In diesem Artikel geht es um das Muskelzucken. Es werden unter anderem die möglichen Ursachen, Präventionsmaßnahmen, die verschiedenen Lokalisationen sowie die begleitenden Symptome besprochen. Außerdem wird die Behandlung und Diagnose sowie die Dauer thematisiert.
Unter Muskelzucken versteht man ein plötzliches Zusammenziehen (Kontraktion) der Muskulatur, das ohne bewusste Steuerung (unwillkürlich) auftritt. In der Fachsprache wird dies Myoklonien genannt. Davon können alle Muskelgruppen des Körpers betroffen sein. Häufig ist ein Zucken der Beine beim Einschlafen oder ein Zucken der Augenmuskulatur.
Wie stark das Muskelzucken ist, kann ganz unterschiedlich sein. Auch die Ursachen für ein Muskelzucken sind vielfältig. In den meisten Fällen ist die Ursache aber harmlos. In seltenen Fällen können jedoch auch schwerwiegende, meist neurologische, Erkrankungen dahinter stecken.
Lesen Sie hier über Muskelzucken am ganzen Körper
Beim Muskelzucken kommt es zu einer nicht bewusst steuerbaren Kontraktion der Muskulatur. Dies kann an allen Muskelgruppen des Körpers auftreten. Die Ursachen dafür sind sehr vielfältig.
Zunächst sollte man wissen, dass ein Muskelzucken in den allermeisten Fällen nicht gefährlich ist. Vor allem Muskelzuckungen vor dem Einschlafen sind meistens harmlos. Tritt das Muskelzucken jedoch dauerhaft auf, sollte man einen Arzt aufsuchen.
Neben psychischen Ursachen wie seelischen Belastungen oder Stress kann auch ein Mangel an Magnesium das Muskelzucken verursachen.
Auch bestimmte Medikamente können als Nebenwirkungen Muskelzuckungen auslösen. Natürlich sind Muskelzuckungen auch nach dem Konsum von Alkohol oder Drogen möglich. Manchmal spielen auch bakterielle Infektionen oder Viruserkrankungen eine Rolle.
Genauso kann auch eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) der Auslöser für Muskelzuckungen sein. Bei Muskelzuckungen muss man aber immer auch an neurologische Erkrankungen wie Tics oder das Tourette-Syndrom denken. Auch eine Epilepsie kann sich durch Muskelzuckungen bemerkbar machen. Dies gilt auch für Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Morbus Parkinson. Selbst beim Diabetiker kann es durch die Schädigung der Nerven im Rahmen einer Polyneuropathie zu Muskelzuckungen kommen. Nicht zuletzt findet sich die Ursache von Muskelzuckungen direkt im Gehirn, z.B. bei einem Gehirntumor oder einer Gehirnentzündung. (Lesen Sie heirzu auch: Entzündung im Gehirn)
Nichtsdestotrotz bleibt festzuhalten, dass Muskelzuckungen in den meisten Fällen absolut harmlos sind. Eine Vorstellung beim Arzt ist jedoch sinnvoll, um bedrohliche Erkrankungen ausschließen zu können.
Obwohl Muskelzuckungen meist harmlos sind, können sie aber tatsächlich auch ein Hinweis auf eine Epilepsie sein. Bei einer Epilepsie kommt es aufgrund einer Funktionsstörung im Gehirn immer wieder zu einer krankhaften Erregungsausbreitung in bestimmten Nervenzellbereichen des ZNS. Durch diese fehlerhafte Erregung bestimmter Regionen im Gehirn kommt es zu unkontrollierbaren anfallsartigen Muskelzuckungen. Diese sind meist das klassische Leitsymptom für eine Epilepsie. Man spricht dann auch von einem epileptischen Anfall oder Krampfanfall.
Neben einem generalisierten Krampfanfall unterscheidet man fokale Anfälle. Hier ist die krankhafte Erregungsausbreitung auf ein kleineres Areal im Gehirn begrenzt. Bei einem fokalen Anfall ist oft nur eine Muskelgruppe, z.B. im Gesicht oder nur an der Hand betroffen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Epileptischer Anfall
Auch eine Multiple Sklerose kann sich durch Muskelzuckungen bemerkbar machen. Diese treten jedoch meist im Spätstadium der Erkrankung auf.
