Scheide brennt - Das sind die Ursachen

Ein Brennen im Bereich der Scheide kann verschiedene Ursachen haben. Am häufigsten sind Infektionen der Scheide. Diese können bakteriell, viral oder durch einen Pilzbefall bedingt sein. Scheideninfektionen sind häufig und in der Regel leicht zu behandeln.

Scheide brennt

Einleitung

Ein Brennen der Scheide kann aufgrund verschiedener Ursachen auftreten und sich in seiner Qualität unterscheiden. Es handelt sich also um kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern vielmehr um ein Symptom einer Reihe möglicher Erkrankungen.

Das Brennen ist nicht immer gleich stark und kann von weiteren Symptomen begleitet werden. Es können verschiedene Anteile der Scheide oder auch die gesamte Scheide betroffen sein.

Ursachen

Die Ursachen für ein Brennen in der Scheide sind sehr vielfältig. Häufig sind vaginale Infektionen die Ursache für ein Brennen. Mit Abstand am häufigsten handelt es sich dabei um Pilzinfektionen der Scheide. Die Wahrscheinlichkeit mindestens einmal im Leben eine Pilzinfektion zu erleben, ist sehr hoch. Die unangenehme Infektion ist zwar nicht gefährlich, führt aber zu Beschwerden wie Juckreiz, Brennen der Scheide oder schmierigem Ausfluss der Scheide.

Hier geht es zu Behandlung einer Scheidenpilzinfektion.

Auch eine bakterielle Infektion der Scheide, eine sogenannte bakterielle Vaginose, kann zu einem Brennen in der Scheide führen. Das Brennen ist jedoch kein zwingender Bestandteil einer bakteriellen Infektion. Verstärkt tritt es vor allem beim Verkehr auf. Das bezeichnet man auch als Dyspareunie.
Durch den Geschlechtsakt übertragene Trichomonaden führen ebenfalls zu einem starken vaginalen Brennen. Diese Erreger verursachen in 80% der Fälle keine Symptome. Zu den möglichen Symptomen gehören jedoch Juckreiz, ein starkes Brennen der Scheide und ein typischer, unangenehm riechender, grünlicher Ausfluss.

Abgesehen von Infektionskrankheiten sind auch andere Ursachen mögliche Auslöser für ein Brennen der Scheide. Eine sogenannte Endometriose kann brennende Schmerzen in der Scheide verursachen. Es handelt sich dabei um das Vorhandensein von Gebärmutterschleimhaut in der Scheide.
Ein Brennen in der Scheide kann auch Ausdruck einer psychischen Erkrankung, wie einer Depression oder Angststörung sein. In diesem Fall äußert es sich meist beim Verkehr.

Mehr Informationen dazu finden Sie hier: Brennen beim bzw. nach dem Geschlechtsverkehr

Symptome

Unterschiedliche Erkrankungen können ein Brennen in der Scheide verursachen. Je nach zugrundeliegender Erkrankung finden sich daher auch unterschiedliche Begleitsymptome. Ein mögliches Begleitsymptom des Brennens in der Scheide ist das Brennen beim Wasserlassen. Typisch ist diese Symptomkombination bei einer bakteriellen Infektion der Scheide, die auch als bakterielle Vaginose bezeichnet wird. Weiterhin kommen Juckreiz, Schmerzen beim Geschlechtsakt und ein fischiger Geruch der Scheide hinzu. Der fischige Geruch entsteht dadurch, dass verschiedene Proteine durch Bakterien zersetzt werden. Typisch ist außerdem ein dünnflüssiger oder schaumiger, grau-weißer bis gelblicher Ausfluss aus der Scheide.

Auch eine Entzündung der Vulva und des Scheideneingangs, die oft mit einer Entzündung der Scheide verbunden sind, verursachen ähnliche Begleitsymptome. Hierbei ist zusätzlich eine Rötung der Vulva und der Schamlippen zu sehen. Geschwollene Lymphknoten können als kleine schmerzhafte Knötchen in der Leistengegend tastbar sein.

Siehe auch: Scheidenschmerzen

Eine Infektion mit dem Erreger Trichomonas vaginalis verursacht ebenfalls ein Brennen der Scheide. Typische Begleitsymptome dieser Trichomonaden-Infektion sind ein Juckreiz sowie eine Rötung der Vulva und Scheide. Auch kleine Bläschen können sich zu Beginn der Erkrankung zeigen. Sehr charakteristisch für die Erkrankung ist ein grünlicher, schaumiger Ausfluss, der einen sehr unangenehmen Geruch hat.

