Ursachen der Arteriosklerose

Ursachen der Arteriosklerose


Einleitung

Bei der Arteriosklerose (Gefäßverkalkung/ Arterienverkalkung) liegt eine Verletzung der Innenschicht der Arterienwand vor. Durch die Verletzung verengt sich das Gefäß durch den sogenannten Plaque, der sich an der Stelle der Gefäßverletzung bildet.
Das kann verschiedene Ursachen entstehen; wobei Bluthochdruck, Stress und Bewegungsmangel und fehlerhafte Ernährung die Anfälligkeit der Arterien für solche Gefäßschäden erhöhen. 

Bluthochdruck als Ursache der Arteriosklerose

Bluthochdruck begünstigt die Entstehung von Arteriosklerose. Normalerweise sind die Wände der Blutgefäße elastisch und weich. Durch den dauerhaft erhöhten Blutdruck verlieren die Blutgefäße jedoch diese Eigenschaft, vor allem die innerste Wandschicht wird spröde.

Es entstehen immer wieder kleine Verletzungen, an diesen Stellen entwickelt sich häufig eine Entzündungsreaktion und es lagern sich verschiedenste Zellen ab. Dies ist der Beginn einer Arteriosklerose. Durch die Ablagerungen in den Blutgefäßen verengt sich das Blutgefäß und das Herz benötigt mehr Druck um das Blut durch das verengte Gefäß zu pumpen.

Lesen Sie weiter unter: Blutdruck senken

Arteriosklerose durch Übergewicht

Neben Bluthochdruck ist auch Übergewicht ein bedeutender Risikofaktor für die Entstehung einer Arteriosklerose, wobei man Übergewicht mittlerweile differenzierter betrachtet.

Vor allem das Bauchfett (in der medizinischen Fachsprache auch viszerales Fett genannt) führt zur Entwicklung einer Arterienverkalkung. Da mit dem Bauchfett auch bevorzugt Entzündungsbotenstoffe im Blut vorliegen.

Weiterhin leiden die meisten Übergewichtigen auch an erhöhten Blutfettwerten. Die überschüssigen Cholesterinmoleküle lagern sich dann in der Wand der Blutgefäße ab und begünstigen die Arteriosklerose.

Informieren Sie sich auch unter: Das sind die Folgen von Übergewicht

Führt chronischer Stress zur Arteriosklerose?

Auch dauerhafter Stress kann zur Entstehung von Arteriosklerose führen.

  • Zum einen führt Stress zu erhöhtem Blutdruck. Dieser führt dazu dass die elastischen Wände der Blutgefäße schnell spröde werden.
  • Bei Stress im Körper steigt nicht nur der Blutdruck, es werden auch in den Nebennieren bestimmte Stresshormone ausgeschüttet. Hierbei handelt es sich um Adrenalin und Cortisol.
  • Beide begünstigen entzündliche Prozesse, von denen man mittlerweile weiß, dass sie der Beginn einer Arterienverkalkung sind.
  • So lagern sich nämlich vermehrt Blutfette in der geschädigten Gefäßwand ab.

Lesen Sie weiter unter: Wie kann man Stress abbauen?

Rauchen als Ursache der Arteriosklerose

Rauchen ist ganz klar ein Risikofaktor für Arteriosklerose. Es hängt jedoch schon davon ab, wie viel und wie lange man geraucht hat.

Der Nikotinkonsum schädigt den Körper in vielerlei Hinsicht: 

  • Zum einen begünstigt er die Freisetzung von Adrenalin und
  • lässt den Blutdruck steigen.
  • Zum anderen wird das Blut durch den Sauerstoffmangel dickflüssiger, da mehr rote Blutkörperchen gebildet werden.
  • Auch die Blutplättchen (Thrombozyten) neigen dazu sich leichter zu verkleben und es kann zur Entstehung von Thrombosen (Blutgerinnsel) kommen.
  • Auch freie Radikale durch das Rauchen können Schäden an der Gefäßinnenwand verursachen.

Es lohnt sich daher, den Zigarettenkonsum einzustellen.

Informieren Sie sich unter.

Diabetes mellitus als Auslöser vom Arteriosklerose

Diabetiker haben ein sehr hohes Risiko an Arterienverkalkung zu erkranken. Dies liegt zum einen daran, dass meist noch andere Risikofaktoren wie

  • erhöhter Blutdruck,
  • Übergewicht und
  • erhöhte Blutfettwerte vorliegen.

Man spricht dann vom metabolischen Syndrom.

