Im Gegensatz zum bösartigen schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom), bei dem die pigmentierten Zellen der Haut betroffen sind, wird das Basaliom als halbbösartig (semimaligne) bezeichnet. Bei einem Basaliom spricht man auch von einem hellen oder weißen Hautkrebs. Am häufigsten sind Stellen von einem Basaliom betroffen, die viel der Sonne ausgesetzt sind, wie zum Beispiel das Gesicht.
Das Basaliom im Gesicht macht etwa 80% aller Basaliome aus. Es betrifft überwiegend ältere Menschen ab 60 Jahren.
Allerdings erkranken zunehmen jüngere Menschen an Hautkrebs, da der Besuch von Solarien und das Reisen in Länder mit starker Sonneneinstrahlung zunehmen. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 100 000 Menschen an einem Basaliom. Dabei erkranken Männer insgesamt häufiger als Frauen.
Die weitaus häufigste Ursache eines Basalioms ist intensive Sonneneinstrahlung über einen langen Zeitraum. Aus diesem Grund sind Gesicht- und Halsbereich am häufigsten betroffen, da hier meistens keine Kleidung als Schutz vorhanden ist.
Basaliome können in seltenen Fällen auch aus Narben entstehen. Außerdem können Albinismus oder die Erbkrankheit Xeroderma pigmentosum, die sogenannte Mondscheinkrankheit, Ursachen für das Auftreten eines Basalioms sein.
Zunächst bilden sich an der betroffenen Stelle Knötchen in der Haut. Hier kann dann eine Verdickung getastet werden. Am Rande dieser Verdickung lassen sich vermehrt feine rote Äderchen erkennen, die Teleangiektasien genannt werden.
Im Verlauf der Krankheit entwickelt sich dann oft ein glasiger Tumor, der eine Aufwölbung der Haut aufweist. Diese Form des Hautkrebses wird als knotiges Basaliom bezeichnet.
Daneben gibt es auch noch einige weitere Formen des Basalioms. Manche Arten ähneln dem Aussehen einer Narbe, andere können aussehen wie eine verkrustete Wunde. Manche wachsen in die Tiefe, andere bleiben eher oberflächlich.
Die meisten von ihnen zeigen die typischen roten Äderchen im Randbereich, es gibt allerdings auch Arten, bei denen diese fehlen. Eine Verhärtung kann in der Regel bei allen Formen getastet werden, nur das äußere Erscheinungsbild ist unterschiedlich.
In der Regel macht ein Basaliom im Gesicht außer der kosmetischen Beeinträchtigung keinerlei Beschwerden. Es treten weder Schmerzen noch Juckreiz auf.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Anzeichen eines Basalioms
Ein Basaliom tritt in der Regel als Folge eines übermäßigen Einflusses des Sonnenlichts über Jahrzehnte hinweg auf. Dabei steigt das Risiko für das Auftreten mit der Menge des absorbierten ultravioletten Lichtes an. Aus diesem Grund tritt ein Basaliom im Gesicht am häufigsten an den Stellen auf, welche dem Sonnenlicht besonders viel ausgesetzt sind. Zu nennen sind hierbei die Stirn, die Nase, die Ohren und die Lippen. Man bezeichnet diese Bereiche des Gesichts daher auch als “Sonnenterrassen”.
Bei Menschen, die aus beruflichen Gründen viel Zeit im Sonnenlicht verbringen wie zum Beispiel Seeleute, Fischer oder Gärtner entstehen Basaliome am häufigsten an den genannten Stellen im Gesicht. Allerdings kann ein Basaliom grundsätzlich überall im Gesicht auftreten, sodass eine vollständige Untersuchung der gesamten Haut erforderlich ist, um die Erkrankung zu erkennen oder auszuschließen.
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Ein Basaliom tritt besonders häufig an der Nase auf. Da diese gegenüber den restlichen Teil des Gesichts hervorsteht, ist sie einer besonders hohen UV-Belastung im Sonnenlicht ausgesetzt. Neben einem Basaliom entstehen auch andere Folgen von übermäßigem Sonnenlicht wie ein Sonnenbrand besonders häufig oder ausgeprägt an der Nase.
Zudem wird dieser Teil des Gesichts beim Eincremen mit Sonnenschutzmittel oftmals ausgespart, was auf lange Sicht ebenfalls das Risiko für die Entstehung eines Basaliom auf der Nase erhöht. Generell sind Menschen mit einer größeren oder weiter hervorstehenden Nase bei gleichem Hauttyp mehr gefährdet als solche mit einer kleineren Nase.
Erfahren Sie mehr unter: Basaliom der Nase
Generell kann ein Basaliom in allen Bereichen des Gesichts entstehen und somit auch am Auge. Dabei ist der Bereich oberhalb des Auges häufiger betroffen, da es dort in der Regel zu einer höheren Einwirkung des UV-Lichtes der Sonne kommt. Es können jedoch auch alle anderen Hautbereich um das Auge betroffen sein.
Eine Besonderheit bei einem Basaliom im Gesicht im Bereich des Auges stellt die Behandlung dar, weil eine operative Entfernung dort oftmals aufwendiger ist und es schwierig sein kann, den erforderlichen Sicherheitsabstand einzuhalten, wenn das Basaliom sehr nah am Auge sitzt. Bei einer rechtzeitigen Diagnose gelingt die Behandlung dennoch in den meisten Fällen gut.
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Die Diagnose eines Basalioms im Gesicht kann meistens anhand des typischen Aussehens durch den Hautarzt gestellt werden.
Trotzdem sollte eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen und mikroskopisch untersucht werden, um die Diagnose zu sichern.
