Zuckungen im Bauch sind meistens von harmloser Ursache und ihnen liegen keine grundlegenden Erkrankungen vor. In seltenen Fällen kann es aber auch neurologische Ursachen haben, die eine Untersuchung benötigen.
Zuckungen oder Faszikulationen sind unwillkürliche, schmerzlose, unterschiedlich stark ausgeprägte und zeitlich limitierte Kontraktionen einzelner Muskelfasern, Muskelbündeln oder ganzer Muskelbäuche und werden in der Medizin als Faszikulationen bezeichnet.
Sie können prinzipiell in jedem Muskel des Körpers vorkommen, treten jedoch vermehrt im Gesicht und an den Extremitäten auf. Zuckungen sind in der Regel ohne klinische Relevanz und benötigen daher meist nicht zwingend eine genaue Abklärung. Jedoch können sie vom betroffenen als sehr störend empfunden werden.
Seltene und kurz andauernde Muskelzuckungen, die nur in einzelnen Regionen des Körpers vorkommen haben meist harmlose Ursachen. So können zum Beispiel Stress und seelische Belastungen Zuckungen auslösen. Diese treten meist am Augenlid, an den Mundwinkeln oder an den Extremitäten auf. Eine weitere häufige Ursache sind vorübergehend eingeklemmte oder gereizte Nerven. Koffein, Alkohol, Drogen und einige Medikamente sind ebenfalls häufige Auslöser von Zuckungen, welche jedoch wieder verschwinden, sobald der Körper die jeweilige Substanz abgebaut hat.
Eine weitere wichtige Ursache sind Elektrolytstörungen, wie sie häufig nach starker sportlicher Belastung auftreten können. Dabei spielen vor allem Magnesium und Natrium, aber auch Calcium und Kalium eine Rolle, da diese Elektrolyte bei der Übertragung des Nervenimpulses auf den Muskel und der anschließenden Kontraktion von Bedeutung sind.
Auch die sogenannten „Einschlafzuckungen“, welche vor allem in der Spätphase des Einschlafens vorkommen, sind in der Regel ohne Krankheitswert. Neben diesen häufigen harmlosen Ursachen, können jedoch auch Krankheiten dahinterstecken. Daher sollten lang andauernde, ungewöhnliche oder sehr häufig auftretende Zuckungen neurologisch abgeklärt werden. Beispiele für solche Krankheiten sind Epilepsien, „Tics“, Tourette-Syndrom, Multiple Sklerose, Polyneuropathien, bakterielle und virale Infekte, Amyotrophe Lateralsklerose und viele weitere.
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Je nach Ursache der Muskelzuckungen sind unterschiedliche Begleitsymptome möglich. Ist die Ursache Stress oder seelische Belastungen, so führen die Zuckungen neben dem bereits vorhandenen Stress zu einer weiteren Belastung. Häufige Zuckungen können eine Einschränkung im Alltag sein, da sie sehr lästig sind und häufig auch als unangenehm wahrgenommen werden. Dazu kommt häufig auch die Angst vor Krankheiten und davor, dass die Zuckungen nicht mehr aufhören oder verschwinden.
Wenn das Zucken durch eingeklemmte oder gereizte Nerven entsteht, ist dies häufig mit Schmerzen an der jeweiligen Stelle verbunden und kann einen orthopädischen Zusammenhang haben. Elektrolytstörungen, wie zum Beispiel ein Magnesiummangel, äußern sich häufig durch Muskelkrämpfe, Schwächegefühl, Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel und Muskelzittern und können durch Magnesiumgabe verbessert werden.
Sollte jedoch eine organische oder neurologische Ursache für die Zuckungen verantwortlich sein, so können diese sehr stark variieren. Es empfiehlt sich daher, auf Veränderungen, Schmerzen und ungewöhnliche Symptome zu achten und gegebenenfalls einen Arzt aufzusuchen.
Muskelzuckungen nach dem Sport sind nichts ungewöhnliches. Durch das intensive Training schwitzt der Körper verstärkt und man verliert viel Flüssigkeit. Der Schweiß enthält neben Wasser aber auch wichtige Mineralien, die sogenannten Elektrolyte. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang Magnesium. Es spielt eine wichtige Rolle für die Funktion des Muskels, da es bei einem Mangel zu einer Übererregbarkeit der Muskelzellen kommen kann. Dies äußert sich in Form von Zuckungen. Allerdings sollten die Zuckungen ein paar Minuten nach dem Training verschwinden, da der Körper etwas Zeit benötigt um zu regenerieren.
Falls die Beschwerden immer noch anhalten, könnte dies auf einen Magnesiummangel hinweisen. Es empfiehlt sich auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und gegebenenfalls Magnesium separat einzunehmen. Wenn es nicht zu einer Besserung der Beschwerden kommt, sollte man einen Arzt aufsuchen, da sich möglicherweise ernst zu nehmende Erkrankungen dahinter verbergen.
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Beim Niesen oder auch beim Husten erhöht sich der Druck im Bauchraum. Die Bauchmuskulatur spannt sich an und wird stark beansprucht. Nach der Anspannung erschlaffen die Muskeln wieder - gelegentlich kann es hierbei auch zu Zuckungen kommen.
