Die Speicheldrüsen, die sich beidseits an den Ohren, unter der Zunge und am Unterkiefer befinden, befeuchten den Mundraum und schützen so die Mundschleimhaut. Wenn sie sich z.B. durch Viren oder Bakterien entzünden, wird dies als Sialadenitis bezeichnet. Am häufigsten sind die großen Ohrspeicheldrüsen betroffen, was auch Parotitis genannt wird.
Die paarig angelegten Speicheldrüsen, vor allem die drei großen beidseits an den Ohren, unter der Zunge und am Unterkiefer, erfüllen in unserem Alltag zahlreiche Aufgaben. Sie befeuchten den Mundraum und spielen damit eine große Rolle unter anderem bei der Nahrungsaufnahme, beim Sprechen und zur Reinigung, sowie dem Schutz der Mundschleimhaut vor Bakterien und Viren.
Wie jedes andere Organ , können auch die Speicheldrüsen entzünden. Fachsprachlich bezeichnet man diese Erkrankung als Sialadenitis. "Sial" ist hierbei die griechische Übersetzung für Speichel, "Aden" für Drüse und die Endung –itis bezeichnet die Entzündung.
Am häufigsten sind die großen Speicheldrüsen und von diesen am ehesten die Ohrspeicheldrüsen (Glandula parotis) von Entzündungen betroffen. Eine Entzündung speziell der Ohrspeicheldrüse bezeichnet man, ausgehend von ihrer fachsprachlichen Bezeichnung, als Parotitis. In der Regel entzündet sich nur eine der paarig angelegten Speicheldrüsen. Bei etwa 20% der Betroffenen kann eine beidseitige Drüsenentzündung beobachtet werden.
Am häufigsten erkranken Menschen zwischen dem 20. Und 50. Lebensjahr an einer Speicheldrüsenentzündung.
Es gibt jedoch zwei Ausnahmen, die aus dem Altersspektrum herausstechen. Dies ist zum einen Mumps, umgangssprachlich auch als Ziegenpeter bezeichnet, die wahrscheinlich bekannteste viral bedingte Speicheldrüsenentzündung, die vor allem im Kindesalter auftritt, und zum anderen eine eitrige, bakterielle Entzündung der Ohrspeicheldrüsen, an der in der Regel Menschen jenseits des 50. Lebensjahres erkranken.
Als Auslöser von Speicheldrüsenentzündungen werden infektiöse und nicht-infektiöse Ursachen unterschieden.
Die infektiösen Entzündungen werden durch Bakterien oder Viren bedingt, wobei bakterielle Entzündungen durch Staphylokokken oder Streptokokken, die auch bei gesunden Menschen im Mund- und Rachenraum vorkommen können, häufiger sind.
Zu den nicht-infektiösen Ursachen von Speicheldrüsenentzündungen zählen Autoimmunerkrankungen, wie das Sjögren-Syndrom, eine Entzündung in Folge einer Bestrahlung im Kopf-Hals-Bereich (Strahlenadenitis) oder in Folge einer Radiojodtherapie bei Schilddrüsenadenomen. Die Strahlen- oder Radiojodtherapie schädigt die Schleimhaut, was Mundtrockenheit mit bereits beschriebenen Folgen nach sich zieht.
Des Weiteren werden noch akute von chronischen Formen unterschieden.
Die akuten Formen treten innerhalb von Tagen oder sogar plötzlich auf und heilen, vor allem unter Behandlung, relativ schnell wieder aus. Sie wird vor allem von Bakterien und Viren ausgelöst. Somit wird auch Mumps, welches durch den Mumpsvirus ausgelöst wird und meist beide Ohrspeicheldrüsen befällt dazu gerechnet. Mumps ist die häufigste viral bedingte Speicheldrüsenentzündung und tritt vor allem im Kindesalter auf. Andere Viren als Ursache sind möglich, jedoch sehr selten.
Von einer chronischen Form spricht man, wenn es wiederkehrend, oftmals in Schüben, zu Speicheldrüsenentzündungen kommt. Dies wird meist bei immungeschwächten Menschen oder bei solchen, die unter einer Autoimmunerkrankung wie dem bereits genannten Sjögren-Syndrom leiden, beobachtet. Beim Sjögren-Syndrom, von dem vor allem Frauen ab dem vierzigsten Lebensjahr betroffen sind, produziert der Körper fälschlicherweise Antikörper, die die Speichel- und Tränendrüsen angreifen. Folglich leiden die Betroffenen unter Augen- und Mundtrockenheit, Schmerzen und Speichelentzündungen. Von letzterem sind auch in diesem Fall vor allem die Ohrspeicheldrüsen betroffen. Diese Erkrankung tritt meist kombiniert mit anderen rheumatischen Beschwerden auf.