Bei einer Multiplen Sklerose kommt es im Rahmen einer Autoimmunerkrankung zu einer Zerstörung der Myelinscheiden der Nervenfasern. Eine intakte Myelinscheide ist jedoch die Voraussetzung für die Weiterleitung einer Erregung. Dadurch kommt es zu neurologischen Ausfallserscheinungen.
Die typischen Symptome bei Diagnosestellung sind Sehstörungen, da meist der Sehnerv betroffen ist. Aber auch Gefühlsstörungen und Lähmungen können auftreten. Muskelzuckungen sind nicht typisch für die Erkrankung im Anfangsstadium.
Erfahren Sie mehr zu diesem Thema unter: Diagnose der multiplen Sklerose
Kommt es zu einem nicht steuerbaren Zucken der Muskulatur, ist dies für die allermeisten Betroffenen erst einmal beängstigend. Oft sind die Ursachen dafür jedoch harmlos. Vor allem ein Zucken am Augenlid hat häufig mit Stress zu tun.
Auch seelische Belastungen wie Ärger am Arbeitsplatz oder in der Partnerschaft können unwillkürliche Muskelkontraktionen auslösen. Dies erklärt man sich damit, dass bei Stress oder psychischer Belastung oft die Balance zwischen erregenden und hemmenden Impulsen im zentralen Nervensystem nicht ganz intakt ist. Stimmt diese diffizile Steuerung nicht, überwiegen manchmal erregende Impulse und führen zu einer Muskelkontraktion. Die Symptome bilden sich im Verlauf jedoch meist zurück.
Weitere Informationen finden Sie unter: Symptome von Stress
Ein Muskelzucken kann auch bei gesunden Menschen auftreten und ist meist als harmlos einzuschätzen. Gerade nach dem Sport sind Muskelzuckungen im Bereich der Extremitäten keine Seltenheit, vor allem nach einer intensiven Trainingseinheit. Meistens deuten Muskelzuckungen nach dem Sport nämlich auf ein Übertraining hin. Dies hat im Allgemeinen keinen Krankheitswert. Es kann jedoch auch ein Mangel an Magnesium oder Kalzium dahinter stecken, denn der Körper verliert beim Sport mit dem Schweiß Wasser und Blutsalze (Elektrolyte).
Bei der Hashimoto Thyreoiditis handelt es sich um eine chronische Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, die im Verlauf zu einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) führen kann. Die Symptome der Erkrankung können sehr vielfältig sein. Meistens stehen chronische Müdigkeit und Antriebslosigkeit jedoch im Vordergrund.
Auch Gewichtszunahme, häufiges Frieren, Haarausfall und Verdauungsprobleme werden häufiger berichtet. Manchmal tritt zu Beginn der Erkrankung eine kurze Phase der Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) auf. Für diesen Zeitpunkt sind Herzrasen, hoher Blutdruck, vermehrtes Schwitzen und innere Unruhe charakteristisch. In dieser Phase der Erkrankung kann es auch zu Muskelzucken kommen. Prinzipiell bleibt jedoch festzuhalten dass Muskelzuckungen kein klassisches Symptom für eine Hashimoto Erkrankung sind.
Bei einem Bandscheibenvorfall durchbricht der innere Gallertkern den äußeren Faserring der Bandscheibe und kann so auf benachbarte nervale Strukturen drücken. Die Symptome sind vielfältig und hängen davon ab, wo der Bandscheibenvorfall aufgetreten ist, wie groß er ist und welche Nerven oder Nervenwurzeln dadurch gereizt werden. Manchmal tritt lediglich ein Muskelzucken auf.
In anderen Fällen klagt der Patient über ein Kribbeln auf der Haut (Sensibilitätsstörung). In schwerwiegenden Fällen kann es sogar zu einer Lähmung der betroffenen Muskulatur kommen.
Lesen Sie hierzu mehr unter: Wie lange ist die Dauer eines Bandscheibenvorfalls?