Eine Pilzinfektion der Scheide äußert sich durch einen weißen, krümeligen Ausfluss, sowie starken Juckreiz und Brennen in der Scheide. Nach einigen Tagen oder Wochen ohne Behandlung können leichte Blutungen und Risse in der Scheidenschleimhaut hinzukommen. Sie äußern sich durch kleine, punktförmige Blutungen auf dem Toilettenpapier.

Hinter einem Brennen in der Scheide kann sich auch eine schwerwiegendere Infektion der Eierstöcke oder Gebärmutter verbergen. Die Begleitsymptome reichen von Übelkeit, starken Unterleibsschmerzen und Fieber bis hin zu Schmerzen beim Wasserlassen, Durchfall oder sogar Verstopfungen. Auch Zwischenblutungen sind möglich.

Hier geht es zu: Eierstockentzündung.

Juckreiz als Begleitsymptom

Juckreiz (gehe hier zum Hauptartikel Jucken in der Scheide) ist ein häufiges Begleitsymptom vaginaler Erkrankungen. Er tritt nicht selten in Kombination mit einem Brennen in der Scheide auf und wird von Betroffenen als sehr quälend und unangenehm empfunden. Durch die ständige Reibung im Genitalbereich, sei es durch Bewegung oder enge Kleidung, wird der Juckreiz oftmals zusätzlich verstärkt. Sehr häufig treten Juckreiz und Brennen der Scheide bei einer Pilzinfektion der Scheide auf. Ein krümeliger, weißer Ausfluss ist ebenfalls typisch für eine solche Pilzinfektion der Scheide. Eine Besserung tritt bereits Stunden nach einer Therapie mit einem pilztötenden Wirkstoff (Antimykotikum) ein. Ohne Therapie verschlimmern sich die Symptome meist nur von Tag zu Tag.

Lesen Sie mehr zum ThemaWelche Medikamente gibt es gegen Scheidenpilz?

Auch einige bakterielle Infektionen der Scheide können Juckreiz und Brennen verursachen. Der Juckreiz ist in diesem Falle jedoch weitaus seltener als bei einer Pilzinfektion zu finden. Zur Behandlung der bakteriellen Vaginose werden verschiedene Antibiotika eingesetzt.
Eine Vulvitis hingegen ist gekennzeichnet durch Juckreiz, Brennen in der Scheide und eine Rötung der Vulva und Schamlippen. Diese Entzündung der Vulva und des Scheideneingangs ist vor allem beim Geschlechtsakt sehr schmerzhaft. Die Ursachen für eine solche Vulvitis sind sehr unterschiedlich. Wenn eher das Brennen im Vordergrund der Symptome steht, fällt der Verdacht auf Infektionen, wie den Genitalherpes, oder eine entzündliche Hauterkrankung, wie den Lichen ruber.

Bei eher vordergründigem Juckreiz kommen andere Erkrankungen, wie eine Pilzinfektion, eine Allergie, Neurodermitis, Filzläuse, Krätze oder ein Lichen sclerosus in Frage. Bei letzterem handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Haut, die sich durch Juckreiz, Schmerzen und eine Verengung des Scheideneingangs auszeichnet. Die Ursache dieser Erkrankung ist unklar.

Blutung als Begleitsymptom

Eine häufige Ursache für leichte Blutungen der Scheide, die von einem Brennen begleitet werden, ist die Pilzinfektion der Scheide. Diese, auch als Vulvocandidose bezeichnete, Erkrankung betrifft die meisten Frauen mindestens einmal in ihrem Leben. Wenn sie unbehandelt bleibt, führt sie zu kleinen Rissen in der Scheidenschleimhaut. Diese kleinen Risse (Rhagaden) verursachen Blutungen. Sie fallen meist als kleine, tropfförmige Blutungen auf dem Toilettenpapier auf. Richtige Zwischenblutungen oder Schmierblutungen hingegen treten bei einer Pilzinfektion nicht auf. Schmierblutungen in Kombination mit einem Brennen in der Scheide finden sich bei einer Endometriose.

