Schmerzen im Bereich des Bauchnabels können viele verschiedene Ursachen haben. Bei Kindern sind dies meist harmlose Wachstumsschmerzen, können aber auch eine Blinddarmentzündung sein. Auch ein Nabelbruch kann eine Ursache für Schmerzen am Bauchnabel sein. Auch andere Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes können ursächlich für die Beschwerden sein. Die Therapie der Schmerzen richtet sich ebenfalls nach der Ursache.
Für Schmerzen im Bereich des Bauchnabels kommen verschiedene Ursachen in Betracht. Neben meist harmlosen Ursachen, wie Wachstumsschmerzen oder psychischen Ursachen, kann aber auch ein Nabelbruch oder eine Blinddarmentzündung hinter den Schmerzen stehen.
Schmerzen im Bereich des Bauchnabels können viele verschiedene Ursachen haben.
Allgemein können sich Magen-Darm-Beschwerden im Bereich des Bauchnabels manifestieren.
Dazu zählt zum Beispiel eine Magenschleimhautentzündung oder eine falsche/einseitige Ernährung.
In diesem Fall sollte auf jeden Fall auf Alkohol und Nikotin verzichtet werden, da beide als krampffördernd gelten.
Weitere Ursachen können ein eingeklemmter Nerv im Bereich des Nabels oder gesteigerter Stress sein. Zudem können auch Entzündungen bei einem Bauchnabelpiercing dafür verantwortlich sein. Bei Frauen kommen auch gynäkologische Ursachen in Betracht.
In seltenen Fällen können die Schmerzen auch durch eine chronische Erkrankung bedingt sein, wie Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa oder einer chronischen Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis). Sollten die Schmerzen also über einen langen Zeitraum hinweg anhalten und sind nicht durch einfache Hausmittel bewältigen lassen, sollte zur diagnostischen Abklärung ein Arzt aufgesucht werden. Gehen die Schmerzen mit roten Flecken am Bauchnabel einher, können auch andere Ursachen möglich sein.
Lesen Sie hierzu mehr hierzu unter Roten Flecken am Bauchnabel.
Schmerzen oberhalb des Bauchnabels können unterschiedliche Ursachen haben.
Anatomisch gesehen befinden sich oberhalb des Bauchnabels unterschiedliche Strukturen, die Schmerzen hervorrufen können. Zum einen kann über dem Bauchnabel eine Lücke in der Bauchwand auftreten, durch die sich Eingeweide nach außen vorwölben können. Dieses Krankheitsbild wird medizinisch als Hernie bezeichnet.
Über dem Nabel befindet sich außerdem die Magengegend. Eine Magenschleimhautentzündung oder ein Magengeschwür können Schmerzen in diesem Bereich verursachen.
Auch die Bauchspeicheldrüse kann bei Entzündungen Oberbauchschmerzen bedingen. Bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) werden diese typischerweise als gürtelförmig beschrieben und ziehen somit beidseits rund um den Oberbauch herum in Richtung Rücken.
Nicht zuletzt können Krankheitsbilder von Leber, Gallenblase und Milz Schmerzen oberhalb des Bauchnabels verursachen. Daher ist bei anhaltenden Beschwerden eine ärztliche Abklärung anzuraten, da nur so ernsthafte Ursachen für die Schmerzen ausgeschlossen werden können.
Für Schmerzen unter dem Bauchnabel können verschiedene Krankheitsbilder verantwortlich sein. Oftmals sind die Ursachen harmloser Natur und die Schmerzen legen sich innerhalb kürzester Zeit von selbst wieder. Es können jedoch auch ernste Ursachen hinter den Schmerzen stecken.
Im Bereich unterhalb des Bauchnabels befinden sich verschiedene Organe, die Schmerzen hervorrufen können. Zum einen können Veränderungen im Darmbereich die Ursache sein, so zum Beispiel eine Dickdarmentzündung (Kolitis), eine Blinddarmentzündung (Appendizitis) oder aber auch Raumforderungen im Darmbereich wie bei Darmtumoren.
Bei Frauen sind Schmerzen unterhalb des Bauchnabels nicht selten durch Erkrankungen innerhalb der inneren Geschlechtsorgane bedingt. Gebärmutterentzündungen, Gebärmuttertumore, Eierstockentzündungen oder –tumore sowie Eileiterschwangerschaften können die Ursache sein.
