Eine Mandelentzündung kann sehr schmerzhaft und unangenehm sein. Neben medikamentöser Therapie mit Schmerzmitteln wie Ibuprofen können auch einige Hausmittel Linderung schaffen.
Eine Mandelentzündung ist äußerst unangenehm und jeder Betroffene möchte sie so schnell wie möglich wieder loswerden. Dabei trifft man auf vielerlei gut gemeinte Ratschläge. Vor allem, wenn es um Kinder oder Kleinkinder geht, hat jeder einen anderen Rat, so dass sich die Frage stellt: Was hilft wirklich zuverlässig und schnell gegen eine Mandelentzündung? Zunächst einmal ist natürlich jeder Patient unterschiedlich und hat daher auch unterschiedliche Vorlieben und Wege, um gesund zu werden. Daher ist die Therapie bei Kleinkindern oder Kindern ein wenig schwieriger, sie können schließlich noch nicht genau sagen, was ihnen gut tut und was nicht.
Im Folgenden sind einige Mittel und Therapiemöglichkeiten aufgelistet, die schnell und wirksam gegen die Mandelentzündung und die damit verbundenen Schmerzen helfen.
Gegen die Mandelentzündung im Allgemeinen hilft leider nur abwarten, bis sich der Körper erholt hat und den Erreger erfolgreich bekämpft hat.
Eine gefürchtete Komplikation bildet dabei die Superinfektion mit Bakterien, wie Streptokokken. Falls auf die virale Grundinfektion eine Besiedlung mit Bakterien erfolgt, merkt man das ziemlich schnell an einer rapiden Verschlechterung und Eiterbelägen auf den Mandeln. In diesem Fall ist eine alleinige Therapie mit Schmerzmitteln oder Hausmitteln nicht ausreichend und auch bei Kindern oder Kleinkindern müssen Antibiotika gegeben werden. Erfolgt dies nicht, besteht, neben großen Schmerzen und Schluckbeschwerden, die Gefahr einer systemischen Ausbreitung auf den ganzen Körper, Luftnot und kompletten Verlegung der Atemwege mit konsekutiver Atemnot. Erfreulicherweise helfen Antibiotika in dieser Situation sehr schnell und erweisen sich als äußerst wirksam. Bereits nach zwei Tagen ist in der Regel das Schlimmste überstanden. Vor allem für Kleinkinder ist diese Zeit dennoch sehr traumatisierend. Sie wissen schließlich nicht, ob die Schmerzen je wieder weggehen und man kann es ihnen auch schwer erklären. Daher ist in dieser Situation eine Beruhigung durch die Eltern ebenso wichtig, wie eine gewohnte Umgebung und möglichst viel Ablenkung von den Schmerzen. Ist es nicht zu einer bakteriellen Superinfektion gekommen, kann die virale Infektion symptomatisch therapiert werden. Hier empfiehlt sich Bettruhe und gegebenenfalls abschwellende Mund- oder Nasensprays. Sie enthalten gefäßverengende Stoffe, die die Schleimhaut abschwellen lassen und so eine bessere Belüftung des Mundraumes ermöglichen. Sie sollten allerdings nicht von Schwangeren und nicht länger als 5 Tage eingenommen werden.
Da eine Mandelentzündung einen entzündlichen Prozess darstellt, ist sie oft mit Schmerzen. Nur in den seltensten Fällen sind die Patienten schmerzfrei. Oft empfinden sie starke Schluckbeschwerden und können kaum noch essen oder trinken. Das resultiert aus einer ständigen Reizung der Schmerzfasern im Hals-Rachen-Bereich, die durch die Schwellung gereizt werden und durch Nahrungsaufnahme weiter komprimiert werden. Vor allem bei Kindern besteht auch das Problem der Luftnot, da der Rachen auf Grund seiner geringeren Größe noch viel schneller zuschwellen kann. Initial können gegen die Schmerzen Schmerzmittel der NSAR- Klasse eingenommen. So werden nicht-steroidale-Antirheumatika wie Ibuprofen oder Aspirin® bezeichnet. Paracetamol gehört ebenfalls in diese Gruppe und hat den zusätzlichen Vorteil, dass es auch während der Schwangerschaft eingenommen werden kann.
NSAR-Analgetika sind bis zu gewissen Wirkstärken rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. In geringer Dosierung haben sie kaum Nebenwirkungen. Man sollte jedoch bei einer regelmäßigen oder höher dosierten Einnahme darauf achten, dass ein Magenschutz eingenommen wird, da die Medikamente dann auf den Magen schlagen.
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Verständlicherweise möchte nicht jeder direkt Tabletten einnehmen und auch Kindern und Kleinkindern gibt man ungern direkt Schmerzmittel. Daher gibt es auch eine Reihe von Hausmitteln, die gut gegen die Schmerzen bei einer Mandelentzündung wirken. Zunächst einmal ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig, da der Körper bei erhöhten Temperaturen einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf hat. Dabei sollte selbst ausprobiert werden, ob kalte oder eher warme Flüssigkeit gut tut. Kalte Getränke wirken abschwellend und kühlend, warme Getränke fördern den Blutfluss. Ist der Hals bereits sehr gereizt – beispielsweise durch vieles Husten oder Heiserkeit – ist eher zu warmen Getränken wie Kamillen- oder Salbeitee zu raten. Steht die Schwellung und die Atemnot im Vordergrund, ist es sinnvoller, kalte Getränke zu sich zu nehmen, da das Gewebe dadurch abschwillt und sich die Muskeln zusammenziehen. Beides sollte jedoch nicht im Übermaß konsumiert werden. Ferner sollte auf kohlensäurehaltige Getränke verzichtet werden, da die enthaltene Säure das Gewebe zusätzlich reizt und eventuell auch für Sodbrennen sorgt. Auf Rauchen sollte komplett verzichtet werden.
Ein weiteres Hausmittel gegen die Schwellung und die damit verbundenen Schmerzen, sind Quarkwickel: Man bestreicht ein Leinentuch ca. einen halben Zentimeter dick mit Quark und wickelt es locker um den Hals. So wird eine dauerhafte Kühlung oder Erwärmung – je nach Vorliebe – erzeugt. Der Quarkwickel kann bis zu zwei Stunden am Hals belassen werden, die Prozedur mehrmals täglich wiederholt werden.
Außerdem kann der Hals mit Coolpacks gekühlt werden. Auch Eiswürfel können gelutscht werden. Man kann diese zusätzlich mit Salbeiblättern mischen, so dass ein angenehmer Salbeigeschmack entsteht und neben dem Kühleffekt auch noch ein zusätzlicher Heileffekt durch den Salbei entsteht. Wer also nicht direkt auf Schmerzmittel zurückgreifen will, hat eine große Auswahlmöglichkeit an Hausmitteln, die einen guten Erfolg auf Linderung und Heilung versprechen.
Wirklich schnelle Abhilfe schaffen jedoch nur Bettruhe und gegen die Schmerzen Schmerzmittel. Hausmittel sind eine wirksame und natürliche Alternative, allerdings ist die Dauer bis zum Einsetzen der Wirkung normalerweise länger als mit einer medikamentösen Therapie.
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