Der Verlauf einer COPD ist zunächst oft schleichend, weswegen die chronische Erkrankung meist spät erkannt wird. In der Ausprägung abhängig von weiteren Faktoren, wie beispielsweise dem Zigarettenrauchen, kommt es mit der Zeit zum chronischen Husten mit Auswurf und Atemnot. Da es keine kausale Therapie gibt ist das Ziel daher die Verlangsamung der Erkrankung.
Eine COPD hat im Gegensatz zu vielen akuten Erkrankungen keinen plötzlichen Beginn, sondern entwickelt sich langsam über einen längeren Zeitraum. Ursache für die Erkrankung ist eine dauerhafte Schädigung der Lunge und die daraus resultierende Verengung der Atemwege (Bronchien).
Das erste Frühsymptom ist in der Regel hartnäckiger Husten. Dieser wird allerdings oft als „Raucherhusten“ oder leichter Infekt der Atemwege fehlinterpretiert oder ignoriert. Im Verlauf nimmt der Husten zu und es wird besonders in den Morgenstunden schleimiges Sekret aus der Lunge abgehustet. Die anfangs nur bei starker Belastung wahrgenommene Luftnot (Dyspnoe) nimmt im Verlauf drastisch zu, sodass bei einer COPD im fortgeschrittenen Stadium schon Alltagstätigkeiten Schwierigkeiten bereiten können.
Oftmals wird daher erst erkannt, dass es sich nicht um eine akute Erkrankung, sondern um ein chronisch fortschreitendes Krankheitsgeschehen handelt, wenn die Beschwerden stark ausgeprägt sind und bereits seit einiger Zeit bestehen. Häufig wird die Erkrankung daher erst im höheren Lebensalter diagnostiziert.
Ziel der Therapie ist dabei, ein Voranschreiten der Erkrankung aufzuhalten oder wenigstens auszubremsen.
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Die COPD ist eine chronisch obstruktive Erkrankung der Atemwege, welche häufig schleichend beginnt und anfangs gar nicht als solche wahrgenommen wird und sich über die Jahre hinweg entwickelt. Die Atemwege sind anfangs nur wenig verengt, sodass der kontinuierliche Verlust der Lungenfunktion anfangs kaum bemerkt wird. Im Verlauf nimmt der Husten mit eitrigem Auswurf stetig zu und es kommt zu Atemnot, erst bei Belastung, später auch in Ruhe. Durch das chronisch entzündliche Geschehen kommt es stetig zu Schleimhautveränderungen, zunehmender Verengung der kleinen Atemwege (Bronchien), zur Überblähung der Lungenbläschen und somit zur Bildung eines sogenannten Emphysems, einer übermäßigen Ansammlung von Luft.
Die individuellen Krankheitsverläufe sind aber verschieden, da sie abhängig vom Alter des Patienten sind und zusätzlich häufig von Folge- und Begleiterkrankungen geprägt werden.
Das Krankheitsbild COPD führt häufig zu einer Inaktivitätsspirale. COPD führt zu Atemnot, daher bewegen sich die Patienten weniger, was zu Konditionsmangel führt und die Atemnot verstärkt. Diese Spirale nimmt stetig zu und wird zusätzlich von depressiven Verstimmungen begleitet, aufgrund derer sich die Patienten zusätzlich weniger zutrauen. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen ist eine ärztliche Behandlung und entsprechende zusätzliche Unterstützung dringend notwendig.
Inaktivitätsspirale: Luftnot → weniger Bewegung → Depression (sich selbst weniger zutrauen) → weniger Bewegung
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Im Rahmen der stetig fortschreitenden Erkrankung verschlechtert sich durch das Entzündungsgeschehen der kleinen Atemwege der Gasaustausch in der Lunge. Dadurch kommt es zu sogenannten Diffusionsstörungen. Als Diffusion wird der Gasaustausch von Kohlendioxid und Sauerstoff der Lungenbläschen (Alveolen) mit den kleinen Blutgefäßen in der Lunge (Kapillaren) bezeichnet. Das wiederum führt zu einer Verminderung des Sauerstoffgehalts im Blut, wodurch es auch zur Sauerstoffminderversorgung der Organe kommt.
Daher muss abhängig vom Ausmaß der Verminderung des Sauerstoffdrucks im Blut zusätzlich Sauerstoff zugeführt werden. Je nach Gesundheitszustand und Sauerstoffdruck ist das entweder nur bei Belastung oder eventuell auch in Ruhe erforderlich. Mit zunehmender Erkrankungsdauer kommt es auch zu einer Beeinträchtigung und Schwächung der Atemmuskulatur, sodass die Atempumpleistung vermindert ist. Hier kann durch eine Behandlung mit einem Beatmungsgerät über eine stundenweise aufgelegte Atemmaske eine Entlastung herbeigeführt werden.
