Bei einem Lungenödem handelt es sich zunächst ganz einfach gesagt um eine Flüssigkeitsansammlung in der Lunge. Die Ursachen dafür sind ganz unterschiedlich. Zu den häufigsten zählen jedoch die Infektion der Lunge, die Herzinsuffizienz sowie damit in Verbindung stehend die Niereninsuffizienz.
Bei einem Lungenödem handelt es sich zunächst ganz einfach gesagt um eine Flüssigkeitsansammlung in der Lunge. Die Ursachen dafür sind ganz unterschiedlich. Zu den Häufigsten zählen jedoch die
Man unterscheidet zwei verschiedene Typen des Lungenödems:
Den interstitiellen Typ, wobei sich die Flüssigkeit im Lungengewebe befindet, sowie den intraalveolären Typ, bei dem sich die Flüssigkeit in den Hohlräumen der Lunge, also den kleinen Lungenbläschen, befindet.
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Es gibt spezifische, körperliche Symptome, die auf ein Lungenödem hinweisen. Ihre Ausprägung hängt vom Stadium des Lungenödems ab und ist auch von Patient zu Patient variabel.
Zu den häufigsten, wichtigen Symptomen zählen:
Die Luftnot, in der Fachsprache auch als “Dyspnoe” bezeichnet. Der Patient kann nicht richtig atmen und leidet dementsprechend unter einem Sauerstoffmangel, den er durch schnelle Atmung zu kompensieren versucht.
Dabei kann auch ein verstärktes, lautes Atemgeräusch auftreten. Wurde das Lungenödem durch eine Herzinsuffizienz ausgelöst, bezeichnet man diese Symptomatik auch als “Asthma cardiale”.
Beim Lungenödem tritt verstärkt Husten auf. Bedingt ist das durch die Flüssigkeitsansammlung in der Lunge, die einen andauernden Hustenreiz auslöst, um die Flüssigkeit, die den Sauerstoffaustausch behindert, aus den Lungenbläschen zu entfernen.
Das “Sputum”, also der Schleim, der aus der Lunge abgehustet wird, ist häufig schaumig oder blutig. Die Farbe wird zutreffend als “fleischwasserfarben” beschrieben.
Herzrasen.
Zyanose, also bläuliche Verfärbung der Haut, Lippen und Zunge.
Innere Unruhe bis hin zur Todesangst.
Eine ausführliche Erklärung der Symptome finden Sie unter: An diesen Symptomen können Sie Wasser in der Lunge erkennen.
Zur Basisdiagnostik bei Verdacht auf Lungenödem gehört die klinische Untersuchung. Dazu zählt man zum einen die Auskultation der Lunge, also das Abhören mit dem Stethoskop. Befindet sich Flüssigkeit in den Lungenbläschen, hört man ein sogenanntes feuchtes Rasselgeräusch beim Atmen. Interstitielle Lungenödeme sind häufig nicht hörbar.
Außerdem fällt bei der Perkussion, also dem Abklopfen der Lunge, auf, dass der Klopfschall durch die Flüssigkeitsansammlung gedämpft ist. Eine gesunde Lunge ist luftgefüllt, der Klopfschall hört sich in diesem Falle gewissermaßen hohl an.
Zudem wird das Lungenödem über bildgebende Diagnostik sichtbar gemacht, es wird dabei das Röntgenbild angewandt.
Im Röntgenbild des Brustkorbs erkennt man es an typischen Anzeichen. Dazu zählen:
die Milchglasverschattung, also eine diffuse, fleckige Zeichnung des Lungengewebes,
perihiläre Verschattungen, also weißliche Zeichnungen um den Bereich der Lunge, wo die Gefäße ein- und austreten,
sowie die sogenannten “Kerley-B-Linien”, horizontale Linien im Lungengewebe.
Insgesamt stellt sich das Lungenödem also als diffuse, weiße Flecken im Röntgenbild dar.