Scheideneingang besonders betroffen

Der Scheideneingang, der in der Fachsprache auch als Introitus bezeichnet wird, kann aus verschiedenen Gründen gereizt oder entzündet sein. Ein typisches Symptom für eine solche Reizung ist ein brennender Schmerz. Häufig ist eine Infektion oder Entzündung die Ursache für das Brennen. Wenn die Entzündung auf die Vulva und den Scheideneingang begrenzt ist, spricht man von einer Vulvitis. Sie äußert sich durch Juckreiz und brennende Schmerzen, die vor allem am Scheideneingang lokalisiert sind. Auch Schmerzen beim Wasserlassen, eine Rötung und Schwellung der Vulva und eine Schwellung der Leistenlymphknoten sind typisch für eine Vulvitis. Die brennenden Schmerzen äußern sich vor allem beim Geschlechtsakt.

Als nicht-infektiöse Ursachen für eine Vulvitis kommen unter anderem Allergien oder Erkrankungen wie Diabetes, Schuppenflechte und Neurodermitis in Frage. Auch eine Kontaktallergie, infolge unverträglicher Unterwäsche, Slipeinlagen oder Hygieneprodukte, mangelnde Hygiene und ein Östrogenmangel in den Wechseljahren können zu einer Entzündung führen.
Häufig sind es auch Infektionen, die das Brennen bedingen. Eine eher seltene Ursache für ein Brennen, das insbesondere am Scheideneingang lokalisiert ist, ist der sogenannte Lichen sclerosus. Dabei handelt es sich um eine seltene, chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die zu einer Verengung des Scheideneingangs führt.  Die Erkrankung, deren Ursache unbekannt ist, führt zu einer Verhärtung der Haut, die man auch als Sklerosierung bezeichnet. Der Scheideneingang juckt und brennt. Außerdem ist das Risiko für einen Krebs an der Vulva (Vulvakarzinom) erhöht.

nach dem Geschlechtsakt

Ein Brennen in der Scheide nach dem Geschlechtsakt kann auf verschiedene Ursachen der Symptomatik hindeuten. Eine sehr häufige und harmlose Ursache ist eine Trockenheit der Scheide. Durch starke Reibung beim Verkehr entsteht anschließend oder auch während des Verkehrs ein brennender Schmerz. Diese Scheidentrockenheit wiederum kann sehr unterschiedliche Ursachen haben. In den Wechseljahren ist eine häufige Ursache der natürliche Östrogenmangel.
Bei jüngeren Frauen kann eine mangelnde Erregung die Ursache für Scheidentrockenheit beim Geschlechtsakt sein. Auch Infektionen sind mögliche Ursachen für ein Brennen in der Scheide nach dem Geschlechtsakt, ebenso auch die Endometriose. Eine Unverträglichkeit gegenüber dem verwendeten Kondom kann ebenfalls eine Ursache für ein Brennen in der Scheide sein.

in der Schwangerschaft

Auch in der Schwangerschaft kann ein Scheidenbrennen auftreten. Die häufigste Ursache ist meist eine einfache Infektion. Gerade Scheidenpilze können in der Schwangerschaft auftreten. Sie stellen keine Bedrohung für die Schwangerschaft dar, sollten jedoch trotzdem ärztlich behandelt werden. Bakterielle Infektionen sind ebenfalls mögliche Auslöser eines Scheidenbrennens in der Schwangerschaft. Diese müssen in jedem Fall behandelt werden, da aufsteigende Infektionen der Eierstöcke oder der Gebärmutter eine Frühgeburt begünstigen können.

Ist die natürliche Scheidenflora angegriffen, führt auch dies zu Reizungen der Scheide in der Schwangerschaft. Mögliche Ursache sind eine zu starke oder zu geringe Intimhygiene. Auf aggressive Waschlotionen und Duschgele sollte man daher unbedingt verzichten. Auch Stress oder psychische Konflikte beeinflussen die Scheidengesundheit und können Reizungen sowie Brennen verursachen. Die Schwangerschaft als solche verursacht jedoch kein Scheidenbrennen.   

Lesen Sie auch: Schwangerschaftssymptome.

Kann das ein Schwangerschaftsanzeichen sein?

Ein Brennen in der Scheide kann nicht als Schwangerschaftsanzeichen angesehen werden. Die Schwangerschaft verursacht derartige Symptome oder Beschwerden nicht. Ein Brennen in der Scheide, das während einer Schwangerschaft auftritt sollte unbedingt abgeklärt werden. Eine Infektion des Genitalbereichs kann, sofern sie nicht behandelt wird, aufsteigen und die inneren Geschlechtsorgane mitbetreffen. Im schlimmsten Fall stellt dies eine Gefahr für die Unversehrtheit des Kindes dar.  

beim Wasserlassen

Ein Brennen der Scheide beim Wasserlassen tritt meist bei einer Infektionserkrankung auf. Eine häufige Ursache ist eine bakterielle Infektion der Vulva oder der Scheide. Meist finden sich weitere Begleitsymptome, wie ein übelriechender oder dünnflüssiger Ausfluss, Schmerzen beim Geschlechtsakt oder Juckreiz. Auch eine Endometriose kann zu brennenden Scheidenschmerzen und Beschwerden beim Wasserlassen führen. Abgesehen von einem Brennen beim Wasserlassen können auch leichte Blutungen beim Wasserlassen auftreten.

