Canesten®

Einleitung

Clotrimazol ist ein Antimykotikum, also ein Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen und ist der Wirkstoff des Präparates Canesten®. Canesten® wird bei

  • Scheidenpilz (Vaginalmykose)
  • Fußpilz (Tinea pedis) und
  • Nagelpilz (Onychomykose oder Tinea unguium)

eingesetzt. Ein Großteil der Darreichungsformen sind zwar apothekenpflichtig, jedoch verschreibungsfrei und zählen somit zu den 'Over-the-counter'-Präparaten („über die Ladentheke“).

Wirkung von Canesten®-Präperaten

Canesten®-Produkte enthalten unterschiedliche Wirkstoffe, die im Allgemeinen jedoch antimykotisch wirksam sind. Das bedeutet, dass sie in den Stoffwechsel von Pilzen eingreifen und somit ihr Wachstum hemmen oder diese zerstören. Letztendlich stirbt der Pilz ab und die Infektion heilt bei ausreichend langer Behandlung aus.
Im folgenden Abschnitt soll näher auf die Wirkweise der unterschiedlichen Canesten®-Produkte eingegangen werden.
Beim Wirkstoff Bifonazol handelt es sich um ein sogenanntes Breitsprektrum-Antimykotikum, dass gegen verschiedene Pilze wirksam ist.
Als fungistatischer Wirkstoff hemmt Bifonazol das Wachstum von Pilzen. Es blockiert wichtige Schritte in der Produktion des Ergosterols, welches Pilze für ihre Zellmembran benötigen. So wird das Wachstum und die Vermehrung des Pilzes behindert.
Der zweite Wirkstoff, der in vielen Canesten®-Produkten enthalten ist, ist Clotrimazol. Dieses Antimykotikum wirkt ebenfalls gegen viele verschiedene Pilze und wird daher auch als Breitband-Antimykotikum bezeichnet.
Clotrimazol behindert ebenfalls wichtige Schritte in der Produktion des Ergosterols, wodurch das Wachstum des Pilzes gestört wird. Bei der Behandlung des Nagelpilzes ist noch ein weiterer Wirkstoff von hoher Bedeutung, nämlich der Harnstoff. Dieser Wirkstoff führt in einer hohen Konzentration von 40% zur Auflösung des befallenen Nagels und hat somit keratolytische Eigenschaften. Man vermutet weiterhin, dass Harnstoff auch direkt gegen Bakterien und Pilze wirksam ist.

Wirkstoff Clotrimazol

Clotrimazol ist ein Imidazol-Derivat und gehört zu den Azol-Antimykotika. Es wirkt durch eine Schädigung des Membranaufbaus von Pilzen und hemmt so primär deren Wachstum.
Aufgrund der Wachstumshemmung schreibt man Clotrimazol eine fungistatische Wirkung zu. Das Wirkspektrum der Azol-Antimykotika ist breit, das bedeutet, dass sie gegen vielerlei Pilze und auch einige Bakterien wirken.
Clotrimazol als Imidazol-Derivat wird vorwiegend lokal, wie beispielsweise in Form einer Salbe oder Lösung angewandt. Neben Clotrimazol kommt auch Bifonazol zur Anwendung.
Die Canesten® Extra Creme und das Canesten® Extra Spray enthalten nicht Clotrimazol sondern Bifonazol. Wie die Endung der beiden Wirkstoffe „-azol“ jedoch erkennen lässt, sind beide eng verwandt, was bedeutet dass auch Bifonazol ein Imidazol-Derivat ist und so zu den Azol-Antimykotika zählt.
Bifonazol wirkt ebenfalls hemmend auf das Wachstum der Pilze (fungistatisch). Da es jedoch im Vergleich zu Clotrimazol den Membranaufbau an nicht nur einer Stelle, sondern an zwei Stellen behindert, ist es wirkungsvoller.
Daher muss es nicht wie Präparate mit dem Wirkstoff Clotrimazol dreimal täglich angewandt werden. Hier reicht eine einmal tägliche Anwendung aus. Sowohl Clotrimazol, als auch Bifonazol als Bestandteile von Canesten® wirken beide auf Strukturen, die bei Pilzen und nicht bei Menschen vorkommen und sind dadurch für den Menschen nicht belastend.

Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel zu Pilzen.

Indikationen für Canesten®

Canesten® ist eine Produktlinie der Firma Bayer, die aus verschiedenen Produkten besteht, welche gegen Pilz- und teils bakterielle Erkrankungen eingesetzt werden. Es gibt für jede Indikation, die Canesten® abdeckt, verschiedene Arzneimittel, die unterschiedliche Wirkstoffe enthalten.
Eine Indikation für Canesten® ist der Scheidenpilz. Es existieren für diese Indikation Vaginalsalben und Zäpfchen mit dem antimykotischen Wirkstoff Clotrimazol. Darüber hinaus werden von Canesten® auch vaginale Selbsttests für eine Pilzinfektion, Hygiene-Weichspüler für die Wäsche und Vaginalkapseln mit Milchsäurebakterien angeboten.
Eine weitere wichtige Indikation für Canesten®-Produkte ist der Fuß- oder Hautpilz. Zur Behandlung des Fußpilzes existieren Cremes und Fußsprays mit den Wirkstoffen Bifonazol und Clotrimazol.
Abgesehen von einem Fußpilz stellt auch der Nagelpilz eine Indikation für Canesten®-Produkte dar. Das Canesten®-Nagelset enthält die Wirkstoffe Bifonazol und Harnstoff.
Eine weitere Indikation für den Einsatz von Canesten® Präperaten stellt noch die bakterielle Vaginose dar.                                                                                                                    

Einsatzgebiete

Clotrimazol ist bei Hautpilzinfektionen gut wirksam und wird daher in Form von Canesten® zur Behandlung von

  • Scheidenpilz
  • Fußpilz oder
  • Nagelpilz

eingesetzt. Es wirkt gegen verschiedenste Erreger, also gegen die drei Hauptgruppen der an Hautmykosen beteiligten Pilze:

  • Dermatophyten (Fadenpilze)
  • Hefepilze mit dem prominentesten Vertreter Candida albicans und
  • Schimmelpilze

Von Nachteil ist jedoch, dass Canesten® nicht gegen ruhende Sporen wirksam ist. Die Behandlung mit Canesten® ist größtenteils durchaus erfolgreich. Die Heilungsraten liegen zwischen 85 bis 90%.
Auch Resistenzen gegen klinisch relevante Pilze bestehen in aller Regel nicht. Eine Ausnahme bildet der Pilz Candida glabrata, der für vaginale Infektionen sorgt und resistent gegen den Wirkstoff von Canesten® ist.

Symptome die auf eine Pilzerkrankung hinweisen

Juckreiz ist ein häufiges Symptom von Pilzinfektionen.
Insbesondere der Scheidenpilz zeichnet sich durch einen quälenden Juckreiz im Intimbereich aus. Dieser sollte sich unter der Therapie mit Canesten®-Produkten rasch verbessern.

Lesen Sie hierzu mehr unter: Symptome eines Scheidenpilzes

Auch Fußpilz und Nagelpilz werden oft von einem lästigen Juckreiz begleitet, der ebenfalls während der Therapie rasch abnehmen sollte.
Wenn sich die Beschwerden nicht verbessern, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Gegebenenfalls muss dann ein anderes Medikament verschrieben werden.

Produktübersicht bei Scheidenpilz

1. Canesten® GYN Once Kombi

Canesten® GYN Once Kombi enthält den Wirkstoff Clotrimazol und kommt bei einem Scheidenpilz zum Einsatz. Es handelt sich um eine Kombipackung, die eine höher dosierte Vaginaltablette (500 mg Clotrimazol) enthält, die über einen beiliegenden Applikator problemlos eingeführt werden kann und für den weiteren Verlauf eine Creme (1% Clotrimazol in 1g) für die Behandlung des äußeren Genitalbereiches.

Eingesetzt wird Canesten® GYN Once Kombi bei

  • infektiösen, durch Hefepilze verursachten Ausfluss
  • Entzündungen der Schamlippen und der Scheide (durch Pilze verursacht)
  • Superinfektionen mit Bakterien, da einige Bakterien auch clotrimazolempfindlich sind.