Die Zuckungen stellen in der Regel keinen Grund zur Sorge dar. Bei länger andauernden Beschwerden empfiehlt sich dennoch eine ärztliche Abklärung.
Zuckungen, die unmittelbar nach dem Essen auftreten, können meist auf den Konsum von bestimmten Lebensmittel zurückgeführt werden. Eine Reihe von Lebensmittel, wie Rhabarber, Leinsamen oder auch Kaffee und Alkohol, wirken stimulierend. Diese können die Muskelkontraktionen der Darmwand verstärken. Die Kontraktionen können auch von Zuckungen begleitet werden.
Meist handelt es sich hierbei um ein harmloses Symptom. Falls die Zuckungen regelmäßig auftreten, empfiehlt es sich einen Arzt aufzusuchen.
Die Muskelzuckungen vor der Periode sind keine Seltenheit. Kurz vor der Periode kommt es zu hormonellen Veränderungen. Hierduch kontrahiert die Muskulatur des Unterleibs und bei fehlender Entspannung der Muskeln können Zuckungen auftreten. Diese Verkrampfungen können dann auch in den Bauchraum ausstrahlen, wo sie Zuckungen in diesem Bereich auslösen.
Falls die Zuckungen aber von starken Schmerzen begleitet werden und regelmäßig auftreten, sollte ein Frauenarzt aufgesucht werden. Möglicherweise verbirgt sich eine Endometriose oder eine Eierstockzyste hinter diesem Beschwerdebild.
Muskelzucken wird meist nur wahrgenommen, wenn der Muskel sich direkt unter der Haut befindet, da sich keine entsprechenden „Sensoren“ in der Tiefe des Bauchs befinden. Der Bauch eines Menschen ist von außen betrachtet meist relativ symmetrisch und unterscheidet sich nur in den darunter liegenden Organen.
Daher ist ein im Seitenvergleich ungleichmäßiges Auftreten einer Zuckung meist entweder Zufall oder hängt eventuell mit einem auf einer Seite eingeklemmten oder gereizten Nerv zusammen.
Sollte der Bedarf einer weiteren Abklärung durch einen Neurologen entstanden sein, so wird dieser zunächst einige wichtige Fragen zu den Zuckungen, sowie zu der Person selbst stellen, um die Vielfalt an Ursachen zu verringern. Anschließend folgt eine körperliche und neurologische Untersuchung durch den Arzt.
Sollte noch keine Ursache gefunden worden sein, so können neurologische Untersuchungen wie EEG, EMG oder ENG folgen. Bei Bedarf können auch allgemeinere Untersuchungen, wie Schnittbildgebungen (CT, MRT), Blutuntersuchungen, Liquorpunktionen oder Allergietests veranlasst werden.
Die Behandlung von Muskelzuckungen hängt von der Ursache der Zuckungen ab und variiert daher sehr stark. Meist handelt es sich jedoch um harmlose und selbst limitierende Zuckungen, welche keinen weiteren Behandlungsbedarf erfordern. Bei häufiger auftretenden Symptomen ist meist Stress im Alltag der Auslöser und kann daher durch entspannende Maßnahmen, wie beispielsweise Sport, autogenes Training oder Yoga vorgebeugt werden.
Eine ausgewogene Ernährung mit besonderem Bedacht auf eine ausreichende Zufuhr von Magnesium, sowie das Vermeiden von Alkohol und Koffein kann ebenfalls eine Linderung der Zuckungen bewirken. Auch Medikamente können Nebenwirkungen haben, welche Muskelzucken verursachen. Wenn dies der Fall ist, so sollte mit dem Arzt besprochen werden, ob eventuell auf ein ähnliches Medikament umgestiegen werden kann.
Liegt jedoch eine neurologische oder organische Erkrankung zugrunde, welche die Zuckungen auslöst, so richtet sich die Behandlung gegen diese Krankheit. So werden beispielsweise neurologische „Tics“ oder das „Tourette-Syndrom“ mit sogenannten Neuroleptika behandelt. Sollte eine epileptische Ursache vorliegen, so wird diese mit Antiepileptika behandelt. Komplizierter wird es bei Krankheiten wie Multiple Sklerose, Parkinson oder Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), welche neben der medikamentösen Therapie auch begleitende Behandlungen wie Krankengymnastik oder Physiotherapie beinhalten können.
Wie kann man Stress abbauen? Lesen Sie hier weiter.
Die Dauer einer Muskelzuckung kann sehr stark variieren und schwankt dabei zwischen wenigen Millisekunden und einigen Minuten. Meist bewegen sich die Zuckungen jedoch in einem Rahmen von wenigen Sekunden und hören in der Regel von alleine wieder auf.
Es gibt jedoch einige Ausnahmen, so kann eine rhythmisch wiederkehrende Zuckung, welche medizinisch als Tremor bezeichnet wird und beispielsweise bei Parkinson vorkommt, auch chronisch vorliegen.
