Symptome eines Kahnbeinbruchs

Typischerweise treten beim Kahnbeinbruch ein Druckschmerz in der Tabatière (kleine Vertiefung ganz unten am Daumen am Übergang zum Handgelenk), manchmal auch eine Schwellung und ein Bluterguss auf. Somit kommt es meistens zu einer eingeschränkten Beweglichkeit des Handgelenks. Oft beschreiben die Betroffenen, dass man während des Unfalls ein Knacken im Daumen vernommen hätte. Liegen diese Symptome vor, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Symptome eines Kahnbeinbruchs - So erkennen Sie Ihn!

Beschwerden beim Kahnbeinbruch

Die Symptome, die bei einem Kahnbeinbruch (Skaphoidfraktur) entstehen, können von Person zu Person sehr unterschiedlich sein. Bei einigen, die einen Kahnbeinbruch erleiden, verursacht dieser nur so geringfügig ausgeprägte Beschwerden, dass er nicht einmal bemerkt wird. In solchen Fällen wird der Kahnbeinbruch, wenn überhaupt, irgendwann später bei einer Röntgenaufnahme entdeckt, die aus einem anderen Grund angefertigt wird
Klassischerweise führt ein Kahnbeinbruch jedoch schon zu bestimmten Symptomen, vor allem zu Schmerzen im Bereich des Kahnbeins. Jedoch gibt es noch viele weitere Ursachen, die zu Schmerzen am Kahnbein führen können.

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An oberster Stelle stehen hier die Schmerzen, die besonders auf der Daumenseite des Handgelenks auftreten. Diese Schmerzen werden meist einige Stunden nach dem Unfallereignis bemerkt. Typisch ist, dass sich die Beschwerden verstärken, wenn Daumen oder Zeigefinger gestaucht werden (Durchführung des sogenannten Daumenstauchungstests), wenn man versucht, mit dem Daumen zuzufassen oder wenn man das Handgelenk sonstigen Belastungen aussetzt.
Ein relativ eindeutiger Hinweis auf einen Kahnbeinbruch ist ein Druckschmerz in der Tabatière. Mit diesem Begriff bezeichnet man die kleine Vertiefung ganz unten am Daumen am Übergang zum Handgelenk, die entsteht, wenn man den Daumen von der Hand abspreizt. Genau unter dieser Tabatière liegt das Kahnbein, weshalb dieses bei Druckausübung direkt getroffen und gereizt wird. Durch die oben beschriebenen Schmerzen ist vor allem die Griffstärke aber auch die generelle Beweglichkeit im Handgelenk bei vielen mehr oder weniger stark eingeschränkt. Dies wird oftmals noch dadurch verstärkt, dass sich parallel zu den Schmerzen auch eine Schwellung des Handgelenks ausbildet. In manchen Fällen sieht man darüber hinaus noch einen Bluterguss (Hämatom) an der betroffenen Stelle.

Einige Patienten berichten, dass sie bei dem Unfall (bei dem es sich meistens um einen Sturz auf das ausgestreckte Handgelenk handelt), eine Art „Knacken“ im Daumen vernehmen konnten oder sogar, dass es sich so angefühlt hätte, als sei im Daumen etwas zerbrochen.

Sollten einige der oben genannten Symptome vorliegen und außerdem die Krankengeschichte in Einklang mit einer Kahnbeinfraktur gebracht werden können, so sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen, da die Nichtbehandlung einer Skaphoidfraktur für den Betroffenen mit erheblichen Beeinträchtigungen einhergehen kann.

Kahnbeinbruch ohne Symptome

Nicht immer sind Symptome einer Kahnbeinfraktur vorhanden oder eindeutig auf das Kahnbein zurückzuführen. Ein Kahnbeinbruch kann sich sogar ganz ohne Beschwerden ereignen. In den meisten Fällen ist ein latenter Schmerz an der Daumenseite des Handgelenks zu spüren. Spätestens bei Druck auf die genaue Stelle, die sich in einer kleinen Kuhle zwischen Daumen und Unterarm befindet, kommt es zu einem stechenden Schmerz. Liegt dieser Schmerz nicht vor, bleibt eine Kahnbeinfraktur oft gänzlich unentdeckt.

Viele Patienten werden mit unspezifischen Symptomen wie Bewegungseinschränkungen vorstellig. Gegenstände lassen sich auch oft nicht mehr mit voller Kraft greifen. Erst in einer Röntgenuntersuchung beim Arzt fällt der Bruch im Kahnbein trotz völliger Schmerzfreiheit auf. Treten weder spezifische noch unspezifische Symptome auf, kann der unentdeckte Bruch Langzeitkomplikationen bewirken. Ein symptomloser und unbehandelter Kahnbeinbruch birgt die Gefahr einer Pseudarthrose durch fehlerhafte Knochenheilung.

Symptome bei einer Pseudoarthrose

Ein Pseudarthrose des Kahnbeins nach einem Bruch ist eine häufige Komplikation. Es handelt sich dabei um die sogenannte „Falsch-Gelenkbildung“. Durch zwei nicht optimal aneinander liegende Bruchstellen können sich diese nicht miteinander vereinigen und ausheilen. Eine Pseudarthrose kann bei jedem Verlauf einer Kahnbeinfraktur entstehen. Sowohl nach konservativer Behandlung, als auch nach operativer Versorgung können die Knochenenden eine Pseudarthrose bilden. Die häufigste Ursache ist jedoch der unentdeckte Kahnbeinbruch.

Ein Kahnbeinbruch bleibt nicht selten unentdeckt, wenn sich kein Schmerz ausbildet und die begleitenden Symptome unspezifisch auftreten und nicht behandelt werden. Selbst wenn die Knochenstücke gut aufeinander liegen, besteht durch die ausbleibende konservative Behandlung das Risiko einer Verschiebung und schlechten Knochenheilung.

Waren vorher keine Symptome aufgetreten, verschlimmern sich die Beschwerden auch durch die Pseudarthrose nicht unbedingt. Bewegungseinschränkungen und leichte belastungsabhängige Schmerzen sind jedoch häufig. Der Schmerz tritt auf der Daumenseite des Handgelenks auf. Eine Pseudarthrose lässt sich operativ mit langer anschließender Ruhigstellung behandeln.

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Heilung eines Kahnbeinbruchs

Eine Heilung des Kahnbeinbruchs kann mit OP, oder ohne OP erreicht werden.
Wie die Versorgung des Bruches erfolgt, ist im Endeffekt von der Art des Bruches selbst abhängig. Frakturen in den distalen beiden Dritteln können konservativ versorgt werden. Im distalen Drittel erfolgt eine Ruhigstellung von ungefähr 6-8 Wochen.
Im mittleren Drittel sollte auf Grund der schlechteren Blutversorgung eine Ruhigstellung für 10-12 Wochen erfolgen. Eine OP ist bei Frakturen des proximalen Drittels fast immer indiziert. Ein solcher Kahnbeinbruch wird meist verschraubt.
Da das Kahnbein sehr schlecht heilt, kommen Komplikationen in der Heilung gehäuft vor.

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Autor: Dr. N. Gumpert Veröffentlicht: 21.06.2012 - Letzte Änderung: 30.03.2024