Die unangenehmen Symptome eines Scheidenpilzes sollten innerhalb der ersten vier Tage nach der Einmaldosis verschwinden. Ist dies nicht der Fall, so sollte ein Arzt aufgesucht werden. Achtsamkeit bei der Anwendung des Produktes ist von Nöten, wenn diese Problematik zum ersten Mal auftritt oder in den letzten 12 Monaten schon mehr als viermal aufgetreten ist. Halten Sie auch hier lieber mit dem behandelnden Arzt Rücksprache.

Auch bei einer bestehenden Schwangerschaft oder in der Stillzeit sollte Canesten® GYN Once Kombi nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewandt werden. Sie sollten Canesten® GYN Once Kombi nicht verwenden, wenn eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Clotrimazol oder einem der weiteren Bestandteile bekannt ist.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen an der Haut können bei der Anwendung gelegentlich, das heißt bei 1 bis 10 von 1.000 Behandelten, eintreten. Dazu zählen irritative Reaktionen der Haut wie Rötungen oder Juckreiz.

Sehr selten (weniger als 1 Behandelter von 10.000) sind generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen wie

Vorsicht ist bei zeitgleicher Verwendung von Latexprodukten (beispielsweise Kondomen oder Diaphragmen) geboten. Diese können durch Canesten® GYN Once Kombi in ihrer Funktionalität eingeschränkt sein und so nicht mehr die notwendige Sicherheit aufweisen. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind nicht geläufig.

2. Canesten® GYN 3-Tage-Kombipackung

Die Canesten® GYN 3-Tage-Kombipackung ist mit dem Produkt Canesten® GYN Once Kombi vergleichbar, jedoch enthält die Kombipackung 3 Vaginaltabletten, die am Abend angewendet werden sollten.

Hier passen die Dauer der Beschwerden und die Anwendung von Canesten® zusammen. Bevor sie das Produkt anwenden, sollte eine Rücksprache mit einem Arzt erfolgen. Während einer Schwangerschaft sollten sie vor Anwendung mit einem Arzt sprechen. Je nach Beurteilung des Arztes kommt entweder die Vaginalcreme oder die Vaginaltablette ohne Applikator zum Einsatz.

Auch hier gilt: sollten Canesten® GYN 3-Tage-Kombipackung nicht verwenden, wenn eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Clotrimazol oder einem der weiteren Bestandteile bekannt ist.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen an der Haut können bei der Anwendung gelegentlich, das heißt bei 1 bis 10 von 1.000 Behandelten eintreten. Dazu zählen Hautreaktionen wie Rötungen, Stechen oder Juckreiz.
Sehr selten (weniger als 1 Behandelter von 10.000) sind generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen

  • Atemnot
  • Blutdruckabfall bis hin zu Bewusstseinsstörungen
  • Übelkeit und
  • Durchfall

Bei Kondomen, Diaphragmen und anderen latexhaltigen Verhütungsmitteln sollte die Anwendung mit dem Wissen erfolgen, dass Canesten® GYN 3-Tage Kombipackung in ihrer Funktionalität eingeschränkt sein und so nicht mehr die notwendige Sicherheit aufweisen kann. Weitere Nebenwirkungen in Verbindung mit anderen Medikamenten sind nicht bekannt.

3. Canesten® GYN 3-Tage-Einzeltherapie Vaginaltabletten

Hier werden lediglich clotrimazolhaltige Vaginaltabletten mit je 200 mg Clotrimazol über einen Zeitraum von drei Tagen verabreicht. Dies kann ausreichend sein, wenn keine Beschwerden im äußeren Vaginalbereich bestehen oder diese nur sehr gering sind. Leiden die Betroffenen das erste Mal an derartigen Beschwerden, sollte vor erstmaliger Anwendung ein Arzt konsultiert werden. Dies ist auch ratsam, wenn die Problematik in den letzten 12 Monaten schon mehr als viermal aufgetreten ist.

Während einer Schwangerschaft ist eine Rücksprache mit einem Arzt ebenso angebracht. Man sollte Canesten® Vaginaltabletten nicht verwenden, wenn eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Clotrimazol oder einem der weiteren Bestandteile bekannt ist. Sehr selten können unerwünschte, allergische Reaktionen auftreten. (Rötungen, Stechen oder Juckreiz). Ebenfalls sehr selten sind allgemeine Überempfindlichkeitsreaktionen (Atemnot, Blutdruckabfall bis hin zu Bewusstseinsstörungen, Übelkeit und Durchfall). Bis jetzt sind keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt.

