Das Basaliom wird auch als Basalzellkrebs bezeichnet und ist ein halbbösartiger (semimaligner) Tumor der Basalzellen der Haut. Es handelt sich dabei um ein Tumor, der zwar metastasieren kann, es jedoch nur in geringem Maße tut. Die Metastasierungsrate liegt bei 0,03% der Fälle.
Das Basaliom tritt vor allem an Körperstellen auf, die besonders stark sonnenexponiert sind, wie im Gesicht insbesondere die Nase oder auch die Ohren.
Basaliome treten vor allem bei Patienten in der 6. und 7. Lebensdekade auf. Basaliome machen ca. 2/3 aller Hautkrebserkrankungen aus, wobei in Deutschland mit ca. 170.000 Neuerkrankungen pro Jahr zu rechnen ist. Die Häufigkeit innerhalb einer Bevölkerung hängt von der Intensität der Sonneneinstrahlung in dem jeweiligen Land ab, so erkranken in Australien 250 von 100.000 Einwohnern, in Mitteleuropa durchschnittlich nur 30 von 100.000 Einwohnern.
Unbestrittener Risikofaktor für das Auftreten eines Basalioms ist also eine andauernde UV-Belastung der Haut, wobei häufige Sonnenbrände eher andere Arten von Hautkrebs verursachen. Basaliome lassen sich durch ihr sehr langsames, über Jahre andauerndes Wachstum von gutartigen Tumoren der Haut wie dem Keratoakanthom unterscheiden. Zunächst tritt das Basaliom als derbes, hautfarbenes Knötchen von der Größe eines Stecknadelknöpfchens in Erscheinung.
Ein differentialdiagnostisches Merkmal ist ein perlenschnurartiger Randwall, sowie neu ausgebildete kleine Gefäße (Teleangiektasien), die in den Tumor einwachsen um ihn zu nähren. Dadurch kann der Tumor rötlich schimmernd wirken. Grundsätzlich werden acht verschiedene Formen von Basaliomen unterschieden, deren Bezeichnung ihre Beschaffenheit und ihr Wachstumsmuster beschreibt. So unterscheidet man beispielsweise das pigmentierte (dunkle) Basaliom, das leicht zu verwechseln ist mit dem malignen Melanom, vom infiltrativ sklerodermiformen Basaliom, das weißlich gelb anmutet.
Wenn das Basaliom ein richtiges Geschwür darstellt oder auch zerfällt und nach innen wächst, deutet dies auf ein fortgeschrittenes Stadium der Krebserkrankung hin.
Ein Basaliom verursacht keine Schmerzen und juckt nicht. Da das Basaliom fast nie (lediglich in ca. 0,03% der Patienten) Metastasen in anderen Organen bildet, lässt sich diese Krebserkrankung in den meisten Fällen durch eine operative Entfernung heilen.
Die Prognose ist also in aller Regel gut. Obwohl das Basaliom fast nie Metastasen bildet, ist eine frühzeitige Erkennung und Entfernung von großer Bedeutung. Grund hierfür ist das infiltrative, destruierende (zerstörerische) Wachstum des Tumors, der dann in Schleimhäute, Knorpel und sogar Knochen einwachsen kann. Ist dies der Fall, so gestaltet sich die Entfernung des Tumors um einiges komplizierter und kann mit schweren Entstellungen einhergehen, da das Basaliom zum großen Teil im Gesichtsbereich lokalisiert ist.
Mit Komplikationen einher geht das Auftreten eines Basalioms im Bereich des Auges. Wenn es sich hierbei um ein destruierend (zerstörend) wachsendes Basaliom (Basilioma terebrand) handelt, so kann der Tumor in die Augenhöhle einwachsen und im schlimmsten Fall zum Verlust der Sehkraft führen kann.
