Muskelzucken ist meistens völlig harmlos und wird am Häufigsten durch Stress verursacht. Aber auch ein Magnesiummangel kann ursächlich für Muskelzuckungen im Oberarm sein. Treten zusätzlich Schmerzen auf, sollte man an einen Bandscheibenvorfall der HWS denken. Ich ganz seltenen Fällen kann Muskelzucken im Oberarm auch im Zusammenhang mit MS auftreten.
Praktisch jeder Mensch bemerkt hin und wieder Muskelzucken in bestimmten Körperregionen, also spontane, unwillkürliche Kontraktionen einzelner Muskeln oder Muskelgruppen. Nach den Augenlidern und den Beinen ist der Oberarm dabei einer der häufigsten Orte, an denen Muskelzuckungen auftreten. In aller Regel ist das Muskelzucken als völlig harmlos einzustufen und verschwindet von selbst wieder nach kurzer Zeit. In seltenen Fällen jedoch kann auch eine ernsthafte neurologische Erkrankung den Muskelzuckungen zugrunde liegen.
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In einem Großteil der Fälle kann keine bestimmte Ursache für das Muskelzucken identifiziert werden und die Beschwerden verschwinden von selbst innerhalb kurzer Zeit. Als wahrscheinlichste Auslöser gelten in diesen Fällen Stress und emotionale Belastung.
Greifbare Ursachen für Muskelzucken im Oberarm umfassen im Wesentlichen Bandscheibenvorfälle im HWS-Bereich sowie die MS (Multiple Sklerose). Beide Erkrankungen können über eine Schädigung der für den Arm zuständigen Nerven bzw. deren Nervenscheiden nicht nur Muskelzucken, sondern auch weitere Symptome wie Schmerzen, Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Lähmungserscheinungen auslösen. Sie lassen sich am besten mithilfe bildgebender Untersuchungen (v.a. MRT) identifizieren.
Darüber hinaus gelten auch Elektrolytstörungen als mögliche Ursachen von Muskelzucken, allen voran ein Magnesiummangel. Dieser ist meist als harmlos einzustufen und sehr simpel zu beseitigen. Zu einem derartigen Mangelzustand kann es etwa im Lauf einer Schwangerschaft kommen.
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Theoretisch kann Muskelzucken im Oberarm zwar auch ein erster Hinweis auf eine MS (Multiple Sklerose) sein, jedoch sind derartige Beschwerden nur in den allerseltensten Fällen tatsächlich auf eine MS zurückzuführen.
Andere Ursachen sind weitaus wahrscheinlicher und sollten vorrangig untersucht werden. Eine MS äußert sich zu Beginn hingegen eher in Form von vorübergehenden Sehstörungen oder Gefühlsstörungen wie Taubheit oder Kribbeln der Haut. Erst in späten MS-Stadien kann dann auch Muskelzucken hinzukommen, doch zu diesem Zeitpunkt ist in der Regel die Diagnose MS schon lange gestellt.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Multiple Sklerose
Eine mögliche Ursache für Muskelzucken im Oberarm stellen auch Bandscheibenvorfälle im Bereich der HWS (Halswirbelsäule) dar. Dabei „verrutschen“ Teile der Bandscheiben aus ihrem vorgesehenen Platz zwischen den Wirbelkörpern nach vorne oder zur Seite und können dort das Rückenmark oder Nervenwurzeln komprimieren.
Da im HWS-Bereich die für den Arm zuständigen Nervenbahnen aus dem Rückenmark austreten, führt ein Bandscheibenvorfall in der HWS vorwiegend zu Symptomen in den Armen. Zu diesen Symptomen zählen schließlich neben Kribbelempfindungen oder gar Lähmungserscheinungen auch Muskelzuckungen. Zudem treten häufig auch Schmerzen im Oberarm- und Schulterbereich auf, die von den Betroffenen mitunter als „elektrisierend“ beschrieben werden.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Symptome eines Bandscheibenvorfalls der HWS
Auch die Dauer des Muskelzuckens richtet sich vor allem nach der zugrundeliegenden Ursache. In den meisten Fällen kann und muss keine spezifische Ursache identifiziert werden und die Zuckungen verschwinden auch ohne Behandlung innerhalb weniger Tage bis Wochen.