Eine der bedeutendsten Risikofaktoren für die Entstehung von Speicheldrüsenentzündungen ist die Abnahme der Mundfeuchtigkeit durch verminderte Speichelproduktion. Wie bereits erwähnt reinigt der Speichel die Mundschleimhaut und schützt diese dadurch vor der Keimbesiedlung. Besteht über längere Zeit Mundtrockenheit, können sich Bakterien und Viren vermehren und über die Drüsengänge, die in der Mundhöhle enden, das Speicheldrüsengewebe infizieren. Folglich kommt es zur Speicheldrüsenentzündung.
Vor allem ältere Menschen leiden unter der fachsprachlich bezeichneten Xerostomie (Mundtrockenheit), da im Alter das Hunger- und Durstgefühl abnimmt. Es wird weniger Flüssigkeit zu sich genommen und nachfolgend auch weniger Speichel produziert. Zudem gibt es zahlreiche Medikamente, wie Wassertabletten (Diuretika), solche gegen Herzbeschwerden (Betablocker, Kalziumantagonisten) und Antidepressiva, die vor allem älteren Menschen verschrieben werden und einen trockenen Mund durch Hemmung der Speichelproduktion begünstigen. Auch Genussmittel, vor allem der übermäßige Konsum von alkoholischen Getränken führt im Verlauf zur Abnahme der Speichelproduktion.
Ein weiterer wichtig zu nennender Risikofaktor für die Entstehung von Speicheldrüsenentzündungen, sind Speichelsteine. Sie entstehen vor allem in den Drüsengängen der Speicheldrüsen im Unterkiefer (Glandula submandibularis; Glandula = Drüse). Die Speichelsteine sind in der Lage, den Ausführungsgang, durch den der Speichel vom Drüsengewebe in den Mundraum gelangt, zu verengen oder sogar zu verstopfen. Zum einen begünstigt die dadurch entstehende Mundtrockenheit die Keimbesiedlung des Mundraums, zum anderen bildet der hinter dem Speichelstein gestaute Speichel einen idealen Nährboden für die Vermehrung dieser Keime, was nachfolgend in einer Speicheldrüsenentzündung enden kann. Die Hauptbestandteile von Speichelsteinen, fachsprachlich als Sialolithen bezeichnet, sind Kalziumphosphat und Kalziumkarbonat. Beides findet sich wiederum in Zähnen und Knochen. Die Entstehung der Sialolithen wird durch eine veränderte Speichelzusammensetzung im Rahmen von Stoffwechselerkrankungen oder nach bereits durchgemachten Entzündungen und/oder eines bereits verengten Drüsenganges unter anderem nach durchgemachter Mumps-Erkrankung im Kindesalter oder im Rahmen einer Mukoviszidose begünstigt.
Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass nicht jeder Speichelstein direkt eine Speicheldrüsenentzündung zur Folge hat. Wie bereits gesagt entstehen fast alle Steine im Bereich der Unterkieferspeicheldrüsen. Diese ist jedoch kaum von Entzündungen betroffen, im Gegensatz zu den Ohrspeicheldrüsen, in deren Drüsengängen nur etwa 2 von 10 Steinen entstehen. Nichtsdestotrotz sollte ein bekannter Stein beobachtet werden, um schlimmere Folgen vermeiden oder rechtzeitig eindämmen zu können. Eine schlechte Mundhygiene beschleunigt in jedem der Fälle den Entzündungsprozess, da die Bakterien und/oder Viren nicht erst den Mundraum besiedeln müssen.
Beim Heerfordt-Syndrom, welches vor allem bei jungen Frauen beobachtet wird und wie das Sjögren-Syndrom zu den Autoimmunerkrankungen gezählt wird, kommt es ebenfalls zu einer Antikörper-bedingten Zerstörung von Drüsengewebe der Tränen- und Ohrspeicheldrüse. Die Symptome sind ähnlich denen des Sjögren-Syndroms. Frauen mit Heerfordt-Syndrom leiden oft zusätzlich an einer Sarkoidose.
Auch im Rahmen von Tumoren im Bereich der Speicheldrüsen und Drüsengänge, die die Ausführungsgänge einengen oder vollständigen verschließen, kann es zu immer wiederkehrenden Speicheldrüsenentzündungen kommen.
