Bei Babys kommt es gehäuft zu Bauchnabelentzündung. In den meisten Fällen werden diese durch Bakterien verursacht. Eine Bauchnabelentzündung kann z.B mit antibiotischer Salbe behandelt werden und heilt in der Regel komplikationslos ab.
Bei neugeborenen Babys kommt es häufig zu einer Bauchnabelentzündung. Sie wird meistens von Bakterien verursacht. Medizinisch wird eine Bauchnabelentzündung Omphalitis genannt.
Nach der Geburt wird die Nabelschnur als Verbindung zwischen dem Baby und dem Mutterkuchen so getrennt, dass immer ein kleiner Reststumpf stehen bleibt. Dieser fällt in aller Regel nach einer Woche bis 10 Tage ab und lässt dadurch erst den späteren Bauchnabel entstehen. Bis dahin stellt er eine offene Eintrittspforte für sämtliche Erreger in den Körper des Babys dar.
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Als typische Symptome einer Bauchnabelentzündung beim Baby treten, wie bei anderen Entzündung im Körper, die klassischen Entzündungszeichen auf. Zu diesen zählen Rötung, Schwellung, Überwärmung und Schmerzen. Speziell bei einer Bauchnabelentzündung beim Baby kann es zum möglichen Austritt von Flüssigkeiten aus dem Bauchnabel kommen. Diese können sowohl schmierig-wässrig, als auch blutig oder gar eitrig sein. In den meisten Fällen einer Bauchnabelentzündung kann man einen unangenehmen Geruch aus der Bauchnabelregion wahrnehmen. Da der Bauchnabelstumpf anfänglich eine Eintrittspforte für Erreger in den Körper darstellt, ist es in dieser Zeit besonders gefährlich, eine Infektion zu entwickeln.
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Aber auch nach dem Abfallen des Nabelstumpfes ist der Weg von außen in den Körper über den Nabel sehr kurz, sodass eine Infektion in der Nabelgegend immer ein erhöhtes Risiko für sogenannte systemische Infektionen darstellt, also Infektionen, die dann den ganzen Körper betreffen. Erste Anzeichen für eine verschleppte Infektion und damit einer Ausbreitung der Erreger im Körper des Babys sind zum Beispiel Fieber und Trinkschwäche. Aber auch erhöhte Herzfrequenz und Atemstörungen können auf eine sogenannte Sepsis (Blutvergiftung) hindeuten.
Aufgrund der individuellen Tiefe des Bauchnabels kann eine Reinigung schwierig sein, was zur Folge hat, dass es zu immer wieder kehrenden Entzündungen im Bereich des Bauchnabels kommen kann. Nach einer ersten Rötung, die eine Entzündung im Bauchnabel signalisiert, kommt es neben starkem Juckem, Brennen oder Schmerzen auch bei starker Entzündung zu einer Eiterbildung.
Eiter ist eine Reaktion des Immunsystems und wird durch die weißen Blutzellen, die gegen den Erreger vorgehen, ausgelöst. Meistens wird eine eiternde Wunde aber durch ein Nässen und ein Ausfluss des Bauchnabels eingeleitet. Spätestens bei einer Eiterbildung sollte medikamentös gegen die Entzündung im Nabel vorgegangen werden.
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Die Diagnose einer Bauchnabelentzündung beim Baby ist in erster Linie eine Blickdiagnose des Arztes. Durch das typische Aussehen mit Rötung, Schwellung und Überwärmung kann der Arzt schnell den Verdacht auf eine Bauchnabelentzündung stellen.
Des Weiteren können abgenommene Blutwerte auf eine Entzündung hinweisen. Hierzu gehören erhöhte Werte eines bestimmten Entzündungseinweißes, welches CRP genannt wird, sowie erhöhte Leukozytenwerte (also eine erhöhte Rate an weißen Blukörperchen).
