Wasser im Herzbeutel - Gefährlich?

Wasser im Herzbeutel wird in der medizinischen Fachsprache auch als Perikarderguss bezeichnet. Befindet sich nur wenig Wasser im Herzbeutel, macht dies meistens keine Beschwerden und bedarf keiner Therapie. Befindet sich jedoch viel Wasser im Herzbeutel, kann dies zu Symptomen führen die ähnlich denen einer Herzschwäche sind. Dieser Zustand bedarf auch einer Therapie mittels Punktion.

Wasser im Herzbeutel - Gefährlich?

Was ist das und wie gefährlich ist es?

Eine Wasseransammlung im Herzbeutel - auch Perikarderguss genannt - bezeichnet das Vorhandensein von Flüssigkeit zwischen den beiden bindegewebigen Häuten, die das Herz umgeben (Perikardhöhle). Diese Wasseransammlung kann dabei sowohl akut, als auch chronisch auftreten. Beim gesunden Menschen finden sich etwa 20ml Flüssigkeit im Herzbeutel, was ganz normal ist und das Herz in seiner Pumpbewegung innerhalb des Herzbeutels unterstützt.

Die Gefahr, die von Wasser im Herzbeutel ausgeht, hängt stark von der Ursache und der Menge des Ergusses ab. Die Bandbreite der Risiken bei Wasser im Herzbeutel reicht von Symptomlosigkeit ohne Behandlungsbedarf zu lebensbedrohlichen Notfallsituationen.

In vielen Fällen, vor allem wenn der Erguss durch Erreger ausgelöst wird, sammelt sich nur eine geringe Menge an Wasser im Herzbeutel, die den normalen Flüssigkeitsspiegel von etwa 20ml nur leicht übersteigt. Das Wasser sammelt sich die meiste Zeit entlang der Schwerkraft an der Herzspitze und beeinflusst das Herz in seiner Funktion nicht.
Die Entwicklung der Wassermenge muss ständig kontrolliert werden, um den Verlauf beurteilen zu können. Für diese Fälle reicht jedoch eine medikamentöse Therapie aus und auch naturheilkundliche Ansätze können erwogen werden. Das Wasser selbst muss dabei nicht therapiert werden, sondern lediglich die Grunderkrankung.

Bei größeren Mengen Wasser im Herzbeutel besteht eine höhere akute Gefahr, weshalb eine Punktion und Entlastung des Herzbeutels oft notwendig wird. Zum Beispiel bei bakteriellen Infektionen werden permanent neue Flüssigkeiten produziert. So lange die Infektion und somit die Grunderkrankung nicht ausgeheilt ist, wird die Menge des Wassers im Herzbeutel ansteigen. Bei höheren Mengen füllt sich der Herzbeutel zunehmend und übt Druck auf das Herz aus.
Da sich der Herzmuskel beim Schlagen ständig anspannt und wieder entspannt, wird seine Funktion eingeschränkt wenn von außen Druck auf das Herz ausgeübt wird, wie es z. B. bei größeren Wassermengen im Herzbeutel der Fall ist. Der Druck von außen verhindert, dass sich das Herz voll entspannen und Blutvolumen aufnehmen kann, es kommt zu einer Herzinsuffizienz. In der Folge wird der Körper nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Dieser Zustand wird in der akuten Notfallsituation auch als „Herzbeuteltamponade“ bezeichnet.

In der Folge der eingeschränkten Herzfähigkeit entstehen Herzrasen, Atemnot, Schwindel und Schwitzen. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem Herz-Kreislaufstillstand. In diesen Fällen muss der Patient auf die Intensivstation verlegt werden und wenn nötig, der Herzbeutel punktiert werden, um die Flüssigkeit abfließen zu lassen. Solange die Grunderkrankung akut und nicht behoben ist, kann auch eine Drainage für einige Tage in den Herzbeutel eingelegt werden, damit neu entstehende Flüssigkeit abfließen kann.

Symptome

Sind nur kleine Mengen Wasser im Herzbeutel vorhanden, treten nur wenige bis gar keine Symptome auf.

