Die Arteriosklerose macht sich je nach Ort des Gefäßverschlusses durch unterschiedliche Symptome bemerkbar. Häufig sind allerdings kalte Extremitäten durch die erschwerte Durchblutung. Der Artikel beschäftigt sich mit den Symptomen an den Extremitäten, dem Darm, dem Gehirn, am Herzen und an der Aorta.
Je nach betroffenem Gefäßabschnitt können Gefäßeinengungen durch die Arteriosklerose unterschiedliche Symptome verursachen. Wichtig ist zu erwähnen, dass die ersten arteriosklerotischen Veränderungen überhaupt keine Beschwerden verursachen und nicht wahrgenommen werden. Eine gewisse Gefäßeinengung ist auch bei gesunder Lebensweise altersabhängig normal und beginnt bereits in jungen Jahren.
Bis zu einer Einschränkung von 50% des Gefäßlumens werden keine Symptome der Arteriosklerose wahrgenommen, da die erwähnten Umgehungskreisläufe die Sauerstoffschuld decken können. Schreitet die Arteriosklerose weiter voran, kommt es, wenn die Herzkranzgefäße betroffen sind, zu belastungsabhängigen Symptomen wie Schmerzen in der Brust.
Bei weiterer Einengung kommt es zu Ruheschmerzen und bei völligem Verschluss zum Infarkt (Herzinfarkt). Bei den Gefäßen, die das Gehirn versorgen, kommt es zunächst zu Symtpomen der Gedächtniseinschränkungen, neuronalen Ausfällen, Lähmungen (meistens rückläufig) und Bewusstlosigkeiten mit Stürzen (Synkopen). Bei komplettem Verschluss kommt es zu einem Schlaganfall, der, wenn er nicht rechtzeitig behandelt wird, bleibende Lähmungen und Gedächtniseinschränkungen zur Folgen haben kann.
Sind die Gefäße der Extremitäten betroffen, kommt es bei kleineren Einengungen zu ziehenden Schmerzen im Bein nach längerem Gehen.
Eine Arteriosklerose der Blutgefäße, welche zu den Füßen führen, wird als periphere arterielle Verschlusskrankheit - kurz pAVK- bezeichnet. Hierbei sorgt die arteriosklerotische Verengung der Blutgefäße dafür, dass nicht mehr ausreichend Sauerstoff und Wärme über das Blut zum äußersten Ende der Blutgefäße, also bis zu den Zehen, gelangt.
Daraus ergibt sich ein Umstand, über den vornehmlich ältere Leute klagen: Kalte Füße.
Allerdings muss gesagt sein, dass nicht jede Person mit „dauerhaft“ kalten Füßen an einer pAVK leidet. Diabetes ist ein weiterer großer Faktor, der kalte und vor allem schmerzunempfindliche Füße erzeugt.
Bei Arteriosklerose der im Bein verlaufenden Blutgefäße finden sich vor allem an den Zehen einige Hinweise auf eine verminderte Durchblutung. Neben der Kälte sind dies vor allem sehr dicke und meist spröde Fußnägel. Die verminderte Durchblutung sorgt dafür, dass mehr Zellen der Fußnägel absterben und so wie eine Art Hornhaut dafür sorgen, dass die Fußnägel in ihrer Dicke zunehmen.
Ein weiteres sehr prominentes Symptom sind Zehen, die sehr blass sind. Normalerweise füllen sich die Zehen, wenn man sie kräftig zwischen zwei Fingern zusammengedrückt hat, innerhalb von einer Sekunde wieder mit Blut und sie bekommen ihre rosige Farbe zurück. Bei Patienten mit pAVK dauert dies deutlich länger, bzw. die Zehen bleiben größtenteils blass weißlich.
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Ein ganz klassisches Symptom, wenn die Blutgefäße der Arme von einer Arteriosklerose betroffen sind, ist der Umstand, dass Finger und Hände kalt sind.