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Zur Behandlung eines Basalioms im Gesicht gibt es verschiedene Möglichkeiten. Diese richtet sich nach Größe und Lage des Basalioms und nach dem Zustand des Patienten.
Die am häufigsten angewendete und erfolgreichste Methode ist, das Basaliom unter örtlicher Betäubung chirurgisch zu entfernen.
Hier ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Basaliom wiederkehrt, am geringsten. Hierbei wird nach Entfernen der betroffenen Hautstelle eine Gewebeprobe aus dem Randbereich genommen und mikroskopisch untersucht, um sicherzugehen, dass dort nicht noch Tumorzellen verblieben sind.
Wenn die Basaliome zu groß sind, um sie operativ zu entfernen, oder wenn aufgrund von Alter oder Vorerkrankung der Patienten eine Operation nicht möglich oder zu risikoreich ist, können Patienten mit Röntgenweichstrahlen therapiert werden (siehe hierzu: Strahlentherapie) oder das Basaliom kann durch Vereisung (Kryotherapie) bekämpft werden.
Auch wenn die Lage des Basalioms ungünstig für eine Operation ist, wie zum Beispiel am Augenlid, werden andere Therapieformen vorgezogen.
Die photodynamische Therapie ist eine weitere Möglichkeit der Behandlung. Hierbei werden lichtempfindliche Substanzen in das Tumorgewebe eingebracht und durch Lichtbestrahlung werden diese Zellen dann zerstört.
Auch Cremes können zu einer Heilung führen. Es gibt Cremes mit dem Wirkstoff Imiquimod, die bei oberflächlichen Basaliomen mehrere Wochen lang regelmäßig aufgetragen werden können. Eine lokale Chemotherapie mithilfe einer Creme kann bei oberflächlichen Basaliomen angewendet werden. Darin ist der Wirkstoff 5-Fluorouracil enthalten. Auch diese Creme sollte über mehrere Wochen angewendet werden, damit das Basaliom zurückgeht.
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Welche Narben nach der Entfernung eines Basalioms im Gesicht entstehen, richtet sich zum einen nach der Lokalisation und zum anderen dem Ausmaß der Tumors, der entfernt wird. Oftmals lässt sich die Ausbreitung des Basalioms vorab nicht eindeutig erkennen, da der Tumor sich nicht immer deutlich von der gesunden Haut absetzt.
Wenn ein Basaliom im Gesicht noch sehr klein ist und rechtzeitig entfernt wird, entsteht meist auch nur eine sehr kleine Narbe. Bei größeren Gewächsen muss auch ein größerer Teil der Haut herausgeschnitten werden und es können deutlich sichtbare Narben verblieben.
Wenn ein Basaliom erst sehr spät erkannt oder behandelt wird, ist die Ausbreitung im Gesicht gegebenenfalls soweit fortgeschritten, dass nach der Entfernung ein großer Defekt entsteht. Dieser muss durch ein Verfahren zur Defektdeckung wie zum Beispiel durch eine Verpflanzung von Haut aus anderen Körperregionen gedeckt werden. Im schlimmsten Fall verbleibt so nach der Entfernung eines Basalioms so eine Narbe, die das Gesicht entstellt.
Gleiches gilt, wenn der Tumor sehr in die Tiefe gewachsen ist und gegebenfalls auch dort Gewebe entfernt werden muss. Daher sollte bei einem Basaliom nicht zu lange gewartet werden, bis man es entfernen lässt.
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In der Regel bestehen bei der Erkrankung an einem Basaliom gute Heilungschancen, da sich in den meisten Fällen keine Metastasen bilden. Die Heilungschancen werden mit etwa 90 bis 95% angegeben.
In 5 bis 10% der Fälle kommt es zu einem Wiederkehren des Basalioms, es entsteht ein sogenanntes Rezidiv.
In diesen Fällen muss es erneut entfernt werden. Es ist sehr wichtig, nach der Behandlung eines Basalioms regelmäßige Kontrollen beim Hautarzt durchführen zu lassen, um neu auftretende oder wiederkehrende Basaliome rechtzeitig zu erkennen.
Wenn im Krankheitsverlauf bereits Organe befallen sind, verschlechtert sich die Prognose.
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Um sich vor einem Basaliom, vor Hautkrebs, zu schützen, ist es sehr wichtig, sein Leben lang auf Sonnenschutz zu achten. Hierbei ist es egal, ob durch Kleidung oder durch UV-Schutz einer Sonnencreme. Es gilt, die schädlichen UV-Strahlen des Sonnenlichts nicht übermäßig an die Haut zu lassen.
Auch ein Hautkrebs-Screening beim Arzt ist sinnvoll. Es schützt zwar nicht davor, Hautkrebs zu entwickeln, hilft jedoch, ihn rechtzeitig zu erkennen und eine Therapie anzufangen. Das Hautkrebs-Screening wird ab einem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre von den Krankenkassen übernommen.
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Zur Risikogruppe gehören besonders Personen mit einem hellen Hauttyp und blauen Augen, die bei Sonneneinstrahlung schnell einen Sonnenbrand bekommen. Meistens sind dies blonde oder rothaarige Menschen.
Aber auch Menschen, die aufgrund ihres Berufs lange Zeit der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, haben ein erhöhtes Risiko, ein Basaliom zu entwickeln.
Hierzu zählen zum Beispiel Landwirte. Außerdem ist das Risiko erhöht, wenn man bereits ein Basaliom im Laufe seines Lebens hatte.
Hier ist es wichtig, sich regelmäßig untersuchen zu lassen.