Die Magnetresonanztomographie nach Sellink ist eine spezielle Form der kernspintomographischen Untersuchung für den Dünndarm.
Die Magnetresonanztomographie nach Sellink ist eine spezielle kernspintomographische Untersuchung des Dünndarms. Während Magen und Dickdarm sehr gut mittels eine Endoskopie untersucht werden können, bietet das Sellink- Verfahren eine gute Möglichkeit den Dünndarm zu beurteilen. Mit dieser Methode kann die Dünndarmschleimhaut hinsichtlich Entzündungen, Tumore oder chronischen Erkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa aussagekräftig kontrolliert werden.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Diagnose eines Morbus Crohn
Allgemeine Informationen rund um das Thema Sellink finden Sie unter: Untersuchungsmethode nach Sellink
Damit der Darm gut darstellbar ist und die Schleimhaut genauestens beurteilt werden kann, wird der Darm auf die Untersuchung vorbereitet.
Der Patient sollte im Vorfeld circa 2 Tage auf fetthaltige und ballaststoffreiche Nahrung verzichten. Dazu zählen zum Beispiel:
Dagegen können ausreichend Flüssigkeiten in Form von Tee, Wasser und Kaffee problemlos weiterhin zugeführt werden.
Ein Tag vor der Untersuchung wird der Darm durch abführende Maßnahmen komplett gereinigt und entleert. Dazu werden je nach Krankenhaus unterschiedliche Abführmittel oder Getränke verabreicht, die innerhalb kurzer Zeit getrunken werden sollen. Dann entfalten sie ihre Wirkung und befreien den Darm von Stuhlresten.
Am Tag der Untersuchung hat der Patient nüchtern zu sein, damit der gereinigte Darm schließlich eingehend untersucht werden kann.
Diese Abführmaßnahmen können für viele Patienten sehr unangenehm sein und aufgrund des hohen Flüssigkeitsverlustes auch auf den Kreislauf Auswirkungen haben. Daher wird eine stationäre Aufnahme einen Tag vor der Untersuchung angeboten um den Patienten bei der Vorbereitung zu überwachen und zu unterstützen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Muss man bei einem MRT nüchtern sein?
Für die Untersuchung erhält der Patient einen venösen Zugang.
Auf einer Liege bequem gelagert wird er schließlich in den röhrenartigen Magnetresonaztomographen gefahren und so positioniert, dass die MRT-Bilder exakt von der zu untersuchenden Region angefertigt werden.
Das MRT-Untersuchungsgerät macht sehr laute und verschiedene Klopfgeräusche. Um die Lautstärke dieser Geräusche zu reduzieren bekommt der Patient ggf. Kopfhörer aufgesetzt über diese er gleichzeitig auch mit dem zuständigen Personal kommunizieren kann.
Über den venösen Zugang werden dem Patienten während der MRT-Sellink-Untersuchung Medikamente verabreicht. Zum einen erhält dieser ein Medikament namens Buscopan® welches die Darmmotorik vorübergehend herabsetzt. Dadurch soll gewährleistet werden, dass von den Darmabschnitten scharfe Bilder entstehen, die anschließend eine sehr gute Beurteilung ermöglichen.
Weiterhin wird währenddessen ein Kontrastmittel in die Venen geleitet, dass sich nach einiger Zeit auch im der Darmschleimhaut verteilt hat. Kontrastmittel bieten die Möglichkeit verändertes Gewebe wie das eines Tumors besser von gesunden Gewebe abgrenzen zu können.
Zusätzlich können die Strukturen wie Gefäße und Gewebe dadurch in der MRT-Sellink-Untersuchung besser sichtbar gemacht werden, da die Zellen von verschiedenem Gewebe das Kontrastmittel unterschiedlich stark aufnehmen. Diese Methode hat einige Vorteile.
Lesen Sie mehr zum Thema: MRT Ablauf
Dauer des MRT Sellink beträgt in etwa 20- 25 Minuten.