Ein Muskelzucken kann auch psychosomatisch bedingt sein. Obwohl medizinische Laien den Begriff einer psychosomatischen Krankheit oft damit verbinden, dass sich der Patient die Symptome einbildet, ist das nicht der Fall. Im medizinischen Bereich wird davon ausgegangen, dass ein sehr enger Zusammenhang zwischen Körper (Soma) und Seele (Psycho) besteht.
Dauerhafte seelische Belastungen wie berufliche oder private Konfliktsituationen können sich in Form von körperlichen Erkrankungen zeigen. Der Arzt findet trotz intensiver Diagnostik keine rein organische Ursache. Man geht letztendlich davon aus, dass Stress dafür verantwortlich ist.
Dies kann man besser verstehen, wenn man sich überlegt, dass durch Stress oder psychische Belastungen oft ein Ungleichgewicht an erregenden und hemmenden Impulsen im zentralen Nervensystem auftritt. Dies kann zum einen zu Muskelzuckungen führen. Zum anderen beeinflusst das vegetative Nervensystem aber auch die inneren Organe. Deshalb können auch Störungen des Magen-Darm-Traktes oder des Herz-Kreislaufsystems auftreten.
Weitere Informationen finden Sie unter: Symptome von Stress
Beim Muskelzucken kommt es zur unwillkürlichen Kontraktion eines Muskels durch einen fehlerhaften Impuls des zugehörigen Nervs. Dies kann zahlreiche Auslöser haben. Oft sind Stress oder emotionale Belastungen die Ursache. Daher kann man durch Möglichkeiten der Stressbewältigung sicher auch diesem Symptom entgegenwirken.
Des Weiteren sorgt auch eine ausreichende Magnesiumzufuhr dafür, dass kein Muskelzucken durch Magnesiummangel entsteht. Ist eine Tic Störung oder eine andere neurologische Erkrankung die Ursache für das Muskelzucken, muss man die entsprechende Erkrankung behandeln um das Muskelzucken so weit wie möglich zu verhindern.
Je nach Auslöser ist das spontane Muskelzucken meist nur von kurzer Dauer. Da es sich bei den häufigsten Auslösern um Stress oder psychische Belastung handelt, verschwinden die Symptome auch rasch wieder.
Auch ein Magnesiummangel, eine weitere Ursache für das Muskelzucken, bleibt meist nur über einen kurzen Zeitraum bestehen. Letztlich kann es natürlich sein, dass das Muskelzucken immer mal wieder auftritt und dann auch wieder verschwindet. Sollte man jedoch für Wochen ein unwillkürliches Zucken der Muskulatur wahrnehmen, ist ein Arztbesuch dringend empfohlen.
Während einer Schwangerschaft reagieren die meisten Frauen sehr sensibel auf Veränderungen ihres Körpers. Auch ein unwillkürliches Zucken der Muskulatur wird wahrgenommen und macht Angst. Meist ist die Ursache für Muskelzucken in der Schwangerschaft jedoch harmlos.
Oft steckt ein Magnesiummangel dahinter. In der Schwangerschaft besteht ein erhöhter Bedarf an Magnesium. Man sollte daher zunächst die Magnesiumzufuhr im Rahmen der Ernährung erhöhen. Magnesiumtabletten können jedoch auch sinnvoll sein. Bessern sich die Beschwerden nicht, sollte man auf jeden Fall mit einem Arzt darüber sprechen.
Um festzustellen, welche Ursache dem Muskelzucken zu Grunde liegt, ist zunächst eine ausführliche Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) notwendig. Der Arzt wird daher fragen, welche Muskelgruppen betroffen sind, wie oft die Zuckungen auftreten und wie ausgeprägt sie sind.
Meist hat man nach der Anamnese schon eine Verdachtsdiagnose. Im Anschluss daran erfolgt eine körperliche Untersuchung. Sollte es der Arzt für notwendig erachten, können weitere Untersuchungen wie die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit (ENG) oder die Messung der elektrischen Muskelaktivität (EMG) durchgeführt werden.
Beim Muskelzucken am Oberarm kommt es zu einer nicht steuerbaren Kontraktion eines Oberarmmuskels oder einer -muskelgruppe. Muskelzucken im Bereich der Extremitäten ist häufig und in den meisten Fällen ohne Krankheitswert.
