„Herzstechen“ ist ein sehr subjektiver Begriff, der ein schmerzhaftes Symptom beschreibt. Die meisten Menschen verstehen unter einem „Herzstechen“ einen brennenden, stechenden Schmerz hinter dem Brustbein. Er kann stressbedingt oder durch Muskelverspannungen aufreten, allerdings auch auf Grund ernsterer Erkrankungen, wie eine Rippenfellentzündung oder als Begleiterscheinung einer Angina pectoris.
„Herzstechen“ ist ein sehr subjektiver Begriff, der ein schmerzhaftes Symptom beschreibt. Die meisten Menschen verstehen unter einem „Herzstechen“ einen brennenden, stechenden Schmerz hinter dem Brustbein.
Auch ein drückendes oder beengendes Gefühl, können manche Menschen als „Herzstechen“ auffassen. Insgesamt ist das Gefühl eines „Herzstechens“ jedoch sehr individuell und stark abhängig von der Empfindung des Betroffenen, sodass eine Definition nur schwer möglich ist. „Herzstechen“ kann auch beim Einatmen verstärkt werden, beispielsweise, wenn die Atmung schwerfällt und eine zusätzliche Anstrengung darstellt.
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Die Ursachen für ein „Herzstechen“ können äußers vielfältig sein. Auch ein „Herzstechen“, welches beim Einatmen auftritt oder durch dieses verstärkt wird, ist keiner eindeutigen Ursache zuzuordnen. Prinzipiell kann ein „Herzstechen“ auf eine Erkrankung des Herzens oder der Herzgefäße hindeuten. Oftmals tritt es im Rahmen des Symptomkomplexes „Angina pectoris“ auf, der vielen Menschen ein Begriff ist. Durch eine Verengung der Herzkranzgefäße, beispielsweise durch jahrelanges Rauchen, wird das Herz bei Belastung nicht ausreichend durchblutet, wodurch ein „Herzstechen“ im Rahmen einer Angina pectoris auftritt. Auch die Einatmung kann dadurch erschwert sein und das „Herzstechen“ verstärken. Gerade bei stark verengten Gefäßen ist es ganz typisch, dass bereits bei geringster Anstrengung oder sogar in Ruhe „Herzstechen“ beim Einatmen auftritt. Lassen Sie sich von einem Kardiologen untersuchen.
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Bei vielen Menschen verstärkt die Angst vor einem Herzinfarkt diese Symptome, obwohl kein Schaden am Herzen vorliegt. Gewissheit kann Erleichterung und Ruhe bringen. Angst, Stress und die allgemeine psychische Verfassung können ebenfalls, nicht allzu seltene, Gründe für ein „Herzstechen“ beim Einatmen darstellen. Da bei Stress sowohl die Atem- als auch die Herzfrequenz steigt, kann der subjektive Eindruck eines Herzstechens entstehen. Auch andere emotionale und psychische Belastungen und Ängste können ein „Herzstechen“ bei der Einatmung auslösen. Es liegt jedoch kein Schaden am Herzen vor. Verspannungen der Atemhilfsmuskulatur und der Muskulatur des Brustkorbes verursachen gegebenenfalls stechenden Schmerzen bei der Einatmung (Schmerzen beim Einatmen) führen, die sich wie ein „Herzstechen“ anfühlen können.
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Zunächst einmal ist es wichtig Ruhe zu bewahren. Am besten wenden Sie sich an Ihren Hausarzt und schildern Ihre Symptome und Ihre Ängste. Dieser überweist Sie zum Kardiologen, welcher die Gesundheit des Herzens überprüft. Eine Echokardiografie, EKG-Untersuchungen wie das Belastungs-EKG sowie andere diagnostische Maßnahmen können Störungen des Herzrhythmus oder des Organs erkennen und aufdecken. Weitere bildgebende Untersuchungen oder sogar invasive Maßnahmen wie der Herzkatheter stehen ebenfalls zur Untersuchung und Behandlung des Herzens zur Verfügung. Sollte das Herz gesund sein und alle relevanten Erkrankungen ausgeschlossen sein, wird die Ursachensuche in eine andere Richtung gelenkt. Die Frage nach Ängsten, Stress oder anderen psychischen Belastungen sollte geklärt werden. Auch mögliche Ursachen, wie Verspannungen der Muskulatur des Brustkorbes werden miteingeschlossen.
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Die begleitenden Symptome eines „Herzstechens“ beim Einatmen hängen von der zugrundeliegenden Ursache ab. Erkrankungen des Herzens können noch viele weitere Symptome zeigen.