Durch das Aussehen der Bauchnabelentzündung beim Baby allein kann der Arzt keine Rückschlüsse auf die dafür ursächlichen Erreger schließen. Um den Erreger der Infektion zu bestimmen, muss der Arzt einen sogenannten Abstrich aus dem Bereich des entzündeten Gewebes machen und diesen mikrobiologisch untersuchen lassen. Nur nach der Erregerbestimmung kann auch gezielt mit einem Antibiotikum behandelt werden.
Bei einer beginnenden Bauchnabelentzündung besteht die Therapie vor allem in lokaler Desinfektion der Wunde. Zusätzlich können auf einen entzündeten Bauchnabel sowohl antiseptische, als auch antibiotische Salben aufgetragen werden. Sollte sich die Bauchnabelentzündung beim Baby weiter ausbreiten und schlimmer werden, so kann es sein, dass lokale Maßnahmen nicht ausreichen und man zusätzlich eine systemische Antibiotika-Therapie beginnen muss. Um wiederholte Bauchnabelentzündungen zu vermeiden ist es wichtig die Hautpflege beim Baby nicht zu vernachlässigen.
Neben einer regelmäßigen Reinigung des Bauchnabels kann auch die Behandlung mit einer heilenden und desinfizierenden Salbe erfolgen. Gerade, wenn es bereits zu einer Eiterbildung im Bauchnabel gekommen ist, sollte auf eine Behandlung mit einer gut wirksamen Salbe nicht verzichtet werden.
Bei leichteren Entzündungen sollte Bepanthen® Wund-, und Heilsalbe in den Bauchnabel eingegeben werden. Ein kleines Pflaster kann danach über den Bauchnabel geklebt werden, um die Salbe möglichst lange an Ort und Stelle zu lassen. Auch kann die Eingabe von Iodsalbe sehr hilfreich sein, da diese besonders gut desinfizierend wirkt und viele Keime abtötet. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, sollte eine antibiotische Salbe in den Bauchnabel eingerieben werden. Besonders Breitbandantibiotika in Form von Salben tragen dazu bei, dass ein Großteil der in Frage kommenden Erreger im Bauchnabel abgetötet wird.
Meistens werden Salben, welcher Form auch immer, sehr gut vertragen und führen schnell zu einer Besserung. Als antibiotische Salbe kommt oft eine Medikamentenkombination zweier Antibiotika zum Einsatz. Häufig wird das Antibiotikum Neomycin und Bacitracin verwendet. Es wirkt praktisch nur auf der Haut, mit der es in Kontakt kommt, und wird fast nicht vom Körper aufgenommen. Die Nebenwirkungen halten sich demnach in Grenzen. Es handelt sich um ein Breitbrandantibiotikum, das die meisten Keime abtötet. Kommt es aber trotz der regelmäßigen und zeitlich ausreichenden Anwendung zu keiner Besserung der Beschwerden, sollte ein Hautabstrich aus dem Nabel genommen werden. Danach würde der genaue Erreger, der die Entzündung auslöst, bestimmt und durch das Antibiogramm die wirksamste Substanz ermittelt werden.
Als Ursachen für eine Bauchnabelentzündung beim Baby kommen vor allem bakterielle Erreger in Betracht. Diese werden häufig schon während des Geburtsvorgangs von der Mutter auf das Baby übertragen. Hierbei handelt es sich dann um eine sogenannte Neugeboreneninfektion.
Der Bauchnabelstumpf, der nach dem Abnabeln des Babys von der Mutter stehen bleibt, ist grob gesagt als eine offene Wunde zu sehen, die eine Verbindung zwischen Außenwelt und dem inneren des Körpers darstellt. Dadurch können besonders leicht Keime in den Körper eindringen und sowohl lokal im Bereich des Bauchnabels, als auch im gesamten Körper zu Infektionen führen. Meist handelt es sich hierbei nicht um einen einzelnen Erreger, sondern um sogenannte Mischinfektionen mit mehreren Erregern.
Als typische bakterielle Erreger, die zu einer Bauchnabelentzündung beim Baby führen, sind vor allem Haut- und Darmkeime zu nennen. Eine besondere Rolle spielen hierbei unter anderem der sogenannte Staphylococcus aureus, E. coli sowie Klebsiellen. Da neugeborene Babys noch kein ausgeprägtes Immunsystem haben, wie es zum Beispiel beim Erwachsenen vorzufinden ist, sind sie besonders anfällig für Infektionen.