Ist jedoch viel Flüssigkeit vorhanden, treten eine Vielzahl von Beschwerden auf, die dadurch bedingt werden, dass das Herz in seinem Herzbeutel räumlich eingeengt ist und sich nicht regelrecht während der Kontraktion bzw. des Pumpens ausdehnen kann. Dadurch können die Herzkammern nicht mehr mit ausreichend Blut gefüllt werden und das ausgeworfene Blutvolumen verringert sich. Dies führt zu Symptomen, die denen einer Herzinsuffizienz entsprechen: blaue Lippen, Atemnot, erhöhte Atemfrequenz, geringe körperliche Belastbarkeit, gestaute Halsvenen und eventuell auch Husten, Appetitlosigkeit und innere Unruhe.

Wasser in der Lunge

Häufig kommt es, wenn Wasser im Herzbeutel ist, auch zu Wasseransammlungen in der Lunge. Der Mediziner spricht dann von einem Pleuraerguss.
Genau genommen findet sich das Wasser hierbei nicht in der Lunge selbst, sondern zwischen den Blättern des Lungenfells und liegt den Lungen von außen auf. Ein wässriger Erguss in der Lunge kommt deutlich häufiger vor als Wasser im Herzbeutel. Die Lungenblätter können jedoch deutlich mehr Flüssigkeit fassen als der Herzbeutel, ohne dass die Atemfunktion der Lungen eingeschränkt wird. Deshalb kommt es bei Pleuraergüssen nicht so schnell zu einer lebensbedrohlichen Notfallsituation.
Auch bei einem Pleuraerguss sammelt sich das Wasser aufgrund der Schwerkraft am tiefsten Punkt. Schnell kann die Flüssigkeitsmenge jedoch ansteigen und von außen auf die Lunge drücken. Dadurch wird die Ausdehnung der Lunge behindert und ihre Funktion eingeschränkt. In diesen Fällen muss der Erguss punktiert und über eine Nadel nach außen abgelassen werden. Dies geschieht meist in lokaler Betäubung, eine Narkose ist für gewöhnlich nicht notwendig.

Neben Infektionen können auch viele internistische Erkrankungen zu einem Erguss von Wasser in der Lunge führen. Eine häufige Ursache ist z.B. die Herzinsuffizienz. Das Herz, welches bei einer Herzinsuffizienz nicht mehr in der Lage ist, das Blutvolumen angepasst an den Bedarf des Körpers zu pumpen, verhindert den flüssigen Blutstrom. Es kommt zum Stau des Blutes in den Blutgefäßen, bis das Blut durch den hohen Druck aus den Blutgefäßen ausgedrückt wird und sich in den Lungen ansammelt. Insbesondere Infektionen und Herzerkrankungen können zu gemeinsamen Ergüssen von Wasser im Herzbeutel und der Lunge führen.

Diagnose

Mittel der Wahl durch Diagnostizierung eines Perikardergusses ist die Ultraschall-Diagnostik (Sonografie), in der das Wasser im Herzbeutel bildlich dargestellt werden kann.

Auch eine Computertomografie (CT) kann der Darstellung von Flüssigkeit zwischen den beiden Herzhäuten dienen. Nach bildlicher Bestätigung der Wasseransammlung wird in der Regel eine Flüssigkeitsentnahme aus der Perikardhöhle unternommen (Punktion), um diese auf mögliche Erreger oder Krebszellen zu untersuchen.

Auch im EKG kann sich die Flüssigkeitsansammlung bemerkbar machen, die Betroffenen weisen häufig einen verringerten Ausschlag in der EKG-Aufzeichnung auf.

Komplikationen

Die gefürchtete Komplikation der Wasseransammlung im Herzbeutel ist die sogenannte Herzbeuteltamponade. Hierbei handelt es sich um eine massive Funktionsstörung des Herzens, die durch eine sehr starke Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel hervorgerufen wird. Das Herz ist dann kaum noch in der Lage regelrecht zu pumpen, die Herzkammern werden kaum noch mit Blut gefüllt und durch die Kompression wird die Durchblutung des Herzens kaum noch gewährleistet. Im Extremfall kann dieses sogar zu lebensbedrohlichen Umständen führen, wenn nicht mehr ausreichend Blut aus dem Herzen ausgeworfen werden kann um den Körper zu versorgen.

