Die COPD ist eine chronische Erkrankung die nicht heilbar, jedoch durch das Meiden von Risikofaktoren in vielen Fällen vermeidbar ist. Hauptsymptom einer COPD im Endstadium ist die starke Luftnot. Die Lebenserwartung bei einer COPD im Endstadium hängt von weiteren Faktoren wie dem Vorliegen anderer Erkrankungen und dem Vorliegen von Risikofaktoren (zum Beispiel fortgesetzter Nikotinkonsum) ab. Therapiert wird mit inhalativen Glucocorticoiden (Steroide) in Kombination mit einem langwirksamen Anticholinergikum oder einem langwirksamen Beta-2-Sympathomimetikum.
Die COPD ist eine chronische Erkrankung die nicht heilbar, jedoch durch das Meiden von Risikofaktoren in vielen Fällen vermeidbar ist. Sie wird klassischer Weise in 4 Stadien eingeteilt. Hierbei ist Stadium 4 das Endstadium. Die Stadieneinteilung erfolgt anhand verschiedener Atemparameter und nach der Art der Begleitsymptome. Die überarbeiteten Stadien nach Gold sehen heutzutage eine Einteilung in Stadium A bis D vor, wobei D als Endstadium angesehen werden kann. Die Erkrankung schreitet langsam fort. Ein rechtzeitiges Ausschalten des wichtigsten Risikofaktors, dem Rauchen, kann ein Fortschreiten verhindern oder deutlich hinauszögern. Neben den chronischen Symptomen im Endstadium kann es zu einer zusätzlichen akuten Verschlechterung der Symptomatik kommen, man spricht dann medizinisch von einer Exazerbation.
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Das Hauptsymptom einer COPD im Endstadium ist die starke Luftnot. Bei der COPD kommt es zu einer zunehmenden Zerstörung von Lungengewebe sodass ab einem bestimmten Punkt nicht mehr genug Lungengewebe vorhanden ist, um eine ausreichende Sauerstoffversorgung zu gewährleisten. Dies führt zu Luftnot. Diese ist progredient, wenn die ursächlichen Faktoren (insbesondere Zigarettenrauch) nicht ausgeschaltet werden. COPD-Patienten in fortgeschrittenen Stadien fallen häufig dadurch auf, dass sie ihre Atemhilfsmuskulatur einsetzen, um besser Luft zu bekommen. Eine typische Haltung ist hierbei der sog. Kutscher-Sitz. Der Patient sitzt hierbei mit auf die Oberschenkel gestützten Armen. Hierdurch kommt es subjektiv zu einer etwas besseren Belüftung der Lunge. Auch die Lippenbremse ist eine Methode, die COPD-Patienten häufig bereits unbewusst anwenden, um die Luftnot zu reduzieren. Hierbei wird gegen die leicht aufeinander liegenden Lippen ausgeatmet. Während bei Patienten mit einer COPD in den früheren Stadien häufig eine Belastungsdyspnoe vorliegt, also Luftnot die unter körperlicher Belastung auftritt, handelt es sich bei Patienten im Endstadium in den meisten Fällen um eine ausgeprägt Ruhedyspnoe, also Luftnot die bereits in Ruhe vorhanden ist. Ein weiteres typisches Symptom bei einer fortgeschrittenen COPD ist der chronische Husten. Charakteristisch für diesen Husten ist, dass es sich nicht um trockenen Husten handelt sondern dass er von Auswurf begleitet wird. Der Husten tritt oftmals am stärksten in den Morgenstunden auf und ist in den Herbst- und Wintermonaten oftmals ausgeprägter als während des restlichen Jahres.
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Die Stadien einer COPD sind sowohl in der neuen als auch in der alten Klassifikation wesentlich von bestimmten Atemparametern bestimmt, die durch eine Lungenfunktionsdiagnostik bestimmt werden. Eine COPD im Stadium 4 (alte Klassifikation) beziehungsweise D (neue Klassifikation) liegt also nur dann vor, wenn bestimmte Werte vorliegen. Zusätzlich treten im Endstadium chronische Beschwerden auf. Es kommt also zu dauerhafter Luftnot mit Husten und Auswurf. Das Exazerbationsrisiko ist hoch. Das ständige Auftreten von produktivem Husten sowie Luftnot in Ruhe und ein gehäuftes Auftreten von Exazerbationen ist ein Anzeichen dafür, dass das Endstadium der COPD erreicht wurde.