Eine Angina pectoris beispielsweise, welche im Rahmen der koronaren Herzkrankheit auftritt, zeigt neben einem Herzstechen auch ein Engegefühl der Brust. Betroffene beschreiben dies häufig mit dem Vergleich eines Elefanten, der auf der Brust sitzt. Auch Übelkeit, Unruhe, Angst und ausstrahlende Brustschmerzen sind typisch. Die Schmerzen können in den linken Arm, Rücken, Unterkiefer, Hals oder Oberbauch ausstrahlen. Die Symptome verschwinden in der Regel bei Ruhe wieder.
Anders verhält es sich bei einem richtigen Herzinfarkt, welcher sich auch in einem Herzstechen beim Einatmen äußern kann. Bei einem Herzinfarkt sind die Symptome meist stärker als bei einer Angina Pectoris. Es treten begleitend Todesangst, Schweißausbrüche und zum Teil auch Erbrechen auf. Die Schmerzen werden als viel stärker empfunden und die Symptomatik dauert an und klingt in Ruhe nicht ab. Luftnot und ein Blutdruckabfall sowie Hautblässe treten ebenfalls auf. Es handelt sich also um ein hochakutes Krankheitsbild.
„Herzstechen“ beim Einatmen kann jedoch auch stressbedingt sein oder im Zusammenhang mit psychischen Belastungen stehen. Meistens äußert sich das „Herzstechen“ dann nicht in der Art und Weise wie bei einer Angina Pectoris oder einem Herzinfarkt. Es tritt viel mehr in den Situationen der Belastung auf und ist begleitet von Ängsten, einer hohen Herzfrequenz, Schweißausbrüchen oder Schwindel. Weitere mögliche Begleitsymptome sind muskuläre Schmerzen, beispielsweise im Brustkorb oder in der Rückenmuskulatur.
„Herzstechen“ beim Einatmen können in Kombination mit Rückenschmerzen auftreten. Ein sehr starker Schmerz, Luftnot und Schweißausbrüche bilden die typische Symptom-Kombination des Herzinfarktes. Eine Ausstrahlung der Schmerzen in den linken Arm, den Oberbauch oder den Hals sowie den Oberkiefer ist für einen Herzinfarkt ebenfalls typisch. Auch eine Angina Pectoris kann zu „Herzstechen“ beim Einatmen führen, welches von Rückenschmerzen begleitet ist. Die Symptomatik ist meist weniger stark ausgeprägt als bei einem Herzinfarkt und bildet sich in Ruhe nach 10 bis 20 Minuten wieder zurück. Rückenschmerzen können weiterhin auf eine muskuläre Verspannung der Rückenmuskulatur zurückzuführen sein. Manche Betroffene berichten auch von einer Art „Herzstechen“, dass durch muskuläre Verspannungen zustande kommt. Formal handelt es sich dabei aber nicht um „Herzstechen“, da das Herz gesund ist. Der subjektive Eindruck eines stechenden Brustschmerzes kann jedoch bestehen. Selten erscheint er auch bei der Einatmung stärker. Der Zusammenhang kann jedoch nur vage hergestellt werden. Es handelt sich um sehr subjektive Beschwerden, die nicht unbedingt aufeinander zurückgeführt werden können.
Eine Grippe als solche führt nicht zu einem „Herzstechen“ beim Einatmen. Manche Infektionserkrankungen der Atemwege wie beispielsweise eine Lungenentzündung können eine Entzündung des Rippenfells (Pleuritis) nach sich ziehen. Diese Entzündung wiederum ist ein möglicher Grund für einen stechenden Brustschmerz, der von den meisten Betroffenen als „Herzstechen“ bezeichnet wird. Typischerweise verstärkt sich dieses „Herzstechen“ bei der Einatmung. Eine Grippe führt jedoch in aller Regel nicht zu solch einer Symptomatik.
