In den Wechseljahren kommt es bei Frauen zu hormonellen Veränderungen, was zu verschiedenen Symptomen führen kann, unter anderem Schmerzen der Eierstöcke.
Die Wechseljahren (Klimakterium) werden von einer Reihe hormoneller Veränderungen bei Frauen begleitet.
Der Zeitpunkt, an dem die Wechseljahre beginnen kann individuell variieren, im Durchschnitt haben Frauen mit etwa 58 Jahren die Wechseljahre hinter sich gebracht. Die Eierstöcke produzieren in den Wechseljahren weniger Hormone, die Fähigkeit der Fortpflanzung bildet sich zurück. Dieser Vorgang geschieht in verschiedenen Stufen und zieht sich über einen längeren Zeitraum hin.
Die Wechseljahre verlaufen von Frau zu Frau sehr unterschiedlich, einige verspüren gar keine Beschwerden, andere sind leicht beeinträchtigt und in manchen Fällen kommt es zu starken Symptomen wie beispielsweise starken Schmerzen im Bereich der Eierstöcke. Unterleibsschmerzen sind nicht untypisch in den Wechseljahren, in vielen Fällen stecken harmlose Ursachen dahinter. Allerdings können sich manchmal auch Erkrankungen an den Eileitern, der Gebärmutter oder den Eierstöcken dahinter verbergen.
Neben den häufigen Allgemeinsymtomen der Wechseljahre, zu denen beispielsweise Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Veränderungen der Scheidenhaut zählen, werden auch die Blase, die Harnröhre und der Darm anfälliger für Entzündungen oder andere Erkrankungen.
Leichte zyklische Schmerzen während der Menstruationszyklen sind auch in den Wechseljahren meist harmlos und klingen nach wenigen Tagen ab. Allerdings kommt es in manchen Fällen zu anhaltenden Schmerzen im Unterleib manchmal in Verbindung mit Blutungen oder anderen Beschwerden. In so einem Fall sollte ein Gynäkologe aufgesucht werden, um die Ursache für die Symptome abzuklären.
In machen Fällen können die Schmerzen auch rein einseitig, beispielsweise nur auf linken Seite, auftreten.
Es gibt verschiedene Erkrankungen, die Schmerzen im Bereich der Eierstöcke während der Wechseljahre hervorrufen können.
Heftige und akute Unterbauchschmerzen könnten beispielsweise für eine akute Eileiter- und Eierstockentzündung (Adnexitis) sprechen. Dabei handelt es sich um eine Infektion mit Bakterien, die von der Scheide über die Gebärmutter in die Eierstöcke aufsteigen.
Häufig verursachen auch Eierstockzysten Beschwerden. Eine Zyste ist ein flüssigkeitsgefüllter Hohlraum, der sich meist unter dem Einfluss von Geschlechtshormonen am Eierstock bilden kann. Solche Eierstockzysten können mitunter sehr groß werden und je nach Art auch selbst Hormone bilden und zu Dauerblutungen führen. Eierstockzysten sind in der Regel harmlos und gutartig, sollten jedoch vor allem bei Frauen nach den Wechseljahren häufig kontrolliert werden.
Eine Komplikation von Eierstockzysten ist, wenn sich der Eierstock oder eine Zyste verdreht, man spricht von einer Torsion oder Stildrehung. Dabei können Blutgefäße abgeschnürt werden, was mit akuten starken Schmerzen verbunden ist. Eierstockzysten können auch einreißen und Blutungen in den Bauchraum verursachen, was nicht oft geschieht.
Auch bösartige Erkrankungen können sich durch Schmerzen im Bereich der Eierstöcke während der Wechseljahre äußern. Vor allem der Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) tritt häufiger bei Frauen zwischen 50 und 70 Jahren auf, weshalb regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen besonders wichtig sind.
Lesen Sie hier mehr zum Thema Eierstockkrebs.
Die Behandlung von Schmerzen im Bereich der Eierstöcke in den Wechseljahren hängt von der Art und Ursache der Beschwerden ab.
Liegt beispielsweise eine Eierstockentzündung vor, sind neben einer antibiotischen Behandlung auch Bettruhe, sexuelle Enthaltsamkeit und das Entfernen von Fremdkörpern wie einer Spirale (Intrauterinpessar) notwendig.