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Die Therapie der COPD orientiert sich an den Krankheitsstadien. Im Stadium 4 nach GOLD kommt die Maximaltherapie zum Einsatz. Hierzu zählen inhalative Glucocorticoide (Steroide) in Kombination mit einem langwirksamen Anticholinergikum oder einem langwirksamen Beta-2-Sympathomimetikum. Auch Roflumilast, ein relativ neuer Wirkstoff aus der Gruppe der PDE-4-Hemmer, kann zum Einsatz kommen. Ebenso kommt bei manchen Patienten Theophyllin zur Anwendung. Inhalative Glucocorticoide gibt es in Form von Kombinationspräparaten mit langwirksamen Beta-2-Mimetika. Nicht alle COPD-Patienten profitieren von eine Glucocorticoid-Therapie, sodass eine regelmäßige Bewertung des Therapieerfolgs erfolgen sollte. Bei Ausbleiben einer Besserung der Symptomatik sollte eine Umstellung der Therapie erfolgen. Zu den häufig angewandten Glucocorticoiden zählen Budenosid und Fluticason. Häufig verwendete Beta-2-Mimetika sind Formoterol und Salmeterol. Aus der Gruppe der langwirksamen Anticholinergika werden häufig Ipatropiumbromid und Tiatropiumbromid verwendet. Im Falle einer akuten Exazerbation kann außerdem die Anwendung von Antibiotika notwendig werden. Sie ist jedoch nicht zwingend erforderlich und sollte im Einzelfall kritisch abgewogen werden. Gerade bei Patienten mit einer COPD im Endstadium lindert die medikamentöse Therapie die Beschwerden oftmals nicht ausreichend. Häufig ist daher zusätzlich eine Langzeit-Sauerstofftherapie notwendig. Der Sauerstoff wird hierbei über eine Nasenbrille zugeführt. Die Patienten bekommen hierfür ein Haus-Sauerstoffgerät. Bei hinreichender Indikation wird dies von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert. Bei deutlich erhöhten CO2-Werten in den Atemgasen kann außerdem eine nicht-invasive Beatmung notwendig werden. Diese Form der Beatmung entlastet die Atemmuskulatur und führt zu einem besseren Gasaustausch mit ausreichendem Absenken des CO2-Werts. Diese Art der Beatmung findet sowohl als Akutmaßnahme in stationären Alltag als auch als Heimbeatmung Anwendung. Die Ultima ratio bei einer COPD im Endstadium ist die Intubation und invasive Beatmung in einer Klinik. Außerdem kann eine Lungenvolumenresektion erwogen werden. Hierbei werden in einem endoskopischen Verfahren (Bronchoskopie) Ventile in die Lunge eingesetzt die der bei COPD typischen Überblähung der Lunge entgegenwirken sollen. Es handelt sich hierbei um keine richtige Operation, der Eingriff wird jedoch in der Regel in Vollnarkose durchgeführt.
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Im Endstadium geht die COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) häufig mit dem subjektiven Gefühl des Erstickens einher. Dies kann zunächst noch durch eine Versorgung mit Sauerstoff in höheren Flussmengen kompensiert werden. Später helfen vor allem bestimmte Körperpositionen um die Atmung zu verbessern.
So kann das Aufstützen der Hände auf die Beine eine verbesserte Arbeit der Atemmuskulatur ermöglichen. Die Lippenbremse kann eine Erweiterung der Atemwege herbeiführen und so für eine bessere Situation beim Ausatmen sorgen.
Zudem sollte der nächtliche Schlaf nicht mehr vollständig liegend sondern mit erhöhtem Oberkörper stattfinden.
Im absoluten Endstadium kann eine sogenannte palliative Therapie erfolgen. Dabei werden unter anderem Medikamente eingesetzt, die angstlösend wirken.
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Morphium zählt zur Gruppe der Opiate. Das Medikament wird heutzutage Morphin genannt. Es ist kein alltägliches Medikament im Behandlungskonzept der COPD. Heutzutage kommt es jedoch als medikamentöse Ultima ratio teilweise während stationärer Krankenhausaufenthalte zum Einsatz, wenn die akute Luftnot nicht anders zu beherrschen ist. Die Linderung der Luftnot durch Morphin rührt vor allem daher, dass Opiate Unruhe und Angst reduzieren und zu einer Abnahme der Atemarbeit führen.
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Da es sich bei der COPD um eine schwere Lungenerkrankung handelt, treten in der Regel vor allem Lungen-assoziierte Komplikationen auf. Dazu gehört in allen Stadien die Exazerbation von Atemwegsinfekten. Durch leichte Erkältungen kann die notwendige Atemarbeit nicht mehr erfolgen, sodass es zu einer zunehmenden Atemnot kommt. Außerdem setzen sich die Krankheitserreger deutlich schneller als bei lungengesunden Personen fest, sodass häufig Lungenentzündungen auftreten.
