Vagisan bezeichnet eine Gruppe von Vaginaltherapeutika der Dr. Wolff-Gruppe GmbH. Zur Anwendung kommen Vagisan-Produkte vor allem bei Scheidentrockenheit und wiederholten Scheideninfektionen in Form von Cremes, Shampoos, Kapseln oder Vaginalzäpfchen.
Vagisan® bezeichnet eine Gruppe von Vaginaltherapeutika der Dr. Wolff-Gruppe GmbH. Zur Anwendung kommen Vagisan®-Produkte vor allem bei Scheidentrockenheit und wiederholten Scheideninfektionen in Form von Cremes, Shampoos, Kapseln oder Vaginalzäpfchen. Je nach Produkt beruht ihre Wirkung auf verschiedenen Mechanismen.
Milchsäure- oder Milchsäurebakterienhaltige Vagisan®-Produkte werden zur Regulierung des Milchsäuregehaltes der Vagina, sowie zur Förderung einer gesunden Vaginal-Flora angewendet. Hauptanwendungsgebiet ist daher die Nachbehandlung oder Präventon einer chronischen oder rezidivierenden (wiederkehrenden) bakteriellen Vaginose (auch Aminokolpitis, bakterielle Entzündung der Vaginalschleimhaut). Zur Behandlung einer akuten Scheidenentzündung (Vaginitis) sind diese Produkte jedoch ungeeignet.
Vagisan® ist ein Markenname unter dem mehrere Produkte zur weiblichen Intimhygiene zu erwerben sind. Einige dienen zur Vorbeugung von Pilzinfektion der Scheide, andere werden zur Therapie eingesetzt wenn bereits eine Infektion eingetreten ist.
Vagisan Myko Kombi ist ein Präparat bestehend aus einem Vaginalzäpchen und einer Vaginalcreme. Das Vaginalzäpchen enthält Clotrimazol und dient zur Anwendung gegen Scheidenpilz. Die Creme dient insbesondere der Linderung von Juckreiz und Brennen. Eine einmalige Anwendung des Vaginalzäpfchens mit dem Anti-Pilz-Wirkstoff soll zur Behandlung einer einfachen Scheidenpilzinfektion ausreichen. Die Creme wird in der Regel über mehrere Tage angewandt.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Behandlung eines Scheidenpilz
Scheidentrockenheit ist eine häufige Folge der Wechseljahre und dem damit einhergehenden Östrogenmangel. Dieser führt zu einer vaginalen Atrophie (Gewebsschwund), also der Rückbildung der Schleimhaut. Weitere Ursachen können auch Medikamente, übermäßige Intimhygiene, Rauchen, die Stillzeit oder chirurgische Eingriffe (etwa die Entfernung der Eierstöcke vor der Menopause) sein. Symptome von Scheidentrockenheit sind vuvovaginale Trockenheit, Brennen, Juckreiz und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Außerdem stellt sie ein Risiko für vaginale Infektionskrankheiten dar. Zur Behandlung können sowohl Östrogene (Estradiol, Estriol, Promestrien), aber eben auch Befeuchtungsmittel wie etwa Vagisan® Feuchtigkeitscreme eingesetzt werden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Scheidentrockenheit
Eine gesunde Vaginalschleimhaut wird zum größten Teil von nützlichen Bakterien besiedelt, den nach ihrem Entdecker benannten Döderlein-Stäbchen(-Bakterien). Diese sorgen hier durch die Produktion von Milchsäure für ein saures Milieu (pH <4,5). Zusätzlich zu ihnen kommen physiologischerweise auch andere Bakterien (beispielsweise E.coli und Streptokokken) in vergleichsweiser geringer Zahl vor. Ihre übermäßige Vermehrung wird durch die Milchsäure-Produktion der Döderlein-Flora verhindert.
Aufgrund einer Reihe von Ursachen, vor allem übertriebener Vaginal-Hygiene, Fremdkörper, häufigem Geschlechtsverkehr und der langen Einnahme von Antibiotika, aber auch operativen Eingriffen oder einer Geburt, kann das Vaginal-Milieu gestört werden. Hierdurch kommt es zu einem Ungleichgewicht zwischen Döderlein-Stäbchen und anderen Bakterien.
Häufig bleibt eine Vaginose asymptomatisch und wird gar nicht bemerkt. Die pH-Verschiebung kann jedoch auch zu unangenehmem Geruch (Fluor vaginalis) oder letztendlich auch einer Vaginitis (verstärkte Form der Vaginose) führen. Diese geht mit Juckreiz, Schmerzen einer geröteten Schleimhaut, sowie vaginalem Ausfluss einher.
Milchsäurehaltige Vagisan®-Produkte zielen daher auf eine Normalisierung des Vaginalen pH-Milieus durch die direkte Zugabe von Milchsäure ab. Ihre Anwendung ist sinnvoll, wenn die Scheiden-Flora noch intakt ist. Die Anwendung von Milchsäurebakterien-Zäpfchen ist hingegen dann zu empfehlen, sollte die Döderlein-Flora bereits nachhaltig geschädigt sein.