Ein Muskelzucken am Oberarm kann also auch bei Gesunden auftreten. Meist ist das Muskelzucken am Oberarm nur anhand einer kurzen Bewegung der Haut erkennbar. Dass sich der Arm aus seiner Ruheposition ungewollt bewegt, ist eher selten.
Letzten Endes können diverse Faktoren ein Muskelzucken am Oberarm auslösen. Häufig sind einer Überbelastung durch zu intensives Krafttraining der Arme oder ein Magnesiummangel verantwortlich. Auch Anspannungen oder Verkrampfungen der Muskulatur aufgrund von Fehlhaltungen können dazu führen.
Daher ist es sinnvoll, den Arm zunächst zu schonen und die Magnesiumspeicher des Körpers wieder aufzufüllen. Dann verschwindet meist auch das Muskelzucken.
Sollte dies nicht der Fall sein ist es an der Zeit einen Arzt aufzusuchen, da sich immer auch ernsthafte Erkrankungen hinter dem Muskelzucken am Oberarm verbergen können. Dies ist auch der Fall falls weitere Symptome wie Schmerzen, Gefühlsstörungen oder Lähmungen hinzukommen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Muskelzucken im Oberarm
Nicht willkürlich steuerbare Kontraktion der Muskulatur können alle Muskelgruppen des Körpers betreffen und daher auch am ganzen Körper auftreten. Es können sowohl Arme und Beine, als auch das Gesicht sowie der Bauch betroffen sein.
Je nach Ausprägung kommt es nur zu einer kleinen sichtbaren Bewegung der Haut. Bei stärkeren Muskelzuckungen kommt es manchmal zu einer entsprechenden Bewegung der betroffenen Extremität oder des Auges. Dies kann äußerst belasten für den betroffenen Patienten sein. Meist verbirgt sich hinter diesem Muskelzittern aber keine schlimme Erkrankung. Die Ursache ist oft harmlos und meistens vorübergehend. Oft spielen Stress und psychische Belastungen eine Rolle.
In seltenen Fällen kann das Muskelzucken am ganzen Körper jedoch auch Hinweis auf eine schwerwiegende neurologische Erkrankung (wie Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) oder Multiple Sklerose (MS)) sein. Daher ist es empfehlenswert, einen Arzt aufzusuchen, sollte das Muskelzucken zunehmen.
Beim Muskelzucken in der Wade kommt es zu einer unwillkürlichen Bewegung der Wadenmuskulatur. Von manchen Patienten wird dieses Muskelzucken auch als Wadenkrämpfe wahrgenommen. Die Ursachen dafür ist meist harmlos. Meistens verschwinden die Symptome daher auch von selbst wieder.
Es können sich jedoch auch ernstzunehmende Erkrankungen hinter dem Muskelzucken verbergen. Dies kann zum einen eine Nervenerkrankung wie die Polyneuropathie sein. Hier sind mehrere (poly) Nerven betroffen. Durch den Nervenschaden ist die motorische Antwort der Muskelfaser beeinträchtigt.
Dies ist auch bei den Erkrankungen Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) oder Multiple Sklerose (MS) der Fall. Aber auch Bandscheibenvorfälle oder Verengungen im Wirbelkanal können Nerven im Bereich des Rückenmarks schädigen. Dadurch kann es zu Muskelzuckungen im Bereich der Wade kommen.
Neben diesen Muskelzuckungen kommen oft auch noch Symptome wie Rückenschmerzen, Gefühlsstörungen oder im schlimmsten Fall sogar Lähmungen hinzu. Die häufigste Ursache für Muskelzuckungen in der Wade ist jedoch ein gestörter Mineralstoffhaushalt. Die Blutsalze (Elektrolyte) wie Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium spielen hier eine wichtige Rolle. Vor allem ein Magnesiummangel führt zu Muskelzuckungen in der Wade. Man sollte sich daher bei Muskelzuckungen in der Wade unbedingt Magnesium zuführen.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Muskelzucken in der Wade
Beim Augenzucken kommt es zu einer nicht steuerbaren Bewegung der Augenmuskulatur, meist in Form des Lidzuckens. Dies ist ein sehr häufiges Phänomen, und obgleich die Ursache meist harmlos ist, besteht bei den meisten Betroffenen ein erheblicher Leidensdruck. Unwillkürliche Muskelzuckungen können am ganzen Körper vorkommen. Am Auge befinden sich die Muskeln aber direkt unter der Haut, deshalb wird ein Muskelzucken am Auge als besonders störend wahrgenommen.