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Kalte Hände bedeuten im Umkehrschluss jedoch nicht, dass jeder Mensch, der kalte Finger bzw. Hände hat, auch automatisch ein arteriosklerotisches Problem hat. Es können viele Umstände dazu beitragen, dass Personen vornehmlich kalte Hände bekommen. Jedoch ist der Umstand, dass Arteriosklerose der oberen Extremitäten kalte Finger und Hände produziert, insofern logisch, als dass weniger Blut – als Transportmedium für Sauerstoff und Wärme- an den Fingern ankommt. Die Minderversorgung mit Sauerstoff lässt sich so am besten erkennen.
Betroffene weisen in aller Regel sogenannte Trommelschlegelfinger und Uhrglasnägel auf. Vereinfacht ausgedrückt sorgt der verminderte Sauerstofftransport durch die Blutgefäße dafür, dass am Ende der Strecke, also an den Fingerkuppen, vermehrt Körperzellen absterben. Diese bilden dort mehr Hornhaut als normalerweise, sodass die Fingerkuppen fast aufgebläht erscheinen. Daher die Bezeichnung Trommelschlegelfinger.
Die Ursache hinter den Uhrglasnägeln ist im Grunde die gleiche. Allerdings werden in diesem Falle die Zellen der Fingernägel nicht mehr adäquat mit Sauerstoff versorgt und beginnen abzusterben. Daraus entsteht ein Fingernagel, der deutlich dicker und größer als ein normaler Fingernagel ist, sogenannte Uhrglasnägel.
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Die Symptome, welche den Darm betreffen, sind eher unspezifisch. Vornehmlich handelt es sich dabei um Bauchschmerzen. Erst bei einer genaueren Betrachtung der entsprechenden Blutgefäße mithilfe von CT oder MRT kann eine Verkalkung der Gefäße, welche den Darm mit Blut versorgen, sicher bestätigt werden.
Der Bauchschmerz ist dabei nicht durch Druck auf den Bauch provozierbar und könnte eventuell bei sportlicher Aktivität stärker werden, da der Bauch beim Sport sowieso schon weniger mit Blut versorgt wird.
Eine Arteriosklerose der Darm-Blutgefäße tritt aber so gut wie nie isoliert auf und ist auch nur selten das Organ, welches die unangenehmsten Beschwerden hervorruft. In aller Regel sind Blutgefäße an Armen, Beinen oder die Halsschlagadern wesentlich früher betroffen und sorgen mit ihren Auswirkungen für wesentlich unangenehmere Symptome.
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Symptome an der Aorta, der sogenannten Hauptschlagader betreffen in aller Regel nicht diese direkt, sondern vielmehr Organe, die ihre Blutversorgung aus der Hauptschlagader erhalten.
So werden beispielsweise die Nieren mit wesentlich weniger Blut versorgt, was einer Schädigung der Niere und eine Erhöhung des Blutdrucks nach sich zieht.
Die Arteriosklerose der Aorta kann allerdings auch nur mithilfe von Ultraschall, CT oder MRT sichtbar gemacht werden. Da sich die Verkalkungen bei der Arteriosklerose besonders gerne an Gabelungen oder Abgängen der Blutgefäße ansammeln, ist die Hauptschlagader ein prädestiniertes Blutgefäß.
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Eine Arteriosklerose betrifft nicht wirklich das Gehirn, sondern die zuführenden Blutgefäße. Vornehmlich die beiden Halsschlagadern. Sie sind die Hauptversorgungsstrecken für das Gehirn.
Wie bei anderen Organen auch sorgt ein reduzierter Blutfluss dafür, dass Zellen am Ende der Versorgungsstrecke absterben, da sie nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Da gewisse Regionen im Gehirn mit verschiedenen Fähigkeiten verknüpft sind, hängen die Symptome stets davon ab, welcher Teil des Gehirns gerade unter einer Minderversorgung leidet.