Bei einem Bandscheibenvorfall hingegen nehmen die Beschwerden ohne Behandlung meist stetig zu. Übungen zur Kräftigung der Nackenmuskulatur können vorübergehend eine Linderung hervorrufen, sind jedoch in den meisten Fällen auch nur als überbrückende Maßnahme bis zu einer Operation anzusehen. Letztere hingegen erreicht häufig schon unmittelbar nach dem Aufwachen eine erhebliche Besserung oder sogar eine komplette Beseitigung des Muskelzuckens.
Bei einer MS treten die Muskelzucken genau wie die anderen Symptome in der Regel schubartig auf, wobei die einzelnen Schübe meist eine Länge von wenigen Tagen bis mehreren Wochen haben. Die regelmäßige Einnahme der Medikamente in den Phasen zwischen den Schüben und die umgehende Einleitung einer Cortison-Stoßtherapie bei Auftreten eines neuen Schubs können die Schubdauer erheblich verringern.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Wie lange ist die Dauer eines Bandscheibenvorfalls?
Die optimale Behandlung von Muskelzucken ist in erster Linie von der Ursache der Beschwerden abhängig.
Häufig ist das Muskelzucken auf Stress und psychische Belastung zurückzuführen und verschwindet dann meist von selbst wieder in Phasen geringerer Belastung. Das Erlernen von Entspannungstechniken und die bewusste Reduktion von Stress beschleunigen die Besserung.
Auch ein Magnesiummangel als Ursache des Muskelzuckens lässt sich relativ einfach und schnell behandeln: Neben magnesiumreichen Nahrungsmitteln wie Nüssen, Bananen, Vollkornprodukten oder Spinat stehen auch Magnesiumtabletten oder -pulver zur Verfügung.
Kann hingegen eine ernsthaftere Erkrankung als Ursache des Muskelzuckens identifiziert werden, so verspricht in der Regel die Behandlung dieser zugrundeliegenden Erkrankung die besten Heilungsaussichten für das Muskelzucken. Ein Bandscheibenvorfall wird in den meisten Fällen operiert, wobei die Wahl der OP-Methode von Größe und Lokalisation des Vorfalls abhängt.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Therapie eimes Bandscheibenvorfalls der HWS
Ist eine MS die Ursache für die Beschwerden, so bestehen vielfältige Therapieoptionen, die die Erkrankung zwar bislang nicht heilen, ihren Verlauf aber oft erheblich verbessern können. Diese umfassen überwiegend medikamentöse Verfahren, u.a. auf Cortison-Basis. Auf diese Weise lässt sich auch die Häufigkeit und Intensität des Muskelzuckens signifikant verringern.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Therapie von Multipler Sklerose
Ob, und wenn ja, von welchen weiteren Symptomen ein Muskelzucken im Oberarm begleitet wird, hängt in erster Linie von der Ursache der Beschwerden ab. Umgekehrt liefern etwaige begleitende Symptome also häufig einen wichtigen Hinweis auf die zugrundeliegende Ursache, weshalb die Abfrage begleitender Symptome einen essentiellen Bestandteil der Diagnostik darstellt. Als Faustregel kann nämlich gelten: Tritt das Muskelzucken isoliert auf, ist in aller Regel von einer harmlosen Ursache auszugehen, die keine weitere Behandlung erfordert. Das Vorliegen begleitender Symptome spricht hingegen für eine behandlungsbedürftige Ursache.