Als Ursachen kommen neben Stress, Ermüdung und Magnesiummangel auch Augenerkrankungen und Erkrankungen des zentralen Nervensystems in Frage. Daher sollte man sich bei Augenzucken zunächst an einen Augenarzt wenden. Dieser schließt eine Augeninfektion aus. Außerdem kann er überprüfen, ob eine Sehschwäche vorliegt. Eine Fehlsichtigkeit kann nämlich zur Überanstrengung des Auges führen und so ein Lidzucken auslösen.
Besteht weiterer Abklärungsbedarf, ist auch die Vorstellung bei einem Neurologen sinnvoll. Dieser untersucht, ob eine Erkrankung des zentralen Nervensystems wie Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Multiple Sklerose (MS), Epilepsie oder ein Gehirntumor vorliegt. Diese Ursachen für ein Muskelzucken am Auge sind jedoch wirklich selten.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Augenzucken - was sind die Ursachen?
Eine unwillkürliche Kontraktion der Muskulatur kann prinzipiell am ganzen Körper auftreten. Besonders häufig sind solche Muskelzuckungen jedoch an den Extremitäten und vor allem an den Beinen. Diese können unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Manchmal wird das Muskelzucken nur als feine Bewegung unter der Haut wahrgenommen. Man nennt dies in der Fachsprache Faszikulationen.
Es gibt jedoch auch Fälle, bei denen sich das Bein aus seiner Ruheposition hinaus bewegt. Dies ist vor allem dann meistens harmlos, wenn es kurz vor dem Einschlafen auftritt. Es kann jedoch immer auch ein Restless-Legs-Syndrom (Syndrom der unruhigen Beine) dahinterstecken. Bei dieser neurologischen Erkrankung klagen die Patienten zudem über unangenehme Missempfindungen (Kribbeln) in den Beinen und einen ausgeprägten Bewegungsdrang.
Die Ursachen für diese Erkrankung sind noch nicht abschließend erforscht. Man geht aber, ähnlich wie bei Morbus Parkinson, von einer Störung des Dopaminstoffwechsels im Gehirn aus. Der Versuch einer medikamentösen Behandlung ist möglich. Auch hier wäre der Neurologe der geeignete Ansprechpartner.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier: Zuckungen im Bein
Ein Muskelzucken am Körperstamm, z.B. am Bauch, ist eher selten. Auch hier stehen meist harmlose Ursachen im Vordergrund. Am ehesten wird das Muskelzucken am Bauch durch Stress und psychische Belastungen ausgelöst. Aber auch ein Magnesiummangel kann zu diesen Symptomen führen.
Daher treten Muskelzuckungen am Bauch häufig nach dem Sport oder in der Schwangerschaft auf, wenn ein erhöhter Magnesiumbedarf besteht. Daher sollte man bei Muskelzuckungen am Bauch zunächst Magnesium einnehmen. Meist bessern sich die Symptome dann auch.
Sollte dies nicht der Fall sein, ist es sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen. Dieser wird nach einer ausführlichen Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) und einer körperlichen Untersuchung gegebenenfalls weitere neurologische Untersuchungen wie EMG (Elektromyografie) oder ENG (Elektroneurografie) sowie Schnittbildgebungen (CT, MRT) oder eine Untersuchung des Nervenwassers (Liquoranalyse) veranlassen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Zuckungen im Bauch
Muskelzucken tritt besonders häufig im Oberarm auf. Die Muskelzellen werden durch eine Fehlsteuerung des Nervensystems, ohne dass man willentlich darauf Einfluss nehmen könnte, aktiviert. Meistens verschwinden diese Zuckungen nach kurzer Zeit wieder.