Dies bietet im Umkehrschluss jedoch auch den Vorteil, dass der Untersucher weiß, in welcher Region er nach der Minderdurchblutung Ausschau halten muss, wenn er die Symptome richtig deuten kann.
So kann es beispielsweise zu motorischen Schwierigkeiten kommen. Handlungen können leicht verzögert sein, etc.
Weiterhin kann es zu kurzer Ohnmacht kommen, wenn der Blutfluss zum Gehirn noch weiter eingeschränkt wird. Beispielweise durch zu ruckartiges Aufstehen oder ähnliches.
Richtig deutlich wird die Arteriosklerose jedoch meist nur dann, wenn sich in die Engstelle noch ein Thrombus oder Embolus einlagert, der zu einem kompletten Verschluss und in der Folge dann zum Schlaganfall führt. Die Betroffenen beginnen meist verwaschen zu reden; manchmal kann es auch zur vorübergehenden Lähmung von Armen, Beinen, Händen oder Füßen kommen.
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Die koronare Herzkrankheit KHK ist wohl die prominenteste Stelle für das Auftreten von Arteriosklerose, dabei auch die Stelle, die man mit heutiger Technik am besten behandeln kann.
Klassischerweise fallen Patienten mit einer KHK auf, indem sie bei körperlicher Belastung ein Engegefühl des Brustkorbes verspüren. In etwa so, als läge Ihnen ein schwerer Stein auf der Brust, der Ihnen das Atmen erschwert.
Je nach Ausprägung der Arteriosklerose kann dieser Zustand länger oder kürzer andauern und kann bei schwererer oder leichterer körperlicher Belastung auftreten. Fulminant werden die Beschwerden, wenn die Engstelle durch Blutgerinnsel verstopft werden oder eine Kalkablagerung abplatzt und den Blutfluss zum Herzmuskel ganz unterbricht. Dann ist die Rede vom Herzinfarkt, der mit Übelkeit und einem Engegefühl der Brust einhergeht. Bei Männern kommt meist noch ein in den linken Arm ausstrahlender Schmerz dazu.
Die pAVK- die periphere arterielle Verschlusskrankheit betrifft die Arme oder – wesentlich häufiger- die Beine. Der Blutfluss ist dabei durch die arteriosklerotischen Ablagerungen vermindert, sodass der Temperaturhaushalt in Händen und Füßen nur noch unzureichend funktioniert. Die Erkrankten klagen deshalb oft über kalte Hände und kalte Füße.
Weiterhin auffällig ist die für die Patienten limitierte Gehstrecke, die sie zurücklegen können, ohne Stehenbleiben zu müssen. Die Muskulatur der Beine leidet dabei unter der unzureichenden Blutversorgung und beginnt zu schmerzen, sodass die Menschen stehen bleiben müssen, um ihren Muskeln eine Erholung zu gönnen. Aus diesem Umstand heraus kam die pAVK auch zu ihrem Namen „Schaufensterkrankheit“.
Eine Einteilung nach Fontaine gibt den Schweregrad der Einengung wieder. In Stadium 1 der Arteriosklerose hat der Patient keine Beschwerden. Stadium 2a der Arteriosklerose verursacht bei einer Gehstrecke von mehr als 200 Meter ziehende Schmerzen, bei Stadium 2b der Arteriosklerose bereits unter 200 Meter Gehstrecke. Hat der Patient bereits in Ruhe Schmerzen, handelt es sich um Stadium 3. Kommt es zu einem kompletten Arterienverschluss mit Absterben der entsprechenden Bereiche, spricht man von Stadium 4. Die periphere arterielle Verschlusskrankheit wird auch als Schaufensterkrankheit bezeichnet, weil die Patienten nach einigen Metern stehen bleiben müssen und ihre Beschwerden durch einen Schaufensterblick überspielen wollen. Das nach gewissen Strecken gezwungene Stehenbleiben wird auch als Claudicatio intermittens bezeichnet.