Diabetes schädigt vor allem die kleinen Blutgefäße (Mikroangiopathie). Dies führt zu Erkrankungen der Nieren, der Augen und der Nerven. Aber auch Herzinfarkte (Arteriosklerose der großen Blutgefäße) sind bei Diabetikern deutlich häufiger. Dies liegt daran, dass die ständige Überzuckerung die bestehende Fettstoffwechselstörung meist massiv verschlimmert.

Lesen Sie mehr hierzu: Folgen von Diabetes

Kann eine Schilddrüsenüberfunktion Arteriosklerose auslösen?

Eine Schilddrüsenüberfunktion ist kein klassischer Risikofaktor für eine Arteriosklerose.

Schilddrüsenhormone beeinflussen jedoch den gesamten Stoffwechsel des Körpers und eine Überfunktion kann weitreichende Konsequenzen haben. Meistens leiden die Patienten unter innerer Unruhe, Herzrasen, Durchfall, vermehrtem Schwitzen und einem unerwünschten Gewichtsverlust.

Dadurch dass der Stoffwechsel so unkontrolliert abläuft, kommt es auch zu einer vermehrten Spaltung von Fettmolekülen und der Cholesterinspiegel ist erhöht. Dies begünstigt jedoch die Ablagerung von Cholesterinpartikeln in den Gefäßwänden und fördert letztlich sekundär die Arteriosklerose.

Erfahren Sie mehr unterSchilddrüsenüberfunktion

Arteriosklerose durch erhöhtes Cholesterin

Ein dauerhaft erhöhter Cholesterinspiegel ist ein Risikofaktor für die Entstehung der Arteriosklerose, dies ist eindeutig wissenschaftlich belegt.

Früher dachte man, dass sich das Cholesterin in den Wänden der Blutgefäße ablagert wie Kalk in einem Rohr.
Heute weiß man jedoch, dass kleine Entzündungsherde oder Schäden an der Gefäßwand notwendig sind, um Arteriosklerose zu verursachen.

Im Rahmen dieser Prozesse lagert sich dann vermehrt Cholesterin in der Gefäßwand ab und bildet schließlich einen Plaque.

Lesen Sie auchErnährung bei erhöhten Cholesterinwerten

Wie kann die Ernährung zu Arteriosklerose beitragen?

Eine falsche Ernährung (vor allem zucker- und fetthaltige Speisen) kann ebenfalls zur Arteriosklerose führen.
Zum einen ist eine falsche Ernährung zusammen mit Bewegungsmangel für Übergewicht verantwortlich. Und Übergewicht begünstigt dann hohen Blutdruck und die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).

Zudem leiden die Patienten unter deutlich erhöhten Cholesterinspiegeln. Diese Konstellation, die man das metabolische Syndrom nennt, ist für die Entstehung von Arteriosklerose verantwortlich. 

Um Übergewicht mit allen seinen Folgeerkrankungen zu vermeiden, wird eine vollwertige mediterrane Kost empfohlen, besonders fettreiche Nahrungsmittel sollten gemieden werden. Viel Gemüse, Vollkornprodukte, Fisch und mageres Fleisch sollten Hauptbestandteile der Ernährung sein.

Außerdem wird die Entstehung von Arteriosklerose durch die Tatsache begünstigt, dass sich durch fettreiche und cholesterinreiche Ernährung die Bluttfette so im Blut erhöhen, dass diese durch den Riss in die Gefäßinnenwand eindringen, sich dort absetzen und zu einer Verdickung führen, was das Gefäßlumen weiter einengt.

Die sich an der Gefäßinnenseite absetzenden Blutbestandteile, die auch als Plaque oder Atherom bezeichnet werden, können sich auch ablösen, durch den Blutstrom mitgerissen werden und einen gefährlichen Verschluss einer Arterie verursachen.

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Arteriosklerose durch Bewegungsmangel

Nicht nur die Ernährung spielt eine große Rolle bei der Entstehung von Arteriosklerose
Auch die mangelnde Bewegung ist ein bedeutender Risikofaktor, da geringe körperliche Aktivität Übergewicht begünstigt . Zum anderen könnte man durch Bewegung eine insulinabhängige Zuckeraufnahme in der Muskulatur erreichen, dies würde einem bestehenden Diabetes mellitus entgegenwirken.

Bewegung ist daher immens wichtig, um Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht zu vermeiden. Selbst nach einem Herzinfarkt ist es empfohlen, in speziellen Herzsportgruppen bzw. unter ärztlicher Aufsicht wieder Sport zu treiben.

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Arteriosklerose durch erbliche Veranlagung (familiäre Häufung)

Es gibt auch genetische Faktoren, die zur Entstehung der Arteriosklerose beitragen. Es gibt immer wieder Familien, in denen Herzinfarkte und Schlaganfälle gehäuft auftreten.