Sind die Schmerzen deutlich unterhalb des Bauchnabels lokalisiert, kann es sich auch um eine Blasenentzündung handeln. Dabei tritt zusätzlich typischerweise Brennen beim Wasserlassen und ein Druckschmerz über der Blase auf.
Da sehr viele verschiedene Krankheitsbilder zur Erklärung von Schmerzen unter dem Bauchnabel in Frage kommen, empfiehlt sich bei anhaltenden und/oder sehr starken Schmerzen eine ärztliche Abklärung.
Lesen Sie mehr zum Thema: Unterbauchschmerzen- Was sind die Ursachen?
Schmerzen rechts oder links vom Bauchnabel können verschiedene Ursachen haben.
Oftmals liegen die Gründe dafür im Bereich des Darmes. Durch Gasbildung im Darm kann es zeitweise zu Bauchschmerzen kommen, die sich bei Abgang der Luft wieder legen. Auch kann eine kleinere Verletzung im Bauchmuskel Schmerzen verursachen. Jedoch können auch andere Ursachen dahinterstecken. Schmerzen links vom Bauchnabel können auf eine entzündliche Erkrankung des Dickdarms hinweisen.
Bei älteren Menschen ist dabei die Sigmadivertikulitis als typisches Krankheitsbild zu nennen. Dabei bilden sich kleine Ausstülpungen in der Darmwand, in die sich Stuhl einlagert. In der Folge kann es zur Entzündung dieser Ausstülpungen kommen, die sich dann mit linksseitigen Bauchschmerzen äußert.
Jedoch können auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa derartige Bauchschmerzen verursachen. Dabei treten jedoch in der Regel weitere Symptome auf wie zum Beispiel starke Durchfälle sowie Schleim- und Blutabgang.
Auf der rechten Seite des Bauchnabels ist das typischste Krankheitsbild, welches die Beschwerden erklären könnte, eine Blinddarmentzündung (Appendizitis). Oftmals beginnen die Beschwerden mit Schmerzen im Oberbauch/Nabelbereich und verlagern sich dann mit der Zeit in den rechten Unterbauch. Ein starker Druckschmerz an dieser Stelle ist typisch für die Erkrankung.
Die Blinddarmentzündung muss unbedingt ärztlich behandelt werden, da sonst ernsthafte Komplikationen drohen. Anhaltende Beschwerden sollten daher unbedingt als Anlass für einen Arztbesuch genommen werden.
Eine Bauchnabelentzündung kann sehr schmerzhaft sein. Durch kleinere Verletzungen im Bereich des Bauchnabels können Keime in die Haut eintreten und dort eine Infektion mit Entzündungsreaktion hervorrufen. Sichtbar wird dies oft durch eine gerötete, überwärmte und eventuell geschwollene Haut im Nabelbereich. Auch kann es zu nässenden Wundflächen kommen. Zudem treten Schmerzen auf.
Eine gute hygienische Wundpflege des Nabels ist essenziell um die Entzündung einzudämmen. Eventuell ist eine antibiotische Behandlung notwendig. In vielen Fällen reicht jedoch eine Desinfektion des Wundbereiches und Säuberung des Nabels aus. Es werden sterile Verbände angebracht, die regelmäßig gewechselt werden müssen. Auf diese Weise kann die Nabelentzündung in den meisten Fällen gut ausheilen.
Neben dem Kindesalters ist auch die Schwangerschaft eine typische Phase, in der es zu Schmerzen im Bereich des Bauchnabels kommen kann.
Diese Schmerzen treten vor allem im ersten Drittel der Schwangerschaft auf und sind ein Zeichen dafür, dass das Kind und entsprechend auch der Bauch der Schwangeren wächst.
Durch das Wachstum des Kindes wird die Bauchdecke immer weiter gedehnt und mit der Bauchdecke auch der Nabel. Im Rahmen dieses Wachstums verschwindet die Vertiefung des Bauchnabels häufig und der Nabel tritt hervor.
Bei dieser Art von Schmerzen handelt es sich um ungefährliche Schmerzen, die normal im Verlauf einer Schwangerschaft sind, aber nicht bei jeder Schwangeren auftreten müssen.