4. Canesten® GYN 3-Tage-Einzeltherapie Vaginalcreme

Neben der alleinigen Therapie mit clotrimazolhaltigen Tabletten besteht auch die Möglichkeit einer ausschließlichen Therapie mit einer Vaginalcreme über drei Tage. Während der Menstruation sollte eine Therapie mit der Canesten® Vaginalcreme nicht durchgeführt werden.
Bei Patientinnen in oder nach den Wechseljahren kann aufgrund der eventuell trockenen Scheide eine alleinige Therapie mit der Vaginalcreme die beste Behandlung sein. Patienten sollten sich mit ihrem Arzt kurzschließen, wenn sie die Beschwerden ein erstes Mal haben oder schon mehr als viermal innerhalb der letzten 12 Monate hatten, wenn sie schwanger sind oder stillen. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen an der Haut oder der Schleimhaut können bei der Anwendung sehr selten, das heißt bei weniger als 1 von 10.000 Behandelten eintreten.

5. Canesten® GYN Sensicare

Es handelt sich bei Canesten® GYN Sensicare um eine milde Pflege für jeden Tag. Erhältlich ist Canesten® GYN Sensicare in Form einer Waschlotion in der Apotheke.

Lesen Sie auch unser Thema: Behandlung eines Scheidenpilzes

Produktübersicht bei Nagelpilz

Canesten® Extra Nagelset

Das Canesten® Extra Nagelset kommt bei Pilzerkrankungen der Nägel zum Einsatz. Es kann sowohl an den Händen als auch an den Füßen angewendet werden. Die Behandlung dauert in der Regel 6 Wochen und sollte einmal am Tag – wenn möglich abends – erfolgen. Das Canesten® Extra Nagelset enthält zwei Wirkstoffe: Bifonazol als Anti-Pilz-Substanz und hochkonzentrierten Harnstoff (Urea), um die infizierte Nagelsubstanz aufzulösen.

Durch das Auflösen des betroffenen Areals kann der Anti-Pilz-Wirkstoff gut zur infizierten Stelle durchsickern. Der nichtinfizierte Anteil des Nagels wird dabei geschont. Nach dem Auftragen der Salbe wird der Nagel durch ein Pflaster geschützt, welches der Packung beiliegt. Nach 24 Stunden kann das Pflaster entfernt werden, der Zeh gebadet und dann der infizierte Teil des Nagels mit dem beigefügten Spatel abgelöst werden.

Nach Abtrocknen des Nagels beginnt der Ablauf ein erneutes Mal. Nicht verwendet werden sollte das Nagelset, wenn eine Überempfindlichkeit gegen die oben genannten Bestandteile bekannt ist. Auch bei einer bekannten Allergie gegen andere Andi-Pilzmittel (Antimykotika) ist bei der Anwendung von Canesten® Achtsamkeit angezeigt. Bei einer bestehenden Schwangerschaft oder in der Stillzeit sollte das Canesten® Extra Nagelset nur mit Rücksprache des Arztes angewandt werden.

Im Bereich des Nagels wurden bei Anwendung bisher folgende unerwünschte Arzneimittelwirkungen beobachtet:

  • Entzündungsreaktionen der Haut mit Ausschlag und Juckreiz
  • Nagelverfärbungen
  • Nagelfehlbildungen
  • Aufweichen der Haut und Hautabschuppungen.

Zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln kam es bisher noch nicht.

Produktübersicht bei Hautpilz

1. Canesten® Extra Creme

Der Wirkstoff der Canesten® Extra Creme ist das Azol-Antimykotikum (Anti-Pilzmittel) Bifonazol. Die Creme wird einmal täglich auf die betroffenen Areale der Haut aufgebracht. Canesten® Extra Creme kommt bei Mykosen (Pilzerkrankungen) der

  • Füße
  • Hände
  • Hautfalten und der
  • restlichen Körperhaut

zum Einsatz. Neben der Bekämpfung der Pilzerkrankung lindert die Canesten® Extra Creme nach einigen Tagen auch die Rötung, das Brennen und den Juckreiz (Pruritus).