Als therapeutische Sofortmaßnahmen sind die folgenden anzuwenden:
Zunächst wird der Patient sitzend gelagert und die Beine tiefer gelegt, um den Blutdruck in den Lungengefäßen zu senken und das Lungenödem nicht noch zu verschlimmern.
Das Sekret wird abgesaugt. Dabei kann eine Sedierung erforderlich werden.
Die Sauerstoffzufuhr wird erhöht, indem man zusätzlich Sauerstoff über die Nasensonde gibt.
Es kann auch eine unterstützende CPAP-Atmung, also eine maschinelle Überdruckbeatmung, erforderlich werden.
Abhängig von der Ursache des Lungenödems wird man im Folgenden auch kausal eingreifen, um das Problem “bei der Wurzel” anzupacken.
Wenn die Ursache für das Lungenödem eine Herzinsuffizienz ist, unterstützt man die Herzfunktion, um das Pumpen des Blutes zu erleichtern. Dabei gibt man Blutdrucksenker und entwässernde Tabletten, sogenannte “Diuretika”, damit der generelle Druck in den Gefäßen absinkt und somit die Tendenz des Flüssigkeitsaustritts aus den Gefäßen gemindert wird.
Auch bei einer Niereninsuffizienz befindet sich zu viel Wasser im Gefäßsystem. In diesem Fall muss der Patient zur Dialyse, um sozusagen von außerhalb her die Wassermassen aus seinem Körper zu entfernen.
Bei toxisch oder allergisch bedingtem Lungenödem gibt man Steroide, um die Immunreaktion zu unterdrücken.
Es gibt zahlreiche Ursachen für die Entstehung eines Lungenödems. Die wichtigsten sind im Folgenden aufgeführt und erklärt.
Ganz grob unterscheidet man kardiogene und nicht-kardiogene Lungenödeme.
Beim sogenannten “Kardiogenen Lungenödem” liegt die Ursache in der Herzinsuffizienz begründet. Der Mechanismus ist folgender: Durch
entsteht eine chronische Druckbelastung der linken Herzkammer. Diese Druckbelastung kann die Kammer zunächst noch ausgleichen, indem sich der Herzmuskel verdickt. Irgendwann wird die Belastung jedoch so groß, dass die Kammer auch dilatiert, also gewissermaßen ausleiert. Spätestens dann kann sie nicht mehr richtig arbeiten und befördert somit nicht mehr genug Blut durch den Kreislauf. Dadurch staut sich das Blut in die vor dem linken Herzen liegenden Abschnitte des Gefäßsystems. Dabei handelt es sich um die Lunge. Wenn sich Blut zurückstaut, entsteht im Gefäßsystem der Lunge ein hoher Druck, der Flüssigkeit aus den Lungenkapillaren in das Lungengewebe hinauspresst.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Ursachen von Wasser in der Lunge
Zur Gruppe der nicht-kardiogenen Lungenödeme zählen alle Lungenödeme, deren Ursache nicht am Herzen liegt.
Folgende Ursachen zählen dazu:
Infektionen
Kommt es durch die Infektion mit Bakterien oder Viren zu einer Lungenentzündung, wird das gesamte Lungengewebe gereizt. Wenn die Lungenkapillaren geschädigt werden, werden sie undicht. Es entstehen sozusagen Löcher in den Gefäßen, durch die Flüssigkeit ins Gewebe gelangen kann.
Andererseits kann auch ein Lungenödem eine Infektion bedingen. Die Flüssigkeitsansammlung im Gewebe ist die perfekte Brutstätte für Keime, sodass diese sich besonders schnell vermehren und eine Lungenentzündung bedingen können. Gewissermaßen ist das dann ein Teufelskreis, und aus diesem Grund sollte ein Lungenödem möglichst schnell und effektiv behandelt werden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter:
Toxisch bedingt
Auch gewisse Substanzen, die toxisch, also “giftig” auf die Lunge wirken, können ein Lungenödem auslösen. Zu diesen Substanzen zählen einerseits bestimmte Gase, wie das Rauchgas oder Chlorgas, jedoch kann man auch bei übermäßiger Sauerstoffgabe eine toxische Reizung des Lungengewebes hervorrufen.
