Nebenwirkungen von ACE Hemmern gibt es viele verschiedene. Lesen Sie mehr hierzu in unserem Thema.
Bei den ACE-Hemmern handelt es sich um ein Gruppe von Medikamenten, die zu den Antihypertensiva (Blutdrucksenkende Mittel) gehören.
Bei der Einnahme eines ACE-Hemmers kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:
Dsypnoe
D.h. Atemnot, erschwerte Atemtätigkeit, Kurzatmigkeit
Tinnitus
Dabei handelt es sich um konstante oder gelegentliche bis hin zu sich steigernde Ohrgeräusche.
Lesen Sie alles zum Tinnitus in unserem Thema: Tinnitus
Alopezie
Durch vermehrten Haarsausfall kommt es zu kahlen Stellen am Kopf.
Pruritus
Zwanghaftes Kratzen durch stark juckende Haut.
Lesen Sie alles zu unserem Thema: Haut juckt
Agina pectoris
Starkes Engegefühl in der Brust auch häufig in Verbindung mit Herzenge und Brustschmerz.
Mehr können Sie auch zur Angina pectoris unter unserem Thema erfahren: Angina pectoris
Tachykardie (Herzrasen)
Spontan auftretendes und selbstendendes Herzrasen
Mehr zum Herzrasen finden Sie auch unter unserem Thema: Herzrasen
Exanthem
Großflächig auftretender, entzündlicher Hautausschlag
Hyperkaliämie
Ein zu hoher Kaliumspiegel im Blut
Leukopenie
Eine Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) im Blut
Proteinurie
Erhöhtes Ausscheiden von Proteinen über den Urin
Trockener Husten
Bei 5-15% der behandelten Patienten kommt es zum Auftreten eines trockenen Husten, welcher in Folge der Hemmung des Abbaus von Kininen entsteht.
Kinine sind Hormone im Gewebe, welche Ödementstehungen fördern können. Durch den gehemmten Abbau der Kinine in der Bronchialschleimhaut kommt es zu trockenem Husten,welcher allerdings nur in 5% der Fälle als klinisch relevant eingestuft wird.
Lesen Sie mehr zum diesem Thema unter: Husten
Trockener Husten und Reizhusten sind die häufigsten Nebenwirkungen, die durch die Einnahme von ACE-Hemmern auftreten können. Bei etwa fünf bis zehn Prozent kommt es zu sehr ausgeprägten Beschwerden. Allerdings klagen sogar bis zu 30 Prozent unter der Einnahme zumindest über einen leichteren Husten.
Zu der Nebenwirkung kommt es dadurch, dass der Abbau des Gewebebotenstoffes Bradykinin gehemmt wird. Dieser vermittelt in der Lunge den Hustenreiz und verengt zudem die Bronchien. Wenn der Reizhusten zu große Beschwerden bereitet, muss der ACE-Hemmer in Rücksprache mit dem Arzt, der das Medikament verordnet hat, abgesetzt werden. Es muss dann ein anderes Präparat mit einem anderen Wirkstoff eingenommen werden, um den Blutdruck zu senken. Häufig bieten sich dann die sogenannten Angiotensin-1-Antagonisten (Sartane) als Alternative an. Der Wirkmechanismus bezüglich der Blutdrucksenkung ist dem der ACE-Hemmer sehr ähnlich aber es kommt zu keinem verminderten Abbau von Bradykinin und damit auch nicht zu Reizhusten.
Weitere Informationen finden Sie unter: Bradykinin oder Reizhusten
Tinnitus ist eine seltene aber mögliche Nebenwirkung, die bei der Einnahme von ACE-Hemmern auftreten kann. Wenn es nach Beginn der Behandlung mit dem Blutdrucksenker zu Ohrgeräuschen kommt, sollte Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden, der das Medikament verordnet hat. Gegebenenfalls sollte es abgesetzt oder durch ein anderes ersetzt werden. Allerdings kann ein Tinnitus sehr viele verschiedene Ursachen haben und es kann sich auch um einen Zufall handeln, wenn das Symptom bei der Einnahme von ACE-Hemmern auftritt.
Impotenz ist nicht als Nebenwirkung bei der Einnahme von ACE-Hemmern zu erwarten. Es handelt es sich um eine typische Nebenwirkung von anderen Blutdrucksenkern, den sogenannten Betablockern. ACE-Hemmer haben einen anderen Wirkmechanismus und es kommt zu keiner Beeinflussung der Potenz bzw. der erektilen Funktion. Bei neu auftretender Impotenz sollten ACE-Hemmer daher auch nicht abgesetzt werden. Das Symptom muss eine andere Ursache haben. Bei Bedarf kann der Hausarzt oder ein Urologe aufgesucht werden.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Ursache von Erektionsstörungen
Eine Gewichtszunahme ist eine Nebenwirkung, die durch verschiedene Medikamente ausgelöst oder gefördert werden kann. Die ACE-Hemmer zählen allerdings nicht dazu. Wenn man unter der Einnahme von ACE-Hemmern zunimmt, kann dies nicht auf das Medikament zurückgeführt werden. In einem solchen Fall sollte daher auch keinesfalls eigenmächtig der Blutdrucksenker abgesetzt werden.
ACE-Hemmer verursachen oder fördern nicht eine Depression. Die Erkrankung ist insgesamt sehr häufig und kann durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren und Einflüsse entstehen. Unter anderem können auch manche Medikamente als Nebenwirkung die Entstehung einer Depression begünstigen. Die ACE-Hemmer zählen allerdings nicht dazu. Kommt es unter der Einnahme zu einer Depression, sollte das Medikament daher weiter eingenommen werden. Um die Depression zu behandeln kann zum Beispiel der Hausarzt eine erste Anlaufstelle sein.
Trotz der zahlreichen Produkte in der Gruppe der ACE-Hemmer wird bei dem Auftreten einer oder mehrerer Nebenwirkungen geraten das Medikament abzusetzen und nicht auf einen anderen ACE-Hemmer auszuweichen.
Bei den Nebenwirkungen handelt es sich um gruppenspezifische Erscheinungen, daher wird bei einer weiteren Therapie zu dem Ausweichen auf Angiotensin-II-Antagonisten geraten.
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