Daher kann man der Creme auch eine entzündungshemmende (antiphlogistische) Wirkung zu schreiben. Trotz dessen sollte die Creme über drei Wochen aufgetragen werden, damit die Pilzerkrankung vollständig zur Abheilung gebracht werden kann.

Nicht verwendet werden sollte die bifonazolhaltige Creme wenn eine Überempfindlichkeit gegen Bifonazol oder sonstige Bestandteile bekannt ist. Während einer Schwangerschaft sollte vor Anwendung mit einem Arzt gesprochen werden. Gleiches gilt für die Stillzeit. Zusätzlich darf die Creme während der Stillzeit nicht im Bereich der Brust aufgetragen werden.

Generell kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen im Anwendungsbereich oder Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe kommen. Nach Abschluss der Therapie verschwinden diese unerwünschten Arzneimittelreaktionen jedoch wieder. Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit einer umgrenzten Hautreaktion (Kontaktdermatitis) aufgrund des weiteren Bestandteils Cetylstearylalkohol. Ist bereits eine Allergie gegen Cetylstearylalkohol bekannt, so sollte zu einer cetylstearylalkoholfreien Darreichungsform, wie einer Bifonazol-Lösung, gegriffen werden.

2. Canesten® Extra Spray

Neben der Creme kann der Wirkstoff Bifonazol auch in Form eines Sprays auf die betroffene Haut aufgetragen werden. Auch hier besteht eine zusätzliche entzündungshemmende (antiphlogistische) Wirkung. Es eignet sich vor allem für schwer erreichbare Körperstellen. Auch hier reicht es, das Produkt einmal täglich für einen Zeitraum von drei Wochen am besten am Abend aufzubringen. Danach sollte der Wirkstoff eingerieben werden. Tritt innerhalb von einer Woche keine Besserung der Beschwerden ein, so sollte ein Arzt konsultiert werden.

Nicht verwendet werden sollte das bifonazolhaltige Spray wenn eine Überempfindlichkeit gegen Bifonazol oder sonstige Bestandteile bekannt ist. Im Fall einer Schwangerschaft bzw. in der Stillzeit sollte vorher mit einem Arzt gesprochen werden. Zusätzlich darf das Spray dann nicht im Bereich der Brust aufgetragen werden. Auch der Kontakt mit den Augen sollte vermieden werden. Generell kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen im Anwendungsbereich oder Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe kommen. Nach Abschluss der Therapie verschwinden diese unerwünschten Arzneimittelreaktionen jedoch wieder.

3. Canesten® Creme

Der Wirkstoff der Canesten® Creme ist das Azol-Antimykotikum (Anti-Pilzmittel) Clotrimazol. Zur erfolgreichen Behandlung müssen infizierte Hautareale über drei bis vier Wochen zwei bis dreimal täglich eingecremt werden. Die Creme kann auch auf Schleimhäute aufgetragen werden. Nicht verwendet werden sollte die clotrimazolhaltige Creme, wenn eine Überempfindlichkeit gegen Clotrimazol oder sonstige Bestandteile bekannt ist. Schwangere sollten vor Anwendung einen Arzt zu Rate ziehen.

Zusätzlich darf die Creme während der Stillzeit nicht im Bereich der milchgebenden Brust aufgetragen werden. Gelegentlich, das heißt bei weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten kann es zu irritativen Hautreaktionen, wie Rötung, Brennen und Stechen kommen. Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit einer umgrenzten Hautreaktion (Kontaktdermatitis) aufgrund des Inhaltsstoffes Cetylstearylalkohol. Ist bereits eine Allergie gegen Cetylstearylalkohol bekannt, sollte zu einer cetylstearylalkoholfreie Darreichungsform, wie beispielsweise einem Clotrimazol-Spray gegriffen werden.

