Die Behandlung eines Scheidenpilzes sollte medikamentös in Form von Zäpfchen und Cremes erfolgen, da der Pilz in der Regel nicht von alleine verschwindet.
Der Scheidenpilz zählt bei Frauen zu den häufigsten Infektionen im Genitalbereich. Scheidenpilz ist nicht gefährlich, aber durch die typischen Symptome wie Jucken in der Scheide und Ausfluss kann eine Infektion sehr unangenehm sein und sollte schnell behandelt werden. Der häufigste Erreger von Scheidenpilz ist Candida albicans, ein Hefepilz, der die Schleimhäute im Intimbereich befällt. Mit der Behandlung eines Scheidenpilzes sollte möglichst frühzeitig begonnen werden, da der Pilz sich sonst schnell verbreitet.
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Zur Selbstdiagnose einer Scheideninfektion gibt es in jeder Apotheke eine Reihe von Selbsttest zu kaufen, die zu Hause angewendet werden können. Anhand dieser Selbsttests kann in kurzer Zeit festgestellt werden, ob die entsprechenden Symptome auf einen Scheidenpilz zurückzuführen sind. Zur Bekämpfung des Scheidenpilzes stehen eine Reihe von Medikamenten zur Verfügung, mit deren Anwendung bei den ersten Zeichen einer Candida-Infektion begonnen werden sollte.
Medikamente gegen Scheidenpilz enthalten ein Antimykotikum, ein Mittel das den Pilz abtötet. Diese Medikamente sind in Form von Cremen oder Vaginalzäpfchen erhältlich, oftmals wird auch eine Kombinationstherapie aus beidem angeboten. Medikamente mit dem Wirkstoff Clotrimazol führen zur effektiven Beseitigung des Pilzes, indem sie das Wachstum hemmen und die Pilzzellen abtöten. Bei einer Infektion mit Candida ist das natürliche Milieu in der Scheide aus dem Gleichgewicht geraten und der natürliche Schutz in Form von Milchsäurebakterien verloren gegangen. Außerdem können Döderlein Vaginalkapseln, die Milchsäurebakterien enthalten können zur Wiederherstellung und Aufrechterhaltung der natürlichen Scheidenflora verwendet werden.
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Canesten® ist in jeder Apotheke rezeptfrei in Form von Cremen oder Vaginaltabletten erhältlich. Canesten® enthält den Wirkstoff Clotrimazol, ein antimykotisches Mittel, das gegen Scheidenpilz wirkt, indem es die Ausbreitung hemmt und Pilzzellen abtötet. Zusätzlich enthält Canesten® Milchsäure, die zur Stärkung des natürlichen Milieus der Scheide beträgt. Die Tabletten werden nicht oral eingenommen, sondern möglichst tief in die Scheide eingeführt. Die Creme wird mehrmals täglich auf die betroffenen Stellen und die äußeren Schamlippen bis hin zum After aufgetragen.
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Vagisan® ist ein Kombinationsprodukt aus einem Scheidenzäpfchen und Creme, das zur Behandlung von Scheidenpilz angewendet wird. Das Zäpfchen wird einmalig in die Vagina eingeführt, wo es sich auflöst und mit der Scheidenflüssigkeit in eine Creme umwandelt. Dadurch werden die Pilze bekämpft und eine Ausbreitung des Scheidenpilzes verhindert. Die Vaginalcreme wird im äußeren Genitalbereich aufgetragen und lindert das Brennen und Jucken. Vagisan® ist als Ein-Tages-Therapie erhältlich, das heißt ein Zäpfchen reicht, um die Infektion wirksam zu bekämpfen.
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Viele Frauen wünschen sich eine schonende und kostengünstige Behandlung des Scheidenpilzes und verwenden Hausmittel, die entzündungshemmend sein und die Infektion auf natürliche Weise bekämpfen sollen. Die Möglichkeiten reichen von einer Behandlung mit Joghurt über Sitzbäder mit Kräuterzusätzen bis hin zu selbst gemischten Scheidenspülungen.
