Ursachen für Bauchspeicheldruesenkrebs

Die Ursachen für Bauchspeicheldrüsenkrebs sind sehr vielschichtig und es ist eher von Risikofaktoren auszugehen. Zum Beispiel erhöht Tabak- und langjähriger Alkoholkonsum die Wahrscheinlichkeit für Bauchspeicheldrüsenkrebs erheblich. Auch eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung stellt ein Risiko dar. Weiterhin spielt die Veranlagung ein Rolle und es gibt verschiedene Tumorsyndrome, bei denen auch Bauchspeicheldrüsenkrebs auftreten kann.

Bauchspeicheldrüsenkrebs Ursachen

Hinweis

Alle hier gegebenen Informationen sind nur allgemeiner Natur, eine Tumortherapie gehört immer in die Hand eines erfahrenen Onkologen!!!

Synonyme

Pankreascarcinom (bzw. genauere Bezeichnung im engeren Sinne: duktales Adenokarzinom der Bauchspeicheldrüse), Pankreaskarzinom, Pankreaskrebs, Bauchspeicheldrüsentumor

Englisch: pancreatic carcinoma

Was sind die Ursachen von Bauchspeicheldrüsenkrebs?

Für die Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) kann es viele Ursachen geben, jedoch ist bis heute noch nicht abschließend geklärt aus welchem Grund diese Erkrankung auftritt. In diversen Studien wurden aber einige Faktoren festgestellt, die die Entstehung eines Tumors in der Bauchspeicheldrüse begünstigen. Man spricht von so genannten Risikofaktoren.

Magenentfernung

Zum einen geht man davon aus, dass für Menschen denen der Magen teilweise oder ganz entfernt wurde, ein höheres Risiko besteht. Die Entfernung von Teilen des Magens oder des gesamten Organs kann im Zuge eines Magengeschwürs notwendig werde. Das Risiko im Nachhinein einen Tumor des Pankreas zu bekommen steigt in diesen Fällen um das 3 bis sogar 7fache.

Rauchen und Alkohol

Des Weiteren gilt der Konsum von Tabakwaren als einer der größten Risikofaktoren was die Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs angeht. Der Zusammenhang zwischen dem Rauchen und der Tumorentwicklung ist inzwischen zweifelsfrei nachgewiesen.
Man geht davon aus, dass bei ungefähr einem Viertel der an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankten Patienten ein direkter Zusammenhang zu dem Konsum von Tabakwaren besteht. Weisen diese Menschen darüber hinaus noch weitere Risikofaktoren auf, so vervielfacht sich deren Wahrscheinlichkeit an einem Pankreaskarzinom zu erkranken.

Einen weiteren, zweifelsfrei belegten Risikofaktor stellt der übermäßige Genuss von Alkohol dar. Eine täglich konsumierte Alkoholmenge von etwa 33g (sprich 1- 2 Bier) reicht aus um die Wahrscheinlichkeit einen Krebs der Bauchspeicheldrüse zu entwickeln, zu erhöhen. Findet dieser Alkoholmissbrauch über einen längeren Zeitraum statt, so kann sich das Krebsrisiko sogar um den Faktor 2,5 erhöhen.
Eine Vorerkrankung, die des Öfteren nach Jahren als Ursache für die Bildung von Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) herangezogen werden kann, ist die chronische Verlaufsform der Bauchspeicheldrüsenentzündung (chronische Pankreatitis).

Ernährung

Als weiteren Risikofaktor bezeichnen viele Experten eine falsche Ernährungsweise. Der häufige Verzehr von Gemüse mit hohem Faser- und Vitamingehalt hingegen soll die Entstehungswahrscheinlichkeit eines Pankreaskarzinoms deutlich vermindern. Der langfristig zu starke Konsum von fettreichen Nahrungsmitteln und Fleisch kann möglicherweise ein Risikofaktor sein.

Anatomie Bauspeicheldrüse und Galle

  1. Gallenblase (grün)
  2. Bauchspeicheldrüsen- tumor (lila)
  3. Bauchspeicheldrüsengan g (gelb)
  4. Pankreaskopf (blau)
  5. Pankreaskörper (Copus pancreaticus) (blau)
  6. Pankreasschwanz (blau)
  7. Gallengang (Ductus cysticus) (grün)

Vererbung

Neben diesen durch das eigene Verhalten minimierbaren Risikofaktoren scheinen jedoch viele genetisch bedingte Anfälligkeiten zu existieren. Etwas 5 bis 10 Prozent der Patienten, die sich wegen Bauchspeicheldrüsenkrebs in Behandlung befinden sind Nichtraucher, trinken keinen Alkohol, haben eine gesunde Grundernährung und keine entsprechenden Vorerkrankungen. Da in diesen Fällen innerhalb der Familie oftmals mehrer Menschen an einem Tumor der Bauchspeicheldrüse leiden oder litten kann davon ausgegangen werden, dass ein erblich bedingter Zusammenhang besteht. Hauptsächlich Menschen, die an einer genetisch begründeten Form der Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) leiden, gehören in diesem Zusammenhang zu einer so genannten Risikogruppe. Die erblich bedingte Bauchspeicheldrüsenentzündung selbst entsteht durch eine Mutation (Defekt), der die Arbeitsleistung der Drüse stark beeinflusst und von Generation zu Generation weitergegeben wird. Etwa 70 Prozent der Patienten, die an dieser Form der Bauchspeicheldrüsenentzündung leiden erkranken bis zu ihrem 70. Lebensjahr an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Außerdem scheinen auch viele andere Erbkrankheiten die Entstehung des Pankreaskarzinoms zu begünstigen. Eine dieser Erkrankungen ist das so genannte MEN-1 Syndrom. MEN ist die Abkürzung für Multiple endokrine Neoplasie. Außerdem zählt das von- Hippel- Lindau- Syndrom (oder Morbus Hippel- Lindau), eine genetisch bedingte Tumorerkrankung, die sich zuerst durch die Bildung gutartiger Geschwülste im Bereich des Auges zeigt, als erheblicher Risikofaktor. Des Weiteren lässt sich feststellen, dass Bauchspeicheldrüsenkrebs oftmals bei Menschen auftritt, die an einer Erbkrankheit mit dem Namen Lynch- Syndrom leiden. Bei der als Lynch- Syndrom (oder hereditäres nicht- polypöses kolorektales Karzinom) bekannten Erkrankung handelt es sich um ein Tumorleiden, dass sich zu aller erst in der Bildung von Krebsgeschwüren im Dickdarm bemerkbar macht und über die Jahre auch zur Entstehung eines Tumors der Bauchspeicheldrüse führen kann.

Zusammenfassend lässt sich demnach sagen, dass die Ursachen für die Entstehung des Bauchspeicheldrüsenkrebs zwar bislang nicht genau bekannt sind, dennoch lassen sich sowohl das Rauchen, als auch übermäßiger Alkoholkonsum und verschiedene Erbkrankheiten als Risikofaktoren identifizieren.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 31.01.2013 - Letzte Änderung: 12.01.2023