Kommt es allerdings gleichzeitig mit den Schmerzen zu einer Vorwölbung im Bereich des Bauchnabels, bei der es sich nicht um den Nabel selbst handelt, deutet dies auf einen Nabelbruch hin, für den ein erhöhtes Risiko in der Schwangerschaft besteht, da die Bauchwand durch die Dehnung geschwächt wird (näheres hierzu finden Sie weiter unten auf dieser Seite).
Kommt es beim Wasser lassen zu starken ziehenden Schmerzen im Bereich des Bauchnabels, kann es sich dabei um eine Blasenentzündung handeln.
In diesem Fall sollte zur Abklärung auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden, welcher zur weiteren Diagnostik eine Urinuntersuchung veranlasst.
Im Falle einer Blasenentzündung werden die Schmerzen vor allem gegen Ende des Wasserlassens immer stärker. Häufig müssen Betroffene deutlich häufiger Wasser lassen als normalerweise, wobei es jeweils nur zu einer geringen Urinabsonderung kommt.
Vor allem Frauen sind häufig von einer Blasenentzündung betroffen, da ihre Harnröhre kürzer ist und deswegen leichter Erreger in die Blase aufsteigen können.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Blasenentzündung
Schmerzen am Bauchnabel beim Stuhlgang können auf einen Nabelbruch hinweisen. Beim Nabelbruch kommt es zu einer Lückenbildung in der Bauchdecke, durch die sich – bei kleineren Brüchen – Fett- und Bindegewebe, - bei größeren Brüchen – Darmschlingen vorwölben.
Diese sogenannten Bruchsäcke sind in der Regel als Vorwölbungen im Bereich des Nabels sichtbar oder tastbar. Insbesondere bei Druckerhöhung im Bauchraum kommt es zur Vorwölbung der Bruchsäcke. Dies ist beim Husten, Niesen, Lachen, aber auch beim Stuhlgang der Fall, da der Druck im Bauchraum durch das Pressen erhöht wird. Daher kann der Schmerz insbesondere in diesen Situationen auftreten.
Eine ärztliche Abklärung ist in diesem Fall anzuraten, da die Bruchpforte eventuell operativ verschlossen werden muss, um Komplikationen zu vermeiden. Im schlimmsten Fall kann es ansonsten zu einer Einklemmung des Darms mit folgendem Darmverschluss oder zu einem Absterben des eingeklemmten Darmbereiches kommen.
Schmerzen am Bauchnabel können durch ein Bauchnabelpiercing hervorgerufen werden. Beim Piercen wird ein Ring oder Metallstift durch die Haut am Bauchnabel geführt, um dort als Schmuckstück belassen zu werden. Das Piercen an sich kann durch die Sensibilität der Haut durchaus schmerzhaft sein. Doch auch im Anschluss an das Stechen kann das Piercing noch längere Zeit Schmerzen verursachen, bis die Wundfläche ausreichend verheilt ist.
Bei unzureichender Desinfektion und schlechter Pflege des Bauchnabelpiercings kann es zu Entzündung des Piercings im Bauchnabel kommen, die sehr schmerzhaft sein können. Mitunter ist dann die Entfernung des Piercings notwendig. Durch Hängenbleiben am Piercing kann die Haut zudem einreißen oder das Piercing im schlimmsten Fall komplett ausreißen. Derartige größere Verletzungen müssen eventuell medizinisch versorgt oder sogar genäht werden, damit es nicht zu Infektionen und unschönen Narbenbildungen kommt.
Lesen Sie mehr zum Thema: Mein Bauchnabel ist entzündet - Was kann ich tun?
Auch ein Nabelbruch (Nabelhernie) kann Schmerzen am Bauchnabel hervorrufen. Bei einem Nabelbruch handelt es sich um eine Vorstülpung von Darm durch eine Schwachstelle in der Bauchwand im Bereich des Bauchnabels.
Dieses Loch in der Bauchwand kann entweder angeboren sein oder zum Beispiel durch eine Bindgewebsschwäche entstanden sein.
Lesen Sie mehr zum Thema: Nabelbruch
Der sogenannte Bruchsack, der sich heraus wölbt ist von Bauchfell umgeben und enthält Darm sowie Fettgewebe.