4. Canesten® Spray

Dieses enthält analog zur Canesten® Creme den Wirkstoff Clotrimazol. Dieses ist besonders für die Behandlung von entlegenen Arealen des Körpers brauchbar. Bei einer bestehenden Schwangerschaft oder in der Stillzeit sollte das Canesten®-Spray nur mit Rücksprache des Arztes angewandt werden, Gleiches gilt im Fall einer Allergie gegen Clotrimazol. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen an der Haut können bei der Anwendung gelegentlich, das heißt bei 1 bis 10 von 1.000 Behandelten eintreten. Dazu zählen irritative Reaktionen der Haut wie Rötungen und Juckreiz. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind nicht geläufig.

Dosierung von Canesten®-Produkten

Die Dosierung von Canesten®-Produkten unterscheidet sich je nach Produkt, Wirkstoff und Anwendungsgebiet.
Der Hersteller macht jedoch genaue Angaben zur Dosierung, die es zu berücksichtigen gilt, sofern es nicht anders vom Arzt verordnet wurde.
Für das Präperat. „Canesten GYN Once Kombi“ ist eine einmalige Anwendung vorgesehen. Für das Produkt  „Canesten GYN 3-Tage Kombi“ ist eine Dosierung von einer Vaginaltablette täglich über einen Zeitraum von 3 Tagen vorgesehen, zusätzlich sollte einmal täglich eine äußerliche Anwendung der Creme erfolgen.
Beim „Canesten Extra Nagelset“ sollte die Creme zur äußeren Anwendung einmal pro Tag über einen Zeitraum von 2 Wochen angewandt werden.
Bei dem Produkt „Canesten EXTRA Bifonazol Creme“ erfolgt die Verwendung der Creme zur äußeren Anwendung einmal täglich über einen Zeitraum von 3 Wochen. Beim Präperat „Canesten Creme 1% Clotrimazol“ wird die Creme zur äußeren Anwendung über einen Zeitraum von 14 Tagen, zwei bis dreimal täglich aufgetragen.

Dauer der Anwendung von Canesten®

Die Dauer der Anwendung ist abhängig von dem Canesten®-Produkt und der Behandlungsindikation.
Für die Behandlung des Scheidenpilzes existieren Produkte, die nur einmalig angewendet werden müssen, und Produkte, die über einen Zeitraum von 3 Tagen angewendet werden müssen.
Die Therapie des Fußpilzes umfasst in der Regel ungefähr 3 Wochen und auch die Therapie des Nagelpilzes dauert mehrere Wochen an.     

Nebenwirkungen von Canesten®

Im Allgemeinen sind Canesten®-Produkte sehr gut verträglich, jedoch können leider, wie bei allen Arzneimitteln, Nebenwirkungen auftreten. Diese variieren je nach enthaltenem Wirkstoff und Anwendungsgebiet des Medikamentes.
Im folgenden Abschnitt sollen die wichtigsten Nebenwirkungen gängiger Canesten®-Produkte dargestellt werden.
Bei der Behandlung mit Canesten®-Produkten, die den Wirkstoff Clotrimazol enthalten, kann es in sehr seltenen Fällen zu leichteren allergischen Reaktionen (Hypotonie, Nesselsucht), schweren allergischen Reaktionen (Atemnot, Ohnmacht) Hautausschlag, Unterleibsschmerzen, Vaginalbluten, Ödemen, genitalen Hautablösungen, Juckreiz, Brennen, Hautrötungen und Hautreizungen kommen. Diese Nebenwirkungen wurden jedoch so selten berichtet, dass nicht einmal eine Häufigkeit angegeben werden kann. Bei eintretenden Nebenwirkungen sollte das Medikament nicht weiterverwendet und der Arzt informiert werden.
Bei Canesten®-Produkte mit dem Wirkstoff Bifonazol können in sehr seltenen Fällen auch Nebenwirkungen verursachen. Die Nebenwirkungen sind lokal auf den Anwendungsort begrenzt und vorübergehender Natur. Dazu gehören Hautreizungen, Juckreiz, Brennen, Rötungen, Ekzeme, Schmerzen und Nesselsucht. Canesten®-Produkte mit dem Wirkstoff Clotrimazol können zu Nebenwirkungen, wie schweren allergischen Reaktionen (Ohnmacht, Atemnot), leichteren allergischen Reaktionen (Hypotonie, Nesselsucht), Blasen, Hautablösungen, Schmerzen, Juckreiz, Rötungen, Hautreizungen und Ausschlag führen.
Auch bei der Behandlung mit dem Canesten®-Nagelset kann es lokal, also am Nagel und der umgebenden Haut, zu Nebenwirkungen kommen. Diese sind ebenfalls eher selten. Mögliche Nebenwirkungen sind Hautreizungen, Aufweichungen der Haut, Juckreiz, Ausschlag, Hautabschuppungen, Entzündungsreaktionen der Haut, Nagelverfärbungen und Nagelfehlbildungen, Schmerzen in den Gliedmaßen und Schmerzen am Verabreichungsort.