Oft sind psychische Belastungen und Stress die Ursache. Auch Ermüdung oder eine Überlastung nach zu intensivem Krafttraining kann für die Muskelzuckungen verantwortlich sein. Letztlich liegt häufig auch ein Magnesiummangel vor. Diese Störung im Elektrolythaushalt kann man durch eine vermehrte Zufuhr von Magnesium jedoch einfach beheben. Gerade in Phasen von erhöhtem Magnesiumverbrauch, ob in der Schwangerschaft, oder nach dem Sport, sollte man sich Magnesium (z.B. in Tablettenform) zuführen.
Treten jedoch andere Symptome, wie Schmerzen oder Sensibilitätsstörungen hinzu, sollte man dringend einen Arzt aufsuchen. Dann kann durchaus eine ernsthafte Erkrankung dahinter stecken. Das Muskelzucken im Oberarm kann dann Ausdruck dafür sein, dass der entsprechende Nerv durch einen Bandscheibenvorfall im Halsbereich eingeengt wird. Auch neurologische Erkrankungen sind denkbar. In der Regel sind die Ursachen für ein Muskelzucken im Oberarm aber harmlos.
Treten Muskelzuckungen im Gesicht auf, werden sie von den meisten Patienten als extrem störend empfunden. Dies liegt daran, dass die Haut im Gesicht besonders dünn ist. Daher werden selbst diskrete Muskelzuckungen gut wahrgenommen. Vor allem wenn die Zuckungen im Bereich der Augen entstehen und zu einem Zucken des Augenlids führen, besteht bei den Patienten ein hoher Leidensdruck.
Auch hier gilt, dass die Muskelzuckungen normalerweise von selbst wieder verschwinden. Magnesium kann eingenommen werden um einem etwaigen Magnesiummangel vorzubeugen.
Neben emotionalen Belastungen und Stress kann Muskelzucken im Gesicht auch Hinweis auf eine Tic-Störung sein. Man unterscheidet zwischen motorischen und vokalen Tics.
Unter motorischen Tics versteht man unwillkürliche wiederholte Kontraktionen einzelner Muskeln oder Muskelgruppen. Diese Erkrankung tritt häufiger bei Kindern und Jugendlichen als im Erwachsenenalter auf. Behandeln kann man die Erkrankung mittels Psychotherapie oder Medikamenten. Meistens kommt bei ausgeprägtem Krankheitsverlauf ein atypisches Neuroleptikum zum Einsatz. Ansprechpartner für Diagnose und Therapie der Erkrankung ist der Neurologe.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Zuckungen im Gesicht, Augenbraue zuckt - ist das gefährlich?
Ein Muskelzucken am Knie ist oft harmlos. Ein Magnesiummangel oder eine Überlastung nach übermäßigem Krafttraining sind häufige Ursachen. Dann sollten sich die Zuckungen am Knie nach einigen Tagen bessern.
Es kann jedoch auch sein, dass ein eingeklemmter Nerv für das Muskelzucken verantwortlich ist. Dann treten aber meist noch andere Symptome wie Schmerzen oder Gefühlsstörungen hinzu. In diesem Fall sollte man einen Arzt aufsuchen.
Es kann auch ein orthopädisches Problem sein. Manchmal drückt vorgewölbtes Bandscheibengewebe auf eine Nervenwurzel in der Nähe des Rückenmarks.
Auch an neurologische Erkrankungen wie Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) oder Multiple Sklerose (MS) kann man denken. In den meisten Fällen sind Muskelzuckungen am Knie jedoch absolut harmlos und verschwinden von selbst wieder.
Lesen Sie mehr dazu in unserem passenden Artikel:
Zuckungen im Knie- Das sollten Sie wissen
Muskelzucken an der Hand führt meist zu einer minimalen Bewegung des Daumens. Dies hat meistens keinen Krankheitswert, wird von den Patienten aber als extrem störend empfunden.
Oft sind Stress und emotionale Belastung Auslöser für die Beschwerden. Diese verschwinden aber meist von selbst wieder. Ist dies nicht der Fall sollte man einen Arzt aufsuchen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Zuckungen im Daumen
Ein zuckendes Augenlid wird im Volksmund auch als „nervöses Auge“ bezeichnet. Durch eine kurzfristige Nervenstörung wird die Muskulatur am Auge aktiviert und zieht sich zusammen. Dies unterliegt in diesem Moment nicht der willentlichen Kontrolle.