Viele Frauen schwören auf Joghurt zur Behandlung eines Scheidenpilzes. Dafür wird ein Tampon oder ein Tuch mit Naturjoghurt getränkt und dieses dann in die Scheide eingeführt. Viele Kräuter, wie Kamille, Zinnkraut oder Scharfgerbe, wirken entzündungshemmend, weshalb oftmals Sitzbäder mit Kräuterzusätzen gegen Scheidepilz empfohlen werden. Dazu wird aus den Kräutern ein Sud aufgebraut und das Badewasser damit versetzt. Diese Bäder können die Symptome zwar kurzfristig lindern, bekämpfen den Scheidenpilz aber nicht effektiv.
Scheidenspülungen mit Essigwasser oder verdünntem Teebaumöl wirken desinfizierend und töten Keime ab. Im Allgemeinen ist aber von Scheidenspülungen abzuraten, da diese die Vaginalschleimhaut reizen, allergische Reaktionen hervorrufen und die Symptome noch verschlimmern können.
Die Wirksamkeit dieser Hausmittel ist oftmals nicht belegt und mache dieser Mittel können die Symptome eventuell noch verschlimmern, daher sollte man bei diesen alternativen Behandlungsmöglichkeiten vorsichtig sein. Generell ist es so, dass ein Scheidenpilz nur sehr selten spontan abheilt. Die meisten Pilzinfektionen müssen mit Medikamenten behandelt werden, um so die Symptome zu lindern und eine Ausbreitung des Pilzes zu verhindern.
Joghurt wird häufig als alternatives Heilmittel bei Scheidenpilz angewendet. Dafür werden Tampons oder Tücher mit Joghurt getränkt und in die Scheide eingeführt. Naturjoghurt enthält Milchsäurebakterien, die helfen sollen, die natürliche Flora der Vagina wiederherzustellen und so den Scheidenpilz zu bekämpfen. Die im Joghurt enthaltenen Bakterien sind aber nicht ausreichend um das gestörte Gleichgewicht der Scheide zu beheben und den Pilz zu verdrängen. Daher muss der Scheidenpilz erst durch ein Medikament abgetötet werden. Der Joghurt kann erst danach beim Wiederaufbau und der Stärkung des natürlichen Milieus helfen. Es ist dabei aber wichtig, dass das Joghurt keinen Zucker oder chemische Zusätze enthält, da Zucker das Wachstum eines Hefepilzes noch verstärkt. Außerdem enthält Naturjoghurt andere Bakterienstämme als die, die normalerweise in der Scheide vorkommen.
Die meisten Cremen, die den Wirkstoff Clomitrazol enthalten, sollen über einen Behandlungszeitraum von ein bis zwei Wochen auf die betroffenen Stellen, sowie das äußere Genitale aufgetragen werden.
Clomitrazol-haltige Vaginaltabletten werden an drei aufeinanderfolgenden Tagen abends tief in die Vagina eingeführt. Die Behandlung mit Vagisan® Vaginalzäpfchen hingegen ist einmalig, das heißt nur ein Zäpfchen reicht aus, um den Pilz effektiv zu bekämpfen.
Bei Bedarf kann die Behandlung auch wiederholt werden. Sollten sich die Symptome aber nach mehreren Tagen immer noch nicht deutlich verbessert oder sogar verschlimmern, muss in jedem Fall ein Arzt aufgesucht und mit ihm die weitere Vorgehensweise besprochen werden.
Viele Frauen sind während der Schwangerschaft von einem Scheidepilz betroffen und weisen eine erhöhte Anfälligkeit auf. Durch die Hormonumstellung während einer Schwangerschaft steigt der normalerweise saure pH-Wert der Scheide an, wodurch ein Pilzbefall mit Candida albicans begünstigt wird.
Generell ist ein Scheidenpilz nicht gefährlich für das ungeborene Kind. Bleibt die Infektion aber über längere Zeit unbehandelt können Keime zur Gebärmutter aufsteigen und eine Frühgeburt auslösen. Außerdem kann ein unbehandelter Scheidenpilz während des Geburtsvorgangs auf das Kind übertragen werden und einen Befall der Schleimhäute des Babys verursachen (Soor oder Candidose). Daher sollten Schwangere, die Symptome eines Scheidenpilzes bemerkt haben, unbedingt einen Frauenarzt aufsuchen und sich behandeln lassen. Mittlerweile prüfen Frauenärzte ab der 34. Schwangerschaftwoche routinemäßig, ob eine Infektion mit Candida albicans vorliegt.
