Bauchspeicheldrüsenkrebs, auch Pankreaskarzinom genannt, ist eine der aggressivsten Formen der Krebserkrankung und hat eine sehr geringe Heilungsrate, daher ist die Früherkennung bei dieser Art Krebs von besonders wichtiger Bedeutung.
Obwohl jährlich 10.000 Menschen in Deutschland an Bauchspeicheldrüsenkrebs versterben, ist eine frühzeitige Erkennung dieser Erkrankung schwierig. Das führt wiederum dazu, dass die Diagnose meist erst im Enstadium des Bauchspeicheldrüsenkrebses gestellt wird und somit häufig nicht mehr heilbar ist.
In der Erkennung von Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs gibt es keine Symptome, die schon früh auftreten und explizit auf diese Erkrankung hinweisen. Im Folgenden sind einige Symptome genannt, die zur genaueren Untersuchung des Patienten Anlass geben sollten, um Bauchspeicheldrüsenkrebs möglichst früh zu erkennen:
Bei all diesen Beschwerden muss jedoch bedacht werden, dass sie auch zahlreiche andere Ursachen haben können und keineswegs ein sicheres Zeichen für die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs darstellen.
Besteht der Verdacht, dass ein Patient an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt sein könnte, sollte zügig eine entsprechende Diagnostik eingeleitet werden, um die Erkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs frühzeitig sicherzustellen bzw. auszuschließen.
Zunächst muss der Arzt ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten führen. V.a. die oben genannten Symptome sollten abgefragt werden. Auch wird der Arzt nach bestimmten Krankheiten fragen, die des Öfteren mit Bauchspeicheldrüsenkrebs einhergehen (u.a.
und nach einer familiären Veranlagung für diese Erkrankung. Zudem werden bestimmte Risikofaktoren erfragt, d.h.
Anschließend wird der Patient untersucht. Hier wird v.a. auf Allgemeinbefinden, Gewicht und eine Gelbfärbung der Haut geachtet. Außerdem findet sich bei der Bauchuntersuchung häufig das sogenannte Courvoisier-Zeichen. D.h. der Arzt kann bei einer Gelbfärbung der Haut (Ikterus) eine pralle Gallenblase tasten, die für den Patienten jedoch nicht schmerzhaft ist.
Es wird anschließend Blut abgenommen. Hier kann geschaut werden, ob die Funktion der Bauchspeicheldrüse normal ist (Zucker, Lipase, Amylase). Auch wird nach Anzeichen für einen Galleaufstau durch Einengung der Gallewege durch den Tumor gesucht (Bilirubin, alkalische Phosphatase, Gamma-GT) und es wird nach Allgemeinveränderungen im Rahmen von Krebserkrankungen geschaut (Anämie). Bestätigt sich der Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs in einer weiteren Untersuchung, sollten auch die sogenannten Tumormarker bestimmt werden (CA 19-9, CA 50). Diese dienen später v.a. zur Beurteilung des Therapieerfolgs, nicht jedoch zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs. D.h. nach einer Operation sollten sie deutlich abfallen, kommt es dann jedoch zu einem erneuten Wachstum des Bauchspeicheldrüsenkrebs, steigen sie wieder an.
Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung kann schnell und einfach eine Veränderung des Organs und der umgebenden Lymphknoten erkannt werden. Hierzu wird zum einen eine Ultraschalluntersuchung von außen durch die Bauchdecke durchgeführt und zum anderen im Rahmen einer Magenspiegelung eine Ultraschalluntersuchung von innen. Dabei können auch Proben des verdächtigen Bereichs entnommen werden, Diese werden dann mikroskopisch untersucht und der Grad der Entartung und die Art des Krebses kann festgestellt werden.
Im Weiteren erfolgt eine Darstellung des gesamten Bauchraums mit Hilfe von CT (Computertomographie) oder MRT vom Bauch (Magnetresonanztomographie)-Untersuchung.
Hierbei können auch Blutgefäße dargestellt werden, die z.T. bei Bauchspeicheldrüsenkrebs vermehrt vorkommen.
Desweiteren kann mit Hilfe einer ERCP (endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie) Untersuchung eine Darstellung der Bauchspeicheldrüsengänge erfolgen. Hierzu wird über den Dünndarm Kontrastmittel in die Gänge gespritzt und dabei Röntgenbilder angefertigt. Sind die Gänge für die Verdauungssäfte durch Wucherungen im Organ verengt, lässt sich dies hier besonders gut erkennen.
All diese Untersuchungen dienen zur Erkennung der Erkrankung Bauchspeicheldüsenkrebs oder anderer Ursachen. Außerdem kann damit das Stadium der Erkrankung eingeschätzt und davon abhängig eine Therapie begonnen werden.
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