Ein Brennen im oberen Rücken ist häufig eine Missempfindung, die durch eingeklemmte Nerven oder Verspannungen ausgelöst wird. Der Artikel beschreibt mögliche Ursachen, die Behandlung, Diagnose sowie weitere Symptome des Brennens.
Das Brennen im oberen Rücken beschreibt generell eine Missempfindung. Diese kann oberflächlich, unter der Haut spürbar sein oder aber auch tiefergehend empfunden werden. Zusätzlich wird das Brennen auch als eine Schmerzqualität betrachtet.
Das Brennen wird daher auch oft von den Betroffenen als brennender Schmerz bezeichnet. Das Brennen ist meist schlecht lokalisierbar und erstreckt sich großflächig. Kommt es zu brennenden Schmerzen spricht man auch von dem sogenannten neuropathischen – also von den Nerven ausgehenden - Schmerz. Tritt ein Brennen im oberen Rücken auf, sollte ein Arzt zur Ursachenklärung aufgesucht werden.
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Viele verschiedene Ursachen können ein Brennen im oberen Rücken auslösen. Generell kann das Brennen durch muskuläre, knöcherne oder auch organische Erkrankungen verursacht werden.
So können muskuläre oder knöcherne Verletzungen, besonders, wenn dabei Nerven gereizt werden, ein Brennen verursachen. Zum Beispiel können sich muskuläre Verspannungen im oberen Rücken durch ein Brennen äußern.
Auch Verletzungen an den Rippen, beispielsweise nach einem Unfall, können eine Nervenreizung und folglich ein Brennen verursachen. Tritt der brennende Schmerz im oberen Rücken nur einseitig auf, kann eine Gürtelrose (Herpes Zoster) für das Brennen verantwortlich sein.
Eine dringende und abklärungsbedürftige Ursache für ein Brennen im Brustkorb bzw. oberen Rücken ist die sogenannte Angina pectoris. Hierbei handelt es sich um ein Symptom, das auftritt, wenn das Herz nicht genügend mit Sauerstoff versorgt wird. Da die Gefahr besteht, dass sich daraus ein Herzinfarkt entwickelt, sollte diese Ursache für das Brennen dringend ausgeschlossen werden.
Auch Erkrankungen an der Lunge wie eine Bronchitis oder Lungenentzündung können sich durch brennende Schmerzen äußern. In sehr seltenen Fällen handelt es sich bei plötzlichen, starken und fast zerreißenden Schmerzen um ein gerissenes Aortenaneurysma. Ein Aneurysma beschreibt eine Aussackung der Gefäßwand. Bei einem Aortenaneurysma ist die Hauptschlagader betroffen. In seltenen Fällen kann diese Aussackung aufreißen.
Die Behandlung richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. Bei muskulären Verspannungen oder Hexenschuss sollte eine Schmerztherapie erfolgen. Weiterhin sind eine unterstützende Physiotherapie und im späteren Verlauf eine Rückenschule zur Stärkung der Muskulatur angebracht.
Eine Bronchitis und Lungenentzündung sollte symptomatisch durch Bettruhe und viel Flüssigkeit behandelt werden. Außerdem können Schmerzmittel und fiebersenkende Medikamente eingenommen werden. Handelt es sich um eine durch Bakterien ausgelöste Entzündung, ist eine Antibiotikatherapie unumgänglich.
Die Gürtelrose wird zum einen mit lokalen Cremes behandelt, welche entzündungshemmend wirken. Zum anderen ist die Behandlung der Schmerzen mit Schmerzmitteln wie Ibuprofen, Paracetamol oder auch je nach Intensität der Schmerzen mit schwachwirksamen Opioiden wichtig.
In einigen Fällen, beispielsweise bei Patienten über 50 Jahren, ist eine antivirale Therapie mit Aciclovir angebracht. Handelt es sich um einen Angina pectoris Anfall, wird meist mit Nitroglyzerin-Spray, welches unter die Zunge gesprüht wird, akut behandelt. Dieses Mittel weitet die Gefäße am Herzen und sorgt so für eine bessere Durchblutung. Im Folgenden – besonders nach dem ersten Anfall – sollte jedoch eine dauerhafte Therapie mit einem Blutverdünner wie ASS erfolgen.
Ein gerissenes Aortenaneurysma dagegen muss dringend chirurgisch versorgt werden.
Des Weiteren sollten andere Grunderkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder auch erhöhte Fettwerte medikamentös behandelt werden. Wichtig ist außerdem eine Ernährungsumstellung, Gewichtsabnahme, Nikotinverzicht und ausreichende körperliche Bewegung.
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Auch die Dauer der Beschwerden hängt von der zugrundeliegenden Ursache und natürlich von der rechtzeitigen Behandlung ab.
Muskuläre Beschwerden sollten bei richtiger Behandlung nach wenigen Wochen abgeklungen sein. Eine Bronchitis oder Lungenentzündung dauern je nach Schwere über ein bis zwei Wochen.