Neben den Schmerzen, die im Rahmen eines Nabelbruchs auftreten können aber nicht müssen, ist vor allem eine kleine bis größere Hautvorwölbung, die man von außen sieht, charakteristisch, sodass die Diagnose relativ leicht zu stellen ist.
In Ruhe treten meist keine Schmerzen auf, kommt es allerdings zu einer erhöhten Druckbelastung im Bereich des Bauches, kann es zu einer stechenden Symptomatik im Bereich des Bauchnabels kommen. Dies kann zum Beispiel im Zusammenhang bei starkem Pressen beim Stuhlgang auftreten.
Lesen Sie mehr zum Thema: Symptome eines Nabelbruchs
Sind die Schmerzen allerdings stärker und kommt es gleichzeitig zu einer rötlichen bis bräunlichen Verfärbung des vorgewölbten Bruches, sollte man notfallmäßig einen Arzt aufsuchen, da es zu einer Einklemmung des Bruchsackes gekommen sein kann.
Man spricht fachsprachlich von einer sogenannten Inkarzeration des Nabelbruchs. Begleitend kommt es teilweise noch zu Fieber, Übelkeit, Erbrechen und Verstopfungen.
Durch die Einklemmung kann das Darmgewebe nicht mehr mit sauerstoff- und nährstoffhaltigem Blut versorgt werden, sodass das Gewebe droht abzusterben.
Im weiteren Verlauf kann es zu einer Blutvergiftung oder einer noch gefährlicheren Bauchfellentzündung kommen.
Gerade bei Kindern kann es im Rahmen des Wachstums zu Schmerzen im Bereich des Bauchnabels kommen. Diese Schmerzen treten vor allem im Alter zwischen drei und fünf Jahren auf.
Teilweise sind die Schmerzen dabei so stark, dass die Kinder aufschreien und sich in einer Schonhaltung zusammen krümmen.
Diese Schmerzen kommen dadurch zustande, dass der Bauch beim Kind in verschiedene Richtungen wächst: in die Breite, in die Länge, sowie nach vorne.
Dadurch resultiert eine Dehnung des Narbengewebes des Bauchnabels, welche schmerzhaft sein kann. Häufig sind die wachstumsbedingten Bauchnabelschmerzen bei Kindern mit der Nahrungsaufnahme gekoppelt.
Die Schmerzen treten häufig circa eine halbe Stunde nach einer Mahlzeit auf, da sich in diesem Zeitraum der Bauch besonders stark nach vorne ausbreitet.
Die Schmerzen korrelieren dabei mit der Menge des Essens: Je mehr gegessen wird, desto stärker sind die Schmerzen.
Bewegen sich die Kinder nach dem Essen viel, bessert sich die Symptomatik oder bleibt ganz aus, weil sich in diesem Fall die angedaute Nahrung besser verteilt.
Eine weitere Ursach kann eine sogenannte Nabelkolik beim Kind sein.
Diese tritt meist in einem Alter zwischen vier und zwölf Jahren auf. Mädchen sind davon häufiger betroffen.
Das Charakteristische für Koliken ist, dass der Schmerz intervallartig auftritt, sprich eine Phase eines starken Schmerzes von einer schmerzlosen Phase abgelöst wird.
Auch wenn sich die Nabelkolik mit starken Schmerzen manifestiert, sodass sich die Eltern oft große Sorgen machen, liegt der Kolik keine organische Erkrankung zu Grunde.
Die Ursache ist psychisch bedingt, ausgelöst zum Beispiel durch Stresssituationen, wie Prüfungen oder allgemeinen Überforderungen. T
ritt begleitend zu den Bauchnabelschmerzen noch Übelkeit und/oder Erbrechen auf, sollte allerdings zur Abklärung auf jeden Fall ein Kinderarzt aufgesucht werden.