Das Risiko für eine Bauchnabelentzündung beim Baby erhöht sich auch durch das ständige Tragen von Windeln. Die Windeln sind meistens so groß, dass sie bis zum Bauchnabel des Babys reichen und diesen oft sogar bedecken. Hierdurch können sie natürlich gerade am Anfang am Nabelstumpf scheuern und so zu einer Bauchnabelentzündung beim Baby führen. Außerdem kommt der Nabel durch das Tragen der Windel häufig in Kontakt mit Urin und Kot, sodass dadurch auch das Risiko von einer Infektion steigt.
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Es gibt einige weitere Risikofaktoren, die das Auftreten einer Bauchnabelentzündung beim Baby erhöhen. Dazu zählen unter anderem ein niedriges Geburtsgewicht des Babys, eine zu frühe Geburt oder auch Fehlbildungen im Bereich der Bauchnabelgegend.
In der Zeit nach der Geburt ist das Risiko für die Entwicklung einer Bauchnabelentzündung beim Baby erhöht. Der offene Nabelstumpf stellt während dieser Zeit ein Risiko für die Bildung von Infektionen und die Ausbreitung im Köper dar. Daher ist es gerade in dieser Zeit wichtig auf eine beginnende Entzündung zu achten und diese durch bestimmte Maßnahmen zu verhindern. Eine Möglichkeit ist das Umschlagen der Windel, sodass diese die Nabelregion nicht berührt und auch nicht bedeckt. Durch diese Maßnahme kann ein übermäßiges Scheuern verhindert werden. Das Scheuern der Windel kann außerdem durch eine Kompresse, die zwischen Windel und Nabelstumpf gelegt wird, reduziert werden.
Auch mit 6 Monaten kann es gelegentlich zu einer Bauchnabelentzündung des Babys kommen. Diese kann wie im Zeitraum nach der Geburt durch das Scheuern der Windel kommen. Ständige Nässe in Kombination mit dem Windeltragen kann eine Ursache für eine Bauchnabelentzündung beim Baby sein.
Als eine weitere Ursache kommt die sogenannte Urachusfistel in Betracht. Eine Urachusfistel stellt eine angeborene Ursache der Bauchnabelentzündung beim Baby dar. Vor der Geburt der Babys gibt es einen anatomischen Gang zwischen der Blase des Babys und seinem Bauchnabel. Dieser sollte sich normalerweise bis zur Geburt oder spätestens kurze Zeit nach der Geburt verschließen. Verschließt sich dieser Gang nicht bindegewebig, so bleibt die Verbindung zwischen Blase und Bauchnabel bestehen. Ein Symptom dafür ist ein ständig und langfristig nässender Bauchnabel. Die klare Flüssigkeit, die hierbei auf dem Bauchnabel austritt, ist der Urin des Babys.
Eine weitere vorgeburtliche Struktur ist der sogenannte Ductus omphaloentericus. Hierbei handelt es sich um einen Gang, der sich diesmal zwischen dem Darm und dem Bauchnabel befindet. Auch dieser sollte sich bis zur Geburt oder kurz nach der Geburt schließen. Kommt es zu keinem Verschluss, dann können sich kleine Mengen an Stuhlgang in den Bauchnabel entleeren und somit ebenfalls zu einer Bauchnabelentzündung des Babys führen.
Häufig kommt es im Altersbereich von 6-9 Monaten zu einer Entzündung des Bauchnabels. Dies liegt vor allem daran, dass die Bakterienlast der Haut natürlicherweise im Laufe der ersten Lebensmonate zunimmt, das Abwehrsystem aber noch nicht so gut, wie bei einem Erwachsenen ausgebildet ist. Aus diesem Grund kann es zu einer Rötung des Bauchnabels und anschließend zu einer Infektion kommen, wenn keine ausreichende Reinigung im Bereich des Bauchnabels erfolgt ist. Zunächst sollte man die Behandlung mittels regelmäßiger intensiver Reinigung und durch die Eingabe von Bepanthen Salbe in den Bauchnabel durchführen. Sollte dadurch keine ausreichende Besserung eintreten, sollte auf eine antibiotische Salbe zurückgegriffen werden.