Muskelzuckungen können in der Tat durch einen Magnesiummangel ausgelöst werden. Magnesium stellt ein wichtiges Elektrolyt dar - es reguliert als Cofaktor zahlreiche Enzyme. Darüber hinaus spielt es eine wichtige Rolle in Nerven- und Muskelzellen. Es reguliert die Stabilität der Zellmembran und verhindert eine Übererregbarkeit der Zellen.
Bei einem Mangel fällt diese regulierende Eigenschaft weg bzw. ist nur noch vermindert. Infolge dessen entstehen Zuckungen. Meist treten diese Zuckungen am Augenlid oder in der Wade auf. Aber auch andere Körperbereiche können von einem Mangel betroffen sein.
Durch eine ausgewogene Ernährung kann der Magnesiumhaushalt wiederhergestellt werden. Hierfür sollten Lebensmittel, wie Vollkornprodukte, Nüsse, Hülsenfrüchte und reichlich Gemüse, verzehrt werden. Falls dies nicht zu einer Besserung der Beschwerden führt, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Möglicherweise muss das Magnesium in Form von Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden.
Mehr Informationen finden Sie unter: Die Symptome eines Mangesiummangels.
Prinzipiell hängen Muskelzuckungen im Bauch und Schwangerschaft nicht zusammen. Die frühesten Babybewegungen werden meist erst ab der 18. Schwangerschaftswoche wahrgenommen und unterscheiden sich deutlich von den typischen oberflächlichen Muskelzuckungen.
Sollte jedoch die Möglichkeit einer Schwangerschaft bestehen und gleichzeitig ein vermehrtes Muskelzucken auftreten, so kann dies über einen Magnesiummangel zusammenhängen und sollte abgeklärt werden.
An welchen Symptomen erkennt man einen Magnesiummangel? Erfahren Sie hier mehr zu diesem Thema.
Muskelzuckungen am Bauch und auch am restlichen Körper können während einer Schwangerschaft vermehrt auftreten. Grund dafür ist der gesteigerte Bedarf an Magnesium. Dies entsteht zum einen durch eine hormonell gesteigerte Ausscheidung des Elektrolyts über den Urin und zum anderen durch den vermehrten, stressbedingten Abbau von Magnesium. Dadurch ist der Bedarf bei Schwangeren um etwa 30% gesteigert.
Wie bereits erwähnt spielt Magnesium eine sehr große Rolle bei der Entstehung von Muskelzuckungen und Krämpfen. Dabei ist durch den Mangel die Muskelerregung gestört und es kommt zu plötzlichen, unwillkürlichen Impulsen. Dieses Muskelzucken kann am ganzen Körper vorkommen und sowohl als oberflächliche Zuckung, sowie als schmerzhafter Muskelkrampf in Erscheinung treten. Vermeiden lässt sich dies durch eine magnesiumreiche Ernährung und regelmäßige Kontrollen durch den Gynäkologen.
Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Magnesium.
Ein Kaiserschnitt ist, trotz seiner Häufigkeit, eine größere Operation und beinhaltet einen relativ langen Schnitt in der Bauchdecke. Dabei wird häufig nicht nur Haut und Fettgewebe durchtrennt, sondern auch kleinere Nerven und Gefäße. Dies kann postoperativ zu Taubheitsgefühl führen, da die Nerven keine Information mehr leiten können.
Nach einiger Zeit werden diese Nerven wieder „repariert“, was häufig zu Muskelzucken im Unterbauch führen kann, jedoch nach einiger Zeit wieder verschwindet.
Muskelzucken bezeichnet eine plötzlich eintretende und unwillkürliche Kontraktion (=Anspannung) der Muskulatur. Dabei sendet das Gehirn Impulse über das Nervensystem zu dem Muskel. Diese können jedoch auch unwillkürlich entstehen und sich sogar überlagern. Dadurch kann es zu verschiedensten Varianten von Muskelzuckungen kommen, welche in der Medizin durch unterschiedliche Benennung eingeteilt sind.
Als sogenannte „Faszikulation“ bezeichnet man zum Beispiel die unwillkürliche Kontraktion einzelner Muskelbündel, welche zwar durch die Haut häufig sichtbar sind, jedoch meist keine Bewegung auslösen. Muskelzuckungen, die Bewegungen zur Folge haben bezeichnet man als „Myoklonien“. Diese treten beispielsweise bei epileptischen Erkrankungen auf.
Die Ein weiteres, häufigeres Beispiel sind die sogenannten Einschlafzuckungen, welche bei circa 70% der Bevölkerung regelmäßig auftreten. Weitere Beispiele für Muskelzuckungen sind die umgangssprachlich als „Krampf“ bezeichneten, lang anhaltenden Kontraktionen („Dystonien“), sowie rhythmisch wiederkehrende Zuckungen, welche medizinisch als „Tremor“ bezeichnet werden und häufig mit Parkinson assoziiert sind. Auch das klassische „Muskelzittern“ oder „Zähneklappern“ bei Kälte sind Beispiele für Muskelzuckungen.
Nähere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter:
Eine Übersicht aller Themen der Neurologie finden Sie unter: Neurologie A-Z.