Schmerzen am Handgelenk sind häufig, und können Folgen von Überlastung, oder Frakturen sein. Oft schmerzt vor allem der Handballen, unter dem das Sogenannte Kahnbein liegt. Das Kahnbein ist einer von 8 Handwurzelknochen, die die Verbindung zwischen Elle und Speiche, und den Mittelhandknochen bilden. Auf Grund seiner erhöhten Position ist das Kahnbein besonders häufig von Verletzungen betroffen.
Schmerzen am Handgelenk sind häufig, und können Folgen von Überlastung, oder Frakturen sein. Oft schmerzt vor allem der Handballen, unter dem das Sogenannte Kahnbein, oder Os scaphoideum liegt. Das Kahnbein ist einer von 8 Handwurzelknochen, die die Verbindung zwischen Elle und Speiche, und den Mittelhandknochen bilden. Auf Grund seiner erhöhten Position ist das Kahnbein besonders häufig von Verletzungen betroffen.
So werden bei einem Sturz auf die Handfläche meist weniger die tiefer liegenden, benachbarten Knochen verletzt, sondern am häufigsten das Kahnbein, welches beim Sturz die meiste Energie absorbiert. Schmerzen am Kahnbein sind dadurch besonders nach Stürzen häufig. Ungünstigerweise erfolgt die Blutversorgung des Kahnbeins – anders als üblich – aus Richtung der Finger. Zudem bilden die versorgenden Gefäße des Kahnbeins keine Anastomosen (Verbindungen) untereinander.
Dies führt zu komplizierten Operationen, und komplikationsreichen Abheilungen.
Die häufigste Ursache für Schmerzen am Kahnbein sind Stürze auf die flache Hand. Dies kann sowohl beim Sport, als auch im Alter vorkommen. Es ist ein natürlicher Schutzmechanismus des Körpers, Kopf und Hals zu schützen, daher strecken wir reflektorisch die Arme aus, wenn wir fallen.
Ein gebrochenes Kahnbein wird dabei häufig von einer distalen Radiusfraktur begleitet, der häufigsten Fraktur des menschlichen Körpers. Dabei brechen die handgelenksnahen Teile der Speiche, mit oder ohne Beteiligung des anliegenden Handgelenks. Eine solche Fraktur mit Sturz auf die ausgestreckte Hand wird Colles-Fraktur genannt.
Frakturen des Kahnbeins verursachen typischerweise nur leichte Schmerzen, und Druckempfindlichkeit, nicht aber die starken Schmerzen, die man von Brüchen gewohnt ist. Deswegen werden Kahnbeinbrüche oftmals ignoriert, und „ausgesessen“.
So lange die Bruchfragmente noch korrekt aufeinander stehen, kann dadurch auch wieder Beschwerdefreiheit erlangt werden. Wachsen die Fragmente allerdings schief zusammen, so kann es zu dauerhaften Schmerzen am Kahnbein und Bewegungseinschränkungen kommen. Eine Operation ist dann sehr schwierig, da das bereits neu verwachsene Knochenstück wieder getrennt, und richtig ausgerichtet werden muss.
Ohnehin stellt die Versorgung eines Kahnbeinbruches eine besondere Herausforderung dar: Auf Grund der komplizierten Gefäßversorgung sind Abbrüche schwierig zu versorgen. In vielen Fällen ist das versorgende Gefäß ebenfalls beschädigt und kann das Fragment nicht mehr versorgen. Viele Kahnbeinbrüche heilen daher nicht vollständig ab. Dies bezeichnet man als Pseudoarthrose.
Pseudoarthrosen haben speziell im Handgelenk eine veränderte Kraftwirkung der Muskeln auf das Handgelenk insgesamt zur Folge. Dies kann ein sogenanntes SNAC-Wrist-Syndrom zur Folge haben, aus dem englischen: SNAC: Scaphoid Nonunion Advanced Collaps, frei übersetzt: Erweiterter Kollaps [des Handgelenks] nach ausgebliebener Kahnbeinabheilung.
So kann es also zu einem Kollaps der Handgelenksstatik in Folge der veränderten Kräfteeinwirkungen kommen. Das SNAC-Wrist Syndrom kann unbehandelt zur Arthrose führen, also einem vorzeitigem, übermäßigem Gelenkverschleiß.
