Bestrahlung einer Haglundferse

Die Haglundferse (Haglundexostose) ist ein Knochenvorsprung am seitlichen oder rückseitigen Rand des Fersenbeins im Ansatzbereich der Achillessehne. Die Betroffenen verspüren vor allem beim Tragen von Schuhen einen Druckschmerz im entsprechenden Bereich der Ferse. Bei der Bestrahlung einer Haglundferse gibt es zum einen die Möglichkeit einer Stoßwellentherapie und zum anderen die der Röntgenbestrahlung.

Bestrahlung einer Haglundferse

Haglundferse

Die Haglundferse (Haglundexostose) ist ein Knochenvorsprung am seitlichen oder rückseitigen Rand des Fersenbeins im Ansatzbereich der Achillessehne. Die Betroffenen verspüren vor allem beim Tragen von Schuhen einen Druckschmerz im entsprechenden Bereich der Ferse. Häufig ist die Haut über dem Achillessehnenansatz gerötet und geschwollen. Als Ursache zur Entstehung einer Hagelundexostose kommt unter anderem unpassendes Schuhwerk in Frage, auch eine genetische Veranlagung wird diskutiert. Wenn der Verdacht auf eine Haglundferse durch orthopädische Untersuchungen erhärtet wird, so erfolgt eine bildgebende Diagnostik mittels Ultraschall, Röntgen oder CT.

Behandlungsoptionen

Die Symptome, die durch eine Haglundferse hervorgerufen werden können von völliger Schmerz- und Beschwerdefreiheit hin zu starken Schmerzen reichen. Entsprechend gibt es bei der Therapie der Haglundferse je nach Ausprägung verschiedenste Optionen. Bei leichten Formen kann schon die Wahl des richtigen (evtl. orthopädischen) Schuhwerkes in Kombination mit Einlagen oder Polstern zu einer deutlichen Besserung beitragen. Auch physiotherapeutische Übungen und schmerz- und entzündungshemmende Medikamente können zum Erfolg führen.

Sind diese Maßnahmen nur vorrübergehend wirksam, so muss die eigentliche Ursache der Erkrankung behandelt werden, in Form einer Operation oder nicht-invasiv durch eine Bestrahlung.

Lesen Sie mehr zum Thema: Haglundferse Therapie

Bestrahlung

Bei der Bestrahlung einer Haglundferse gibt es zum einen die Möglichkeit einer Stoßwellentherapie und zum anderen die der Röntgenbestrahlung.

Stoßwellentherapie

Bei der Stoßwellentherapie, die sich bereits zur Zertrümmerung von Nierensteinen etabliert hat, werden gezielte Stoßwellen (hochenergetische Druckwellen) auf einen Gewebebereich geschossen. Das getroffene Gewebe setzt nun umgebendes Gewebe in Schwingung. Mit zunehmender Behandlungsdauer kommt es so zu einer steigenden Instabilität im bestrahlten Knochen. Die Verknöcherung des Sehnenansatze bei der Haglundferse wird so praktisch aufgelöst, sie „bröckelt“.

Eine Sitzung dauert nur wenige Minuten und ist für den Patient nicht schmerzhaft, sodass eine Narkose oder Betäubung nicht notwendig ist. Es sind meist mehrere Sitzungen notwendig, um die gewünschte Reaktion im Gewebe zu erzielen.

Die Stoßwellentherapie zur Behandlung der Haglundferse muss in Deutschland nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, sodass der Patient die Behandlung möglicherweise selbst zahlen muss. Hierbei muss bei mehreren Sitzungen mit Kosten von mehreren hundert Euro gerechnet werden. Es gibt die Möglichkeit, der Krankenkasse einen Antrag zur Kostenübernahme zu stellen, der je nach Ermessen bewilligt werden kann. Hierzu können Sie sich bei Ihrem behandelnden Arzt für Ihren speziellen Fall informieren.

Das Verfahren bietet nach mehreren Sitzungen gute Heilungschancen, jedoch kann auch nach Erreichen einer Schmerz-und Beschwerdefreiheit ein Wiederauftreten der Verknöcherung nicht ausgeschlossen werden. Die Stoßwellentherapie ist als nicht-invasive Behandlungsoption im Allgemeinen sehr risikoarm und in den allermeisten Fällen frei von Nebenwirkungen.

Selten kann es zu Reizungen des umliegenden Gewebes kommen, wie Schwellungen oder oberflächlichen Hauteinblutungen. Folgeschäden wie die Verletzung von knöchernen Strukturen, Nerven oder Gefäßen sind sehr selten und bei sachgerechter Durchführung nicht zu erwarten.

Lesen Sie mehr zum Thema: Stoßwellentherapie.

Röntgenbestrahlung

Eine weitere nicht-operative Behandlungsoption der Haglundferse ist die Röntgentiefenbestrahlung. Diese Form der Röntgenstrahlung unterscheidet sich von der „normalen“ Röntgenstrahlung wie sie zur Bildgebung eingesetzt wird durch eine höhere Härte. Diese Strahlung durchdringt das über dem Knochen liegende weiche Gewebe (Haut, Fettgewebe, Muskulatur) mühelos und gibt beim Auftreffen auf das Knochengewebe einen hohen Anteil an Energie ab. Röntgenstrahlung ist u.a. durch Interaktionen mit der DNA (Erbgut der Zellen) zellschädigend, was man sich bei der Bestrahlung der Haglundferse zunutze macht. Zumeist in mehreren Sitzungen wird die Verknöcherung am Ansatz der Achillessehne abgebaut, sodass die für das Krankheitsbild charakteristischen Symptome zurückgehen.

Wichtig ist bei diesem Verfahren, dass die Röntgenstrahlung in ihrer Dosis und Ausrichtung so gewählt wird, dass das umliegende gesunde Gewebe verschont bleibt. Wird das Bestrahlungsareal zu groß gewählt, so kann es zur irreversiblen (nicht mehr rückgängig zu machenden) Schädigung von Nerven, Blutgefäßen und Weichteilgewebe kommen. Zu den Nebenwirkungen der Röntgenbestrahlung zählen Irritationen der Haut über der entsprechenden Stelle, wogegen vorbeugend nach der Behandlung kühlende Gels aufgetragen werden können. Da die Haut jedoch eine hervorragende Regenerationsfähigkeit aufweist, sind keine bleibenden Schäden zu erwarten.

Wie auch bei der Stoßwellentherapie sind mehrere Sitzungen notwendig, um zu einem sichtbaren und spürbaren Erfolg zu führen. Die Verknöcherung geht nur sehr langsam zurück, sodass es sogar zwischenzeitlich (meist zu Anfang der Bestrahlung) zu einer Verschlimmerung der Symptome kommen kann, wodurch die Betroffenen sich zunächst nicht entmutigen lassen sollten.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Thema Haglundferse finden Sie unter:

Weitere allgemeine Informationen zum Thema: Orthopädie A-Z.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 02.11.2015 - Letzte Änderung: 30.03.2024