstörung eine Anamnese des Patienten durchgeführt, wobei vor allem auf Risikofaktoren und Symptome geachtet werden muss.
Danach sollte eine Blutdruckmessung im Seitenvergleich erfolgen, die Auskunft über die Blutströmung und mögliche Gefäßverengungen in den Armen gibt.
Zu den Routineuntersuchungen zählt weiterhin die Blutentnahme und Untersuchung der Cholesterinwerte sowie Gerinnung und Blutzucker, um das Risiko einer Arteriosklerose abzuschätzen.
Besteht der Verdacht auf eine Durchblutungsstörung, kann der Arzt mittels einer Dopplersonographie, also einer speziellen Darstellungsmethode des Blutflusses und der Strömung des Blutes, welche auf dem Prinzip des Ultraschalls basiert, nach Gefäßverengungen und Verschlüssen suchen.
Hierbei wird das Gerät mit dem Schallkopf auf eine Arterie aufgesetzt und über einen Lautsprecher kann der Arzt im Normalfall das peitschendes Geräusch des Blutflusses hören.
Ist dieses nicht zu hören, wurde das Gefäß entweder verfehlt oder es liegt eine hochgradige Durchblutungsstörung vor.
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Zu den herzspezifischen Untersuchungen zählen:
Eine Reihe von bildgebenden Verfahren wie:
Diese Untersuchungen werden nicht von einem Allgemeinmediziner, sondern von einem Kardiologen durchgeführt. Gerade das Herz MRT hat in den letzten Jahren einen weiteren Fortschritt in der Diagnostik gebracht.
Bei Verdacht auf eine Durchblutungsstörung am Herz sollte sowohl ein Ruhe EKG als auch ein Belastungs EKG durchgeführt werden, denn die Durchblutungsstörung kann zu einer Angina Pectoris oder zu einem Herzinfarkt führen.
Da ein Herzinfarkt unter anderem mittels eines EKGs diagnostiziert werden kann, ist diese Untersuchung obligat. Die Kontraktion des Herzmuskels ist für die Pumpfunktion durch das Herz verantwortlich.
Um diese Muskulatur zu erregen, sendet das Herz im Regelfall vom Sinusknoten, dem natürlichen Schrittmacher am Herz, einen elektrischen Impuls aus, der sich über das gesamte Herz ausbreitet.
Diese elektrische Erregung kann über die Haut an der Brustwand abgeleitet werden.
Für ein Ruhe EKG werden zwölf Ableitungen des Herzrhythmus über der Brust gemessen. Dadurch kann ein akuter Herzinfarkt diagnostiziert oder ausgeschlossen werden. Eine Angina Pectoris ist im EKG jedoch nicht zu erkennen.
Das Belastungs EKG ist der Standard bei der Abklärung einer Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße und kann sowohl als Erstmaßnahme als auch als Verlaufskontrolle nach einer Therapie durchgeführt werden.
Es wird entweder auf dem Fahrradergometer oder auf einem Laufband durchgeführt. Dabei wird die Intensität schrittweise bis zur individuellen Belastungsgrenze gesteigert, während der Arzt auf starke Beschwerden des Patienten und EKG Veränderungen achtet.
Diese können durch eine verminderte Versorgung des Herzens mit Sauerstoff, bedingt durch eine Gefäßverengung, erklärt werden, denn bei körperlicher Anstrengung benötigt das Herz mehr Sauerstoff als im Ruhezustand.
Häufig kann das Herz zu Beginn einer Durchblutungsstörung noch für einen Ausgleich der Sauerstoffzufuhr sorgen, daher ist das Belastungs EKG eine wichtige Früherkennungsmaßnahme. Am effektivsten ist die Untersuchung, wenn sie mit einem bildgebendem Verfahren wie etwa dem Herzultraschall kombiniert wird, um andere Gründe eines auffälligen Belastungs EKGs auszuschließen.
Zu Beginn einer Durchblutungsstörung des Herzens lässt sich diese meist noch durch einen gesünderen Lebenswandel sowie fettarme Ernährung und ausreichend Bewegung in den Griff bekommen. Hier sollte der Arzt die Beschwerden und Risikofaktoren abwägen, bevor eine weitere Theapie eingeleitet wird.