Nicht in jedem Fall sind die auslösenden Gene schon bekannt. Forscher entdecken im Labor immer wieder Gene, die Arteriosklerose begünstigen können. Oft sind es Veränderungen im Erbgut, die kleine Entzündungsprozesse in der Blutgefäßwand begünstigen oder eine Mutationen im Fettstoffwechsel, die zu einem deutlich erhöhten Cholesterinspiegel führt.

Die Atherosklerose beginnt dann schon sehr früh. Mit zunehmendem Alter werden dann die Gefäße weiter eingeengt und können unter Umständen dann zu den beschriebenen Komplikationen führen. Das erste betroffene Gefäß ist meistens die Hauptschlagader. Am schwersten betroffen sind häufig die Bauchorgane, Herz und Gehirn versorgenden Arterien.

Auch die peripheren Gefäßäste, die Arme und Beine versorgen (Extremitäten) können von der Arteriosklerose sehr stark betroffen sein. Die durch Fettablagerungen zwischen Intima und Media entstehende Arteriosklerose betrifft neben den Gefäßen der Bauchorgane die Niere, Nebenniere, Milz und die Bauchspeicheldrüse (Pankreas).

Arteriosklerose durch Gicht

Gicht entsteht durch eine vermehrte Ablagerung von Harnsäurekristallen in Gelenken. Ursache ist ein erhöhter Harnsäurespiegel im Blut. Dies nennt man in der Fachsprache Hyperurikämie.

Diese kann ebenfalls zur Arteriosklerose führen, bzw. beschleunigt arteriosklerotische Veränderungen an den Blutgefäßwänden. Das kann durch fettreiche Speisen oder Alkoholkonsum noch begünstigt werden. Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle.
Man sollte erhöhte Harnsäurespiegel daher stets medikamentös behandeln.

Informieren Sie sich unterDie richtige Ernährung bei Gicht

Arteriosklerose bei Mönckeberg-Sklerose

Eine Sonderform der Gefäßverfettung stellt die sogenannte fokale Kalzifizierung oder auch Mönckeberg-Sklerose dar.
Hierbei kommt es bei bei Patienten über 50 Jahren zu einer Fetteinlagerung in der Media (mittlere Schicht der Arterienwand). Des Weiteren kommt es zu einer Degeneration der glatten Muskelzellen.

Von der krankhaften Arteriosklerose ist noch die altersbedingte Gefäßveränderung abzutrennen. Hierbei kommt es zu einer Verkalkung der Media durch Untergang der glatten Gefäßmuskelzellen. Es kommt zum Elastizitätsverlust der Gefäße, zur Wandverdickung und damit zur Lumeneinengung. Die Gefäße werden starr und es kommt zu einer entsprechende Veränderung des Blutdruckes und der Strömungseigenschaften des Blutes. In extremen Fällen kommt es zur sogenannten Gänsegurgelarterie, bei der eine Verknöcherung der Gefäße durch übermäßigen Kalkeinbau zu finden ist.

Wie entsteht Arteriosklerose?

Der Einriss der Arterieninnenwand wird vom Körper als schnellstens abzudichtende Stelle angesehen. Aus diesem Grund haften sich dort Thrombozyten an (natürlicher Abdichtungsvorgang von offenen Gefäßen). An der Einrissstelle setzen sich ebenfalls Kollagen, fettreiche Substanzen und sogenannte Proteoglykane an.

Alle Substanzen führen dazu, dass sich die Stelle an dem Einriss verschließt. Der Abschluss ist allerdings auf keinen Fall glatt und entspricht somit nicht der natürlichen Arterieninnenschicht, an der das Blut ohne Verwirbelung vorbeigleitet. Die neu entstandene, rauhe abgedichtete Stelle führt dazu, dass der vorbeifließende Blutstrom verwirbelt und abgebremst wird und sich weiter Blutblättchen und kleinste Blutbestandteile daran absetzen.

Es bildet sich ein immer größer werdender Plaque. Dies führt dazu, dass sich der Durchmesser der Arterie immer weiter verengt und die Elastizität der Arterienwand sinkt. Die Arterie sklerosiert ("verkalkt") und weniger Blut kann an dieser Stelle vorbeifließen. 

Es kommt in der Folge zu einer Minderversorgung der sich anschließenden Organe, bis sich das Gefäß komplett verschließt (Thrombose). Betrifft das die Herzkranzgefäße kommt es zum Herzinfarkt

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 07.02.2012 - Letzte Änderung: 18.09.2024