Wechselwirkungen von Canesten®-Produkte

Canesten®-Produkte sind lediglich zur äußeren Anwendung geeignet und zeigen daher kaum systemische Wirkungen. Angaben zu Wechselwirkungen werden vom Hersteller nicht gemacht, darüber hinaus sind jedoch auch keine relevanten Wechselwirkungen zu erwarten.
Lediglich bei Medikamenten, die Clotrimazol enthalten, kann es zu einer Abschwächung der Wirkung durch eine gleichzeitige Gabe von weiteren Antimykotika wie Nystatin, Amphotericin B und Natamycin kommen.
Ob diese Wechselwirkung jedoch tatsächlich bei äußerlicher Anwendung von Clotrimazol auftritt ist zu bezweifeln.                                            

Alternativen zu Canesten®

Zur Behandlung von Pilzerkrankungen stehen abgesehen von Canesten®-Produkten auch viele weitere Produkte zur Verfügung.
Welches Produkt geeignet ist, hängt von der Indikation für die Behandlung und der Schwere der Erkrankung ab. Für Pilzinfektionen der Scheide existieren beispielsweise im rezeptfreien Bereich auch Produkte der Produktreihe Kadefungin®.
Bei hartnäckigen Infektionen reichen solche rezeptfreien Produkte oftmals jedoch nicht aus, sodass der Arzt stärkere Medikamente wie Fluconazol oder Itraconazol zur oralen Einnahme verschreiben kann. Auch Vaginaltabletten und Cremes können rezeptpflichtig sein, dazu gehört beispielsweise das Präparat „GynoPrevaryl“.
Auch zur Behandlung des Nagel- oder Fußpilzes besteht die Möglichkeit, auf Alternativen auszuweichen. Zur Behandlung des Nagelpilzes gibt es verschiedene antimykotische Nagellacke mit dem Wirkstoff Ciclopirox, wie CICLOPIROX® Winthrop Nagellack. Auch bei einem Fußpilz stehen alternative rezeptfreie Medikamente zu Verfügung. Beispiele dafür sind „LAMISIL® Creme“ oder „LAMISIL® ONCE“.                     

Lesen Sie merh zum Thema: Medikamente gegen Pilzinfektionen   

Pilzinfektion in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft dürfen manche Antimykotika nicht zur Behandlung von Pilzerkrankungen eingesetzt werden, da sie mitunter das ungeborene Kind gefährden können.
Das Canesten®-Nagelset zur Behandlung des Nagelpilzes sollte in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft nicht verwendet werden. Auch danach sollte eine Therapie nur unter strenger Risiko-Nutzen-Abwägung stattfinden. Das Medikament sollte daher nicht verwendet werden, ohne dies vorher mit einem Arzt abgesprochen zu haben.
Dieselben Sicherheitsbestimmungen gelten für Canesten®-Produkte, die zur Behandlung des Fußpilzes angewendet werden.
Die Behandlung des Scheidenpilzes in der Schwangerschaft sollte nur nach zuvor ärztlich erfolgter Anordnung durchgeführt werden.                                   

Canesten® und Pille- Verträgt sich das?

Es sind keine Wechselwirkungen zwischen Canesten®-Produkten und hormonellen Verhütungsmitteln, wie der Pille, bekannt. Die Einnahme der Pille muss nicht unterbrochen werden. Der Verhütungsschutz ist auch während der antimykotischen Therapie gewährleistet.

Weitere Informationen

Alle Informationen zu weiteren Medikamenten finden Sie auch unter Medikamente A-Z.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 05.12.2013 - Letzte Änderung: 18.09.2024