Mumps ist die häufigste viral bedingte Speicheldrüsenentzündung, genauer gesagt die der Ohrspeicheldrüsen im Kindes- und Jugendalter und wird durch das so genannte Paramyxo-Virus ausgelöst. Umgangssprachlich bezeichnet man die Erkrankung auch als Ziegenpeter, da durch das Anschwellen der entzündeten Ohrspeicheldrüsen die Ohren während der Erkrankung nach vorne abstehen. Die Infektion erfolgt über keimbesiedelte Luft. Ein Erkrankter scheidet zum Beispiel beim Sprechen, Niesen und Husten winzig kleine Tröpfchen, genannt Aerosole aus. Diese Aerosole enthalten den Virus, welcher schließlich über dem Luftweg durch Einatmen weitere Kinder infizieren kann. Aus diesem Grund sollten erkrankte Kinder zu Hause bleiben; zum einen, um sich zu schonen, zum anderen, um keine anderen Kinder mit Mumps zu infizieren.
Das gefährliche am Mumpsvirus ist jedoch, dass nicht nur Kinder ansteckend sind, die bereits Beschwerden aufweisen, denn auch schon ca. eine Woche bevor Symptome eintreten und eine Woche nachdem diese abgeklungen sind, scheidet das betroffene Kind den Virus aus. Das Virus befällt und infiziert in der Regel beide Ohrspeicheldrüsen. Ist das Virus in einen vorher gesunden Körper eingedrungen, so benötigt es etwas Zeit, sich zu vermehren und anzusiedeln. Diese Zeit bezeichnet man als Inkubationszeit. Beim Mumps-Virus beträgt sie zwei bis vier Wochen.
Zu Beginn wirken die Kinder, wie auch bei anderen viralen Infekten, müde und schlapp. Sie haben zudem keinen Appetit. Im Verlauf schwellen die Ohrspeicheldrüsen bei einem Großteil der Kinder an und sind vergrößert und schmerzhaft tastbar. Im Verlauf kann es beim erkrankten Kind zu einer leichten Temperaturerhöhung kommen. Es gibt jedoch auch eine geringere Zahl an Kindern, die sich ebenfalls mit Mumps infiziert haben und keinerlei Symptomatik und Krankheitsgefühl aufweisen.
Da Mumps durch einen Virus ausgelöst wird, ist lediglich eine Therapie sinnvoll, die die Beschwerden des Kindes und die Symptome der Erkrankung lindern. Eine Therapie, die speziell den Virus angreift und zerstört gibt es leider nicht. Zu der symptomatischen Therapie zählen unter anderem kalte Umschläge, die um den Kopf entlang der entzündeten Ohrspeicheldrüsen gewickelt werden. Fieber und Schmerzen können mithilfe von Medikamenten eingedämmt werden. Es empfiehlt sich jedoch trotzdem, einen Arzt zur genauen Abklärung der weiteren Therapie aufzusuchen. Die Erkrankung heilt innerhalb von sieben bis vierzehn Tagen folgenlos aus. Nach einer durchgemachten Infektion besteht eine lebenslange Immunität, was auch erklärt, dass der Altersgipfel der Erkrankung im Kinder- und Jugendalter liegt.
Auch in einigen Symptomen unterscheiden sich akute und chronische Formen der Speicheldrüsenentzündung. Die Betroffenen, die an einer akuten Sialadenitis erkrankt sind, klagen häufig über plötzlich aufgetretene, einseitig geschwollene, sowie oftmals druckschmerzhafte Speicheldrüsen. Die infizierte Drüse fühlt sich beim Tasten derb bis hart an. Die darüber liegende Haut kann, bedingt durch die Entzündung, überwärmt sein und rot erscheinen. Es kommt häufig zu einer deutlichen Schwellung des Gesichtes. Ist die akute Speicheldrüsenentzündung bakteriell bedingt, ist eine Entleerung von Eiter in den Mundraum möglich. Bei viralen Speicheldrüsenentzündungen sind oft beide Seiten betroffen, bei bakteriellen in der Regel eine Seite. Im Gegensatz zu der bakteriellen Entzündung entsteht kein eitriges, sondern ein wässriges Sekret.
Beim Essen und Kauen können sich die Schmerzen verstärken, da die Speicheldrüsen bei der Nahrungsaufnahme vermehrt arbeiten und zur Befeuchtung und Verwertung der Nahrung mehr Speichel produzieren und in die Mundhöhle transportieren. Da das entzündete Gewebe anschwillt und den Abfluss des Speichels behindert, übt dieser zusätzlichen Druck auf die ohnehin schon empfindliche Speicheldrüse aus, was nachfolgend dazu führt, dass diese noch mehr anschwillt und noch mehr schmerzt. Einige Betroffene leiden unter so starken Schmerzen, dass es ihnen schwer fällt, den Mund zu öffnen oder zu schlucken. Die entsprechenden Muskeln befinden sich in unmittelbarer Nähe der Drüsen und reizen das entzündete Speicheldrüsengewebe bei Bewegung.