Eine häufige Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen ist auch eine Blinddarmentzündung. Bei dieser befinden sich die Schmerzen nur in der Anfangsphase im Bereich des Bauchnabels, während sie dann im weiteren Verlauf der Erkrankung, nach wenigen Stunden, in den rechten Unterbauch wandern. Typisch für eine Blinddarmentzündung sind sehr starke Schmerzen, sodass das Kind eine gekrümmte Schonhaltung einnimmt. Ebenfalls charakteristisch ist die Abwehrspannung und Berührungsempfindlichkeit des Bauches beim Kind. Schon leichte Berührungen, wie streicheln, können zu starken Schmerzen führen, sowie reaktiv zu einer Verhärtung des Bauches. Neben der Schmerzsymptomatik können noch Begleitbeschwerden, wie Fieber, Durchfall, Übelkeit, Erbreichen, gesteigerte Schweißproduktion und ein erhöhter Puls auftreten. Diese Beschwerden müssen aber nicht zwingend vorhanden sein. Fällt einem diese Symptomatik auf, sollte das Kind auf jeden Fall direkt zum Kinderarzt oder ins Krankenhaus gebracht werden. Im Falle einer Blinddarmentzündung wird dem Kind dann in der Regel prophylaktisch der Blinddarm entfernt, um möglichen Komplikationen vorzubeugen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Blinddarmentzündung
Des Weiteren kann bei Kindern auch eine Bauchnabelentzündung als Ursache in Betracht kommen. Diese äußert sich durch eine gerötete, geschwollene und überwärmte Nabelhaut. Teilweise kann es auch zu einer eiternden Wunde kommen, die mit einem unangenehmen Geruch einher geht. Eine Bauchnabelentzündung beim Baby tritt meist auf, wenn der Bauchnabel nach der Geburt nicht richtig gepflegt/gereinigt wurde, kann aber auch traumatisch bedingt sein. Eine Bauchnabelentzündung tritt in der Regel während der ersten Lebenswoche auf, aber auch Jahre später kann es durch eine Infektion zu einer Bauchnabelentzündung beim Kind kommen.
Bei einer Inkarzeration handelt es sich um einen lebensbedrohlichen Notfall, welcher sofort operiert werden muss. Entsprechend der zu Grunde liegenden Ursache für einen Nabelbruch, ist der Name „Nabelbruch“ ein wenig irreführend.
Da im Zeitraum nach der Geburt das Gewebe der Bauchwand noch nicht vollständig ausgebildet ist, kommt es häufig unmittelbar nach der Geburt zu einem Nabelbruch beim Säugling.
Frühgeborene sind häufiger betroffen als "pünktlich geborene" Säuglinge.
Circa bei 1/5 aller Säuglinge tritt nach der Geburt ein Nabelbruch auf.
Aber nicht nur bei Neugeborenen kann ein Nabelbruch auftreten, auch bei Erwachsenen, bei denen es zu einem erhöhten Druck im Bauchraum kommt. Dies ist zum Beispiel der Fall bei übergewichtigen Menschen, bei starken Sportbelastungen, dem Heben von schweren Gegenständen, kräftigem Husten sowie einer bestehenden Schwangerschaft.
Lesen Sie mehr zum Thema: Nabelbruch in der Schwangerschaft
Eine weitere Ursache kann eine angeborene Bindegewebsschwäche sein, wodurch es leichter zur Entstehung einer Bruchpforte kommen kann.
In den meisten Fällen bildet sich ein Nabelbruch bei Säuglingen durch die zunehmende Kräftigung der Bauchmuskulatur nach ein bis zwei Jahren wieder von alleine zurück. Bei Erwachsenen bildet sich ein Nabelbruch nicht von alleine zurück und auch wenn keine Begleitbeschwerden auftreten wird ein Nabelbruch operativ zurückverlegt, um weiteren Komplikationen wie einer Brucheinklemmung vorzubeugen.
Schmerzen am Bauchnabel können von unterschiedlichen Symptomen begleitet werden, je nachdem, was die Ursache für die Beschwerden ist.
So kann eine Nabelentzündung mit Rötung, Schwellung und Überwärmung der Region sowie nässenden Wundflächen einhergehen.
Bei einem Nabelbruch wird man meist eine Vorwölbung im Bereich des Nabels sehen, da sich an dieser Stelle Eingeweide durch eine Schwachstelle in der Bauchwand vorwölben. In manchen Fällen wird diese Bruchpforte nur bei Druckerhöhung im Bauchraum – zum Beispiel beim Husten oder Pressen – sichtbar.