Der Patient wird währende der Dauer der Untersuchung keiner Strahlenbelastung ausgesetzt und eine Sedierung (Beruhigung) ist in den meisten Fällen nicht erforderlich. Ausnahme kann sein, dass eine ausgeprägte Platzangst besteht. In diesem Fall finden Sie weitere Informationen unter unserem Thema: MRT bei Platzangst. Hier erfahren Sie, wie Sie die Dauer des MRT´s besser überstehen.
Die Untersuchung ist schmerzfrei und bietet eine einfache Möglichkeit den Status des Dünndarms zu erheben.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Dauer verschiedener MRT-Untersuchungen.
Ein MRT nach Sellink wird bei bisher ungeklärten Beschwerden im Bereich des Dünndarms angewendet. Sie ermöglicht eine genaue Beurteilung der Dünndarmschleimhaut hinsichtlich bindegewebiger Verwachsungsstränge wie:
Durch die Untersuchung können weiterhin Fehlbildungen, Fisteln, Störungen der Darmdrehung während der Entwicklung oder auch Stenosen aufgedeckt werden.
Besteht der Verdacht einen Tumor im Bereich des Dünndarms entwickelt zu haben, kann die MRT- Untersuchung ebenfalls ein sehr gutes diagnostisches Mittel sein.
Anhand der Bilder können Tumore mittels Kontrastmittel besonders gut bezüglich ihrer Lage und Größe beurteilt werden.
Weiterhin wird die Untersuchung zur Aufklärung unklarer Durchfälle, Blutungen und Unverträglichkeitsreaktionen auf Lebensmittel herangezogen.
Aber auch nach operativen Eingriffen wie zum Beispiel der Entfernung einzelner Dünndarmabschnitte kann die Untersuchung anschließend durchgeführt werden. Dadurch kann zum einen die Kontrolle erfolgen ob die Nähte dicht sind, zum anderen kann die Lage der restlichen Dünndarmabschnitte beurteilt werden.
Die MRT-Sellink-Untersuchung ist kontraindiziert bei Patienten mit einem Herzschrittmacher, einem eingebauten Cardio- Defibrillator, fest implantierten Neurostimulator oder einer Insulinpumpe oder auch Zahnprothesen mit magnetischen Halterungen.
Implantierte Geräte werden durch die MRT nach Sellink massiv angezogen und geschädigt und können dementsprechend zu schwerwiegenden Komplikationen führen.
Der Arzt sollte ebenfalls über eine bekannte Allergie oder Unverträglichkeit gegenüber dem Kontrastmittel informiert werden.
Die Untersuchung sollte weiterhin nicht durchgeführt werden wenn eine Schwangerschaft im ersten Trimenon (1. Drittel) besteht. `
Bisher ist eine Schädigung des Fötus durch die Untersuchung noch nicht sicher nachgewiesen, dennoch sollte eine Untersuchung nur unter strenger Indikation und in Ausnahmefällen erfolgen.
Lesen Sie mehr zum Thema: MRT in der Schwangerschaft - gefährlich?
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist eine teure Untersuchung. Die Kosten können sich je nach Aufwand und verbunden mit einer ambulanten oder stationären Behandlung auf mehrere hunderte Euros belaufen.
Die Indikation für eine MRT Sellink Untersuchung sollte daher streng gestellt werden und der Patient kann sich vor der Durchführung genaustes bei seiner Krankenkasse über die Kosten informieren.
Die Kostenübernahme oder auch die Beteiligung an den Kosten kann je nach Grund für die Untersuchung bei den unterschiedlichen Krankenkassen variieren.
Sofern der Arzt die Untersuchung für notwendig erachtet, werden die Kosten von der gesetzlichen Versicherung übernommen. Bei privat Versicherten sind mit Kosten von 600 - 1000 € zu rechnen.
Weitere Informationen zum Thema MRT finden Sie unter:
Weitere Informationen aus diesem Gebiet:
Für folgende orthopädische Erkrankungen ist die MRT von grosser Bedeutung:
Eine Übersicht aller Untersuchungsmethoden, die wir bereits veröffentlicht haben finden Sie unter: Diagnostik A - Z