Der Körper reagiert mit Fieber auf die Entzündung. Auch umliegende Lymphknoten können in Folge der Speicheldrüsenentzündung anschwellen und beim Abtasten mit dieser verwechselt werden. Durch die Erstellung eines Blutbildes und die Beurteilung von Entzündungsparametern, wie unter anderem die Zahl der weißen Blutkörperchen kann der behandelnde Arzt Hinweise auf das Vorliegen einer Entzündung finden.
Eine chronische Speicheldrüsenentzündung kann sich im Verlauf über mehrere Wochen hinziehen. Der Beginn ist im Gegensatz zu der akuten Form nicht plötzlich, sondern zeichnet sich durch eine schleichende Verschlechterung der Symptomatik über Wochen aus. Zudem ist ein schubhaftes Auftreten von Speicheldrüsenentzündungen typisch für eine chronische Erscheinungsform. Hat die chronische Entzündung ihren Höhepunkt erreicht, ist auch hier die betroffene Speicheldrüse schmerzhaft und verhärtet tastbar. Sie sondert gelegentlich milchig-körniges Sekret ab, welches ebenfalls Eiterbeimischungen enthalten kann.
Die chronische Speicheldrüsenentzündung tritt in der Regel einseitig auf, kann aber von Schub zu Schub die Seiten wechseln. Ist ein Speichelstein Auslöser des Übels, so kann dieser je nach Größe gelegentlich im Drüsengang als Verhärtung getastet werden. Tastet man eine druckschmerzhafte und geschwollen vergrößerte Speicheldrüse, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen und mit ihm das weitere Vorgehen zu besprechen. Wartet man zu lange und wird der für die Speicheldrüsenentzündung verantwortlichen Ursache nicht richtig entgegengewirkt, kann als schwerwiegende Komplikation ein Abszess, sprich eine eitrige Ansammlung ausgelöst durch die besiedelten Bakterien, entstehen. Die Gefahr des Abszesses besteht darin, dass dieser in Blutgefäße einbrechen kann und die Bakterien nachfolgend im schlimmsten Fall eine lebensgefährliche Blutvergiftung auslösen können.
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Der Arzt kann die Diagnose meist schon anhand der klinischen Symptomatik und im Gespräch mit dem Betroffenen oder zumindest einen Verdacht dahingehend stellen. Hinweisend auf das Vorliegen einer Entzündung des Drüsengewebe der Speichelorgane ist eine Schwellung und Druckschmerzhaftigkeit in diesem Bereich und die Zunahme der Beschwerden bei der Nahrungsaufnahme. Eine frühere Bestrahlung im Kopf-Hals-Bereich und die Einnahme bestimmter Medikamente, kombiniert mit der entsprechenden Symptomatik, können ein Hinweis auf das Vorliegen einer Speicheldrüsenentzündung sein.
Treten die Entzündungen immer wieder auf und leidet der Betroffene zusätzlich an Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis, weist dies den Arzt auf eine chronische Entzündungsform hin. Bei der Inspektion der Mundhöhle können bei einigen Erkrankten, vor allem bei solchen mit bakteriell und viral bedingten Speicheldrüsenentzündungen, entzündlich veränderte Stellen gesehen werden. Der Arzt wird bei Verdacht auf eine bakterielle Entzündung versuchen, den Eiter aus Drüsengewebe und Gangsystem heraus zu massieren, um seinen Vermutung zu sichern. Ein Abstrich kann bei bakteriellen Speicheldrüsenentzündungen sinnvoll sein, um herauszufinden, auf welches Antibiotikum der auslösende Erreger anspricht, um nachfolgend eine gezielte Therapie starten zu können.
Sind Speichelsteine als Auslöser mit beteiligt, können diese im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung schonend detektiert werden. Auch Tumore oder mögliche Abszesse können mit Hilfe dieser Diagnostik gesehen werden. Selten wird eine Bildgebung mittels MRT, CT oder eine endoskopische Untersuchung der Speicheldrüsengänge mithilfe einer kleinen Kamera als diagnostisches Mittel in Erwägung gezogen. Indikation für eine endoskopische Untersuchung sind der Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung als auslösende Ursache, da während des Eingriffes Probematerial gewonnen und dahingehend untersucht werden kann. Des Weiteren kann im Rahmen der Untersuchung der Drüsengang gespült und von festsitzenden Steinen befreit werden. Der Nachteil der Untersuchung besteht darin, dass dieser unter örtlicher Betäubung erfolgen muss.