Als Knochenzyste werden sämtliche Hohlräume und Auflösungen des Knochens zusammengefasst. Ein häufiger Entstehungsmechanismus ist dabei ein wachsendes Ganglion, das von einer Sehne oder einem Band der Handgelenke ausgeht.
Bei kleinen Reizungen und Entzündungen einer Sehne bilden die umliegenden Schleimhäute vermehrte Schmierflüssigkeit, die durch die Sehnenscheiden und die Handgelenksstrukturen nicht ablaufen kann. In vielen Fällen bildet sich eine Aussackung der Sehnenscheiden, wodurch es zu einem äußerlich sichtbaren Ganglion und Knubbel am Handgelenk kommen kann. In seltenen Fällen drückt die Flüssigkeit jedoch auf den Knochen und höhlt diesen stetig aus. Die flüssigkeitsgefüllte Zyste kann verschieden groß sein und damit unterschiedlich behandelt werden. Kleinere Zysten stellen keine Gefahr dar und bedürfen keiner weiteren Behandlung. Ab einer bestimmten Größe ist jedoch die Stabilität des Knochens erheblich gemindert, wodurch es leicht zu Brüchen des Knochens kommen kann.
Zur Therapie der Zyste kann der Knochen entweder mithilfe eines Nagels stabilisiert oder mit Zement aufgefüllt werden. Hierdurch lassen sich Komplikationen eines Kahnbeinbruchs verhindern.
Für weitere Informationen können Sie hier weiterlesen: Ganglion.
Bei einer Kahnbeinnekrose handelt es sich um einen Untergang des Knochens, bedingt durch eine mangelhafte Durchblutung des Knochens. Die Durchblutung an der Handwurzel wird von kleinen und fragilen Gefäßen gewährleistet, die bei Verletzungen und starken Belastungen des Handgelenks geschädigt werden können. Typisch ist eine dauerhafte Belastung durch Presslufthammer, die zum langsamen Untergang des Kahnbeins führt.
Ein typisches Symptom der Kahnbeinnekrose ist der daumenseitige Schmerz am Handgelenk. Langfristig können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Handgelenk auftreten. Zur Behandlung kommen viele konservative und operative Verfahren in Betracht. Hierzu kann das Handgelenk für mehrere Wochen ruhiggestellt werden mit anschließender Bewegungstherapie. Vielfach ist die Nekrose jedoch so weit fortgeschritten, dass das Handgelenk teilweise versteift werden muss, um langfristig eine schmerzlose Beweglichkeit des Handgelenks zu gewährleisten.
Bei der SLD handelt es sich um die Skapholunäre Dissoziation, die nach einer Verletzung des Handgelenks mit Riss des SL-Bandes auftreten kann. Dabei gleiten das Kahnbein und Mondbein auseinander und können aus ihrer anatomischen Position luxiert werden.
Zur Stadieneinteilung der SLD existieren mehrere Grade, abhängig vom Ausmaß der Fehlstellung der Handwurzelknochen und den Begleitverletzungen.
Die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Handgelenk können dabei beträchtlich sein. Abhängig davon kann eine konservative oder operative Therapie gewählt werden. Die konservative Therapie besteht aus einer Repositionierung der Knochen und einer mehrwöchigen Ruhigstellung. Vielfach muss die SLD jedoch operativ behandelt werden, durch die Fixierung der Knochen an ihrer ursprünglichen Position und der Naht des gerissenen SL-Bandes. Bei fortgeschrittenen Schäden müssen unter Umständen Teilversteifungen des Handgelenks durchgeführt werden, um eine möglichst gute schmerzfreie Beweglichkeit des Handgelenks zu erreichen.
Erfahren Sie hier mehr zum Thema: Skapholunäre Dissoziation.
Schmerzen Kahnbein durch Kahnbeinfrakturen werden oft nicht erkannt, da sie auf gewöhnlichen Röntgenbildern nur schwer auszumachen sind. Zum sicheren Ausschluss, bzw. Diagnose eines Kahnbeinbruches wird daher eine CT-Schnittbildgebung angewandt.
Die klinischen Zeichen sind meistens relativ schwierig zu deuten, da weder starke Schmerzen, noch eine offensichtliche Fehlstellung vorliegen. Aufschluss können indes die Anamnese, also die Beschreibung des Unfallhergangs durch den Patienten geben. Wenn die Schmerzen am Kahnbein zusammen mit einem konkreten Ereignis erstmals auftraten, so liegt der Verdacht nahe, es könne sich um eine Fraktur handeln. Jedoch kann auch eine dauerhafte Fehlbelastung, beispielsweise durch vieles Schreiben am PC, zu einer Reizung oder Überdehnung der Bänder führen. Eine klare Auskunft gibt im Zweifelsfall das CT.