Kleinkinder mit einem Jahr besitzen schon ein recht gutes Immunsystem, da sie sich alltäglich ausgesetzten Erregern zur Wehr setzen müssen. Trotzdem kann es vorkommen, dass die Bakterienlast auf der Haut und im Bauchnabel so hoch ist, dass die Gegenwehr nicht ausreicht und eine Infektion im Bauchnabel auslöst. Sollte dies der Fall sein, sollte zeitnah mit einer Behandlung begonnen werden. Zunächst mit einer regelmäßigen Bauchnabelreinigung, sollte dies nicht helfen dann mit der Behandlung durch Bepanthen Salbe, und wenn hier auch keine ausreichende Besserung zu erzielen ist, sollte eine antibiotische Salbe zum Einsatz kommen.
Entzündung Bauchnabel -
Omphalitis
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Die wichtigsten Maßnahmen der Prophylaxe einer Bauchnabelentzündung beim Baby sind die hygienischen Maßnahmen. Hierzu zählt vor allem die Nabelpflege. Zudem dient auch die Handhygiene der mit dem Baby in Kontakt stehenden Personen als Prophylaxe, um das Baby vor einer Bauchnabelentzündung zu schützen. Viele Keime werden durch simplen Handkontakt übertragen. Daher sollte man vor jedem Kontakt mit der Nabelregion zunächst seine Hände gut waschen.
Zur Nabelpflege gehört in erster Linie die Reinigung. Hier gilt es den Nabel sanft mit Wasser und milder Seife zu reinigen. Nach der Reinigung sollte der Nabel dann gut getrocknet werden und auch trocken gehalten werden. Ein dauerhafter Kontakt mit Urin und Kot führt zu einer Reizung der Haut und stellt somit ein Risiko für eine Bauchnabelentzündung beim Baby dar. In der ersten Zeit nach der Geburt kann der Nabelstumpf zum Beispiel mittels Kompresse ein wenig gepolstert werden und dadurch vor einem zu starken Scheuern der Windel geschützt werden. Außerdem kann man die Windel umschlagen, sodass diese nicht bis über den Nabel ragt.
Je nach Erreger und Schwere der Bauchnabelentzündung variiert auch die Länge der Behandlung. Bei gängigen Erregern und mittelschwerer eitriger Entzündung, sollte bei richtiger und ausreichender Behandlung eine Besserung der Beschwerden nach ca. 5-7 Tagen eintreten.
Sollte dies nicht der Fall sein, muss die Behandlungsstrategie überdacht werden. Falls noch nicht geschehen, sollte ein antibiotisches Präparat eingesezt werden. Wenn dies keine ausreichende Wirkung erzielt, sollte ein Hautabstrich erfolgen, um den verursachenden Erreger ausfindig zu machen und eine wirksame antibiotische Behandlung festzulegen.
Wichtig ist zu beachten, dass eine lang anhaltende Bauchnabelentzündung auch immer die Gefahr einer Ausbreitung mit sich bringt. So kann es zu einer Ausbreitungen in den Bauchraum oder zu einer Fistelbildung kommen. Diese Komplikation ist gefährlich und müsste dann operativ behandelt werden. Jede länger anhaltende Bauchnabelentzündung sollte einem Arzt vorgestellt werden.
Normalerweise ist die Prognose einer Bauchnabelentzündung beim Baby gut. Bestehen Risikofaktoren wie Frühgeburtlichkeit oder auch Fehlbildungen verschlechtert sich die Prognose, da hierbei ein höheres Risiko für eine systemische Ausbreitung der Infektion besteht.
Eine früh begonnene Therapie der Bauchnabelentzündung beim Baby führt zu einer guten Prognose und zu einem geringeren Auftreten von Komplikationen.
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