Eine Mandelentzündung kann auch durch Rauchen begünstigt werden. Das liegt unter anderem daran, dass die Schleimhautdurchblutung vermindert ist und auch das Immunsystem durch das Rauchen und gegebenenfalls auch durch Alkoholkonsum dauerhaft geschwächt ist. Zudem reizt der Rauch die Rachenschleimhaut.
Tonsillitis, Angina tonsillaris
Unter dem Begriff „Mandelentzündung“ versteht man die Entstehung entzündlicher Prozesse im Bereich der Gaumenmandeln (Fachwort: Tonsillen). Es handelt sich dabei um einen der 20 häufigsten Gründe, die zu einem Arztbesuch führen. In den meisten Fällen handelt es sich bei der Mandelentzündung um eine sehr schmerzhafte Erkrankung. Betrachtet man den Gaumen- und Rachenraum des betroffenen Patienten bei geöffnetem Mund, so kann man die Gaumenmandeln jeweils rechts und links im Rachen erkennen. Entzündliche Prozesse im Bereich der Gaumenmandeln verdeutlichen sich in der Regel durch eine auffallende Schwellung.
Die Mandelentzündung wird in der Regel durch Tröpfcheninfektion, also durch Husten, Niesen oder Küssen, übertragen. Auslöser dieser Erkrankung sind sowohl Viren, als auch Bakterien. Zudem sind Mischinfektionen (sogenannte Superinfektionen) möglich. Dies bedeutet, dass zu Beginn der Mandelentzündung eine virale Infektion vorliegt, der im Verlauf ein bakterieller Befall folgt. Bei den ursächlichen Bakterien handelt es sich in den meisten Fällen um Streptokokken der Gruppe A, die bereits innerhalb kürzester Zeit mit Hilfe eines Rachenabstrich (Strep-Test) nachgewiesen werden können.
Zu den typischen Symptomen einer Mandelentzündung zählen starke Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. Darüber hinaus weisen die meisten der betroffenen Patienten eine ausgeprägte Allgemeinsymptomatik mit hohem Fieber und Abgeschlagenheit auf. In Fällen bei denen die Mandeln stark geschwollen sind kann es zusätzlich zu einer Blockade der regelrechten Belüftung der Ohren kommen. In Folge dessen verspüren die Patienten starke Ohrenschmerzen, die während des Schluckens an Intensität gewinnen. Bakterielle Infektionen, die zur Entstehung einer Mandelentzündung führen, äußern sich darüber hinaus durch auffällige Eiterablagerungen im Bereich des Rachens (sogenannte Eiterstippchen).
Die Behandlung der Mandelentzündung richtet sich in erster Linie nach dem ursächlichen Erreger. Bei negativem Strep-Test geht man vorrangig davon aus, dass es sich um eine virale Infektion handelt. In solchen Fällen erfolgt die Behandlung rein symptomatisch. Vor allem schmerzlindernde, fiebersenkende Arzneimittel wie Paracetamol oder Ibuprofen sind zur Behandlung der typischen Mandelentzündungs-Symptome geeignet. Bakterielle Mandelentzündungen werden mit Hilfe eines Antibiotikums therapiert. Arzneimittel der ersten Wahl in der Behandlung einer ausgeprägten, eitrigen Mandelentzündung ist vor allem bei der eitrigen Mandelentzündung handelt es sich um eine hochansteckende Erkrankung. Betroffene Patienten sollten ihre Umgebung auch einen Tag nach Beginn der Antibiotikatherapie vor einer möglichen Übertragung schützen. Eine zeitnah diagnostizierte Mandelentzündung, die richtig behandelt wird, heilt in der Regel innerhalb von ein bis zwei Wochen vollständig aus. Dennoch sollte dieses Krankheitsbild nicht unterschätzt werden. Bei Unterlassung einer geeigneten Therapie kann eine Mandelentzündung schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen. Auch eine Chronifizierung der Beschwerden ist bei unzureichender Behandlung möglich.
Bei einer Mandelentzündung handelt es sich um eine Infektion, die vor allem durch virale und/oder bakterielle Erreger verursacht wird. Man muss demnach davon ausgehen, dass lediglich diejenigen Menschen an einer Mandelentzündung erkranken, die den ursächlichen Keimen ausgesetzt sind. Dennoch gibt es einige Faktoren, die das Risiko der Entstehung verschiedener Infektionen im Allgemeinen und die Ausbildung einer Mandelentzündung im Speziellen, steigern.
Vor allem das Rauchen gilt als ernstzunehmender Risikofaktor für die Entstehung von Erkrankungen im Bereich des Mund-, Nasen- und Rachenraumes. Die genauen Gründe dafür sind vielseitig. Zum einen übt das Rauchen einen belastenden Einfluss auf die Immunabwehr des Organismus aus. Nachweißlich lassen sich im Blut von Menschen, die regelmäßig rauchen, deutlich weniger Immunglobuline (Eiweißstoffe die der Immunabwehr fremder Substanzen dienen) nachweisen. Personen, die rauchen, sind aus diesem Grund wesentlich anfälliger für bakterielle und virale Infektionen als Nichtraucher.