Lesen Sie mehr unter: Herzbeuteltamponade und Perikarderguss

Therapie

Die Therapie eines Perikardergusses kann sehr variabel sein und hängt maßgeblich von der zugrundeliegenden Ursache ab. Kleine Flüssigkeitsansammlungen im Herzbeutel bedürfen in der Regel keiner Therapie, größere sollten mittels Punktionen entlastet werden, um Komplikationen zu vermeiden.

Hierbei wird durch den behandelnden Arzt eine Nadel unter EKG-Kontrolle in den Brustkorb eingeführt und bis in den Herzbeutel vorgeschoben, um dann über eine Kanüle die Flüssigkeit aus dem Herzbeutel zu entziehen. Ist die Menge der Flüssigkeit jedoch so groß, dass sie durch eine einfache Punktion nicht mehr beseitigt werden kann, ist auch das Legen einer Perikarddrainage in den Herzbeutel möglich, der die Flüssigkeit dann kontinuierlich über eine Art Katheter ableitet.

Ist der Perikarderguss infektiös bedingt, ist häufig auch die Gabe von Antibiotika, entzündungshemmenden Schmerzmitteln indiziert. Spricht jedoch keinerlei konservative Therapie an oder kommt es zu immer wiederkehrenden Ergüssen, kann häufig nur noch ein operativer Eingriff Abhilfe schaffen: Hierbei wird eine Art kleines Loch bzw. Fenster in den Herzbeutel geschnitten (Perikardfensterung), durch das die angesammelte Flüssigkeit entweichen kann. Nur in seltensten Fällen kann sogar eine komplette Entfernung des Perikards (Perikardektomie) notwendig sein.

Wie punktiert man Wasser im Herzbeutel

Wenn man Wasser im Herzbeutel hat, kann dies sehr schnell zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Beispielsweise führt eine Einengung des Herzens zu einem Funktionsverlust mit einer deutlich verringerten Menge an Blut, welches in den Kreislauf gepumpt wird. Gelegentlich reicht eine konservative (abwartende) Therapie aus, indem die Ursache der Wasseransammlung behandelt wird.

Oftmals ist jedoch eine Punktion erforderlich. Dabei kann das Wasser aus dem Herzbeutel abgelassen werden. Meist wird zudem die Flüssigkeit aus dem Herzbeutel für weitere Untersuchungen verwendet. Die Punktion erfolgt in der Regel ultraschallgesteuert mit einer langen Nadel oder Spritze. Mithilfe der Spritze kann die Flüssigkeit direkt gesammelt werden, damit sie für weitere diagnostische Zwecke genutzt werden kann.

Lesen Sie auch: Punktion

Dauer

Die Dauer der Ansammlung von Wasser im Herzbeutel ist abhängig von vielen Faktoren. Meist bildet sich die Flüssigkeitsansammlung mit der Beseitigung der Ursache zurück. Akut auftretende Ansammlungen von großen Wassermengen oder viel Blut im Herzbeutel müssen in der Regel sehr schnell entleert werden, da es sonst zu schweren Folgeschäden kommen kann.  Entsteht das Wasser im Rahmen einer chronischen Erkrankung, wie einer chronischen Nierenerkrankung, einer Herzinsuffizienz oder einer chronischen Herzinsuffizienz, kann es auch dauerhaft bestehen bleiben.

Ursachen

Zu den häufigsten Ursachen der Wasseransammlung im Herzbeutel zählen verschiedenste Infektionskrankheiten, wie etwa Tuberkulose, Diphtherie, Coxsackie-Viren, HIV oder Herpes. Genauso können aber auch häufig bestehende Autoimmunerkrankungen, wie die rheumatoide Arthritis oder der Lupus erythematodes einen Perikarderguss verursachen.