Lesen Sie auch: Schmerzen beim Wasserlassen.

Kann das auch eine Blasenentzündung sein?

Frauen sind aufgrund der Nähe der Harnwege zum Genital- und Analbereich häufiger von Blasenentzündungen betroffen als Männer. Keime können leicht in die Harnröhre gelangen und so Blasenentzündungen verursachen. Ein Brennen in der Scheide ist jedoch nicht unbedingt typisch für eine Blasenentzündung. Blasenentzündungen führen eher zu einem gezielten Brennen beim Wasserlassen, sowie Unterleibsschmerzen und Allgemeinbeschwerden, wie Fieber und Übelkeit. Ein Brennen in der Scheide ist jedoch möglich, wenn zusätzlich eine Infektion der Scheide vorliegt.

Hier geht es zu Symptomen bei einer Blasenentzündung.

nach Antibiotika

Die Ursache für ein Brennen in der Scheide, das nach einer Antibiotikaeinnahme auftritt, ist in der Regel eine Pilzinfektion der Scheide. Der gewollte Effekt einer Antibiotikatherapie ist es, eine Infektion zu bekämpfen. Das kann beispielsweise eine Infektion der oberen Atemwege sein. Antibiotika richten sich jedoch nicht gezielt nur gegen Bakterien in einer Körperregion oder einer bestimmten Sorte.
Als unerwünschter Nebeneffekt der Antibiotikaeinnahme kann es passieren, dass die Scheidenflora angegriffen wird. Die natürliche Besiedlung mit Milchsäurebakterien ist für die Gesundheit der Scheide sehr wichtig. Werden zu viele dieser Bakterien durch eine Antibiotikaeinnahme zerstört, können körpereigene Pilze oder auch andere Hauterreger zu Infektionen der Scheide führen. Bei einem gesunden Scheidenmilieu würden diese Keime keine Infektion verursachen.

Diagnose

Für Beschwerden der Scheide ist der Frauenarzt der richtige Ansprechpartner. Er kann spezielle und allgemeine Untersuchungen durchführen, um die Ursache des Brennens festzustellen. Zunächst einmal werden im Gespräch mit der betroffenen Patientin wichtige Begleitsymptome, wie Fieber, Ausfluss, vaginale Blutungen oder Unterleibsschmerzen erfragt. Auch die Intensität des Brennens und mögliche Auslöser, wie der Geschlechtsakt, sind für die Diagnosestellung sehr wichtig. Anschließend schaut sich der Frauenarzt die Scheide im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung an. Rötungen, Ausfluss, Beläge oder ein unangenehmer Geruch sind beispielsweise Hinweise für eine vaginale Infektion.
Zur Sicherung der Diagnose können spezielle Untersuchungen, wie ein Abstrich aus der Scheide oder etwa eine Probeentnahme erfolgen. Eine Messung des pH-Werts zeigt Veränderungen im sauren Scheidenmilieu an und ist hinweisend für verschiedene Infektionen der Scheide. Eine Probeentnahme wird unter anderem bei einem Verdacht auf eine bösartige Erkrankung oder eine Endometriose durchgeführt. Auch eine vaginale Tastuntersuchung und das Abtasten des Unterbauches gehören zur Diagnostik dazu. Mit dem Ultraschall können aufsteigende Infektionen der Eierstöcke abgeklärt werden.

Lesen Sie hierzu: pH-Wert der Scheide

Behandlung

Die Behandlung eines Brennens in der Scheide richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. Sehr häufig ist ein einfacher Scheidenpilz die Ursache für das Brennen (siehe hierzu Behandlung von Scheidenpilz). Der Pilz wird mit Hilfe eines Antimykotikums, das den Pilz abtötet, behandelt. Zur Behandlung werden sowohl vaginale Cremes als auch Zäpfchen, einzeln oder kombiniert, eingesetzt. Ein häufiger Wirkstoff ist das Clotrimazol. Besonders hartnäckige Scheidenpilze werden auch mit Tabletten behandelt, die geschluckt werden. Bevorzugte Wirkstoffe sind in diesen Fällen Fluconazol oder Itraconazol.