Zum Anderen wird die Entstehung entzündlicher Prozesse, die auch bei einer Mandelentzündung vorliegen, durch das Rauchen deutlich gefördert. Auch die Blutgefäße im Bereich des Nasen-/Rachenraumes werden durch das Rauchen nachweislich beeinträchtigt. Durch den regelmäßigen Konsum von Tabakwaren kommt es zu einer Verengung der Blutgefäße und damit zu einer Senkung der Gewebsdurchblutung. In Folge dessen können deutlich weniger Immunzellen über die Blutbahn zu den entzündeten Mandeln transportiert werden.
Ein weiterer Risikofaktor für die Entstehung entzündlicher Veränderungen innerhalb der Mundhöhle ist der Konsum von Alkohol. Man geht davon aus, dass das Immunsystem nach einem Abend Alkohol- und Nikotinkonsum für einen Zeitraum von ungefähr 24 Stunden nahezu vollkommen deaktiviert wird.
Personen, die das Rauchen nicht aufgeben möchten, sollten darüber nachdenken ihr Immunsystem auf einem anderen Wege zu stärken. Vor allem auf eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung und viel Bewegung sollte geachtet werden.
Sowohl das regelmäßige Rauchen, als auch der gelegentliche Konsum von Tabakwaren, kann die Schleimhäute innerhalb der Mundhöhle und im Bereich des Rachenraumes stark beeinflussen. In den meisten Fällen verursacht das Rauchen eine Umstrukturierung der Architektur der einzelnen Schleimhautzellen. Dies hat zur Folge, dass die normale Funktion der Schleimhäute nicht aufrechterhalten werden kann. Darüber hinaus wird auch die Durchlässigkeit der Schleimhautzellen deutlich gesteigert. Bakteriellen und viralen Krankheitserregern gelingt es aus diesem Grund leichter eine Eintrittspforte in den Organismus zu finden. Menschen, die regelmäßig rauchen, sind aus diesem Grund deutlich gefährdeter nach Kontakt mit infizierten Personen an einer Mandelentzündung zu erkranken.
Darüber hinaus lässt sich beobachten, dass das Rauchen bei bereits vorliegender Mandelentzündung den Heilungsverlauf stark beeinträchtigt. Menschen, die rauchen, entwickeln in den meisten Fällen wesentlich ausgeprägtere Symptome als Nichtraucher. Vor allem die im Zuge einer Mandelentzündung auftretenden Halsschmerzen und Schluckbeschwerden werden durch das Rauchen verstärkt. Der Verlauf der Mandelentzündung scheint bei Rauchern im Allgemeinen deutlich aggressiver zu sein. Das Rauchen verursacht bei den meisten der betroffenen Patienten stärkere Schwellungen der Gaumenmandeln. Auch die Bildung eitriger Sekrete und die Entstehung entzündlicher Prozesse ist bei Patienten, die rauchen, nachweislich gesteigert. Hauptgrund dafür ist die durch das Rauchen ausgelöste Vorschädigung der Rachenmandeln. Darüber hinaus hat die durch das Rauchen verursachte negative Beeinflussung des Immunsystems einen entscheidenden Einfluss auf den Schweregrad des Krankheitsverlaufs. Des Weiteren dauert es bei Menschen, die während des Vorliegens einer Mandelentzündung das Rauchen nicht einstellen, deutlich länger bis die Antibiotikatherapie erste Erfolge zeigt. Die genaue Ursache für dieses Phänomen ist bislang nicht geklärt. Ein weiteres Risiko des Rauchens während einer Mandelentzündung ist die gesteigerte Wahrscheinlichkeit der Entwicklung chronischer Krankheitsverläufe. Patienten, die unter einer akuten Mandelentzündung leiden, sollten das Rauchen daher vorläufig komplett einstellen. Bereits der Aufenthalt in Räumlichkeiten, in denen geraucht wird, kann den Krankheitsverlauf durch die passive Belastung negativ beeinflussen.
Die Folgen eines regelmäßigen Tabakkonsums machen sich bezogen auf die Entstehung einer Mandelentzündung besonders in Bereich des Immunsystems und der Gesundheit der Mund-, Nasen- und Rachenschleimhäute bemerkbar.
Das Rauchen beeinflusst das Immunsystem dahingehend, dass die sich im Blut befindenden Immunglobuline (Eiweißstoffe zur Abwehr von Erregern) verringern. Indirekt wird das Immunsystem auch dadurch beeinträchtigt, dass die Inhalation des Rauches auf Dauer die Durchblutung der Schleimhäute beeinflusst bzw. verschlechtert, sodass die Abwehrzellen weniger gut zum Ort von Infektionsgeschehen gelangen können.