Die Behandlung eines Scheidenpilzes während der Schwangerschaft erfolgt mit einem Clotrimazol-haltigen Medikament, das gut verträglich ist und den Scheidenpilz schnell bekämpft. Die Behandlung kann in allen drei Trimestern durchgeführt werden, allerdings sollten die Vaginaltabletten nicht mit einem Applikator, sondern mit den Fingern eingeführt werden.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Scheidenpilz in der Schwangerschaft
Die Behandlung des Pilzes mit Zäpfchen und Vaginaltabletten soll während der Menstruation nicht durchgeführt werden. Ein Scheidenpilz während der Periode ist besonders lästig, trotzdem können bestimmte Vorkehrungen getroffen werden, um eine Heilung zu beschleunigen. Beim Scheidenpilz gilt: je trockener die Umgebung, desto schlechter kann sich der Pilzbefall ausbreiten. Daher sollte man am besten atmungsaktive Binden verwenden und diese regelmäßig wechseln. Außerdem soll ein übermäßiges Schwitzen im Intimbereich verhindert und daher keine Unterwäsche aus synthetischen Fasern benutzt werden. Eine übertriebene Hygiene ist während der Periode aber nicht nötig, da auch die äußeren Schamlippen von vielen Bakterien besiedelt sind, die zu einer gesunden Scheidenflora beitragen.
Ein Scheidenpilz zählt nicht zu den sexuell übertragbaren Krankheiten, weshalb eine Übertragung durch Geschlechtsverkehr nur sehr selten vorkommt. Solange der Partner keine Symptome aufweist, ist eine Behandlung normalerweise nicht nötig. Viele Frauen fühlen sich aber wohler, wenn ihr Partner bei einem Scheidenpilz mitbehandelt wird. Die Mitbehandlung des Partners ist früher routinemäßig erfolgt, es hat sich aber gezeigt, dass dadurch die Heilungschancen eines Scheidenpilzes nicht wesentlich verbessert werden können.
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Zu einer Infektion mit Scheidenpilz kommt es, wenn die Vaginalflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Pilze benötigen zur Vermehrung ein feuchtes und warmes Klima. Das Glied des Mannes ist eher trocken und bietet keine gute Umgebung für einen Pilz, weswegen Pilzinfektionen bei Männern eher selten sind.
Manchmal siedelt sich aber trotzdem ein Pilz im Bereich der Harnröhre und unter der Vorhaut an, vor allem Männer mit einer Vorhautverengung können von einer Pilzinfektion betroffen sein. Eine Infektion verläuft meist unbemerkt, da sie bei Männern nicht juckt und nur als kleine rote Pickel zu sehen ist. Normalerweise kann ein Pilz am Penis nicht lange überleben und verschwindet wieder von allein.
Sollten sich die Symptome aber verschlimmern und zusätzlich Jucken und Ausfluss auftreten, muss der Pilz behandelt werden. Grundsätzlich kann zur Behandlung einer Pilzinfektion im Genitalbereich die gleiche Clomitrazol-haltige Creme verwendet werden, die auch Frauen gegen einen Scheidenpilz benutzen. Der Pilz verbreitet sich vor allem in einer feuchten und warmen Umgebung, daher sollen die Betroffenen ihren Penis möglichst trocken halten und Schwitzen im Genitalbereich vermindern. Zusätzlich sollte die Unterwäsche möglichst locker sitzen und nicht aus synthetischen Fasern bestehen.
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Vagisan® Myko Kombi ist ein Medikament zur Einmalbehandlung von Scheidenpilz. Dabei handelt es sich um ein Vaginalzäpfchen, das einmalig in die Scheide eingeführt wird. Dort schmilzt es und verbindet sich mit den Scheidensekreten zu einer Creme, die den Pilz bekämpft. Außerdem wird das unangenehme Jucken und Brennen der Scheidenhaut gelindert. Vagisan® enthält als Wirkstoff Clotrimazol. Das Pärparat ist als Kombipackung mit einer Salbe erhältlich, die zusätzlich eine Woche auf den äußeren Genitalbereich aufgetragen wird.
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