Wie die Bezeichnung „nervöses Auge“ schon verrät, sind Stress und emotionale Belastung oft die Auslöser dafür. Das Augenlidzucken bessert sich daher meist nach einiger Zeit von selbst. Auch wenn es nicht schlimm ist, wird es von vielen Patienten als absolut störend empfunden. Bleibt die Muskelzuckung am Augenlid bestehen, sollte man daher einen Neurologen aufsuchen, da auch eine neurologische Erkrankung, z.B. eine Tic Störung dahinter stecken könnte.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter:
Auch die Muskulatur an der Lippe kann durch einen fehlerhaften Nervenimpuls aktiviert werden und es kommt zur Muskelzuckung an der Lippe. Die Ursache dafür ist in den meisten Fällen absolut harmlos. Oft stecken Stress oder psychische Belastungsfaktoren dahinter. Das Zucken bessert sich daher im Verlauf meist von selbst wieder.
Das plötzliche Zucken eines Muskels oder einer Muskelgruppe ist nicht steuerbar und entsteht aufgrund einer Fehlstörung des zugehörigen Nervs.
Meist sind Stress oder emotionale Belastungen die Ursache. Es kann jedoch immer auch eine Nervenreizung durch einen Bandscheibenvorfall die Ursache sein. In diesem Fall treten als begleitende Symptome auch Schmerzen und Gefühlsstörungen auf. Im schlimmsten Fall kommt es im Verlauf sogar zur Lähmung des betroffenen Muskels.
Auch bei einer Epilepsie können zunächst nur Muskelzuckungen auftreten. Bei einem fokalen Anfall ist nur ein kleines Areal des Gehirns von der Störung betroffen und es liegt meist keine Bewusstseinsstörung vor. Bei einem generalisierten Anfall können beide Hirnhälften komplett betroffen sein, dann kommt es neben Muskelzuckungen auch zur Bewusstlosigkeit. Die meisten Anfälle dauern nur einige Minuten und hören von selbst wieder auf.
Muskelzuckungen können auch bei anderen neurologischen Erkrankungen wie der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) eine Rolle spielen. Hier kommen jedoch auch weitere Begleitsymptome hinzu. Meistens klagen die Patienten über eine Störung der Feinmotorik und über Gangunsicherheit.
Grundsätzlich kann man festhalten, dass Muskelzuckungen ohne begleitende Symptome eher harmlos sind. Treten jedoch Begleitsymptome auf, sollte man dringend einen Arzt aufsuchen.
Ein unwillkürliches Muskelzucken entsteht dadurch, dass der den Muskel aktivierende Nerv gereizt ist. Dies kann beispielsweise durch einen Bandscheibenschaden im Bereich der Nervenwurzel der Fall sein. Das auslaufende Bandscheibengewebe drückt auf den Nerv. Dies führt meistens zu massiven Schmerzen.
Oft sind Stress und emotionale Belastungen Ursachen für ein Muskelzucken. In diesen Fällen bestehen jedoch keine Schmerzen als Begleitsymptom. Treten also zusätzlich zum Muskelzucken Schmerzen auf, kann dies ein Hinweis auf eine ernstzunehmende Erkrankung wie ein Bandscheibenvorfall sein.
Durch einen gereizten Nerv kommt es beim Muskelzucken zu einer Aktivierung des Muskels, der sich daraufhin unwillkürlich zusammenzieht. Kribbeln ist dabei ein ganz typisches Begleitsymptom, da von vielen Patienten eine Nervenreizung als Kribbeln wahrgenommen wird.
Meistens kommt es bei einer diskreten Nervenreizung zu einem Kribbeln. Wird der Nerv länger geschädigt, treten dann Schmerzen auf. Man kennt dies zum Beispiel von einer eingeschlafenen Hand. Es ist also nichts Beunruhigendes. Verschwindet das Kribbeln und das Muskelzucken aber nicht von selbst wieder, sollte man einen Arzt aufsuchen.
Die Behandlung von unwillkürlichen Muskelzuckungen richtet sich nach deren Ursache. Meistens sind Stress oder emotionale Belastungen Auslöser für das Muskelzucken. Daher verschwindet das Muskelzucken auch meist von selbst ohne Behandlung wieder. Darüber hinaus hilft es, Möglichkeiten der Stressbewältigung zu erlernen, wie zum Beispiels Autogenes Training.