Darüber hinaus schädigen die Inhaltsstoffe des Zigarettenrauches nachweislich die Schleimhäute, sodass zum einen die Infektion mit Bakterien oder Viren begünstigt wird und somit eine Mandelentzündung erleichtert wird. Im ungünstigsten Fall können ein chronischer Tabakgenuss und damit auch die dauerhafte Schleimhautreizung die Entstehung eines bösartigen Tumors im Mund-Rachen-Raum verursachen (Oropharynxkarzinom).
Zu diesen Tumoren gehören neben dem Tonsillen-Karzinom auch das Mundbodenkarzinom und das Karzinom des Gaumens.
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Da das Rauchen bei einer bereits bestehenden Mandelentzündung die Symptome durchaus verschlimmern und den Verlauf verlängern oder sogar zu einem chronischen Fortgang führen kann, sollte der Tabakkonsum eingestellt und mit dem rauchen aufgehört werden.
Die aggressiven Stoffe, die mit jeder inhalierten Zigarette zu einer zusätzlichen Reizung der Mundschleimhaut und beeinflusst das Immunsystem negativ, sodass sie einem physiologischen Heilungsprozess entgegenwirken. So kann es passieren, dass es bei fortbestehendem Rauchen während einer akuten Mandelentzündung zu einer stärkeren Schwellung der Mandeln sowie einer gesteigerten Eiterbildung und Schmerzsymptomatik kommen kann.
Darüber hinaus kommt es häufig zu dem Phänomen, dass bei Patienten mit einer Mandelentzündung und fortgesetztem Tabakkonsum die vom Arzt verordnete Antibiotikatherapie langsamer anschlägt.
Der Grund hierfür, ist jedoch noch nicht abschließend geklärt. Somit ist dringend anzuraten, dass mit den ersten Anzeichen einer Mandelentzündung das Rauchen eingestellt oder besser, als vorbeugende Maßnahme, das Rauchen aufgegeben werden sollte.
Regelmäßiges Rauchen gilt als einer der wesentlichen Risikofaktoren für die Entstehung einer Mandelentzündung.
Es ist nachgewiesen, dass das Rauchen einen deutlichen Einfluss auf das Immunsystem ausübt, sodass Raucher im Durchschnitt häufiger erkranken und an bakteriellen oder viralen Infektionskrankheiten leiden, als Nichtraucher. Der Grund dafür ist, dass eine Folge des Rauchens eine Abnahme der Immunglobuline (Antikörper/Eiweiße zur Abwehr von Erregern) im Blut ist, sodass Bakterien und Viren weniger effektiv bekämpft werden können.
Hinzu kommt, dass der Tabakrauch darüber hinaus auch die Mundschleimhaut reizt und sogar schädigt, sodass auch die Schleimhaut der Mandeln anfälliger für die Besiedelung mit Bakterien/ Viren wird. Zusätzlich werden auch die Blutgefäße im Nasen-Rachen-Raum durch die Rauchinhalation beeinflusst, sodass die Durchblutung der Schleimhäute wesentlich schlechter ist, als bei Nichtrauchern.
Dies führt dazu, dass weniger Blut und damit auch Immunzellen zum Ort des Geschehens gelangen können und die Immunabwehr auch hierdurch in Mitleidenschaft gezogen wird. Zusammenfassend wird zum einen die Entstehung einer Mandelentzündung durch Rauchen begünstigt und zum anderen eine begonnene Entzündung gefördert und regelrecht unterstützt.
Neben dem chronischen Konsum von Tabakrauch, spielt auch eine vermehrte Aufnahme von Alkohol eine nennenswerte Rolle als Risikofaktor für die Entstehung einer Mandelentzündung. Die Schleimhaut der Mundhöhle und des Rachens wird von einer körpereigenen, gesunden Bakterienflora besiedelt, die permanent und in einer bestimmten Bakterien- und Pilzzusammensetzung vorhanden ist und der Abwehr potenziell krankmachender Bakterien dient.
Unter Alkoholeinfluss kann sich diese physiologische Zusammensetzung so verschieben bzw. zerstört werden, dass entzündliche Prozesse und Infektiongeschehen leichter auftreten können.
Zudem wirkt das im Alkohol enthaltende Ethanol giftig auf die Schleimhautzellen auf, sodass es zur Schleimhautschädigung kommt und krankmachende Bakterien leichter eindringen können. Darüber hinaus nehmen die giftigen Inhaltsstoffe des Alkohols auch Einfluss auf die Speicheldrüsen, sodass es zu einer veränderten Zusammensetzung des Speichels mit weniger darin enthaltenden Abwehrstoffen kommt, was die Immunantwort im Mundraum abschwächt.
Da ein erhöhter Alkoholkonsum nachgewiesenermaßen häufig auch mit einem erhöhten Tabakkonsum korreliert, gilt der Verzicht auf beides als protektive Maßnahme zur Verhinderung einer Mandelentzündung.
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A - Mandelentzündung - Tonsilitis
B - Einfache katharrhalische Angina -
Angina catarrhalis
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D - Geschwüre bei bakteriellen
Angina-Formen
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