Andererseits können auch gewisse Medikamente der Verursacher sein: Verschiedene Antibiotika sowie Chemotherapeutika haben lungenschädigende Eigenschaften.
Durch Aspiration
Unter “Aspiration” versteht man sozusagen das “Verschlucken” von Flüssigkeiten oder Nahrungsmitteln in die Lunge. Häufig kommt das vor, wenn der Arzt einen Patienten, der nicht nüchtern ist, also kürzlich gegessen hat, intubieren muss. Jedoch auch bei einem Ertrinkungstrauma mit Süß- oder Salzwasser gelangt Flüssigkeit in die Lunge, die dort nicht hingehört. Das Lungengewebe reagiert darauf sehr gereizt und es kommt schnell zu einem Lungenödem.
Onkotisch bedingtes Lungenödem
Unter einem onkotisch bedingten Lungenödem versteht man eine Flüssigkeitsansammlung in der Lunge, die durch einen Proteinmangel entsteht. Damit die flüssigen Bestandteile des Blutes in den Gefäßen bleiben, muss im Blut ein gewisses Maß an Proteinen vorhanden sein. Diese “ziehen” Wasser sozusagen an. Enthält das Blut zu wenig Proteine, entflieht das Wasser den Gefäßen und gelangt schnell ins Lungengewebe, aber theoretisch auch alle anderen Gewebe (Beinödeme, Aszites etc.).
Für einen Proteinmangel im Blut gibt es zwei Hauptursachen: Zunächst ist die Unterernährung zu nennen. Diese löst auch einen generalisierten Proteinmangel in allen Geweben aus, welches man auch “Hungerödem” nennt.
Die zweite Ursache ist das Leberversagen. Die Leber ist unser zentrales Stoffwechselorgan. Sie stellt neben zahlreichen anderen Aufgaben auch die verschiedenen Proteine her, die im Blut zirkulieren: Unter anderem das Albumin, das zentrale Transportprotein des Blutes, die Gerinnungsfaktoren und sogenannte “Akute Phase Proteine”, die vor allem bei Entzündungen ausgeschüttet werden. Wenn die Leber aufgrund von Hepatitis, chronischem Alkoholabusus oder auch toxisch bedingt geschädigt wird, kommt sie ihren normalen Aufgaben, wie der Herstellung der Proteine, nicht mehr nach. Es entsteht auch hier ein Proteinmangel, und Flüssigkeit entflieht dem Gefäßsystem.
Höhenlungenödem
Das Höhenlungenödem entsteht durch den Aufenthalt in hohen Gebirgen, ganz besonders bei schnellem Aufstieg. Bei über 3000m über dem Meeresspiegel ist der Sauerstoffpartialdruck der Luft deutlich reduziert. Das bedeutet, dass man bei einem Atemzug viel weniger Sauerstoff einatmet als das auf Meereshöhe der Fall ist. Es fehlt natürlich Sauerstoff für die normalen Körperfunktionen. Das versucht der Körper auszugleichen, indem die Atemfrequenz gesteigert wird. Jedoch hat die ungenügende Sauerstoffsättigung auch die Folge, dass sich die Lungengefäße zusammenziehen. Das führt zu einem erhöhten Druck in den Gefäßen, wodurch die Kapillaren undicht werden und Flüssigkeit ins Gewebe hinaus lassen. Um diese Nebenwirkung eines Höhenaufenthalts zu vermeiden, ist es empfehlenswert, langsam aufzusteigen. Dadurch kann sich der Körper an die neue Zusammensetzung der Luft gewöhnen und sich langsam anpassen, sodass das Lungenödem nicht auftritt.