Im Frühstadium der Arteriosklerose kann eine medikamentöse Therapie sehr hilffreich sein. Hierzu zählen blutverdünnende Medikamente wie Aspirin®, Cholesterinsenker, Beta-Blocker, Kalzium-Kanal-Blocker und Nitrate.
Diese müssen jedoch täglich und dauerhaft eingenommen werden, um das Risiko eines Herzinfarktes oder einer Embolie zu senken.
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Wenn diese Behandlung nicht ausreichend ist, müssen invasive Maßnahmen durchgeführt werden, um die Durchblutung zu fördern. Als minimalinvasive Therapiemethoden bietet sich die Ballon- Angioplastie des Herzkranzgefäßes zur Erweiterung der Gefäßöffnung an. Diese kann durch die Haut erfolgen. Eine anschließende Stentimplantation verhindert, dass sich die erweiterte Gefäßöffnung wieder schließt.
Außerdem kann die Blutversorgung des Herzens durch eine Bypassoperation verbessert werden, die entweder minimalinvasiv oder durch eine Eröffnung des Brustkorbs erfolgt.
Bei dieser Operation wird ein gesundes Gefäß beispielsweise aus dem Bein oder Arm entnommen, oder es wird mit einem künstlichen Gefäßersatz gearbeitet. Dieser wird vor und hinter der Gefäßverengung mit dem Blutgefäß verbunden und stellt so einen kontinuierlichen Blutfluss wieder her.
Diese Operation kann am schlagenden Herz oder am stillgelegten Herz, dessen Funktion durch eine Herz-Lungen-Maschine ersetzt wird, durchgeführt werden.
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Sport hat zwei wichtige Funktionen im Bezug auf Durchblutungsstörungen.
Körperliche Aktivität und Bewegung ist eine wichtige Präventionsmaßnahme und kann vor allem bei arteriellen Verschlusskrankheiten die Sauerstoffversorgung und die Ausbildung von Umgehungskreisläufen für die Blutzirkulation fördern.
Zudem hilft Sport bei der Reduktion von Übergewicht und geht häufig mit einer gesunden Ernährungsweise einher. Dadurch werden einige Risikofaktoren zugleich ausgeschaltet. Zusätzlich ist Sport wichtig bei der Diagnostik und Früherkennung von Durchblutungsstörungen. Denn bei körperlicher Aktivität hat die Muskulatur einen erhöhten Sauerstoff bedarf und das Herz muss eine größere Pumpleistung erbringen, um diesen zu decken.
Bei einer starken Gefäßverengung oder sogar einem Gefäßverschluss ist dies nicht möglich und der Patient bekommt frühzeitig Symptome wie Kurzatmigkeit und ein Engegefühl in der Brust oder Schmerzen.
Von vorneherein ausgeschlossen ist kein Sport bei Herzkreislauferkrankungen. Allerdings gibt es Sportarten die mehr und andere, die weniger geeignet sind. Von einigen Sportarten wird eher abgeraten, aber grundsätzlich verboten ist keine Sportart.
Im Grunde gilt, dass Sportarten mit konstanter gleichbleibender, dabei aber niedriger bis moderater Intensität am besten geeignet sind. Sie stärken das Herz-Kreislaufsystem, ohne den Körper dabei zu überlasten. Zu beliebten und aus ärztlicher Sicht angeratenen Sportarten zählen deshalb Joggen, Wandern, Nordic-Walken, aber auch Schwimmen oder Radfahren.
Aber auch Krafttraining ist kein Tabu mehr. Wird hier nicht mit zu schweren Gewichten, sondern im Hinblick auf Kraftausdauer trainiert, wirkt sich auch dieser Sport protektiv auf die Herzkranzgefäße aus.
Des Weiteren werden in vielen Gemeinden oder Vereinen sogenannte Herzsportgruppen angeboten. Hierbei werden meist gymnastische Übungen ausgeübt. Außerdem steht der gemeinsame Erfahrungsaustausch als weiterer wichtiger Punkt im Vordergrund.