Vor dem Gebrauch sollte beachtet werden, dass Vagisan® bei einer bekannten Überempfindlichkeit gegen Milchsäure, Natriumlactat oder Macrogol nicht angewendet werden sollte. Ebenso sollte Vagisan® in der Pubertät nur nach Absprache mit einem Arzt angewendet werden, da noch keine ausreichenden Erfahrung mit dieser Altersgruppe vorliegen.
Vagisan® bei Mädchen vor der Pubertät anzuwenden wird nicht empfohlen, da sich die Vaginal-Flora zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollends entwickelt hat. Bei der Anwendung während der Schwangerschaft oder Stillzeit gibt es keine Bedenken.
Die Anwendung sollte, wie in der Gebrauchsanweisung beschrieben, erfolgen. Generell sollte 5 - 7 Tage lang täglich ein Zäpfchen verwendet werden. Das Vaginalzäpfchen wird dabei am Abend mit dem gesäuberten Finger möglichst tief in die Scheide eingeführt werden, vorteilhaft ist dabei eine Rückenlage mit leicht angezogenen Beinen. Bei trockener Scheide kann das Zäpfchen zuvor mit Wasser angefeuchtet werden. Es ist zu empfehlen Slipeinlagen während der Anwendungszeit zu benutzen, da gelegentlich ein verstärkter, jedoch unbedenklicher, Ausfluss auftreten kann.
Nebenwirkungen in Form von schwachen Hautreaktionen (Juckreiz, Brennen, Hautrötung) treten selten auf, sollten jedoch möglichst umgehend ärztlich abgeklärt werden.
Vagisan® Feuchtcreme kommt vor allem bei Scheidentrockenheit zur Anwendung. Sie ist rezeptfrei erhältlich und wirkt feuchtigkeitsspendend. Zudem wird Vagisan® mit seiner rückfettenden Wirkung beworben, welche auf den enthaltenen Lipiden (Fetten) beruht. Die Feuchtigkeitscreme enthält weder Duft- und Farbstoffe, noch Konservierungsmittel.
Vagisan® Feucht Creme Cremolum ist ein Scheidenzäpfchen gegen Scheidentrockenheit.
Gerade bei Frauen in den Wechseljahren kommt es durch hormonelle Umstellungen zu Scheidentrockenheit. Um diese zu bekämpfen gibt es Vagisan® Feucht Creme. Sie spendiert Feuchtigkeit und hat gleichzeitig eine fettende Komponente. Sie ist hormonfrei. Vagisan® Feuchtcreme wird mithilfe eines Applikators in die Tiefe der Scheide eingebracht. Für Frauen, denen die Anwendung eines solchen Applikators unangenehm ist gibt es Vagisan® Feucht Creme Cremolum. Hierbei handelt es sich um Vaginalkapseln die ohne Applikator in die Scheide eingebracht werden können. Die Anwendung kann täglich oder auch nur 2-3 Mal pro Woche erfolgen. Hierzu sollte vor dem Zubettgehen ein Vaginalzäpfchen in die Scheide eingeführt werden. Eine Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit ist möglich.
16 Stück von Vagisan® Feucht Creme Cremolum kosten knapp 12 Euro. Die Tagestherapiekosten belaufen sich somit auf etwa 70 Cent. Das Präparat ist nicht rezeptpflichtig, kann also auch ohne Rezept erworben werden. Bei Einreichung eines Kassenrezepts reduzieren sich die Kosten jedoch auf 5 Euro pro Rezept.
Vagisan® ist eine Produktlinie die mehrere Präparate zur Behandlung oder Vorbeugung von Scheideninfektion mit Pilzen vertreibt.
Zu den Zäpfchen zählt unter anderem Vagisan® Milchsäure. Die Zäpfchen sollen das Scheidenmilieu ansäuern. Ein saures Milieu sorgt in der Scheide für einen Infektionsschutz. Ist das Milieu nicht mehr sauer genug, kann es zu wiederholten Infektionen kommen. Die Milchsäure Zäpfchen sollten über 5-7 Tage angewendet werden. Dafür sollte am Abend ein Zäpfchen möglichst tief in die Scheide eingeführt werden. Außerdem bietet Vagisan® in einem Kombipräparat ein Vaginalzäpfchen zur Behandlung einer Pilzinfektion an (Präparat Vagisan® Myko Kombi).
7 Stück Vagisan Milchsäure Vaginalzäpfchen kosten etwa 13 Euro. Die Tagestherapiekosten belaufen sich somit auf knapp 2 Euro. Die Zäpfchen sind rezeptfrei zu erstehen, es kann jedoch ein Kassenrezept vorgelegt werden, dann reduzieren sich die Kosten auf 5 Euro pro Rezept.
Vagisan® Myko Kombi enthält 2 Produkte. Zum einen ein Vaginalzäpfchen, zum anderen eine Vaginalsalbe.