Lungenödem nach Pleurapunktion
Im Verlauf eines Pleuraergusses, also einer Flüssigkeitsansammlung im Lungenfell, kann es notwendig werden, diese Flüssigkeit durch eine Punktion aus dem Lungenfell abzusaugen. Wird zu viel Flüssigkeit abgesaugt, kann als Reaktion auf die sich verändernden Druckverhältnisse, die sich auch auf die Lunge auswirken, ein Lungenödem entstehen. Der Unterdruck saugt sozusagen das Blut aus den Gefäßen in die Lungenbläschen. Aus diesem Grund wird dazu geraten, nicht mehr als 1200ml Flüssigkeit auf einmal zu entfernen.
Lesen Sie mehr dazu
Für weitere, ausführliche Informationen lesen Sie auch unseren Artikel: Ursachen von Wasser in der Lunge.
Da das Lungenödem wie zuvor aufgeführt ganz verschiedene Ursachen haben kann, ist es nicht möglich, pauschal eine Dauer der Erkrankung anzugeben. Da es ein Symptom einer Grunderkrankung, wie zum Beispiel der Herzinsuffizienz, ist, hängt die Genesungsdauer stark davon ab, wie schnell die Grunderkrankung erfolgreich therapiert wird. Die Dauer eines Lungenödems variiert somit innerhalb einer Spanne zwischen einigen Tagen und mehreren Wochen.
Bezüglich der Heilung eines Lungenödems gilt wieder, dass der Therapieerfolg stark von der auslösenden pathologischen Situation abhängt. Es geht hierbei wieder um die Bekämpfung des Ursache des Lungenödems.
Ist es durch eine Lungenentzündung ausgelöst worden, bessert sich der Zustand im allgemeinen, sobald die Antibiotikatherapie anfängt zu wirken. Ist die Lungenentzündung austherapiert, verschwindet in der Regel auch das Lungenödem.
Bei Herzinsuffizienz-bedingten Lungenödemen muss die Herzfunktion gestärkt oder das Herz gegebenenfalls medikamentös entlastet werden. Das Ziel ist primär, dass der Wassergehalt des Körpers absinkt. Durch wasserentziehende Medikamente, sogenannte Diuretika, wird dem Körper Wasser entzogen, sodass sich das Lungenödem auch rasch verbessern kann.
Falls das Lungenödem aufgrund der Einnahme von Chemotherapeutika bei einer Krebserkrankung besteht, ist es nur logisch, dass es nicht verschwinden wird, bis die Therapie mit Chemotherapeutika besteht. Es ist dann sozusagen eine unerwünschte Nebenwirkung der Therapie, die man aber aufgrund der Krebserkrankung in Kauf nimmt.
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Zunächst ist zu sagen, dass das Lungenödem meist nicht der Grund für den Tod eines Menschen ist, sondern vielmehr die Grunderkrankung, die auch der Auslöser des Ödems ist.
Wird ein Lungenödem adäquat behandelt beziehungsweise die Ursachen dafür beseitigt, verstirbt niemand am Lungenödem. Behandelt man es jedoch nicht und kommt es dadurch zu einem Fortschreiten des Ödems zum Stadium 4, kann durchaus ein Herz-Kreislauf-Stillstand entstehen, der lebensgefährlich ist.
Außerdem ist das Lungenödem eine gute Brutstätte für Bakterien, die eine Lungenentzündung auslösen können. Besonders bei alten, kranken und schwachen Menschen ist die Lungenentzündung eine lebensbedrohliche Erkrankung, die im schlimmsten Falle zum Tod führen kann.
Insgesamt ist also zu sagen, dass die Ausprägung und die Folgen des Lungenödems extrem variabel sind und der Zustand des Patienten im Einzelfall und abhängig von den Vorerkrankungen betrachtet werden muss.
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Den Verlauf eines Lungenödems teilt man in vier Stadien ein.
Wie eben verdeutlicht wurde, kann sich das Lungenödem, wenn nicht behandelt, in eine lebensbedrohlichen Notsituation verwandeln. Aus diesem Grund ist die schnelle Diagnose und unmittelbare Einleitung von therapeutischen Maßnahmen unabdingbar.
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