Wenn Zysten die Schmerzen in den Wechseljahren verursachen, so richtet sich die Therapie nach Art und Größe der Zyste. Bei kleineren Zysten ist häufig keine Behandlung notwendig, schmerzlindernde Medikamente, Bettruhe und die Überwachung der Zysten mithilfe von Ultraschalluntersuchungen sind meist ausreichend.
Bei Veränderung der Größe kann eine Therapie mit Hormonen sinnvoll sein, bei sehr großen Eierstockzysten sollte eine operative Entfernung angestrebt werden. Vor allem bei neu aufgetretene Wucherungen an den Eierstöcken in den Wechseljahren könnte es sich um einen bösartigen Tumor handeln, weshalb in diesen Fällen meist eine Operation erforderlich ist, um das Gewebe im Labor unter einem Mikroskop untersuchen zu lassen.
Lesen Sie mehr zur Therapie von Wechseljahrsbeschwerden unter: Medikamente in den Wechseljahren
Wenn Schmerzen im Unterleib akut und heftig auftreten, sollte umgehend ein Arzt oder eine Klinik aufgesucht werden, da eine bedrohliche Situation hinter den Beschwerden stecken kann.
Vor allem bei zusätzlichen Symptomen wie Erbrechen, Übelkeit, Blutungen oder Fieber sollte die Betroffene von einem Arzt untersucht werden. Um die richtige Diagnose zu finden, wird dieser zunächst eine Befragung zum Krankheitsverlauf (Anamnese) durchführen.
Daran schließt sich eine körperliche Untersuchung an, bei dem der Schmerz genauer lokalisiert wird, der Bauch untersucht wird und auch eine gynäkologische Untersuchung ist wichtig.
Weiterführend können sich andere Untersuchungen anschließen, um die Ursache für die Schmerzen im Bereich der Eierstöcke herauszufinden.
Je nach vermuteter Ursache kommen Ultraschalluntersuchungen (Sonographie), Bluttests, Laboruntersuchungen von Sekretabstrichen (zB Scheidensekret) und Urinanalysen zum Einsatz, um die korrekte Diagnose für die Beschwerden zu stellen.
Schmerzen im Bereich der Eierstöcke, die in den Wechseljahren auftreten, können harmloser Natur sein und eine gute Prognose haben, allerdings kann es sich in selteneren Fällen auch um bösartige Erkrankungen mit schlechterer Prognose handeln.
Eierstockzysten, die das häufigste Krankheitsbild bei Frauen an den Eierstöcken in den Wechseljahren darstellen, haben in der Regel eine gute Prognose, da es sich in den meisten Fällen um harmlose flüssigkeitsgefüllte Hohlräume handelt.
Eine Eierstockentzündung kann mithilfe von Antibiotika gut behandelt werden und klingt meist nach wenigen Tagen ab. Geht man regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen, können bösartige Erkrankungen an den Eierstöcken frühzeitig erkannt werden, was ganz entscheidend für eine gute Prognose bei solchen Erkrankungen ist.
Da die Wechseljahre eine Zeit der hormonellen Umstellung sind, an die sich der Körper zunächst gewöhnen muss, gibt es eine Reihe sogenannter klimakterischer Beschwerden, die durch den Wandel der Geschlechtshormonproduktion hervorgerufen werden.
Sind ernsthafte Erkrankungen an den Eierstöcken durch einen Arzt ausgeschlossen worden, können einige Verhaltensregeln gegen Schmerzen im Bereich der Eierstöcke helfen:
Wichtig ist, sich zu entspannen, da die Schmerzen oft eine Verkrampfung der Bauchmuskulatur mit sich bringt, was wiederum Schmerzen hervorrufen kann. Bettruhe, Wärme, heiße Bäder und bei sehr starken Schmerzen die Einnahme von Schmerzmitteln sind empfehlenswert. Ein gesunder Lebensstil, ausgewogene Ernährung und regelmäßige sportliche Aktivität helfen außerdem, die Beschwerden in den Wechseljahren zu lindern.
Sollten die Schmerzen im Unterleib anhalten oder treten begleitende Symptome wie Blutungen auf, sollte in jedem Fall ein Arzt konsultiert werden. Außerdem sollten in den Wechseljahren und auch in den Jahren danach noch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt durchgeführt werden, um bösartige Erkrankungen frühzeitig erkennen und behandeln zu können.
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