Der Goldstandard der Behandlung eines Basalioms ist nach wie vor die chirurgische Entfernung. Diese Behandlung ist mit der geringsten Rückfallquote verbunden. Das Basaliom wird in der Regel vom Hautarzt unter lokaler Betäubung herausgeschnitten. Wichtig ist hier, dass eine bis zu 5mm große Fläche, also gesundes Gewebe, um den Tumor herum mit entfernt wird. Dieser sogenannte Schnittrand wird histologisch (mirkoskopisch) untersucht und darf keine entarteten Zellen entarten um sicherzustellen, dass der Tumor komplett entfernt ist. Trotzdem kann man eine Wiederkehr (Rezidiv) des bösartigen Tumors nie zu 100% ausschließen.
Neben der operativen Entfernung bestehen weitere Behandlungsoptionen, die in der Regel nur zum Einsatz kommen, wenn die Lage des Basalioms (z.B. am Auge), die Größe oder der Zustand des Patienten (ein Allgemeinzustand, der eine Operation verbietet) oder bestimmte Vorerkrankungen eine operative Entfernung unmöglich machen. Die Bestrahlung mit Röntgenweichstrahlung kann bei großen und nicht operablen Tumoren zum Einsatz kommen. Auch eine Ausschabung (Kürrettage) mit örtlicher chemotherapeutischer Nachbehandlung kann eine Option sein. Auch eine Art Vereisung (Kryotherapie), wie man sie von der Warzenbehandlung kennt, kommt in Frage. Relativ neu und nur für die Behandlung oberflächlicher Basaliome zugelassen ist die Behandlung in Form einer Creme, die der Patient selbst regelmäßig auf das Basaliom aufträgt. Der enthaltene Wirkstoff Imiquimod sorgt für eine Aktivierung des körpereigenen Immunsystems, welches in der Folge die Tumorzellen gezielt erkennen und eliminieren soll.
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Auch die Laserchirurgie oder die photodynamische Therapie, die entartete Krebszellen mithilfe von Lichtstrahlen gezielt schädigen soll, stehen zur Option.
Das Medikament Vismodegib, das in Tablettenform verabreicht wird, ist seit 2013 auf dem Markt und wirkt antitumoral. Es findet vor allem in fortgeschrittenen Stadien des Basalioms Anwendung, oder wenn der Krebs bereits gestreut (metastasiert) hat. Formen des Basalioms, die aggressiv wachsen und eine höhere Metastasierungsneigung aufweisen sind beispielsweise das Basalioma terebrans oder das Basilioma exulcerans. Im Fall einer Metastasierung in andere Organe muss eine systemische (den ganzen Körper betreffende) Chemotherapie durchgeführt werden.
Je nachdem, welches Organ befallen ist, fällt die Prognose weit weniger gut aus als bei einem lokal begrenzten Basaliom. Auch bei einer erfolgreichen Behandlung des Basalioms ist ein Wiederauftreten (Rezidiv) bei dieser Hautkrebserkrankung relativ häufig. Am häufigsten ist das Auftreten eines Rezidivs in den ersten zwei Jahren nach der Entfernung des ursprünglichen Tumors. Deshalb sollten Betroffene sich mindestens in den drei darauffolgenden Jahren einmal pro Jahr von einem Hautarzt untersuchen lassen. Zusätzlich sollte der Patient selbst die betroffene Stelle sowie andere besonders anfällige Stellen des Gesichts regelmäßig sorgfältig untersuchen.
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In der Regel haben Basaliome eine gute Prognose, da eine Metastasierung nur bei unter 1% der Patienten auftritt. Trotzdem ist eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von großer Bedeutung, da der Tumor sonst in umgebendes Gewebe (Knochen, Weichgewebe) einwächst. Dies erschwert zum einen die Entfernung und verursacht so zum anderen nach der Entfernung eine große Entstellung. Da das Basaliom vor allem im Gesicht auftritt, ist die psychische Belastung durch diese Entstellung für viele Patienten enorm. Von großer Wichtigkeit ist außerdem eine regelmäßige Nachkontrolle durch den Patienten selbst und durch den Hautarzt, da das Basaliom eine relativ hohe Rezidivrate aufweist.
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