Das Vaginalzäpfchen enthält den Wirkstoff Clotrimazol der gegen Pilzinfektionen wirkt. Es wird von Hand in die Scheide eingeführt. Dort löst es sich langsam auf und bildet zusammen mit der Scheidenflüssigkeit eine Art Creme. Neben der Wirkung gegen den Pilz führt dies auch zu einer Linderung von Juckreiz und Brennen im Inneren der Scheide. Das Zäpfchen sollte am Abend angewendet werden. Es muss nur einmalig angewendet werden, dies reicht in der Regel aus um eine Scheidenpilzinfektion zu behandeln. Eine Anwendung während der Menstruation wird nicht empfohlen.
Das 2. Produkt von Vagisan® Myko Kombi ist eine Vaginalcreme. Sie sollte 2 Mal täglich im äußeren Scheidenbereich angewendet werden. Sie dient vornehmlich zur Linderung der mit der Pilzinfektion einhergehenden Symptome wie Juckreiz und Brennen. Die Anwendung der Vaginalcreme wird für eine Woche empfohlen, kann jedoch auch weitere 2 Wochen fortgesetzt werden.
Mögliche Nebenwirkungen sind ein Brennen oder Stechen sowie eine Rötung im Bereich der Scheide. Selten kann es zu allergischen Reaktionen bis hin zum lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock kommen.
1 Packung Vagisan Myko Kombi kostet knapp 9 Euro. Die Kosten sind jeweils online bei einer der günstigeren Versandapotheken ermittelt. Das Präparat ist rezeptfrei in der Apotheke zu erhalten.
Von Vagisan® gibt es sowohl Kapseln zur oralen Einnahme als auch Kapseln zur lokalen Anwendung in der Scheide.
Zu den oralen Kapseln zählen die Vagisan Biotin lacto Kapsen die das Scheidenmilieu stabilisieren sollen. Die Vagisan® Vaginalkapseln enthalten Milchsäurebakterien und sollen das saure Scheidenmilieu wiederherstellen. Die Vaginalkapseln eigenen sich vor allem für Frauen bei denen die Vaginalflora nachhaltig gestört ist und wieder aufgebaut werden soll. Die Anwendung sollte über 8-10 Tage erfolgen, ist aber auch über einen längeren Zeitraum möglich. Es sollte jeweils abends 1 Kapsel möglichst tief in die Scheide eingeführt werden. Die Vagisan® Milchsäurebakterien gibt es in einer Packungsgröße von 10 Stück, die Packung kostet etwa 16 Euro. Die Tagestherapiekosten belaufen sich also auf etwa 1,60 Euro. Das Präparat kann ohne Rezept erworben werden. Wird ein Kassenrezept vorgelegt reduziert sich jedoch der Preis auf 5 Euro pro Rezept.
Vagisan® Biotin lacto sind Kapseln, die oral eingenommen werden sollen. Sie enthalten Biotin und Milchsäurebakterien und sollen das Milieu der Scheidenschleimhaut stabilisieren. Vagisan® Biotin lacto gilt als Nahrungsergänzungsmittel. Es sollte täglich eine Kapsel unzerkaut mit einem Schluck Wasser eingenommen werden. Eine Anwendung ist auch während der Schwangerschaft möglich.
30 Stück Biotin Lacto Kapseln von Vagisan® kosten knapp 19 Euro. Die Tageskosten liegen somit bei etwa 60 Cent.
Die Vagisan® Intimwaschlotion ist eine sanfte Waschlotion die zur Reinigung des äußeren Intimbereichs angewandt wird. Dies hat insofern Bewandtnis als dass Störungen im äußeren Intimbereich, beispielsweise durch die falsche Pflege, sich auch auf das Scheideninnere auswirken können. Es kann zum Beispiel vermehrt zu Infektionen kommen. Vagisan® Intimwaschlotion wird täglich und wie eine normale Waschlotion im Intimbereich angewendet. 100 ml der Intimwaschlotion von Vagisan® kosten knapp 6 Euro. Sie ist rezeptfrei erhältlich.
Feuchtigkeitscremes wie Vagisan® wirken nur symptomatisch, haben also keinerlei Einfluss auf die Ursache von Scheidentrockenheit. Üblicherweise wird Vagisan® Feuchtigkeitscreme einmal täglich angewendet. Bei einer Besserung der Beschwerden kann die Anwendungshäufigkeit reduziert werden. Die Verwendung einer Slipeinlage während der Anwendungszeit wird empfohlen.
Ein leichtes Brennen nach dem Auftragen der Feuchtigkeitscreme ist vollkommen unbedenklich. Derartige Nebenwirkungen werden bei der Anwendung von Gelen im Intimbereich häufig beobachtet. Bei sehr starkem Brennen und langanhaltendem Brennen über mehr als 5 - 10 min wird von einer weiteren Anwendung abgeraten. Der Intimbereich sollte dann mit lauwarmem Wasser gewaschen werden. Bei der Anwendung über einen lange Zeitraum wird zudem teilweise von einem Gewöhnungseffekt oder sogar einer zunehmenden Trockenheit der Vaginalschleimhaut berichtet.
Die Sicherheit von Kondomen ist während der Anwendungszeit der Feuchtigkeitscreme nicht beeinträchtigt. Ebenso ist eine Anwendung während der Schwangerschaft oder Stillzeit unbedenklich.
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