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Zusätzlich zu den typischen Symptomen der COPD - chronischem Husten und vermehrt eitrigem Auswurf und Atemnot - führt das Endstadium der COPD zu einer chronisch respiratorischen Insuffizienz. Durch die stetige Überblähung der Lunge und zunehmende Störung des Gasaustausches ist der Patient nicht mehr mit genügend Sauerstoff versorgt, was sich durch einen niedrigen Sauerstoffdruck im Blut zeigt. Zusätzlich sind Betroffene nicht mehr in der Lage, das im Körper entstandene Kohlendioxid richtig abzuatmen.
Das äußert sich durch starke Luftnot in Ruhe, Minderdurchblutung und kann auch zu Unruhe und Verwirrtheit führen. Die chronisch respiratorische Insuffizienz kann durch Langzeitsauerstofftherapie, eine Heimbeatmung, Lungenvolumen-verkleinernde Verfahren oder im Extremfall einer Lungentransplantation behandelt werden.
Ein weiteres Symptom der dauerhaften Minderversorgung mit Sauerstoff äußert sich durch Zyanose (bläuliche Verfärbung durch Minderdurchblutung) der Lippen und Fingernägel. Patienten in späten Stadien haben durch die stete Überblähung und geschwächte Atemmuskulatur oft einen sogenannten Fassthorax, einen von außen sichtbar geblähten Brustkorb.
Da COPD mit einer starken körperlichen Belastung zusammenhängt und dadurch der ganze Organismus geschwächt ist, leiden Patienten im Endstadium häufig zusätzlich an assoziierten Folgeerkrankungen. Beispiele dafür sind Diabetes, Osteoporose, starkes Untergewicht, Herz-Kreislaufschwäche und Depressionen. Infektionen treten im Endstadium gehäuft auf und führen zu akuten Schüben, den Exazerbationen. Das kann für den Patienten lebensbedrohlich sein.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema: COPD Endstadium
Wie schnell eine COPD voranschreitet hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab und ist individuell verschieden. Da von der COPD überwiegend Raucher betroffen sind und Zigarettenrauchen als Hauptauslöser gilt ist der entscheidendste Faktor im Verlauf und in Bezug auf das Voranschreiten der Erkrankung, dass der Patient den Zigarettenkonsum einstellt.
Weiterhin spielen Faktoren wie das Alter des Patienten, Begleit- und Folgeerkrankungen, Exposition von inhalativen Reizstoffen (z.B. am Arbeitsplatz) und der körperlicher Allgemein- und Trainingszustand eine Rolle. Insgesamt lässt sich sagen, dass sich der Krankheitsverlauf der COPD mit ständiger Verschlechterung der Atemfunktion und der körperlichen Belastbarkeit über viele Jahre entwickelt.
Um ein schnelles Voranschreiten der COPD zu vermeiden, sollte die Erkrankung frühzeitig behandelt werden. Lesen Sie mehr dazu unter:
Mit Fortschreiten der Erkrankung kommt es häufiger zu anfallsartigen Verschlechterungen und Infektionen im Rahmen der Erkrankung, sogenannten Exazerbationen. Die Patienten können entweder an der Erkrankung selbst, an wiederholt auftretenden Infektionen oder an den begleitend auftretenden Erkrankungen, die ebenfalls durch langjährigen Zigarettenkonsum hervorgerufen werden, versterben. Die einzige Möglichkeit, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen, ist der Verzicht auf Zigaretten. Da die Lunge durch die COPD aber irreversibel geschädigt wird, kann nur versucht werden, ein weiteres Voranschreiten der Erkrankung zu verlangsamen oder gar auszubremsen.
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Da COPD überwiegend bei Rauchern auftritt, ist die beste Möglichkeit, den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen, mit dem Rauchen aufzuhören. Ergänzend zur Stadien-abhängigen medikamentösen Therapie sollten die Patienten ein regelmäßiges Trainingsprogramm durchführen. Zusätzlich gibt es Patientenschulungen und Rehabilitationsprogramme, in welchen insbesondere körperliches Training durchgeführt wird, z.B. in Lungensportgruppen oder bei gezielter Atem- und Physiotherapie. Eine weitere wesentliche Rolle spielt die gewichtsadaptierte Ernährung. Außerdem wird die jährliche Impfung gegen Influenzaviren und eine Pneumokokken empfohlen, da sie häufige Erreger von Infektionen der Atemwege sind.
Auf diese Weise können akute Verschlechterungen (Exazerbationen) und somit die Komplikationsrate verringert werden. Besonders wichtig für COPD Patienten ist grundsätzlich, alle lungenbelastenden Schadstoffe, z.B. Feinstaub, die Lunge reizende Stoffe am Arbeitsplatz oder Industrie- und Verkehrsabgase, zu vermeiden.
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Besonders bei den Patienten, die nicht auf den Konsum von Nikotin verzichten, kommt es im Krankheitsverlauf zu stetig zunehmenden und irreversiblen Schädigungen und Funktionseinschränkungen der Lunge. Diese Schäden führen zu einer stark eingeschränkten Lebenserwartung des Patienten. Da es keine kausalen Behandlungsansätze gibt ist das Ziel, durch optimale Therapie, Nikotinkarenz und die oben aufgeführten unterstützenden Maßnahmen den Krankheitsverlauf zu verlangsamen oder gar auszubremsen und die Lebensqualität zu steigern.
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