Die Therapie bei Kahnbeinschmerzen richtet sich nach der Art der Verletzung. Kahnbeinbrüche werden entweder konservativ mit einer Gipsschiene versorgt. Die Schienung erfolgt jedoch für 6-8 Wochen, was von vielen Patienten als relativ unangenehm empfunden wird.
Eine Alternative bietet die operative Versorgung mittels Drähten („Kirschner-Drähte“), bei denen die einzelnen Bruchfragmente gegeneinander gezogen werden, und so unter Druck schneller ausheilen. Eine Schienung ist jedoch auch hier notwendig, ebenso wie eine Entfernung der Drähte nach 6 Wochen.
Eine schnellere Therapie bietet nur die Osteosynthese mittels Platte, oder Schraube, die allerdings einen etwas größeren Eingriff darstellen. Die Platte besteht aus Titan, und wird in der Regel dauerhaft in der Hand belassen. Nach der Operation kann direkt mit einer Rehabilitation begonnen werden.
Sollte nachweislich kein Bruch vorliegen, so gilt es die genaue Ursache der Schmerzen am Kahnbein auszumachen. Liegt ein einmaliges Ereignis, wie ein Sturz auf den Handballen zu Grunde, so reicht es, die Hand für einige Zeit zu schonen. Sollte ein chronischer Prozess der Auslöser sein, so empfiehlt es sich entsprechende Bewegungen in Zukunft zu vermeiden. Eventuell haben sich bereits schädliche Bewegungsmuster eingeschlichen, die erst wieder verlernt werden müssen.
Die ärztliche Therapie geht daher Hand in Hand mit der Physiotherapie und Ergotherapie
Die Prognose bei Schmerzen am Kahnbein ist nicht einheitlich festzustellen: Handelt es sich um einen Bruch, so ist die Therapie kompliziert, und kann durchaus 2-3 Monate in Anspruch nehmen.
Manche Kahnbeinbrüche heilen nie komplett aus, und bleiben dauerhaft. Erfolgversprechend ist die operative Versorgung mittels Schrauben und Platten, da eine lange Ruhigstellung mit begleitendem Muskelschwund vermieden werden kann.
Wie bei allen Knochenbrüchen dauert es bei der konservativen Therapie mindestens 6-8 Wochen, bis der Knochen wieder verheilt ist.
Liegt keine Fraktur des Kahnbeins vor, kann durch Ruhigstellung und etwaige Gabe von Schmerzmitteln binnen weniger Tage wieder ein schmerzfreier Zustand hergestellt werden. Prellungen oder Zerrungen benötigen dennoch einige Zeit zur Ausheilung. In dieser Zeit sollte die Hand möglichst geschont werden. Meist lassen die Schmerzen in den Tagen nach der Verletzung schnell nach, wobei sie in der Regel erst nach 1-2 Wochen komplett verschwunden sind.
Bei älteren Patienten ist eine Sturzprophylaxe nicht zuletzt auf Grund noch schwerwiegenderer Verletzungen anzuraten. Diese umfasst die Beseitigung aller „Stolperfallen“ in der Wohnung, die richtige Einstellung der Sehschärfe bei der Verwendung von SeHhilfen, sowie die richtige Dosierung von Medikamenten.
Bei Sportarten wie Snowboarden empfiehlt sich die Benutzung spezieller Handgelenksprotektoren, die am Handballen extra mit einer Plastikschiene verstärkt sind. Besonders Snowboarder sind für Radiusfrakturen und Frakturen im Handbereich prädestiniert, da sie oft vornüber fallen. Ein richtiges Fallen wird daher in Anfängerkursen als aller erstes trainiert.
Für alle anderen Sportlergruppen gilt, allgemeine Umsichtigkeit walten zu lassen, und beispielsweise nicht im dunklen Waldstrecken zu joggen, oder sich zu überanstrengen, da hierbei die Verletzungsgefahr steigt.
Bestehen die Schmerzen länger als eine Woche, sollte eine Vorstellung bei einem Orthopäden erfolgen, um eine Fraktur auszuschließen.
Weitere Informationen zum Thema Schmerzen Kahnbein finden Sie unter:
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