Diese müssen im Endstadium unbedingt stationär behandelt werden, da sie zu einer schnellen Verschlechterung der Lungenfunktion führen und dadurch lebensbedrohlich sein können. Auch die chronisch fortschreitende Verschlechterung der Atemarbeit spielt bei der COPD im Endstadium eine große Rolle.
Zudem kann es durch die Überblähung der Lunge zu einem Stau des Blutes in den Lungengefäßen und damit zu einer Überlastung der rechten Herzhälfte kommen.
Die Lungenentzündung ist eine typische Komplikation vieler Erkrankungen der Lunge und der Atemwege. Bei der COPD im Endstadium sind die Atemwege sehr anfällig für Krankheitserreger, sodass es schnell zu Atemwegsinfekten kommt. Diese breiten sich besonders gut bis zur Lunge aus und führen dort zu Lungenentzündungen.
Die häufigsten Erreger sind dabei die Bakterien Streptococcus pneumoniae und Haemophilus influenzae, doch auch Viren können die Lungenentzündung auslösen. In der Folge kommt eine erschwerte Atemarbeit zur ohnehin schon bestehenden Luftnot bei der COPD im Endstadium hinzu.
Dadurch tritt eine sogenannte respiratorische Insuffizienz (Unfähigkeit genügend Sauerstoff aufzunehmen und genügend Kohlenstoffdioxid abzugeben) auf. Daher handelt es sich bei der Lungenentzündung bei COPD im Endstadium um einen lebensbedrohlichen Notfall, der intensivmedizinisch behandelt werden muss.
Die Therapie erfolgt zunächst mittels inhalativer Substanzen, die die Atemwege erweitern. Zudem sollten die Krankheitserreger (sofern die Lungenentzündung bakteriell hervorgerufen wurde) mittels Antibiotika behandelt werden. Kommt es zu einer zunehmenden respiratorischen Insuffizienz, wird zunächst eine unterstützende, nicht-invasive Beatmung durchgeführt. Im Notfall ist auch eine invasive Beatmung möglich. Weitere Komplikationen wie das Vorliegen einer schweren Herzbelastung müssen bei der Therapie ebenfalls beachtet werden.
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Bei der COPD im Endstadium kommt es zunächst zum sogenannten "Air-trapping". Dabei kann die eingeatmete Luft aufgrund der Verengung der Atemwege nicht vollständig ausgeatmet werden, sodass die Luft in der Lunge gefangen ist. Kommt es dadurch (oder durch weitere Mechanismen wie das Kollabieren von Atemwegen oder Infektionen in der Lunge) zu Schädigungen des Lungengewebes, startet der Körper eine Immunreaktion.
Diese geht mit der Ausschüttung von Entzündungszellen und Flüssigkeit einher. Diese Flüssigkeit sammelt sich in Form von Wasser in der Lunge. Außerdem kommt es im Rahmen der COPD zu einer Verengung der Blutgefäße in der Lunge. Dies erhöht den Druck vor allem in der rechten Herzhälfte und kann die Ansammlung von Wasser in der Lunge verschlechtern.
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Die Pflegestufe (oder der Pflegegrad) richtet sich nach sechs verschiedenen Kriterien. Dabei sind vor allem die Mobilität und die Selbstversorgung bei der COPD aufgrund der starken Luftnot im Endstadium beeinträchtigt. Auch soziale Kontakte und das Alltagsleben leiden unter der Erkrankung.
Im Endstadium der COPD sollte eine Einstufung in den höchsten Pflegegrad (Stufe 5) erfolgen. Oftmals ist diese Einstufung jedoch von Kleinigkeiten abhängig, sodass bei einer niedrigeren Einstufung professionelle Hilfe für den Pflegeantrag in Anspruch genommen werden sollte.
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Die Lebenserwartung bei einer COPD im Endstadium hängt von weiteren Faktoren wie dem Vorliegen anderer Erkrankungen und dem Vorliegen von Risikofaktoren (zum Beispiel fortgesetzter Nikotinkonsum) ab. Weiterhin spielt der Therapieerfolg eine entscheidende Rolle. Auch das Auftreten von Exazerbationen spielt bei der Frage nach der Lebenserwartung eine entscheidende Rolle. Wiederholte Exazerbationen im Endstadium einer COPD können lebensgefährlich sein und letal enden. Die Lebenserwartung einer COPD im Endstadium kann aufgrund der oben genannten Faktoren nicht pauschal genannt werden.
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