Weitere Auslöser können Stoffwechselerkrankungen (z.B. die Urämie), maligne Tumore bzw. Metastasen, Traumen, oder ein Herzinfarkt sein. Seltener können auch ärztliche Eingriffe am Herzen zu Wasser im Herzbeutel führen, z.B. nach Operationen, Herzschrittmacherimplantationen oder nach einer Strahlentherapie im Brustbereich.

Wasser im Herzbeutel nach einem Herzinfarkt

Bis zu  30% der Menschen haben im Anschluss an einen Herzinfarkt Wasser im Herzbeutel. Sofern dieser keine zusätzlichen Beschwerden bereitet, beeinflusst dieses den Heilungsverlauf nicht und muss auch nicht behandelt werden. Das Wasser kann aber auch bei einer autoimmunen Entzündung des Herzbeutels entstehen. Neben der Flüssigkeitsansammlung kann es zu Fieber und Brustschmerzen kommen. Dieses Erkrankungsbild bezeichnet man dann als Dressler-Syndrom. Die Entzündung entsteht üblicherweise in der zweiten bis dritten Woche nach dem Herzinfarkt, kann aber auch Tage bis Wochen nach dem Herzinfarkt auftreten. In sehr seltenen Fällen, kann des Wasser im Herzbeutel dazu führen, dass das Herz daran gehindert wird, sich auszudehnen und damit seine Pumpfunktion stört. In so einem Fall ist die Entleerung der Flüssigkeit notwendig.

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Wasser im Herzbeutel nach einer OP

Die Ansammlung von Flüssigkeit, insbesondere Blut, im Herzbeutel ist nach Herzoperationen, insbesondere nach Bypassoperationen eine häufige Begleiterscheinung der Operation. Diese ist meist ungefährlich und bildet sich in der Mehrzahl der Fälle von selbst wieder zurück. Seltener kommt es zur Tamponade (eine Störung der Herzfunktin infolge eines Drucks), die dann vom Arzt so rasch wie möglich entleert werden muss

Sehr selten kann es zu Flüssigkeitsansammlungen im Herzbeutel nach einer Schrittmacherimplantation oder einer Stentlegung darstellen. Durch den Eingriff könnten die Herzkranzgefäße beschädigt worden sein und zu permanenten Blutungen führen. Auch der Herzmuskel selber kann dabei verletzt werden. Insbesondere bei älteren Patienten kann unter Umständen durch das Operationswerkzeug die Herzwand so beschädigt werden, dass sie reißt oder durchlässig wird. In jedem Falle handelt es sich um einen akuten Notfall, da es zu einer Herzbeuteltamponade führen kann.  

Selten kann es nach einer Herzoperation zum sogenannten Postkardiotomiesyndrom kommen. Dabei entzündet sich die Hülle des Herzens durch die physikalische Irrititation während der Herzoperation. Bei dieser Entzündung sind keine Erreger beteiligt. Dennoch kann es neben dem Wasser im Herzbeutel zu Fieber kommen.

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Wasser im Herzbeutel nach einer Lungenentzündung

Bei einer Lungenentzündung kommt es aufgrund der Immunreaktion des Körpers zu einem Einschwemmen von Entzündungszellen gemeinsam mit Flüssigkeit. Diese sammelt sich normalerweise in der Lunge. Bei ausgeprägten Befunden kann jedoch auch Flüssigkeit in das Perikard (Herzbeutel) übertreten, sodass eine Wasseransammlung im Herzbeutel entsteht. Die schwerwiegendste Komplikation ist die Herzbeuteltamponade, bei der der Herzbeutel so prall mit Flüssigkeit gefüllt ist, dass das Herz nicht genügend Platz hat. Es kommt zu einer Verschlechterung der Pumpleistung und in der Folge kann ein Herzversagen entstehen.