Eine bakterielle Infektion der Scheide hingegen erfordert eine Therapie mit Antibiotika. Diese Therapie sollte in jedem Fall durchgeführt werden, da eine bakterielle Infektion aufsteigen und so auch die Eierstöcke und die Gebärmutter befallen kann. Bevorzugt wird der Wirkstoff Metronidazol.
Abgesehen von Infektionen existieren jedoch auch weitere Erkrankungen, die ein Brennen in der Scheide verursachen können. Frauen in den Wechseljahren leiden oft aufgrund des natürlichen Östrogenmangels an einem Scheidenbrennen (hier finden Sie mehr zu Symptomen in den Wechseljahren). Spezielle vaginale Östrogencremes helfen, das Brennen zu lindern. Zur symptomatischen Therapie des Brennens eignen sich beruhigende Sitzbäder und feuchte Umschläge, Zinksalben und gegebenenfalls auch Cortisonsalben. Solche Maßnahmen sind beispielsweise bei einer allergischen Ursache sehr sinnvoll.

Seltenere Erkrankungen, wie der Lichen sclerosus, benötigen eine spezielle Therapie. Im Falle des Lichen sclerosus werden Salben verwendet, die Kortison oder den Wirkstoff Tacrolimus enthalten. Beide Wirkstoffe dienen der Entzündungshemmung. Auch eine operative Therapie des entzündeten Gewebes kommt in Frage. Für die Pflege der gereizten Scheide empfiehlt es sich, pH-neutrale Wasch- und Pflegelotionen für den Intimbereich zu verwenden. Zur Wiederherstellung der Intimgesundheit nach einer Infektion oder Entzündung werden häufig auch vaginale Kapseln mit Milchsäurebakterien und vaginale Vitamin-C-Tabletten verwendet.

Hausmittel

Bei einem Brennen in der Scheide sollte man zeitnah einen Arzt aufsuchen, um eine gezielte Behandlung zu erhalten. Hausmittel haben leider nur einen sehr begrenzten Effekt auf ein Scheidenbrennen. Gegen das Brennen oder einen bestehenden Juckreiz helfen feuchte, kühlende Umschläge oder Sitzbäder. Man sollte jedoch auf ätherische Öle oder Kamille verzichten, da es sonst zu Reizungen oder allergischen Reaktionen kommen kann.

Nach einer Infektion der Scheide verwenden viele Frauen lokal Joghurt, um das gesunde Scheidenmilieu wiederherzustellen. Der Joghurt wird mit dem Finger auf die Vulva und in der Scheide aufgetragen. Der Effekt ist jedoch nicht sicher bewiesen. Die kühlende Wirkung des Joghurts wird jedoch als sehr angenehm empfunden. Weiterhin sollte die Scheide täglich mit klarem Wasser gereinigt werden. Auf aggressive Duschgels oder Reinigungslotionen hingegen sollte man verzichten. Von Hausmitteln, wie Zitronensaft oder Essig, ist Abstand zu halten. Sie verursachen schlimmstenfalls Reizungen.

Dauer

Die Dauer eines Brennens in der Scheide hängt unmittelbar von der Ursache ab. Infektionen, wie eine bakterielle Vaginose oder eine Pilzinfektion der Scheide, sind durch eine passende Therapie meist schnell beherrschbar. Dazu gehört eine Therapie die Behandlung mit einem Antibiotikum oder einem pilztötenden Wirkstoff (Antimykotikum). Das Brennen sollte dann innerhalb weniger Tage gelindert werden. Ohne Behandlung kann das Brennen jedoch auch wochenlang bestehen.

Eine hartnäckige Infektion, die beispielsweise auch die inneren Geschlechtsorgane betrifft, kann sich über mehrere Monate hinweg ziehen. Das Brennen, welches bei einer Endometriose auftritt, betrifft Frauen meist mehrere Monate oder sogar Jahre, bis eine effektive Therapie erfolgt. Durch Entfernung der Endometrioseherde oder eine passende medikamentöse Therapie stellt sich jedoch schnell eine Symptomfreiheit ein.
Es existieren auch chronische Erkrankungen, die zu einem Brennen in der Scheide führen, wie der Lichen sclerosus. Auch in diesem Fall ist ein jahrelanger Verlauf keine Seltenheit.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 11.10.2017 - Letzte Änderung: 18.09.2024