Auch eine Verhaltenstherapie kann sinnvoll sein, emotional Belastendes zu verarbeiten.
Ist ein Magnesiummangel die Ursache für das Muskelzucken, sollte man zunächst versuchen, die Magnesiumzufuhr in der Nahrung zu steigern. Magnesium kann zudem in Tabletten oder Pulverform zugeführt werden. Auch hier bessert sich das Muskelzucken meist nach kurzer Zeit.
Liegen ernsthafte Erkrankungen dem Muskelzucken zu Grunde, müssen diese behandelt werden. Meist ist der Neurologe der erste Ansprechpartner. Sollte der Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall bestehen, ist eine Vorstellung beim Orthopäden sinnvoll. Grundsätzlich gilt jedoch, dass das Muskelzucken in den allermeisten Fällen auch ohne Therapie von selbst wieder verschwindet.
Neben Stress und psychischen Belastungsfaktoren ist ein Magnesiummangel ein häufiger Auslöser für Muskelzucken. Gerade bei Menschen mit erhöhtem Magnesiumbedarf, z.B. bei Sportlern oder in der Schwangerschaft, kann es zu einem Magnesiummangel kommen.
In diesen Fällen sollte man versuchen, zunächst die Magnesiumzufuhr in der Nahrung zu steigern. Hülsenfrüchte wie Bohnen, Kichererbsen oder Linsen sind reich an Magnesium. Dies gilt auch für Sesam, Kürbiskerne oder Mohn. Nicht zuletzt enthalten auch Bananen viel Magnesium. Darüber hinaus kann man sich Magnesium auch immer in Form von Nahrungsergänzungsmitteln als Tabletten oder in Pulverform zuführen.
Der Nutzen ist zwar nicht eindeutig nachgewiesen, allerdings kann man es durchaus auf einen Versuch ankommen lassen.
Limptar ist ein bekanntes Medikament, das gegen Muskelkrämpfe oder Muskelzucken eingesetzt wird. Mittlerweile ist das Medikament aber nicht mehr frei verkäuflich in der Apotheke zu erhalten, sondern muss auf ein Rezept verordnet werden.
Der Grund ist, dass es in der Vergangenheit zu schwerwiegenden Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen, Blutbildveränderungen sowie Seh- und Hörstörungen gekommen ist.
Das Medikament enthält den Wirkstoff Chinin. Dies entspannt die Muskulatur. Es sollte allerdings aufgrund des Nebenwirkungsprofils nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden.
Muskelzucken vor dem Einschlafen ist sehr häufig. Circa 70 Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Meist tritt das Muskelzucken in der Phase direkt vor dem Einschlafen auf. Wie es genau dazu kommt, ist letztlich nicht komplett erforscht.
Die Theorie ist jedoch, dass das Gehirn dabei ist, in den Schlafmodus herunterzufahren. Dies läuft jedoch aus ungewissen Gründen manchmal etwas ungeordnet ab. Die Balance zwischen erregenden und hemmenden Impulsen ist gestört, so dass kurzfristig elektrische Impulse zu einzelnen Muskeln weitergeleitet werden, die sich dann kontrahieren (zusammenziehen). Dieses Phänomen ist jedoch harmlos und kommt auch bei Gesunden gelegentlich vor.
Lesen Sie mehr hierzu: Muskelzuckungen beim Einschlafen- ist das gefährlich?
Muskelzucken allein ist kein klassisches Anzeichen für eine Schwangerschaft. Es kann jedoch in der Schwangerschaft durch den erhöhten Bedarf an Magnesium zu einem Magnesiummangel kommen. Dieser begünstigt das Muskelzucken.
Treten zudem die typischen Anzeichen einer Schwangerschaft wie das Ausbleiben der Periode, morgendliche Übelkeit, angeschwollene Brüste und ein verändertes Geruchs- oder Geschmacksempfinden auf, ist eine Schwangerschaft durchaus wahrscheinlich. Mehr Gewissheit kann man dann durch einen Schwangerschaftstest erlangen.