Schmerzen im Nabelbereich können auch bei einer Blinddarmentzündung auftreten. Begleitende Symptome können dann beispielsweise Fieber, Übelkeit und Stuhlunregelmäßigkeiten sein. Weitere Symptome sollten Anlass zur ärztlichen Abklärung geben, um ernsthafte Ursachen für die Beschwerden ausschließen zu können.
Ist der Schmerz am Bauchnabel ziehend und eher dumpf, kommen bestimmte, spezielle Ursachen in Frage.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Ziehen im Bauchnabel - Was kann das sein?
Schmerzen am Bauchnabel lassen sich diagnostisch leicht feststellen, wenn der Patient dem Arzt die typischen Symptome schildert.
Zur Ursachenabklärung erfolgt anschließend eine körperliche Untersuchung, bei der der Arzt die Nabelregion genau inspiziert. Lassen sich dabei keine offensichtlichen Entzündungszeichen oder ähnliches feststellen, so wird der Arzt den Nabel ebenfalls abtasten und auf Schmerzhaftigkeit und andere Auffälligkeiten hin überprüfen.
Eine Diagnose lässt sich auf diese Weise meist rasch stellen.
Handelt es sich um wachstumsbedingte Schmerzen beim Kind, ist es hilfreich, das Kind vor allem nach dem Essen herumtoben zu lassen beziehungsweise es zu animieren sich zu bewegen. Dies kann bei anfälligen Kindern auch schon vorbeugend gemacht werden.
Allgemein hilft bei Schmerzen im Bereich des Bauches, die Anwendung von Wärme, zum Beispiel in Form von Körnerkissen oder Wärmflaschen, sowie eine leichte Bauchmassage. Gerade bei Kindern hat eine Bauchmassage einen doppelten Effekt.
Die Dauer von Schmerzen im Bauchnabelbereich hängt maßgeblich von der zugrunde liegenden Ursache ab.
Wenn eine adäquate therapeutische Behandlung erfolgt, sind die Schmerzen in der Regel schnell in den Griff zu bekommen. Eine Nabelentzündung sollte innerhalb weniger Tage nach Einleitung einer Therapie abklingen.
Ein Nabelbruch muss jedoch operativ versorgt werden. Im Anschluss an eine solche Operation wird der Bereich durch die chirurgische Versorgung noch einige Tage schmerzen. Innerhalb weniger Wochen ist jedoch in der Regel eine Schmerzfreiheit zu erzielen.
Gleiches gilt für eine Blinddarmentzündung, die operativ therapiert werden muss. Funktionelle Beschwerden im Bereich des Bauchnabels, für die es keine konkrete behandlungsbedürftige Ursache gibt, legen sich im Normalfall innerhalb kurzer Zeit von selbst wieder.
Die Prognose von Schmerzen am Bauchnabel ist gut, da sich dahinter oftmals keine behandlungsbedürftigen Ursachen verbergen.
Auch wenn ernsthaftere Ursachen hinter den Beschwerden stecken, wie zum Beispiel ein Nabelbruch oder eine Nabelentzündung, so ist die Prognose dennoch sehr gut, da diese Ursachen medizinisch meist gut behandelt werden können.
Generell hängt die Prognose der Schmerzen demnach von der Ursache ab, ist insgesamt jedoch als sehr positiv einzuschätzen.
Zum einen beruhigen die sanften Bewegungen den Darm, zum anderen fühlen sich die Kinder durch die Zuwendung geborgen, wodurch sich die Symptome ebenfalls verbessern können.
Zur Massage kann leicht angewärmtes Öl (besonders geeignet sind Fenchel- oder Kamillenöl) benutzt werden, welches im Uhrzeigersinn leicht verstrichen wird, wobei die gezogenen Kreise immer größer werden sollten.
Liegt eine Nabelkolik zu Grunde, sollte seitens der Eltern dafür gesorgt werden, dass das Kind zu Hause möglichst in einer ruhigen, stressfreien Atmosphäre aufwächst und dass nicht zu viel Druck auf das Kind ausgeübt wird beziehungsweise zu viel vom Kind verlangt wird.
Neben Wärme und Massageanwendungen eignen sich bei harmlosen Bauchnabelschmerzen auch natürliche Heilmittel, wie zum Beispiel Leinsamenwickel.