Einen generellen Pulswert oder ähnliches kann man jedoch nicht vorschreiben. Dieser ändert sich mit dem Trainingszustand und ist außerdem schon von Person zu Person starken Schwankungen unterworfen. Schwitzen während des Sports ist kein Problem, ja sogar eher erwünscht. Jedoch sollte man sich beim Sport noch miteinander unterhalten können.
Der Blutfluss durch die Koronararterien, also die Gefäße, die den Herzmuskel mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen, kann entweder durch eine Verengung der Gefäßöffnung oder durch eine Herzmuskel behindert werden.
Eine Verengung der Gefäßöffnung hat in den meisten Fällen eine chronische Ursache, nämlich eine Verkalkung der Gefäßwand und die Entstehung von sogenannten Plaques. Zusammenfassend wird dieses Krankheitsbild auch Arteriosklerose genannt.
Hierbei kommt es zur Verhärtung der Arterienwand durch Ablagerung von Fetten, Kalk, Bindegewebe oder Blutgerinnseln. Durch eine Schädigung der innersten Gefäßwandschicht wird eine Entzündungsreaktion hervorgerufen, die die Ablagerung der Plaques ermöglicht. Diese Erkrankung zählt zu den altersschäden der Gefäße und ist in unterschiedlichem Ausmaß bei nahezu jeder Person über dem zwanzigsten Lebensjahr zu finden.
Eine Gefäßverstopfung ist durch ein akutes Ereignis bedingt und wird als Embolie bezeichnet. Hierbei handelt es sich um eine das Einschwemmen von Material in eine Gefäßöffnung, das zur Unterberechung der Blutversorgnung führt. Dieses Material kann zum einen ein Arteriosklerotischer Plaque sein, der sich plötzlich löst und durch den Blutstrom zu den kleinen Gefäßen gelangt, allerdings kann es sich auch um ein Blutgerinnsel, Fettgewebe, Tumore oder Fremdkörper handeln.
Neben der direkten Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße, im Falle der koronaren Herzkrankheit, kann es auch als Folge von Gefäßentzuündungen, arteriellen Verschlusskrankheiten oder Venösen Insuffizienzen und Blutgerinnseln zu einer Durchblutungsstörung am Herz kommen.
Eine Durchblutungsstörung im Herzmuskel ist grob genommen die Vorstufe zu einem fulminanten Herzinfarkt. Je nachdem, wie ausgeprägt die Durchblutungsstörung ist, stellen sich beim Betroffenen unterschiedliche Beschwerden ein.
Die Herzkrangefäße stellen die direkte Blutversorgung des Herzens an sich sicher. Denn obwohl das Herz dauerhaft von Blut durchflossen wird, kann der Herzmuskel seine Nährstoffe nicht aus diesem Blut ziehen, sondern braucht eine separate Blutversorgung.
Daraus ergibt sich die Problematik bei einer Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße: Das Herz wird geschädigt und kann nicht mehr normal arbeiten, sodass es zu einer Unterversorgung des restlichen Körpers mit Blut kommt.
Insgesamt verfügt das Herz über zwei Abgänge aus der Hauptschlagader, die sich in insgesamt drei Herzkranzgefäße aufteilen. Bei Durchblutungsstörungen können entweder alle Herzkranzgefäße betroffen sein oder aber auch nur einzelne.
In aller Regel bilden sich Verengungen besonders gern an Stellen, an denen kleinere Blutgefäße abzweigen.Die Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße können sich entweder dauerhaft oder nur passager bemerkbar machen. So kann beispielsweise starke körperliche Anstrengung ein vorübergehendes Engegefühl der Brust erzeugen. Man spricht von einer Angina pectoris.
Ist ein kompletter Verschluss eines der Herzkranzgefäße eingetreten, spricht man von einem manifesten Herzinfarkt. Dies bedeutet, dass ein bestimmter Abschnitt des Herzmuskels nicht mehr mit sauerstoffreichem Blut versorgt wird, sodass es zum Absterben von Herzmuskelzellen kommt, wenn dieser Zustand zu lange anhält.