Mit Ausnahme der viral bedingten Speicheldrüsenentzündung ist es wichtig, die Ursache für diese zu detektieren und zu behandeln, sodass sich das Drüsengewebe nachfolgend erholen und abheilen kann. Steine sollten nach Möglichkeit aus dem Drüsengang entfernt werden, um ein Entzündungsrezidiv zu vermeiden. Sind Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis, wie das Sjögren-Syndrom, Ursache für wiederkehrende Entzündungen, sollte diese nach Möglichkeit medikamentös behandelt werden.
Wie bereits gesagt bildet ein trockener Mund die Grundlage für die Besiedlung mit Krankheitserregern. Dieser Besiedlung kann mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr und Mundhygiene entgegengewirkt werden. Während der Erkrankung empfiehlt es sich, auf weiche Nahrung zurückzugreifen, damit das Kauen und Schlucken nicht allzu sehr schmerzt. Die Speichelproduktion kann zudem durch Aufnahme saurer Lebensmittel, wie zuckerfreier, saurer Bonbons oder mit Hilfe saurer Säfte beziehungsweise Wasser vermischt mit Zitronensaft angeregt und auf diesem Wege die Drüsengänge und das Gewebe durchgespült und gereinigt werden. In vielen Fällen können auch kleinere Speichelsteine auf diesem Wege aus dem Drüsengang in die Mundhöhle transportiert werden, was dem Betroffenen die endoskopische Entfernung unter Kurznarkose erspart. Auch Massagen des Bereiches, in denen der Speichelstein im Drüsengang feststeckt, können helfen, diesen zu lockern und folglich den Abtransport zu erleichtern.
Sind Bakterien Auslöser der Entzündung, wird auf Antibiotika zur Behandlung zurückgegriffen. Bei einer viral bedingten Drüsenentzündung steht die symptomatische Therapie im Vordergrund. Sie beinhaltet die unter anderem auch medikamentöse Behandlung der Schmerzen und des Fiebers. Geeignete Medikamente sind Ibuprofen und Paracetamol. Die symptomatische Therapie ist jedoch auch Behandlungsbestandteil bei anderen, oben genannten Auslösern. Hat sich als Komplikation ein eitriger Abszess gebildet, so muss dieser eröffnet werden, um ein Abfließen des Eiters zu ermöglichen und einen Durchbruch in die Blutgefäße und eine mögliche Blutvergiftung zu verhindern. Bestehende Engstellen in den Drüsengängen sollten behoben werden, da diese ebenfalls die Ursache immer wiederkehrender Entzündungen sein können.
Bei wiederholten Speicheldrüsenentzündungen, die kaum oder erst nach längeren Zeiträumen ausheilen, sollte eine Entfernung der betroffenen Drüse in Erwägung gezogen werden.
Die Prognose einer akuten, einmalig aufgetretenen Speicheldrüsenentzündung ist in der Regel sehr gut. Wird der Auslöser rechtzeitig gefunden und eine zielgerichtete, symptomorientierte Therapie gestartet, heilt sie innerhalb von wenigen Tagen problem- und folgenlos aus.
Bei der Entfernung der Speicheldrüsen, vor allem die der Ohrspeicheldrüse besteht die Gefahr, dass die darin eingebetteten Gesichtsnerven geschädigt werden, was eine Gesichtslähmung der betroffenen Gesichtshälfte zur Folge hatte. Die Nerven werden jedoch während der Operation immer wieder auf ihre Funktion kontrolliert und mittels speziellem Operationswerkzeug so gut wie möglich geschont, um ihre Funktion zu erhalten.
Prophylaktisch sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, um Mundtrockenheit vorzubeugen. Mundhygiene, vor allem nach der Nahrungsaufnahme, verhindert die übermäßige Besiedlung mit schädigenden Keimen. Kaugummis und saure, zuckerfreie Bonbons regen des Weiteren den Speichelfluss an und reinigen dadurch Speicheldrüsen und Ausführungsgänge. Kaugummis tragen zudem zur Mundhygiene bei.
Es besteht die Möglichkeit, Kinder in Kombination mit Röteln und Masern gegen den Mumps-Virus impfen zu lassen. In Folge der Impfung bildet der Körper Antikörper, die, wie nach einer durchgestandenen Mumps-Infektion, dem geimpften Kind Schutz und Immunität gegen eine erneute Infektion verleihen.
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