Dafür wird eine Tasse Leinsamen in einem Topf gekocht und die fertigen Samen in ein Küchenhandtuch eingewickelt und der Wickel dann für circa zwei Stunden auf den Bauchnabel aufgelegt, bis die Leinsamen kalt geworden sind.
Neben den beruhigenden Leinsamen eigenen sich auch andere Kräuter wie Kamille, Kümmel oder Fenchel, welche als Tee oder auch durch lokale Tinkturen zur Anwendung kommen können.
Bauchschmerzen treten in der Frühschwangerschaft nicht selten auf. Spezifische Schmerzen am Bauchnabel sind jedoch nicht als typisches Schwangerschaftsanzeichen zu sehen, da sie viele verschiedene Ursachen haben können.
Nabelschmerzen treten typischerweise erst im späteren Verlauf einer Schwangerschaft auf, sobald das heranwachsende Kind zunehmend Druck auf die Bauchdecke der Mutter ausübt. Durch die Dehnung und Beanspruchung der Bauchdecke kann es dann zu ziehenden Schmerzen im Nabelbereich sowie einer Vorwölbung des Bauchnabels kommen.
Theoretisch sind Bauchnabelschmerzen demnach als Schwangerschaftsanzeichen denkbar, jedoch keinesfalls als spezifisch dafür anzusehen. Um Sicherheit zu erlangen, sollten Schwangerschaftstests durchgeführt werden.
Schmerzen am Bauchnabel in der Schwangerschaft sind meistens nicht gefährlich. Die meisten Frauen leiden während der Schwangerschaft zeitweise unter derartigen Beschwerden. Durch das heranwachsende Kind wird zunehmend Druck auf die Bauchwand ausgeübt. Dadurch kommt es mit der Zeit zu einem heraustreten des Bauchnabels. Dies ist normal und kein Grund zur Sorge. Durch die ungewohnte Belastung kann der Nabel auch mehr oder weniger stark schmerzen.
Es kann jedoch durch den Druck auch zu einem Nabelbruch kommen. Dabei tritt Gewebe durch eine entstandene Lücke in der Bauchwand hervor und wird als Vorwölbung sichtbar und/oder tastbar. Bei kleinen Brüchen stülpt sich lediglich etwas Fett- und Bindegewebe vor, bei größeren Brüchen kann es zum Durchtreten von Darmschlingen kommen. Größere Brüche sind in der Regel behandlungsbedürftig, da die Gefahr einer Einklemmung von Darmschlingen besteht, wodurch diese in der Folge absterben könnten. Da dies eine bedrohliche Komplikation darstellt, muss die Lücke in der Bauchwand in einem solchen Fall operativ geschlossen werden. Dies ist auch im Rahmen einer Schwangerschaft meist problemlos möglich. Kleine Brüche bedürfen oftmals keiner Therapie und können im Anschluss an die Schwangerschaft durch Training der Bauchmuskulatur auf natürlichem Wege behoben werden.
In den meisten Fällen muss sich die Schwangere aber bei Nabelschmerzen keine Gedanken machen. Bei anhaltenden und starken Beschwerden ist eine ärztliche Abklärung jedoch anzuraten.
Gegen Schmerzen am Bauchnabel in der Schwangerschaft kann man meist nicht viel tun. Die Schmerzen sind meist durch den Druck des heranwachsenden Babys auf die Bauchdecke bedingt. Wenn sich die Bauchdecke an die neue Belastung adaptiert und sich gedehnt hat, lassen die Schmerzen in der Regel wieder nach.
anchmal lassen sich die Beschwerden durch vorsichtige Massagen der Bauchdecke oder Wärmeanwendung lindern. Wichtig ist es jedoch, dass ein Nabelbruch als zugrunde liegende Ursache ausgeschlossen wird. Bei einem größeren Bruch, der bereits zum Durchtritt von Darmanteilen geführt hat, ist oft eine operative Versorgung notwendig, um Komplikationen zu verhindern. Bei kleinen Brüchen kann in der Regel zugewartet werden. Eine ärztliche Abklärung ist daher durchaus zu empfehlen, um gegebenenfalls eine notwendige Therapie der Beschwerden einleiten zu können.
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