Kommt es zu einem Angina pectoris Anfall, ist dieser in den meisten Fällen nach 10 Minuten wieder vorbei, kann aber bei erneuter körperlicher Anstrengung und ohne adäquate Behandlung jederzeit wieder auftreten. Wichtig ist es, dass eine Gürtelrose schnellstmöglich mit Schmerzmitteln behandelt wird. Generell kann sich die Erkrankung über mehrere Wochen bis zur vollständigen Ausheilung hinziehen. Es besteht allerdings die Gefahr einer sogenannten Post-Zoster-Neuralgie, bei der die Schmerzen bei nicht rechtzeitiger Behandlung auch noch Monate nach der Gürtelrose anhalten können.
Wichtig ist, dass ein Brennen im Rücken ärztlich abgeklärt wird, um ernsthafte Ursachen, wie beispielsweise einen Herzinfarkt, auszuschließen.
Dazu wird zum einen eine Anamnese (Befragung durch den Arzt) durchgeführt, wobei weitere Informationen wie begleitende Symptome durch den Arzt erfragt werden. Danach folgt die körperliche Untersuchung, wobei Herz und Lunge abgehört und die Wirbelsäule und der Rücken abgetastet werden sollten.
Besteht der Verdacht auf eine Angina pectoris oder einen Herzinfarkt muss unverzüglich ein EKG aufgezeichnet werden, welches Hinweise auf eine Herzerkrankung gibt. Besteht der Verdacht auf eine Lungenentzündung, sollte ein Röntgenbild des Brustkorbs angefertigt werden. Im seltenen Fall eines gerissenen Aortenaneurysmas und auch nach Unfällen, bei welchen knöcherne Strukturen verletzt werden können, sollte ein CT angefertigt werden.
Wird das Brennen aufgrund muskulärer Probleme ausgelöst, empfinden die Betroffenen meist schon eine längere Zeit Verspannungen im Rücken.
Sind knöcherne Verletzungen – wie zum Beispiel an den Rippen – für die Schmerzen verantwortlich, kann es zu Einschränkungen der Beweglichkeit im Brustkorb und auch nach Unfällen zum Beispiel zu Blutergüssen an der betroffenen Stelle kommen.
Eine Gürtelrose geht mit einem typischen Hautausschlag einher: Es kommt zu einer einseitigen Rötung der Haut, die mit Knötchen und Papeln besetzt ist. Die betroffene Haut ist zudem meist sehr berührungsempfindlich. Zudem kann der Allgemeinzustand reduziert sein und Fieber auftreten.
Eine Angina pectoris kann in einen Herzinfarkt übergehen und kann dann als brennendes Gefühl nicht nur in den Rücken, sondern typischerweise und am häufigsten in den linken Arm ausstrahlen. Zudem kann es zu Atemnot, Kaltschweißigkeit und Angstgefühlen kommen.
Ist eine Lungenentzündung oder eine Bronchitis für das Brennen verantwortlich, kommt es meist zu atemabhängigen Schmerzen. Begleitend können ein reduzierter Allgemeinzustand, Fieber, Husten mit Auswurf und weitere Erkältungssymptome auftreten.
Stechende Schmerzen kommen häufig in Begleitung einer muskulären Ursache vor. Hierbei können Betroffene den Ursprung des Schmerzes direkt aufzeigen.
Solch eine muskuläre Verhärtung kann die Nerven irritieren und neben den stechenden Schmerzen dann ein Brennen, das schlechter lokalisierbar ist, verursachen. Auch ein Hexenschuss oder ein Bandscheibenvorfall können stechende Schmerzen im oberen Rücken verursachen. Weiterhin kann der Schmerz bei einer Bronchitis oder Lungenentzündung stechenden Charakters sein.
Ist das Brennen in der Brust zu spüren, können zum einen ebenfalls muskuläre Probleme an der Vorderseite der Rippen dafür verantwortlich sein. Auch im Zusammenhang mit einer Lungenentzündung kann das Brennen nicht nur auf den Rücken beschränkt sein, sondern kann auch in der Brust spürbar werden.
Tritt das Brennen allerdings nach einer körperlichen Anstrengung, in Kälte oder während starker emotionaler Belastung auf, sollte an eine Angina pectoris gedacht werden. Diese wird als Brustenge von den Betroffenen beschrieben, welche durch Schmerzen hinter dem Brustbein mit häufiger Ausstrahlung in den linken Arm, Druckgefühl und auch Schmerzen im oberen Rücken beschrieben wird. Begleitet wird die Angina pectoris oftmals durch Kaltschweißigkeit, Angstgefühlen und Atemnot.
Weiterhin können Schmerzen im Brustkorb auch durch eine Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis) verursacht werden. Im Vergleich zu einem Herzinfarkt können von einer Herzmuskelentzündung auch junge Menschen betroffen sein. Ausgelöst wird die Herzmuskelentzündung meist durch Viren oder Bakterien, kann aber auch im Rahmen von Autoimmunerkrankungen wie Systemischer Sklerose auftreten.
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