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Wasser im Herzbeutel bei Krebserkrankungen

Im Rahmen von Krebserkrankungen kann es zu Flüssigkeitsansammlungen in verschiedenen Hohlräumen des Körpers kommen. Diese bezeichnet man als bösartige Ergüsse. Die Ursachen für die Flüssigkeitsentwicklung sind zahlreich.
Zum einen kann der Tumor selbst, zum Beispiel durch starkes Wachstum der Lymphknoten, einen Lymphstau verursachen und einen Erguss bewirken. Häufig werden auch durch den schädlichen Einfluss des Tumors Organe beschädigt, zum Beispiel Herz, Nieren oder Leber. In der Folge kann es zu Ungleichgewichten im Blut kommen, die zu Wassereinlagerungen und Ergüssen in vielen Bereichen des Körpers führen, so auch im Herzbeutel.

Nicht selten entstehen die Flüssigkeitsansammlungen als sekundäre Folge der Zerstörungen des Tumors. Auch Infektionen mit Pilzen, Viren oder Bakterien können begünstigt entstehen und zu Wasser im Herzbeutel führen. Krebsarten, die vor allem im Herzbeutel zu Wasseransammlungen führen, sind der Brustkrebs und Lungenkrebs, aber auch Leukämien.

Wasser im Herzbeutel bei einer Chemotherapie

Bei der Chemotherapie handelt es sich um Medikamente, die gegen die Krebszellen gerichtet sind und diese in ihrem Wachstum behindern und zerstören sollen.
Die Mittel, die dabei verabreicht werden, unterscheiden sich mit jeder Art des Krebses und verursachen somit auch unterschiedliche Nebenwirkungen. In vielen Fällen kann die Chemotherapie eigene Körperzellen mitangreifen, wodurch die vielen Nebenwirkungen zustande kommen.

Einige Krebsmedikamente werden auch als für das Herz giftig eingestuft, was bedeutet, dass sie die Herzzellen angreifen. Die Zerstörung der Herzzellen kann auch gefährliche Wasseransammlungen im Herzbeutel verursachen. In vielen Fällen kann nicht genau ermittelt werden, ob der Krebs selbst oder die Chemotherapie einen Erguss im Herzbeutel verursacht hat.

Auch die Strahlentherapie, ein weiterer Pfeiler der Krebsbehandlung, kann Herzzellen schädigen und zu Ergüssen führen. Insbesondere bei Herztumoren, Lungentumoren oder Tumoren des Mittelfellraums im Brustkorb ist das Herz gefährdet. Hier können auch noch Jahrzehnte nach der Krebserkrankung Spätfolgen auftreten.

Wasser im Herzbeutel bei Magersucht

Bei der Magersucht kann es zur Ansammlung von Wasser im Herzbeutel kommen. Selten kommt es dabei zu schweren Komplikationen. Viel eher ist er ein Ausdruck für die schwere der Magersucht, denn je geringer der BMI (Body-Maß-Index) desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sich Wasser im Herzbeutel ansammelt. Bei Normalisierung des Gewichts verschwindet aber meistens auch das Wasser im Herzbeutel. Die Ansammlung von Wasser entsteht dabei durch die Abnahme der Muskelmasse des Herzens und des ihm umgebenden Fettgewebes, sodass das Herz relativ gesehen zu klein für den Herzbeutel wird.
Eine andere Erklärung beruht darauf, dass Magersüchtige häufig zu wenig Eiweiß im Blut haben. Das Eiweiß hält normalerweise die Flüssigkeit im Gefäß zurück. Wenn zu wenig Eiweiß vorhanden ist, kommt es daher eher zur Ansammlung von Flüssigkeit in Körperhöhlen. Darauf beruht auch die Entstehung des Hungerödems.

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Wasser im Herzbeutel beim Baby

Bei Babys kommt es sehr selten zur Ansammlung von Wasser im Herzbeutel. Ursächlich sind dabei vor allem bakterielle oder virale Infektionen, aber auch Ergüsse nach Herzoperationen. Beim Fötus kann eine Ansammlung von Flüssigkeit während der Schwangerschaft ein Zeichen für schwerwiegende Erkrankungen wie einen Hydrops fetalis, einen schweren kindlichen Herzfehler, Herztumore oder genetische Erkrankungen (Trisomie 21, …) sein.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 27.04.2016 - Letzte Änderung: 18.09.2024