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Eine einfache Erkältung führt nicht zu einem „Herzstechen“ beim Einatmen. Bei einer Lungenentzündung jedoch kann es zu einer Entzündung des Rippenfells (Pleuritis) kommen, welche zu einem Brustschmerz führt, der wie ein „Herzstechen“ erscheinen kann. Typisch ist auch, dass es sich dann um einen atemabhängigen Schmerz handelt, der sich bei der Einatmung verstärkt
„Herzstechen“ ist ein sehr irreführender Begriff, da es sich in den wenigsten Fällen um einen Schmerz handelt, der tatsächlich vom Herzen kommt. Es handelt sich meistens viel mehr um einen allgemeinen Schmerz der Brust, welcher als stechend empfunden wird. Typischerweise fühlt sich eine Reizung des Rippenfells so an. Das Rippenfell kann im Rahmen einer Lungenentzündung oder einer akuten Bronchitis entzündet sein. Typisch ist ein stechender Schmerz der Brust beim Einatmen, welcher von einem trockenen oder produktiven Husten begleitet wird. Letzteres bezeichnet einen Husten mit Auswurf. Begleitend kann Fieber, Abgeschlagenheit und ein allgemeines Krankheitsgefühl auftreten
In der Schwangerschaft befinden sich Frauen in einem körperlichen sowie psychischen Ausnahmezustand. Die ganze Lebenssituation, der Körper sowie die zu bewältigenden Belastungen verändern sich. Stress in der Schwangerschaft können zu einem „Herzstechen“ beim Einatmen führen. Im Zuge der Anpassung an die Schwangerschaft steigt auch die Herzfrequenz der Frau natürlicher Weise. In der Regel liegt kein Schaden am Herzen oder der Lunge vor. Daher ist dies kein Grund zur Besorgnis. Eine Untersuchung beim Arzt sollte dennoch, allein zur Beruhigung der Schwangeren und zur Absicherung, durchgeführt werden. Auch ein Dehnungsschmerz oder ein Schmerz durch eine Reizung des Rippenfells kann ein Herzstechen beim Einatmen imitieren und ist weitaus naheliegender als eine Erkrankung des Herzens oder der Lunge.
Auch die Körperhaltung kann einen Einfluss auf die Ausprägung des „Herzstechens“ beim Einatmen haben. Dabei kann die Körperhaltung beispielsweise muskuläre Verspannungen verstärken oder das subjektive Gefühl des „Herzstechens“ verändern. Muskelverspannungen im Brustkorb oder in der Rückenmuskulatur können sich beispielsweise beim Bücken bemerkbar machen und dadurch ein „Herzstechen“ beim Einatmen imitieren. Ein direkter Zusammenhang lässt sich jedoch nur schwer ableiten. Das Bücken hat als Solches keine Auswirkung auf das Herz und daher darf man nicht annehmen, es würde in irgendeiner Art und Weise ein „Herzstechen“ verursachen, welches auch wirklich vom Herzen kommt. Vielmehr kann die Haltung die Atmung erschweren und bei ohnehin bestehenden Verspannungen oder muskulären Dysfunktionen den Eindruck eines „Herzstechens“ beim Einatmen verstärken.
Die Behandlung eines „Herzstechens“ beim Einatmen richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. Da verschiedene Erkrankungen oder Umstände zu einem Herzstechen beim Einatmen führen, gibt es selbstverständlich keine einheitliche Therapie. Im folgenden Abschnitt sollen die wichtigsten Ursache hinsichtlich ihrer Therapie kurz erläutert werden:
1.Koronare Herzkrankheit/ Angina Pectoris: Die Therapie der koronaren Herzkrankheit umfasst viele verschiedene Bausteine. Zur Linderung der Beschwerden und des Herzstechens werden Nitrate und sogenannte Calciumantagonisten oder Betablocker verschrieben.
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Bei einem Verschluss einer Arterie oder sogar einem Herzinfarkt wird mit einem Katheter meist über die Leiste ein Stent in das betroffene Gefäß des Herzens eingeführt, sodass dieses eröffnet wird.
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2. Muskuläre Verspannungen: Muskuläre Verspannungen der Rücken- oder Brustkorbmuskulatur können mithilfe von Massagen oder Physiotherapie gelöst werden. Atemübungen können helfen, die Atemhilfsmuskulatur optimal zu nutzen und das Herzstechen zu verbessern.
3. Stress/ Belastung/ „psychogenes Herzstechen“: Die Behandlung eines „Herzstechens“, welches durch Stress oder andere psychische Belastungen entsteht, umfasst meist Entspannungstechniken und Ansätze zur Stressbewältigung. Die Therapie gestaltet sich jedoch sehr individuell und ist an die Bedürfnisse des Betroffenen angepasst.
Die Dauer eines „Herzstechens“ beim Einatmen ist ganz unterschiedlich. Meist dauern die Symptome nur ein paar Minuten oder sogar nur wenige Sekunden. Das hängt von der zugrundeliegenden Ursache ab. Angina-Pectoris-Anfälle dauern in der Regel zwischen 10 und 20 Minuten, bei einer Behandlung mit Nitroglycerin klingen sie nach kurzer Zeit wieder ab. Über welchen Zeitraum hinweg die Beschwerden vorhanden sind, hängt davon ab, ob und wie erfolgreich eine Behandlung erfolgt. Daher lassen sich keine pauschalen Angaben zur Dauer machen. „Herzstechen“ bei psychischen Ursachen oder in Stresssituationen lässt sich beispielsweise durch Entspannungstechniken in den Griff kriegen, sodass die Symptome nur noch seltener oder irgendwann gar nicht mehr auftreten.
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