Wird das Muskelzucken im Oberarm von Schmerzen begleitet, ist dies ein Hinweis auf das Vorliegen eines Bandscheibenvorfalls. Das vorgefallene Bandscheibengewebe drückt auf die für den Oberarm zuständigen Nervenwurzeln und kann dadurch neben Schmerzen und Zuckungen auch Taubheitsgefühle, Kribbelempfindungen oder gar Lähmungserscheinungen verursachen.
Eine sehr seltene, dafür jedoch umso schwerwiegendere Ursache für Muskelzucken im Oberarm ist die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Bei einem relativ hohen Anteil der Erkrankten ist Muskelzucken eines der ersten Symptome, häufig begleitet von zunehmender Gangunsicherheit und Beeinträchtigungen der Feinmotorik, also der Ausführung feiner Bewegungen wie z.B. dem Schnüren von Schuhen. Allerdings sollte betont werden, dass die ALS eine extrem seltene Erkrankung ist und ein Muskelzucken nur in absoluten Ausnahmefällen auf eine ALS zurückzuführen.
Bestehen neben dem Muskelzucken im Oberarm auch Schmerzen im Oberarm- oder Schulterbereich, so ist dies ein starker Hinweis auf das Vorliegen eines Bandscheibenvorfalls im HWS-Bereich als Ursache der Beschwerden. Die Schmerzen ziehen dabei häufig aus dem Hals- und Nackenbereich in Schulter und Oberarm und werden von vielen Betroffenen als „elektrisierend“ beschrieben. Eine derartige Kombination aus Muskelzucken und Schmerzen sollte eine möglichst baldige fachärztliche Untersuchung nach sich ziehen. Zu langes Zögern kann nämlich den Bandscheibenvorfall anwachsen lassen und im ungünstigsten Fall eine Einschränkung der operativen Behandlungsmöglichkeiten nach sich ziehen.
Das gemeinsame Auftreten von Muskelzucken und Kribbeln im Oberarm ist zwar prinzipiell als nicht besonders spezifisch in aller Regel als harmlos einzustufen. Unter Umständen kann es den Fachmann jedoch trotzdem auf bestimmte mögliche Ursachen hinweisen.
So kann etwa ein Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich diese Kombination an Symptomen auslösen, meist bestehen dann jedoch zusätzlich Schmerzen in Nacken, Schulter und Oberarm. Bei größeren Vorfällen können gar Taubheitsempfindungen oder Lähmungserscheinungen hinzukommen. Die reine Kombination aus Muskelzucken und Kribbeln passt da schon eher zur MS, auch wenn diese sich bei einem Großteil der Betroffenen zunächst in Form von Sehstörungen bemerkbar macht.
Der Komplex Diagnostik befasst sich im Fall von Muskelzucken im Oberarm mit der Suche nach der Ursache für die Zuckungen. Wichtige Grundlage dafür ist eine eingehende und sorgfältige Erhebung der Anamnese (Krankheitsgeschichte) im Gespräch zwischen Arzt und Patient. Der Fokus liegt hier auf der Feststellung, welche Muskelgruppen von den Zuckungen betroffen sind, wie häufig die Beschwerden auftreten und ob sie von weiteren Symptomen begleitet werden. Auch die Nachfrage nach bestehenden Nebenerkrankungen (Epilepsie, Schilddrüsenerkrankungen) oder einer Schwangerschaft ist von Bedeutung für die Ursachenfindung.
In der Regel kann der Fachmann anhand der Anamnese schon relativ genau abschätzen, ob eine ernsthafte Erkrankung als Ursache in Frage kommt oder ob das Muskelzucken als harmlos einzustufen ist. Dennoch wird im Anschluss eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Bei Unklarheiten können apparative Untersuchungen notwendig werden, wie z.B. die Messung der elektrischen Muskelaktivität (EMG) oder die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit (ENG) im Oberarm. Beim Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall oder eine MS sind zudem bildgebende bzw. Blut-Untersuchungen unerlässlich.
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